Donnerstag, Juni 28, 2007

Lukas bei Hugo

gossau-gedanke:
und wie ist es so beim hugo in venezuela? kannst du erste eindrückes schildern?

Lukas:
bis jetzt gefaellt es mir sehr gut. nach unserer Ankunft in Caracas fuhren wir per Nachtbus (13 Stunden) nach San Cristobal (liegt suedwestlich, an der Grenze zu Kolumbien). heute sind wir der 2. tag hier, die stadt selber ist nicht sehr schoen, aber halt so wie man sich suedamerika vorstellt. viele autos, laerm und viele Barrios (Slums). mir gefaellt es sehr gut, die leute sind nett und angst hatte ich bis jetzt auch nicht. im moment sauge ich einfach ueberall die suedamerikanische atmosphaere auf, bin ja das erste mal auf diesem Kontinent. Caracas selber haben wir leider kaum gesehen, aber schon die fahrt vom flughafen (liegt 28 km aber 900 hoehenmeter von caracas weg) in die stadt ist ein erlebnis, eine richtige bergfahrt, dann kommt ploetzlich caracas, an den berghaengen ueberall die Barrios. ist schon krass wenn man so barrios sieht, bewusst ist einem die armut ja auch in der schweiz, aber wenn man das sieht.... da sieht man wieder wie ungerecht die welt ist und ich kriege ein schlechtes gewissen wenn ich daran denke das ich da mal schnell fuer 1000 franken rueberfliege und die haben einfach nichts...
im moment giesst es gerade aus stroemen, waehrend wir vor 2 stunden noch geschwitzt haben. ist halt tropisches klima hier und das aendert sich schnell. um den regen zu ueberbruecken muss man entweder essen oder ins internetcafe gehen, gegessen haben wir vorher gerade, also war die entscheidung einfach :-) heute abend fahren wir weiter per Nachtbus nach Maracaibo, 11 Stunden Busfahrt, aber in diesen superbequemen Bussen macht das nichts aus, da kann man gemuetlich schlafen. In Maracaibo erwarten uns dann 36 Grad, weshalb wir in der Oelstadt auch nur 1 Tag und eine Nacht bleiben. Danach fahren wir weiter nach Merida, dort bleiben wir ein paar Tage, und machen unter anderem eine 2-taegige Tour, zuerst wandern, dann auf einem Mulli und zum kroenenden Abschluss die Fahrt mit der laengsten und hoechsten Seilbahn der Welt auf 5000 Meter hoch

Lukas, du bist immer per "Low Budget" unterwegs. Ich denke die Preise in Südamerika entsprechen deinen Vorstellungen, aber wie siehts mit den Preisen für die Karten der Copa America Spiele aus?"

also die preise hier sind fuer unsere Verhaeltnisse zwar guenstig, aber Venezuela ist eins der teuersten Laender in Suedamerika. Aber eben, fuer uns immer noch guenstig, wobei da eben auch immer wieder das schlechte Gewissen kommt, wenn man zum Beispiel um etwas feilscht und im Nachhinein merkt das es da um 50 Rappen oder so ging.
Gestern beim Eroeffnungspiel Venezuela-Bolivien haben wir 90000 Bolivar (50 Franken) fuer eine Haupttribuenenkarte gekauft, Originalpreis waere 40000 gewesen.
ist eigentlich teuer, aber wenn ich daran denke was ich bei der EM fuer eine Haupttribuenenkarte schon zum Normalpreis zahlen wuerde dann ist das auch fuer die hier herrschende Verhaeltnisse billig.


Und wie war die hochgelobte südamerikanische Stimmung, beim Eröffnungsspiel zwischen Venezuela und Bolivien? (a.d.R. 2:2)

also von suedamerikanischer Stimmung war hier nichts zu merken, habe ich aber auch so erwartet. die Venezuelaner sind halt ein Baseball-Volk. da erhoffe ich mir dann schon mehr von den Argentinien- oder Kolumbien-Spielen. Einzige Stimmung im Stadion war nach der Eroeffnungsrede von Hugo Chavez, es folgten minutenlange Gesaenge der Chavisten und den Anti-Chavisten. Wobei mir eindeutig aufgefallen ist das die einfacheren aermeren Leute eindeutig Pro-Chavez sind und die reicheren gegen Chavez (ev. ist mir das auch nur aufgefallen weil es logisch ist und ich das im Hinterkopf hatte). Fuer uns als Europaer kaum vorstellbar mit welchen Enthusiasmus die Leute Chavez angefeuert haben. Uns geht es halt zu gut, da es ist ja mehr oder weniger unswichtig wer an der Macht ist, wer im Moment gerade eine Rede haelt und was der sagt.
Negativ war eindeutig der "Animationsblock" auf der Gegengerade. 5000 Leute, alle in Gelb gekleidet und die auf Einwesung irgend eines Mannes dort sachen machen mussten mit den Armen und so. Zu Beginn gab es eine Blaetterchoreo mit 5 Verschieden Bildern, sah eigentlich alles geil aus, aber eben, alles insziniert vom Veranstalter. Das gibt das einzige Minus fuer Hugo, aber er ist ja zum Glueck Politiker.

Und noch eine Frage für alle politisch Interessierten. Hugo Chavez charismatischer, sozialistischer Präsident Venezuelas. Geht man richt in der in der Annahme, dass er im Land allgegenwärtig ist (Plakate, Fernsehen, Radio). War er auch im Stadion?"

hugo ist ueberall, fast jedes Graffiti ist politisch, viele Sachen die Pro Chavez sind, einige koennten dagegen sein, verstehe sie aber nicht genau, es steht irgendwas von RCTV, und dann 53 Jahre oder so... RCTV ist ja der Fernsehsender der Opposition, dem in diesem Jahr die Konzession entzogen wurde (nach 53 Jahren Sendezeit). Es koennte aber auch Graffiti sein die das Ende des Senders befuerworten. auch sonst stoesst man viel auf ein Plakat oder sonstwas von Hugo.
Noch was zu den Graffitis, man sieht viele Graffitis mit "Copa America Venezuela 2007" und mit dem Maskottchen und den Teilnehmer drauf. Sieht aber alles organisiert aus, da die alle den gleichen Stil haben. Aber trotzdem 1000 mal schoener als bei EM und WM wo man nur Werbung sieht.


Zurück zum Fussballl! Vor dem Turnier gab es einige Probleme beim Stadionbau, man befürchtete das nicht alle fertig werden. Wie sieht es da aus?

Also die Stadien in denen gespielt wird sind alle fertig, es sind aber nur 9, urspruenglich haetten es 12 sein sollen. Aber die wurden dann gar nie gebaut, gibt ja in Demokratien (an Chavez Gegner: ja es ist eine Demokratie und Hugo wurde fair gewaehlt und wiedergewaelt) immer so Faelle wo jemand einwaende hat, das kennen wir ja auch (Hardturm Zuerich) :-)


So. Lukas, wie man dich kennt, wird jetzt ein ruhiges Programm folgen, von den hübschen südamerikanischen Frauen musst du ja die finger lassen, da du seit kurzem fest liiert bist, was läuft ansonsten die nächsten 14 tage?

Im Vergleich zu den letzten Ferien sind diese da echt ruhig. Heute Abend fahren wir nach Maracaibo wo wir bis Uebermorgen morgens bleiben. Dann nach Merida wo wir Abends ankommen und am folgenden Tag die 2-taegige Tour starten. Wenn alles klappt kann ich am Abend nach der Tour "Alo Presidente" im TV schauen, fuer die die es nicht wissen, das ist Chavez's Fernsehsendung, die bis zu 7 Stunden dauern kann. Dort nimmt er Anrufe entgegen wo die Bevoelkerung ihre Probleme schildern kann, er gibt Antwort auf kritische Briefe und Meinungen in der Presse. Am Tag darauf fahren wir nach Barinas, dann ueber Nacht oder am Morgen frueh zueruck nach Merida. Ein Tag darauf fahren wir nach Barquisimento, wo wir dann am Tag darauf am Abend den Nachtbus nach Caracas nehmen, wo wir am 6.7 nachmittags abfliegen.

Folgende Spiele werden wir vorausichtlich noch sehen:
28.6 Paraguay-Kolumbien und Argentinien-USA in Maracaibo
02.7 USA-Paraguay in Barinas
03.7 Peru-Bolivien und Venezuela-Uruguay in Merida
05.7 Kolumbien-USA und Argentinien-Paraguay in Barquisimeto


Die Frauen hier sind echt unglaublich, viele rufen einem nach oder quatschen dich an. Sogar wenn sie im Arm des Freundes sind haben sie kein Problem damit dir nach zu rufen... als Blonder ist man hier ein Held, vergleichbar wie als Nicht-Insulaner auf den Faeroer (bei Interesse bei David Bock nachfragen :-) )
aber ich werde natuerlich treu bleiben!
so, ich entschuldige mich fuer die Rechtschreibefehler und fuer die ue, ae und oe. Auf Gross und Kleinschreibung habe ich uebrigens gar nicht geachtet, ist ja im Internet nicht wichtig.


übrigens habe ich nach dem Gespräch noch folgende Mitteilung von Lukas erhalten:
"wir haben erfahren das die Stadien in Barquisimeto und Barinas erst Monate nach der Copa ganz fertig sein sollen..."

Mittwoch, Juni 27, 2007

Weltbewegendes aus dem Toggenburg

Die Sommersession im Schweizer Parlament ist soeben zu Ende gegangen. Natürlich wurde wieder viel diskutiert, über wichtige oder auch weniger wichtige Themen.

Gottseidank gibt es einen Politiker in der Schweiz, der sich nur auf die wesentlichen und wirklich unerlässlichen Sachangelegenheiten konzentriert. Wer kann das anders sein, als der der ewig junge und unheimlich dynamische Nationalrat Toni Brunner aus Ebnat Kappel.

Wenn sich der Vizepräsident der SVP nicht gerade mit dem Bürgerkrieg in Darfur, oder der internationalen Terrorbekämpfung beschäftigt, findet er immer wieder Zeit um sich auf die wirklichen Probleme der Menschheit zu besinnen, u.a. brachte er vor einigen Jahren folgenden Vorstoss im Nationalrat.

Ich fordere den Bundesrat auf, den Artikel 4 der Weisung über die Beflaggung der Gebäude des Bundes wie folgt zu ändern. Während der Sessionen der eidgenössischen Räte ist das Parlamentsgebäude wie folgt zu beflaggen. Alle Kantonsfahnen sollen auf dem Nordbalkon des Parlamentsgebäudes angebracht werden.

Ich denke alle Schweizer Bürger müssen Toni Brunner dankbar sein, dass neben Umwelt und Hungerkatastrophen auf der ganzen Welt, auch einmal dringende Angelegenheiten im Bundeshaus vorgebracht werden.

Ich frage mich sowieso, wie Toni Brunner überhaupt Zeit findet solch interessante Vorstösse auszuarbeiten, ist er doch ziemlich stark im SVP "Party"-Komitee engagiert.
Erst kürzlich bekam er die verantwortungvolle Aufgabe einen Partei-Ausflug nach St.Gallen zu organisieren. Nach einer Stadtbesichtung und einem "Vortrinken" untermalt duch groovigen Hackbrett Sound, begaben sich Ueli, Christoph, Sammy, Elmar und Co. auf Toni Brunner's Bauernhof im Toggenburg, dort wartete ein absolut cooler Showteil, ein Schau-Schwingete mit Ex-Schwingerkönig Noldi "The one and only" Forrer. Stöff Blocher soll mit einem Hosenlupf die weiblichen SVP Ladys zum ausrasten gebracht haben, Stimmung wie an einem Tokio Hotel Konzert.
Diesem geilen (sorry für diesen Ausdruck...aber was soll man sonst schreiben) Programm konnte natürlich nur eine absolute krasse "After Hour" Party folgen. Bis in die Morgenstunden hat Ebnat-Kappel gerockt, und Sammy und Ueli liessen einge hübsche Toggenburgerinen mit gebrochem Herzen zurück.

Bei solchen Festivitäten fragt man sich wirklich, wie der Toni überhaupt noch die Kraft findet für die Probleme unseres Landes und unserer Welt. Ich denke mit der Fahnen-Sache hat er sich zum Kandidaten für den Friedensnobelpreis gemacht. Was würde wohl passieren, wenn zukünftig nicht alle Kantons-Fahnen auf dem Bundeshaus wehen würden? Ein Bürgerkrieg wäre wohl nur die logische Folge, und ich meine George Bush wurde mit seiner Irak-Politik auch für den Friedensnobelpreis vorgeschlagen, da sollte es für den Toni "Checker" Brunner locker für eine Nomination reichen.

Leider fehlt mir die Zeit um all die anderen klugen, kompetenten und talentierten Politiker der Schweizer Volkspartei ausführlich zu loben, hier aber ihre interessantesten und besten Vorstösse in den letzten Jahren.

Elmar Bigger:"Der Bundesrat wird beauftragt einen Leistungsauftrag zur Wollverwertung im Landwirtschaftsgesetz einzufügen."

Jean Henri Dunant: "Der Bundesrat wird beauftragt, den Voranschlag 2008 so auszugestatten, dass die Gesamtmittel der Kommission gegen Rassismus für das Jahr 2008 die Summe von 1 Franken nicht übersteigt."

Andre Reymond: "Ist der Bundesrat auch der Ansicht, die Lehrerschaft sollte einen Unterricht erteilen, dera nicht nur ein patriotisches Bild der Schweizergeschichte sondern auch die christliche Kultur und die Geschichte des Abendlands positiv darstellt?"

PS: und jo Toni luegsch den scho, das d'St.Galler Fahne i dä Mitti vom Bundeshus hängt!


Quelle der intelligenten Vorstösse im Nationalrat: Cash.ch

Montag, Juni 25, 2007

Wer passt auf meine(unsere) Schwester auf ???

Echt blöd gelaufen... in drei Tage ist wieder alljährliches "High-Noon" im Sittertobel. Open Air St.Gallen, Treffpunkt für alle Jungen und Junggebliebenen, für die langhaarigen Musikliebhaber, wie auch für bekiffte Teenies und den betrunkenen grossen Rest.
Übrigens steht das Musikfestival in der Gallus Stadt, seit Jahren auch für mittelmässiges Programm und horrende Preise...aber diese Aspekte spielen seit jeher in St.Gallen nur eine untergeordnete Rolle. Es geht vorallem ums Feiern und natürlich das übliche Sehen und Gesehen werden.

Nun aber zu meinem Problem. Meine hübsche Frau hätte zwar ein Ticket für das Festival, ist aber nun leider kurzfristig verhindert.
Gut sicher einerseits persönlich schade, weil sie immer ein wachsamses Auge hatte, und mich in früheren Jahren zwischen dem einen oder anderen lauwarmen Bier aus der Pet-Flasche (Dosen + Glas nicht erlaubt), auch mal zwang feste Nahrung zu mir zu nehmen. Was sich in Nachhinein meist als gute Entscheidung erwies. Betonung auf meist...
Nein mein Problem ist, dass meine jüngste Schwester Laura dieses Jahr zum ersten Mal mitkommt, und meine Ehegattin schon fix als Aufpasserin engagiert war. Dies lag meiner Mutter nämlich ziemlich am Herzen, da sie wohl in mich und meine ebenfalls anwesende Schwester Heidi nicht allzu grosses Vertrauen hegt, nur in dieser Hinsicht natürlich.

Ich wäre eigentlich wie geschaffen um auf meine jüngste Schwester aufzupassen, Heidi könnte da einiges erzählen, nur zu später Stunde gebe es wohl geeignetere Kanditaten für diesen Job als meine Wenigkeit, da man meist mit sich selber genug zu kämpfen hat..."Wo ist das Scheiss Zelt schon wieder?" "Häh, wo sind jetzt di 100 Stutz, woni grad useloh ha?" usw.
Meine Schwester Heidi eigentlich auch eine zuverlässige Person, aber mit ihren Lieblingsferiendomizilen Mallorca, Ischgl, OLMA Halle 45 disqualifiziert sie sich schon von vorne herein für diese verantwortungsvolle Aufgabe. Ihre Aussage letzte Woche "Bänd? wa füre Bänd? i ha i 7 Johr Open Air no nie ä Band gseh!" lässt auch nicht gerade auf eine geringe Alkoholzufuhr in den jeweiligen Festivaltagen deuten.

Aber wieso aufpassen? Müsste man eigentlich nicht, Laura ist eine verantwortungsvolle und intelligente 15-jährige, nur möchte man sie doch nicht unbedingt spätnachts alleine im Festival Gelände herumlaufen sehen, man hat ja im Kollegenkreis genug negative Beispiele, was für Leute sich da rumtreiben!

Nun, ich und Heidi werden uns wohl abwechseln. Einen Abend wird sie ein wenig seriöser leben, einen Abend dann ich...also vielleicht werden wird das so machen. Jedenfalls müssen wir die ganze Sache bei einem Bier nochmals besprechen. Irgendwie bringen wir unsere jüngste Schwester schon unbeschadet durch ihr erstes Open Air.

Sonntag, Juni 24, 2007

"Ivan der Abtrünnige"

Was aufmerksame Leser des grandiosen "Weltwoche-Blogs" von Walter de Gregorio schon länger wussten, und eigentlich nur noch die grössten patriotischen Optimisten zu überraschen vermochte, ist seit gestern Abend nun offiziell. Ivan Rakitic wir zukünftig zwar ein rot-weisses Trikot einer Nationalmannschaft tragen, dieses weisst allerdings ein Schachbrett Muster auf.

Soll man jetzt wütend sein auf eins der grössten "Schweizer Talente", wegen der guten fussballerischen Ausbildung die Rakitic in unserem Land genoss und so weiter und so fort...die üblichen Stammtisch-Vorwürfe.

Ich finde nein! Entäusschung oder sogar Wut, wäre hier falsch am Platz. Rakitic ist früher in Möhlin (AG) sicher nicht mit einem Chapuisat oder Alain Sutter Trikot rumgerannt, sondern trug wohl eher das Leibchen von Davor Suker oder Zvonimir Boban. Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass sein Verstand für die Schweiz war, sein Herz aber mit ziemlicher Sicherheit für das Geburtsland seiner Eltern, und solche Spieler sollte man nicht aufhalten.

Ein Kollege rief mich wutentbrannt an, als er von der Entscheidung erfahren hatte: "Hesch gseh, Scheiss Söldner!" Meine Frage, wie er selber denn in der gleichen Situation, einfach umgekehrt, reagiert hätte brachte ihn dann doch ins Grübeln.

Sind wir mal ehrlich, die einzigen Spieler die sich bisjetzt für die Schweiz, und gegen das Heimatland ihrer Vorfahren entschieden haben, hätten entweder keine oder eher schlechte Perspektiven in jener Landesauswahl gehabt (Barnetta,Cabanas, Inler) oder die Nationalmannschaft ist auf einem geringerem Niveau als das Schweizer Team (Dzemaili, Behrami, Djourou). Einzige Ausnahme bleibt wohl Johann Vonlanthen, diesen haben aber wohl die langen Flugreisen zu den Qualifikations Spielen nach Südamerika abgeschreckt.

Bleibt festzuhalten, dass die ganze Sache mit Ivan Rakitic sicher Schade ist, aber er ist ja eh nur ein S**eiss Schalker...:-)

Samstag, Juni 23, 2007

Bicicletta, Diego und Schlagermusik

...es waren nur noch wenige Minuten zu spielen, als von der rechten Seite Martin Koller eine wunderschöne Flanke schlug, und Silvan "Diego" Wüthrich zu einer akrobatischen "Bicicletta" ansetzte. "Diego" schien ewig in der Luft zu bleiben und Mitspieler, Gegenspieler und Zuschauer schauten gleichsam mit offenen Mündern zu, wie der Ball unhaltbar im Tornetz einschlug. Selbst der Torschütze kniete einige Sekunden ungläubig am Boden und reckte nur jubelnd die Arme in die Höhe, während er von Teamkollegen und Gegnern gleichsam zu diesem "Tor des Jahres" beglückwünscht wurde.

Zuvor hatte sich unsere Mannschaft, die sich aus technisch versierten und läuferisch starken Spielern zusammensetzte, eher schwergetan. Die "Brasilien" Trikots, die wir trugen inspirierte unsere Offensivabteilung zu einer spektakulären aber ziemlich brotlosen Fussballkunst. Die Verteidigung des eigenen Tores schien unserem südamerikanischen Temparament auch nicht zu entsprechen, bezeichnend das unser Torhüter Roger "Higuita" Kobler im ersten Spiel ein lupenreines "Briefkasten-Tor" kassierte, da er sich bei Schussabgabe auf Höhe Mittellinie befand.

Auch die längeren Pausen dienten nicht gerade der Leistungsfähigkeit unserer Truppe, da kühler Gerstensaft gegen sportlichen Durst ehrfahrungsgemäss kein gutes Gegenmittel ist.

Doch mit oben beschriebener kunstvollen Aktion von "Diego" und einigen weiteren technischen Kabinettstücken im letzten Spiel, verabschiedeten wir uns doch standesgemäss mit einem Spiel, das der gegnerischen Mannschaft wohl Albträume bereitet hat.

Danach zogen wir uns zu einer längeren Spielanalyse wieder ins Festzelt zurück, wo bei Grümpelturnier-typischem Geruch nach Schweiss, Bier und heissem Fett, die spielerische Leistung, von Getränk zu Getränk besser geredet wurde.
Ach ja laute Schlagermusik gabs auch noch... halt auch typisch Grümpelturnier.

Die Mannschaft:
(hintere Reihe) Ich "Torschützenkönig", Thomas "Tomaso" Koller, Roger"Higuita" Kobler, Martin "Flankengott" Koller, Ralf "Goalgetter" Zeller

(vordere Reihe) Silvan"Diego" Wüthrich (mit Spielführer Binde), Pitsch "Sport" Bernhardsgrütter, Dani "Comeback" Thoma


Sozialtickets

Auszug aus einem Interview mit Prof. Fritz Scherer (Vizepräsident der FC Bayern München AG) (Quelle www.11freunde.de)

...Auf der anderen Seite braucht man eine attraktive Mannschaft, denn wir müssen unseren Zuschauern ja auch etwas bieten. Besonders dem Publikum in den Business-Logen, denn dieser Bereich beschert uns sehr hohe Einnahmen. Wir haben eine Verpflichtung gegenüber unseren Besuchern.

Dann gewinnen die Zuschauereinnahmen durch die VIP-Logen an Bedeutung?

Oh ja. Durch die Businessseats und VIP-Logen kommt den Kartenverkäufen eine höhere Bedeutung hinzu. Der Anteil entspricht jedoch nicht mehr den damaligen Verhältnissen. Im Jahr 1979 lag der Anteil beispielsweise bei 90 Prozent.

Ist es nicht ein unmöglicher Spagat für den Verein, VIP-Besucher und den Fan in der Kurve gleichermaßen zufrieden zu stellen?

Nein, ganz im Gegenteil. Natürlich gibt es extreme Fangruppen, die gegen Kommerzialisierung sind und trotzdem für die Jahreskarte nur 50 Euro bezahlen wollen und dann aber attraktive Spiele und Spieler erwarten. Der FC Bayern erhebt für die Sozialtickets die billigsten Preise in der Bundesliga, aber auch das geht nur, wenn andere Einnahmen diese günstigen Plätze mitfinanzieren. Und wenn diese Gruppen wirklich so interessiert am reinen Fußball wären, würden sie doch jede Woche zu unseren Amateuren gehen. Aber das tun sie ja auch nicht.

Kommentar: Als ich dieses haarsträubende Interview gelesen habe, diese herabwürdigende Haltung des Prof.Fritz Scherer gegenüber allen Stehplatzbesuchern ging mir spontan ein Song aus den 80er Jahren durch den Kopf.
"Völlig losgelöst von der Erde, schwebt das Raumschiff völlig schwerelos"

das Raumschiff ist wohl die FC Bayern AG!

Donnerstag, Juni 21, 2007

Gehege und Kieselsteine

Nach der senstationellen 1.Liga Meisterschaft des FC Gossau, interessiert sich auch das regionale Fernsehen für den Aufsteiger aus der 17'000 Einwohner Stadt.

Sportchef Adrian Keller und Captain Christoph Bättig standen, dem ehemaligen VIVA Moderator Marco Fritsche (a.d.R. das ist der Appenzeller mit den meisten Tätowierungen), Red und Antwort. Fritsche ist nicht gerade der grosse Fussball-Fachmann, dies merkte man schnell, man muss ihm aber zu Gute halten, dass er sich in das Thema zumindest gut eingelesen hat und auch den beiden Gästen ziemlich schnell die anfängliche Nervosität nahm.
Ganz amüsant war als Fritsche anfangs fragte ob die Gossauer Meisterfeier mit derjenigen des FC Zürich zu vergleichen sei, was er hoffentlich nicht ganz ernsthaft gemeint hat.

Trotz des nicht allzu grossen Fachwissen des Musik-Experten, lockte er aus den beiden Gästen, im Laufe des Gespräches doch die eine oder andere interessante Antwort heraus.
So erfuhr man z.b vom Sportchef, dass der vertragslose Ex-St.Galler Pascal Cerrone herzlich willkommen sei, aber man keine 4'000 Franken Lohn bezahlen könne, und er sich wohl oder übel bei einem Engagment auf dem Gemeindesportplatz einen Nebenjob suchen müsste. Weiter will man mit dem Grossteil der Mannschaft weiterarbeiten und dazu etwa 4-5 Verstärkungen holen, vorallem um den Kader zu vergrössern.
Adrian Keller meinte auch noch, dass man gestern mit einem sehr wichtigen Spieler die Vertragsverlängerung "festgenagelt" habe. Der martialische Begriff" festgenagelt" erschrak Marco Fritsche ein wenig, aber das Interview ging trotzdem locker weiter.
Bättig sprach von der tollen Mannschaft die man habe und das ihm persönlich eigentlich die 1.Liga gerreicht hätte, aber die Freude über den Aufstieg sei trotzdem sehr gross.
Zum Schluss kam Fritsche noch, und das ist heutzutage wohl normal, auf das Thema Fan-Ausschreitungen zu sprechen. Ob denn Ausschreitungen im Rahmen eines Derbys gegen Wil möglich wären? Gottseidank gab der Gossauer Captain eine schlaue Antwort, dass er sich soetwas kaum vorstellen könne, aber in der heutigen Zeit wisse man halt nie. Lustig wäre es natürlich gewesen, er hätte das Ostschweizer Derby mit dem Römer oder dem Belgarder Derby verglichen. Ob es ihm Marco Fritsche geglaubt hätte? Nun ja, ausschliessen will ich das nicht.

Interessant war auch das Stadion-Thema. Der Fussballverband hat natürlich schon einige Verbesserungen angeordnet. Keller sprach richtigerweise von einem "Gehege" das man für die Gästefans installieren müsse, auch müssen die Kieselsteine-Gehwege auf dem Gemeindesportplatz entfernt werden. Angeblich besteht die Gefahr, dass solche Steinchen hinein geworfen werden. Tja, man weiss ja zu was die krassen Fans von Delemont oder La Chaux de Fonds fähig sind...
Zu Saisonbeginn hätte der FC Gossau gerne drei Auswärtsspiele um den heimischen Sportplatz "B-tauglich" zu machen, ansonsten müsste man leider ins Gründenmoos oder ins Espenmoos ausweichen.

Schlussfazit, ein durchaus interessantes Gespräch, trotz dem wie mehrfach erwähnt nicht gerade als Fussballexperten bekannten Marco Fritsche.

Ein besonderer Dank an Sportchef Adrian Keller, der doch das eine oder andere Mal das Wort NLB in den Mund genommen hat, und nicht dieses unsägliche Challenge League.

Nationalliga B passt irgendwie auch besser zu Gossau, als Challenge League!

Mittwoch, Juni 20, 2007

Die Degen's im Urlaub

"Wenn ich nicht gerade im Schnellboot über das Wasser düste -was mir wirklich enormen Spass bereitete-oder Jetski fuhr, lag ich an der Beach" (David Degen)

Nachdem beide Degens eine überragende Saison in der Bundesliga hingelegt haben, in der Philipps Verein fast noch den UI-Cup erreichte und Davids Borussia nur abgestiegen ist, weil man den Schweizer Offensivkünstler zum Schluss auf der Tribüne versauern liess, gönnten sich die beiden zusammen mit dem schönen BVB Torwart Roman Weidenfeller einen Urlaub auf Ibizia.

Da der David und der Phillip sich nicht ungern im Scheinwerferlicht der Öffentlichkeit präsentieren, mag es nicht erstaunen, dass die beiden in losen Abständen Kolummnen für die Gratiszeitung-20Minuten schreiben. Letztens erzählte der David, eben von diesen Ferien auf der spanischen Insel Ibiza! Naja und was der David in da verlauten liess....hat mich wieder einmal stark an der gewissen Grundintelligenz von Profifussballern zweifeln lassen.

Er schreibt darin, dass er eigentlich auf Ibiza vom Fussball abschalten wollte, doch bei der Konstellation und gerade auf dieser Insel mit den vielen Touristen aus der Schweiz und Deutschland war dies ein Ding der Unmöglichkeit.

"Klopf,Klopf, Jemand zu Hause"?
Gibt es was idiotischeres und dümmeres als seinen Urlaub auf Ibiza zu planen um vom Fussball abzuschalten, hat er im Ernst angenommen, die Insel sei von Touristen aus China, Amerika oder Indien überlaufen, von denen ihn keine Sau kennnt! Ist doch sonnenklar, wenn du als Bundesliga Spieler an einer Strandbar auf Ibizia rumhängst, dass da öfters jemand ankommt: "Hallo du spielst doch bei Borussia, komm doch mal mitkicken, wir brauchen noch Verstärkung!" und dann wird von den Hobbykickern flott die Blutgrätsche ausgepackt im Sand von Ibiza, dafür hat man mal einem Bundesligaspieler den Ball abgenommen.

"Ich liebe die Geschwindigkeit, das Schnellboot fährt übrigens über 100 Stundenkilometer."(David Degen)

Und übrigens, lieber David, ein Tipp noch an dich! Vielleicht solltest du nächstes Jahr "Ballermann 6-Mallorca" buchen, da gibt es zwar noch mehr Deutsche. Die Chance ist aber gross, dass sie so besoffen sind und dich gar nicht mehr erkennen, geschweige denn mit dir noch Fussball spielen können.

Montag, Juni 18, 2007

Urania Genf : FC Gossau

1.Liga/NLB
Austiegsspiele 2.Runde Rückspiel 0:1

Stadion Frontenex
1250 Zuschauer

Irgenwie war niemand auf diesen grossen Triumph des FC Gossau gefasst, es schien auch vor dem alles entscheidenden Spiel in der Calvinstadt, alles wie ein grosser Traum. Nur die allergrössten Optimisten hätten vor dieser Saison auf einen Aufstieg der Fürstenländer gehofft...

"Ob ich ihrer Zeitung eventuell, meine Fotos von der Siegesfeier zur Verfügung stellen könnte, die sich auf der Homepage gossau-gedanke.ch befinden"? auch die schreibende Zunft glaubte wohl bis zuletzt nicht an den Gossauer Durchmasch von der 2.Liga bis in die NLB, nur so war der Anruf der freundlichen Journalisten am darauffolgenden Tag zu verstehen. Dabei hätte sich der Ausflug eines Fotografes nach Genf an diesem ereignisreichen Sonntag durchaus gelohnt.

In Gossau herrschte strahlendes Sommerwetter und die Klassenfussballmeisterschaft auf dem Gemeindesportplatz ging in die entscheidene Phase, als sich eine Gruppe Gossauer auf den Weg Richtung Westschweiz machte. Im Zug befanden sich auch der FC Gossau Präsident Alex Bühler, seine Gattin Cornelia und Carlo Troisi, ein weiteres Vorstandsmitglied der Fürstenländer. Gelegenheit genug um über den eventuellen Aufstieg in die zweithöchste Schweizer Liga zu diskutieren. Eine gewisse Anspannung sah man den Funktionären des Ostschweizer Vereins durchaus an, doch mit SBB Zügen ohne Toiletten, fehlenden Verpflegungsmöglicheiten und erschreckenden Kopfbedeckungen von unserem "Deutschen" hatten alle Fahrgäste genug Ablekung vom Finalen Spiel am Genfersee.

Kaum in Genf angekommen fing es, wie hätte es auch anders sein können, in Strömen an zu regnen. Dies mochte die Stimmung, aber kaum zu trüben. Die Vorfreude auf diese entscheidene Partie, vor der wunderschönen Hauptribüne des Stadion Frontenex, liess man sich durch Petrus nicht vermiesen.

Beim Stadion traf man nun auf weitere Ostschweizer, die im Mannschaftsbus oder mit Autos angereist waren.
Franz Sebestian Kehl, der langjährige treue Mitarbeiter des FC Gossau, sass diskutierend mit seinem Pendant (auch optisch) von Urania Genf im kleinen Klublokal des Vereins. Natürlich waren auch all die anderen bekannten FC Gossau Gesichter vor Ort, teilweise mit frisch gebügeltem Vereinshemd, klare Sache für diesen wichtigen Anlass.

Je näher das Spiel rückte, umso mehr Anhänger der Heimmanschaft betraten die idylische Spielstätte. Der Cupsieger von 1929 machte sich nach der 1:0 Auswärtsniederlage immer noch grosse Hoffnungen, den avisierten Austieg in die zweithöchste Schweizer Liga heute fixieren zu können. Das letzte Auffeinandertreffen in der NLB Abstiegsrunde 1994, dürfte den Westschweizern allerdings keine grosse Hoffnungen gemacht haben, damals verloren sie zweimal gegen den FC Gossau. Von Anfang an hatte man auch heute das Gefühl, Glücksgöttin Fortuna würde eher "Schweizerdeutsch" als "Französisch" sprechen. Abgeklärten, sicheren, und für die Nerven der Gästefans überaus schonenden Fussball spielten die jungen Gossauer. Auch geborene Pessimisten, unter den Gäste Anhängern, waren nach den ersten 45.Minuten durchaus optimistisch was die Relegation in die NLB anbelangt, da musste auch der anwesende "Groundhopper" aus Schalke nicht als schlechtes Omen für die Blau-Weissen hinhalten.

Anfangs 2.Halbzeit verstärkten die Genfer ihre Angriffsbemühungen, was sogar zu einzelnen Spechchören "UGS" "UGS" beim Heimpublikum führte, ansonsten war die Stimmung dem Anlass nicht wirklich angepasst. Die vermehrten Chancen von Urania führen dazu, dass doch aufeinmal ein wenig Nervosität beim Gossauer Anhang aufkam, einzelne flüchteten vermehrt zum Bierstand, wie z.b. unser "Deutscher", andere zogen sich zu interesannten Gesprächen mit weiblichen Servette Genf Fans zurück, und wieder andere, wie der Chef des Rest. Hirschen Gossau schwelgten hoffnungsvoll in der Erinnerung an die legendäre "Regenschlacht" beim gewonnen Austiegsspiel 1993 in Monthey.



In der 78. Minute entledigte sich der FC Gossau, dann allerdings aller Sorgen, der soeben eingewechselte Safet Etemi schoss die Ostschweizer nach 10 Jahren wieder zurück in die NLB. Kurz nach dem Tor, liess sich der angeschlagene Etemi gleich wieder auswechseln, er hatte seinen Dienst getan. Urania brachte auch bis zur 95.Minute nichts wirklich gefährliches zu Stande, damit spielt der FC Gossau ab kommenden Juli, gegen Mannschaften wie Lausanne Sport und Servette Genf. Ein kleines Wunder, wenn man bedenkt, dass vor gut einem Jahr die Gegner noch SV Höngg und FC Obewinterthur hiessen.



Der Platz wurde nun von mitgereisten Fans und Funktionären gestürmt, selbst unser Kollege aus Bern rannte jubelnd auf den Platz. Euphorisch aber immer noch ein wenig fassungslos lagen sich die Gossauer Spieler in den Armen, nur noch etwas fehlte einigen zur völligen Glückseeligkeit. Roger Gmünder, der Gossauer Stürmer aus dem Rheintal, rief verzweifelt: "Wo bliebt dä Alkohol?" Verdient haben sie es allemal, der 4.Aufstieg in die zweithöchste Schweizer Liga wird zweifelsohne in die Vereinsgeschichte eingehen, und wie man hört wurde dies auch noch bis in die frühen Morgenstunden hinein gefeiert.

Nun, beginnt schon bald die Vorbereitung für die in Kürze startende NLB Saison. Einige Arbeiten stehen noch an, um die Spiele auf dem heimischen Gemeindesportplatz durchführen zu können. Zäune müssen erhöht werden, ein Gästeblock wird geschaffen, aber sicherlich wird die Mannschaft auch noch punktuell für das Abenteuer NLB verstärkt werden müssen.

Der FC Gossau ist ein Spezialist für Aufstiegsspiel, eine Auswärtsreise lohnt sich deshalb immer, übrigens auch für Fotografen :-)

Persönliche Bermerkungen:
Ein Dank an unsern Berner Lüddi, für den tollen Einsatz im Ostschweizer-Aufstiegskampf Wochenende. Kult, deine SMS Nachts um 0.00 "FC Gossau Aufstiegsfeier in Schwarzburg" und grandios unsere Party im Zug von Genf zurück. Mit ziemlicher Sicherheit bist du auch der einzige Berner, der von untenstehender Teletext Seite ein Foto geschossen hat.

Info an einige anwesende Gossauer Fans: Wir haben den "Schwarzen" noch heil nach Hause gebracht.

und zum Schluss @Dani: nicht jede Westschweizerin versteht KEIN Schweizerdeutsch.

Samstag, Juni 16, 2007

FC Winkeln : AC Milan Herisau

2:3
2.Liga Regional

Stadion Gründenmoos
500 Zuschauer

Grosser Zuschaueraufmarsch, erwartungsvolle Anhänger, schon von weitem hörte man johlende Fans, und auf beiden Seiten standen zwei motivierte Mannschaften. Die Spannung war zum Greifen nah, beide Teams glaubten an den Aufstieg in die nächsthöhere Liga.
Der FC Winkeln musste auf den abwesenden Torhüter Stefan Gysi und auf die gesperrten Urs Wüthrich und Reto Zürcher verzichten, dafür wurde als Verstärkung von der 2.Mannschaft Tobi Zingg geholt.

Gleich zu Beginn, nach 2. Minuten, die kalte Dusche für die Heimmanschaft, die lombardische Filiale AC Milan Herisau schoss das 1:0 . Ein frühes Tor hatten sich an diesem Nachmittag viele Zuschauer gewünscht, leider fiel es auf der falschen Seite. Zwar erzielte Roger Kobler danach den Ausgleichstreffer für den FC Winkeln, aber die Appenzeller schossen prompt darauf den erneuten Führungstreffer.

So ging es in die Pause, und der Sportchef von AC Milan Herisau machte sich schon ernsthafte Gedanken, ob man denn auf den evtl. Aufstieg auch verzichten könnte.
Seine Sorgen waren allerdings unbegründert, da der FC Arbon in Eschenbach in Führung lag,und somit die Herisauer auch bei einem Sieg in Winkeln keine Chance auf den Aufstieg gehabt hätten.

Nach der Pause erzielte Raffael Rohner den wunderschönen Ausgleich für die St.Galler und aufeinmal glaubten nicht nur die Spieler des FC Winkeln sondern auch die Zuschauer, sogar die extra aus Bern angereisten, wieder fest an den Aufstieg.
Winkeln hatte auch Chancen und hätte durchaus den Führungstreffer erzielen können, aber leider lag das Glück heute auf Seiten des AC Milan Herisau und darum war es nicht verwunderlich, das die Appenzeller erneut in Führung gingen.

Der Aufstieg war nun ausser Reichweite, trotzdem kämpfte die Winkler Mannschaft bis zum Schluss, wie man es von ihr die ganze Saison über nicht anders gewöhnt war.

Trotz verpatztem letzten Spiel, ein riesiges Dankeschön an Mannschaft, Trainer und den gesamten FC Winkeln. Es war eine grandiose Saison. Unvergesslich bleibt das entscheidende Cup Spiel in Flums und das spannende Spiel in Arbon.

Die Saison wurde bei, vom Verein offerierten, Speisen und Getränken noch würdevoll abgeschlossen.

Besonders gefreut haben sich die Ultras Winkeln o5' über die schönen Dankesworte von der Mannschaft des FC Winkeln und von langjährigen verdienten Vereinsmitgliedern.




Nochmals Danke und mit Vorfreude auf die nächste Saison.

ULTRAS WINKELN 05'

St.Galle mer chömed!! :-)
(Cup Uslosig, es isch alles möglich)

Freitag, Juni 15, 2007

Cusco geht mit gutem Vorbild voran...

Cusco liegt auf 3416 Meter Höhe und befindet sich im Zentrum des peruanischen Andenhochlands.
Diese Stadt sorgte in den letzten Wochen unfreiwillig für einige Schlagzeilen, denn ein ziemlich selbsverliebter Schweizer, setzte ein Verbot in Kraft, dass zufünftig WM-Qulifikationsspiele über 2500 Meter Höhe verbietet. Die FIFA (also der Sepp aus dem Wallis) begründete ihren Entscheid damit, dass die Gesundheit der Spieler bei dieser extremen Höhe gefährdet sei und es bei solchen Spiel einen zu ausgeprägten Heimvorteil gebe. Ein Bergler wie der Joseph S. einer ist, muss es ja wissen...

Nun, das ist wohl nur die offizielle Version. In Wirklichkeit geht es dem Weltfussballverband wohl eher darum, dass Länder wie Peru, Chile oder Ekuador zukünftig den etablierten und für die FIFA lukrativen Ländern wie Brasilien oder Argentinien die WM Startplätze wegschnappen könnten.

Möchte der Joseph S. Blatter (übrigens geboren wurde er als Josef Blatter, aber das ph und das S. kommt weltmännisch rüber), wirklich konsequent sein, müsste die FIFA zukünftig Qualfikationsspiele nur noch in überdachten Stadien bei exakten 15 Grad Celsius und auf Kunstrasen erlauben. Kann ja niemand behaupten, dass es z.b. für die Spanier kein extremer Vorteil ist, wenn sie in Valencia bei 40 Grad Hitze auf die Isländer treffen, aber Peru, Ekuador und Bolivien sind halt weit weg, und daher kümmert den Sepp die Aufregung in Südamerika auch wenig.

Wie kann man sich da als armes Land, wie Peru zweifelsohne eines ist, gegen das Weltimperium FIFA wehren?
Ein Mittel, als Beweis, dass man auch in extremer Höhe noch Fussball spielen kann, kickte Staatspräsident Evo Morales vor kurzem in über 6000 Meter Höhe, dies hat der Sepp sicher zur Kentnis genommen, gekümmert hat ihn das wohl kaum.
Es gibt wichtigere Dinge im Leben eines Weltfussball Präsidenten, schliesslich muss auch der Meditationsraum im neuen Prachtbau "Home of FIFA" in Zürich einmal genützt werden.

Nun hat die Stadt Cusco zu einem weiteren Strohhalm gegriffen, um sich gegen das "idiotische" Gesetz aufzulehnen. Sie haben den Sepp kurzerhand als "Persona non Grata" erklärt, also der Herr Blatter darf sich künftig nich mehr in dieser peruanischen Stadt blicken lassen, sonst würde er wohl von einigen Einheimischen durch das Hochland gejagt werden....ein hübsches Bild gebe das.

Cusco geht mit gutem Vorbild voran, deshalb starte ich die hiemit die Initiative: "Persona non Grata Sepp Blatter 2007"
Es gibt sicher noch mehr Städte, die den eitlen FIFA Präsidenten als unerwünschte Person erklären möchten. Ganz im Sinne des neuen FIFA Slogans: "For the game. For the world"
Ich werde jedenfalls bei der Stadt Gossau einen dementsprechenden Antrag stellen.
Die Begründung: "Als langjähriger grosser Fussballfan, fühle ich meine Interessen und Wünsche von Joseph S.Blatter, völlig verraten und ignoriert. Ich kann daher als Einwohner von Gossau nicht akzeptieren, dass der FIFA Präsident unser Stadtgebiet, wenn er den einmal möchte, betreten könnte."

Ich denke wenn sich viele Städte melden, wird der Joseph S. Blatter zukünftig auch viel mehr Zeit in seinem überteuerten Meditationsraum verbringen können, den er wohl für sich und seine hübsche russische Geliebte hingestellt hat. Ganz im Sinne von "For the game. For the world"


Sprüche über den Sepp aus Visp:

Was ist der Unterschied zwischen Sepp Blatter und Gott? Antwort: Gott denkt nicht, dass er Sepp Blatter sei.

Sepp Blatter wäre wohl nicht einmal erstaunt, wenn er mit Hilfe der FIFA den Nahost Konflikt lösen würde, und den Friedens-Nobelpreis erhielte. (NZZ)

Donnerstag, Juni 14, 2007

Seltsame Methoden im Aufstiegskampf...

Im äusserst spannenden Dreikampf um den Aufstieg in die 2.Liga Interregional, kämpft vorallem eine Mannschaft mit eher seltsam anmutenden Methoden. Im Gästebuch des Tabellendritten AC Milan Herisau, wurden folgende Einträge gemacht. Einer dieser Gästebuchschreiber, ist jedenfalls definitiv ein Kandidat für den nächsten Literatur Nobelpreis.

FC W seit 1930 schreibt:
Hallo Ihr Gyros oder Kebab-fresser...Ich denke, wer der Meister ist sollte auch Euch klar sein oder? Arbon musste am Wochenende auch spüren, dass wir der Chef sind auf dem Rasen...Und ein kleiner Tipp, unsere Spieler werden Euch noch einmal den Tarif durchgeben, wie in der Vorrunde.... Kommt und geht schnell am Samstag, den für solche wie Ihr gibt es auf dem Gründenmoos nichts zu holen...Tschüss zusammen(habt Ihr schon die Hosen voll)

(Annmerkung: spätenstens nach den ersten 6 Worten, weiss man, auf was für einem äusserst hohen Niveau sich der Autor befindet....ganz hübsch der Satz "wir werden euch noch einmal den Tarif durchgeben", könnte so ähnlich in jeder x-beliebigen SVP Wahlkampfrede artikuliert werden, und der absolute Brüller natürlich "Hallo Ihr Gyros oder Kebab-Fresser...")

FC W seit 1930 schreibt:
Ach ja, noch etwas!Das einzig gute an Euch ist, dass Ihr die geilsten Frauen draussen an der Linie stehen habt...Die Frauen könnt Ihr am Samstag auch mitnehmen und hier lassen... Wäre dies ein guter Deal? Weil dann hätten diese auch mal einen Erfolg zu feiern... Wenn Ihr versteht was ich meine....

(Anmerkung:Nein, leider verstehen wir nicht was uns du uns damit mitteilen willst, aber bei der Damenwelt scheinst du gut anzukommen....und deine Satzbildung ist einfach fantastisch)

FC Winkeln schreibt:
Die untenstehenden aussagen distanzieren sich ganz klar von der offiziellen Meinung des FC Winkeln. Haben sicher Arbon-Anhänger oder Spieler reingeschrieben um euch gegen uns aufzuhetzen. Ihr wisst selber,dass wir euch als Verein schätzen und auch mit vielen Spielern ein sehr gutes Verhältnis haben. Auf ein faires und gutes Spitzenspiel am Samstag im Gründenmoos. Wir freuen uns auf Euch und auf einen schönen Fussball-Nachmittag.

(Anmerkung: Gottseidank, jemand vom FC Winkeln schreitet ein....)

FC Winkeln seit 1930 schreibt:
An den FC Winkeln...Wer A sagt, muss auch B sagen können...

(Anmerkung:nun herrscht absolute Ratlosikgkeit, wahrscheinlich verwendet der gute Mann einfach ein Zitat aus irgendeinem Bud Spencer Film)

FC Winkeln seit 1930 schreibt:
Also diese Aussage passt nicht zu Euch...Am Wochenende hattet Ihr ganz andere Aussagen gegenüber dem FC Herisau..Also, gibt gas, denn wir als Eure treuen Anhänger wollen, dass Ihr Aufsteigt!Zeigäts däne...Hopp FCW

(Annmerkung: den Jungen hat die Schreibwut gepackt...)

Nedved schreibt:
Krass wa do inä abgot...­­­­, Endlich gseht 2.Liga wieder mol e spannendi Schlussrundi, wer am Schluss Ufstigt gsehnd mer jo den am 7bni.... Mer werdets eu sicher nöd so eifach mache....­­­ A jo, Milan ist eine Iitalienische Mannschaft, also weder Gyros noch Kebab...nur Pasta, und verletzte Tschechen­

(Annmerkung:jemand vom AC Milan Herisau schaltet sich ein, offensichtlich Juventus Turin Fan)

Winkler schreibt:
Jo cha mi do no aschlüsse!! Die lächerliche Ussage sind zu 100% nöd vo Winkler gschriebe worde!! Da passt gar nöd!! Sind sicher Arboner gsi!! Also uf ä guets Spiel am Samschtig!! Isch Hammer spannend bis am Schluss i dere Gruppe!!

(Anmerkung:so fertig...."FC Winkeln seit 1930" kann darauf nichts mehr entgegnen, wahrscheinlich ist er auf der Suche nach dem nächsten Zitat)


Die Spannung steigt:
FC Winkeln : AC Milan Herisau
Gründenmoos
Samstag 17.00

FC Eschenbach : FC Arbon
Samstag 17.00

Gossau hats geschafft...

Nein, Nein, noch nicht den Aufstieg, aber nach Jahren der völligen Abstinenz, hat es der FC Gossau wieder mal in den Schweizer Teletext geschafft.



Ein wichtiger Schritt zurück ins Blickfeld der Nation. In der Schweiz weiss jeder, hat man es erstmal in den Teletext geschafft, kann man sich sozusagen wieder zur nationalen Fussball-Prominenz zählen. Welcher Fussballfan drückt nach Feierabend nicht zuerst die ominöse Seite 180, mit der Sportübersicht, auf SF 1 oder 2?

Zwar haben es die Fürstenländer (noch) nicht zu einer eigenen Seite gebracht, das andere Aufstiegsspiel musste ja auch erwähnt werden, aber zumindest kommt man direkt hinter der Transfermeldung von Ricardo Cabanas(S.212)...und das ist doch schon mal was.

Mittwoch, Juni 13, 2007

Wunder geht weiter...


FC Gossau : Urania Genf 1:0
NLB Aufstiegsspiele
Finalrunde Hinspiel

Gemeindesportplatz
1'300 Zuschauer

Das Wunder geht weiter! Die junge Mannschaft des FC Gossau besiegt im Hinspiel den Favoriten aus Genf mit 1:0.

Sind die vereinzelten Sprechchöre "Gossau gegen Wil, Gossau gegen Wil", die man beim heutigen Spiel hören konnte, wirklich bald Tatsache? Jedenfalls rücken ein Derby gegen den FC Wil und weitere Höhepunkte, wie Partien gegen Servette Genf und den FC Schaffhausen immer näher.

Wir werden sehen, es spielt sich jedenfalls merkwürdiges ab in dieser Stadt im Fürstenland und wenn man zurück denkt, der FC Gossau war schon immer ein Spezialist für Aufstiegsspiele.

Es wartet allerdings ein schweres Spiel in Genf auf die arg dezimierte Gossauer Truppe, zu verlieren haben sie aber nichts. Niemand hätte dem Aufsteiger vor dieser Saison so eine Leistung zugetraut.
So frustriert wie ein Mittelfeldspieler von Urania nach dem Spiel an der Zigarette zog und zwei kühle Biere innert Sekunden hinuntergestürzt hat, kann man sicherlich guter Hoffnung sein.
Genf scheint nervös zu sein...
Am Sonntag werden wir sehen, was für ein Ende dieses Finalissima nehmen wird.

Dienstag, Juni 12, 2007

Der Loddar und die Bullen

Völlig verstört nahm ich soeben zur Kentniss, dass du als Assistenz-Bullen Trainer entlassen wurdest. Wie konnte sowas passieren, Loddar? Jetzt gerade auf dem Höhepunkt deiner Trainerkarriere! Österreichischer Meister 2007, was soll jetzt noch kommen? Griechischer Superpokal Sieger oder zyprotischer Meister?

Vielleicht ruhst du dich einfach auf deinen Lorbeeren aus, du hättest es dir verdient. Immerhin wurdest du in den letzten Jahren "Fast-Greenkeeper im neuen Bayern Stadion", serbischer Meister und soeben mit einer jungen, unerfahrenen Truppe mit wenig finanziellen Mitteln Landesmeister, und das auch noch in der wohl besten Liga der Welt.

Der "Joggi" wird schon höggscht Nervös sein. Du bist nun wieder auf dem Markt. Deutscher Nationaltrainer das wärs doch, aber jeder einzelne der "Millionen Fans" in deiner Heimat wird es verstehen, wenn du stattdesen z.b. den prestigsträchtigen Assistenztrainer-Job bei deinem "Busen-Kumpel" Berti Vogts in Nigeria antreten würdest. Der Icke und der Uli Stein sind ja auch schon in Lagos beim ehemaligen Bundes-Berti, man ihr wärt ein tolles Trio äähhh Quartett.

Wie sagtest du früher einmal: " Es ist wichtig, dass man 90 Minuten mit voller Konzentration an das nächste Spiel denkt"! Wie recht du doch hast. Ich hoffe du hast schon vor deinem Rausschmiss bei den Getränkeherstellern mit neuen Vereinen verhandelt. Die ungarische Liga ist übrigens im Aufschwung, und dort kennen sie dich ja schon, von deinem erfolgreichen Engagment als Nationaltrainer. Solltest du aber nicht sofort einen neuen Job finden, denke immer an deine eigenen weisen Worte zurück: "Wir dürfen jetzt nicht den Sand in den Kopf stecken!"

Sommerferien

Sollte jemand den alljährlichen Urlaub im Robinson Club auf den Kanarischen Inseln satt haben, oder sich nicht mehr für das sommerliche "Gegrölle" auf dem Ballermann erwärmen lassen können. Untenstehend aufgezeigt ein alternatives Ferienprogramm eines Kollegen aus der Bundeshauptstadt, gerne wird er euch sicher den einen oder anderen Tipp geben, falls jemand auch so etwas ähnliches planen sollte.
Die Daheimgebliebenen werden erblassen vor Neid, wenn ihr z.b. vom sensationellen 9:0 Erfolg von Tallinna FC Flora per Kurzmitteilung berichten könnt.

SA 9.6 Tallinna FC Flora - Lasnamäe, FC Ajax und Tallinna, FC TVMK - Pärnu JK Vaprus
SO 10.6 FK Vilnius - Interas Visaginas
MO 11.6 IF Brommapojkarna-Malmö
DI 12.6 Djurgarden-IFK Göteborg
Mi 13.6 Spiel in Lettland
SO 17.6 Lilleström - Valarenga
MO 18.6 Helsingborg-GAIS
DI 19.6 Hammarby-Djurgarden
MI 20.6 Valerenga-Lyn
DO 21.6 Rosenborg-Lillestrom

FR 22.6 Rückkehr in die Schweiz

SO 24.6 Abflug nach Venezuela, Copa America
SA 7.7 Ankunft von Venezuela
SA 7.7 Uhrencup in Grenchen

Ab und zu meldet sich der Herr L., per Mail, aus seinen erholsamen Ferien, gar nicht gerne hat er es übrigens wenn man ihn anruft, ihr wisst schon die Kosten...also macht das auf keine Fall, wirklich nicht :-)

Montag, Juni 11, 2007

Die Posse geht weiter....


Aufmerksame Leser dieses Blogs, werden es mitbekommen haben. Der FC Bayern hat im Zuge der Ausschreitungen einiger "Fans" auf einer Raststätte in Würzburg, willkürlich 530 Personen die Jahreskarte entzogen. (Bericht auf gossau-gedanke.ch vom 15.5.07 "ein bodenloser Skandal").

Aufgrund des massiven öffentlichen Druckes (u.a. durch Berichte der angesehenen Süddeutschen Zeitung), krebste der FC Bayern wieder zurück. Man flüchtet sich in einem Schreiben, dass auf die vorhergegangenen Kündigungen bezogen ist, in abenteurliche Erklärungen. Dem Brief beigelegt ist obenstehendes Formular, welches unterschrieben zurück gesendet werden kann. Dies garantiert aber keineswegs, die Rückerstattung der Jahreskarte. Nein, die FC Bayern AG schreibt folgendes: "Wir behalten und jedoch vor, die Angaben zu überprüfen und werden auf sachlicher Grundlage entscheiden, ob eine Neuzuteilung möglich ist."
Nun, wie reagieren? Ich habe mich entschlossen, diese "Ungerechtigkeit" zu unterschreiben. Einerseits besteht so die Möglichkeit meine Jahreskarte an unseren Fanclub weiterzugeben, anderseits wenn ich den "Wisch" nicht unterschreibe, würde ich mich ja sozusagen als "Schickeria" Mitglied outen, und der Vorstand hätte sein Ziel erreicht.
Mein Stolz liess es allerdings nicht zu, diesen Brief ohne folgenden Kommentar abzuschicken:
Nun, ist also doch noch was nachgekommen...nachdem ich aus lauter Frust und Entäuschung schon mit dem Kapitel FC Bayern abgeschlossen habe.
Können Sie sich vorstellen, wie es ist, jahrelang mit dem FC Bayern mitzufahren und dann wird man einfach mit einem eingeschriebenen Brief abserviert? Nein, wahrscheinlich können Sie sich das nicht vorstellen, wir Fans sind ja nur noch irgendeine Nummer im Mitglieder oder Jahreskartenregister, oder besser gesagt sogenannte "Kunden". Jahrelange mühevolle Reisen, z.b. mit dem Auto an verschneiten Winterabenden zum trostlosen Champions League Kick ins zügige Olympiastadion, und danach wieder direkt zu Arbeit, oder auch teure Reisen nach Moskau.
Ferientage und Geld gespart für Auswärtsspiele und dann kommt diese unsägliche Kündigung und man stellt sich schlicht die Frage. Was habe ich eigentlich die ganzen Jahre gemacht? Ist dieser Verein wirklich so unmenschlich, wie mir das schon viele Leute beibringen wollten?
Ich besuche im Jahr um die hundert Fussballspiele und bin noch nie in irgendeiner Weise negativ aufgefallen auch vertrete ich die Meinung, dass Gewalt im Fussball nichts zu Suchen hat.
Diese pauschale Verurteilung hat mich schwer getroffen, gerade weil sie von Leuten vorgenommen wurde, von denen ich so etwas nicht erwartet hätte. Zumal die letzten Verstimmungen mit der Fankurve auch noch nicht so lange her sind. Hat man nichts daraus gelernt?
Ich weiss nicht was für ein Rechtsverständnis in Bayern herrscht. Ich lebe in der Schweiz, auch hier ist nicht alles Gold was glänzt, trotzdem könnte ich mir so einen willkürlichen Akt eines Vereins-Vorstandes in unserem Land kaum vorstellen.
Immer werde ich Bayern München Fan bleiben, deshalb unterschreibe ich auch diesen Brief, weil ich auf eine Besserung des Verhältnises zwischen Fans und Verein hoffe. Denn ein Fussballverein lebt nicht nur von den Luca Tonis und Frank Riberys, sondern auch von seinen treuen Anhängern, dass wird wohl in manchen Chefetagen oft vergessen.

Sonntag, Juni 10, 2007

FC Arbon : FC Winkeln





(Fotos:Choreo Vorbereitungen der Ultras Winkeln)

1:1
2.Liga Regional

Sportplatz Stacherholz
350 Zuschauer

Viele Fans möglichst durch etwas gelb-schwarzes erkennbar, sollten wie eine Wand hinter dem Team stehen und es lautstark anfeuern. Wunschdenken? Vielleicht, aber wenn du auch kommst und noch jemand mitbringst?

Der FC Arbon 05 wollte mit dieser Ankündigung, auf der Homepage, möglichst viele Zuschauer auf den Sportplatz Stacherholz locken. Dies gelang ihnen auch, zwar erschienen nur wenige Leute in gelb-schwarz, dafür umso mehr in schwarz-weiss, wieder einmal durfte sich der FC Winkeln also zahlreicher Unterstützung sicher sein, wenn die Mannschaft es am dringensten benötigt.

Es war wohl das wichtigste Spiel der Saison. Die St.Galler standen vor dem Spiel auf dem ersten Tabellenplatz und die Mannschaft vom Bodensee, folgte direkt dahinter. Beide Teams punktgleich und es war der zweitletzte Spieltag. Alfred Hichtcock hätte den Aufstiegskampf in der Gruppe 2 der 2.Liga Regional nicht besser inszenieren können.

Pünktlich zum Spielbeginn, setzte ein Gewitter ein, und man hatte als Anhänger des FC Winkeln nach wenigen Minuten auch schon die Befürchtung, ein heftiges Unwetter würde gleich über den aktuellen Spitzenreiter einbrechen. Mehre Male überlief die gegnerische Offensivabteilung die Winkler Abwehr, aber Mal für Mal scheiterten die Arboner am eigenen Unvermögen oder dem starken Stefan Gysi im Winkler Tor. Der Winkler Fanblock, der sich auf der Gegengerade gebildet hatte, sah schon beinahe verzweifelt dem Geschehen auf dem Platz zu. Nur noch einige wenige Unentwegte schwenkten ihre selbergemachten (teilweise aus alten Trainerhosen ;-)) schwarz-weissen Fahnen. Gut gibt es da Urs und Päddy, zwei dieser guten Seelen eines Vereins, die es einfach braucht, treue Fans und Helfer, die eigentlich an jedem Heim und Auswärtsspiel dabei sind, ungebrochen in ihrem Optimismus. Sie glaubten weiterhin an ein erfolgreiches Unterfangen am heutigen Tag: "Dä Ballack macht sie scho no!" Aber nicht "Ballack" machte den ersten Treffer, sondern völlig verdient der FC Arbon, und es hätte zur Pause durchaus 5:0 oder 6:0 stehen können, aber die Bodensee-Kicker hatten das unbedingte Ziel in die nächste Sendung von "Pleiten,Pech und Pannen" zu kommen. Es war schier unglaublich was für Torchancen ausgelassen wurden.

In der zweiten Halbzeit, sah das Ganze, dann doch ein wenig anders aus. Der Tabellenführer, kam nun öfters vor das Tor des Gastgebers und tatsächlich "Ballack" erzielte den immens wichtigen Ausgleichstreffer. Päddy und Urs hatten also Recht behalten. Umso erstaunlicher, wenn man bedenkt, dass "Ballack" verletzt ins Spiel gegangen ist und dazu noch in Manndeckung genommen wurde. Die Arboner "Dorfjugend" sah sich nach diesem Tor veranlasst, ein wenig näher an die Gästefans heran zu rücken, haben wohl ein wenig zu viele "Hooliganfilmchen" gesehen auf YouTube oder im örtlichen Kino. Tja ist für den "Landpöbel" halt schon ein spezielles Erlebnis, wenn der FC Winkeln sich die Ehre gibt.
Unsere Konzentration galt aber ganz dem Spiel, und die Nerven wurden noch einige Male arg strapaziert. Die Spieler des FC Arbon schafften es aber in bester "Slapstick" Manier, eine Torchance nach der anderen auszulassen. Man ist ja auch für Fair-Play, aber selbst die Winkler Spieler gaben nach diesem Match offen zu, das eine oder andere Mal gelacht zu haben, ob der "hunderprozentig" vergebenen Torchancen des FC Arbon 05. Mit ein bisschen Glück (noch mehr, wäre aber wohl des guten Guten zuviel gewesen...) hätte der FC Winkeln dieses Spiel sogar noch gewinnen können. Deshalb war der Jubel bei den Winkeln Spieler und Anhänger, nach dem Spiel auch gross, nun ist immer noch alles möglich, was ein Blick auf die Tabelle zeigt.

2. Liga - Gruppe 2
1. FC Winkeln SG 46 : 30 Tore 40 Punkte

2. FC Arbon 05 41 : 27 Tore 40 Punkte

3. FC Herisau 34 : 21 Tore 38 Punkte

Der Zufall in diesem spannenden Aufstiegskampf will es so, der FC Winkeln spielt nächsten Samstag augerechnet im letzten Spiel gegen den FC Herisau.
Päddy, der Stadionsprecher des FC Winkeln, wird an diesem "Endspiel" nicht dabei sein können. Er fliegt in die Ferien nach Lanzarote. Urs wird ihn aber sicher per SMS auf dem Laufenden halten, dass haben sie nach dem Spiel so besprochen. Ich entlockte den Beiden auch noch, wieso sie dem Goalgetter des FC Winkeln den merkwürdigen Spitznamen "Ballack" verpasst haben, die Erklärung dazu ein anderes Mal...

Ach ja, die streitsuchende Dorfjugend liess es sich am Schluss nicht nehmen, unser Tranparent ein wenig zu ramponieren...vielleicht stellen sie die Aktion ja auf YouTube, wer weiss das schon?

Freitag, Juni 08, 2007

Oh Blaise, vom Abstellgleis hergekommen...

Ein ganzes Lande solle sich verneigen vor seinem besten Stürmer,

Ja, dass ist meine ehrliche Meinung, nicht der Alex von und zu Borussia darf sich das auf die Fahne schreiben lassen,

Nein, nur du, schwarze Perle geboren in Kinshasa, König des gegnerischen Sechzehn-Meter Raums, fussballerisch aufgewachsen bei Lausanne Sports.

Von dem Vogel Erich aus der Stadt beim See als "Jahrhunderttalent" auserkoren, zogst du schon bald in die Bundesliga, wo sie dich aber in Niedersachsen nicht schätzen lernten,
aber auch der Jakob aus Zürich-Wiedikon mochte dich bald nicht mehr aufstellen,
und du ergriffst alsbald die Flucht, weil der Köbi hatte 1966 bei den Spielen im Königreich noch keine Schwarzen als Mitspieler, und tat sich mit Neuem schwer.

Du fandst dein Glück im Land der Tulpen und der Wohnwagen, wo sie dich in einer Stadt, Nahe der germannischen Grenze vergöttern, und du triffst und triffst und triffst,
aber der Köbi und du, ihr habt sturre Köpfe und der Jakob nahm lieber den braven Lustrinelli Mauro aus dem Tessin mit, an das grosse Turnier ins Land von Goethe, Schiller, Franz und Angela,
du hättest einen Schuss aus Elf Meter, in der Stadt des grossen Doms gegen die Männer aus dem Osten versenkt, das weiss nicht nur ich.

Jetzt, kommst du grossmütig zurück und bist die grosse Hoffnung des kleinen Helvetien,
ach ich muss Schmunzeln, du bist nun der Heilsbringer für den SVP Stammtisch im "Sternen", wie auch für den Mörgeli Christoph und natürlich auch vom Jakob aus Züri, denn alle wollen Feiern im nächsten Kalenderjahr.

Das muss dich freuen, nach all den Jahren! Eine Genugtung sei es aber nicht, Nein im Gegenteil, die fehlenden Jahre in der nationalen Auswahl, haben dir eine noch grösse Karriere verbaut, sagst du.

welcher Grossmut, dass du denoch zurückkehrst.
Nun, lieber Blaise ich danke dir und verbeuge mich stellvertretend für ein ganzes Land vor dir,
dank dir müssen wir nun nicht mehr Angst vor einer Nomination des Bieli Rainers haben oder ganz alleine auf die Tore des Deutschen Meisters Marco hoffen,

du wirst viele Male jubeln können, sofern Alexander der Grosse, dich in Ruhe machen lässt, und dich aus Angst um seine vielen Werbe-Taler nicht wieder ins flache Land zurücktreibt...

Nach Arbon....


Ein kleiner symphatischer Verein, der sich vollkommen dem Amateurfussball veschrieben hat, braucht wieder einmal unsere volle Unterstützung. Deshalb alle auf nach Arbon, dort duellieren sich auf dem Fussballplatz Stacherholz, die punktgleichen FC Arbon und FC Winkeln.
Und Arbon war uns doch schon immer irgendwie unsymphatisch. Früher hat man sich nicht auf den 10 Meter Turm im örtlichen Freibad getraut und erntete Gelächter von den hübschen Mädchen, und jetzt will dieses Dorf dem "besten Team der Welt" den Aufstieg streitig machen.

Es ist der zweitletzte Spieltag und der Sieger kann wohl für die 2.Liga Interregional planen:
Auf geht's!

Samstag 17.00 FC Arbon : FC Winkeln

Mittwoch, Juni 06, 2007

Irgendwie berühmt...


Ich hätte es ja selber nicht bemerkt, muss ich ehrlicherweise zugeben, aber der Kollege, der mich darauf hingewiesen hat, ist auch nicht gerade als "Auswendiglerner" von Werbeprospekten bekannt, also deshalb muss das Inserat doch ziemlich auffallend gewesen sein.

Es geht um die ganzseitige Werbung der Credit Suisse auf der Rückseite des Programms zum Spiel Schweiz : Argentenien. Da sieht man den Arsenal-Legionär Johann Djourou, wie er sich für einen kleinen Jungen auswechseln lässt….."jöööh wie herzig!" werde wohl die Meisten Betrachter denken. Was meinem Kollegen speziell aufiel an diesem Inserat, ist aber nicht unsere schwarze Perle und auch nicht der kleine Junge, der übrigens Florian heisst und blonde Haare hat, das nur so nebenbei….sondern ins ins Auge gestochen ist ihm die Zuschauertribüne im Hintergrund der Beiden.
Abgebildet ist die Tribüne des Orange Bowl Stadions in Miami, wo die Schweizer "Nati" letzten März ein schmachvolles Länderspiel zeigte, das völlig zur Recht mit einem 3:1 Sieg für Kolumbien endete. Also die abgebildete Zuschauertribüne ist auf dem Werbeinserat natürlich rappelvoll mit rot-weiss gekleideten Fans. In Wirklichkeit gab es nur ein paar Schweizer Fans, die meisten Zuschauer waren kolumbianische Einwanderer. Gut, es ist klar das die Werbemacher Schweizer Anhänger zeigen, ein halbleeres Stadion würde sicher optisch nicht so gut rüberkommen. Was aber Erstaunen hervorruft, ist eine Zaunfahne die im oberen Rang des Stadions hängt (ganz links). Diese Zaunfahne kommt uns nämlich ziemlich bekannt vor, um nicht zu sagen, sie hat eine frappierende Ähnlichkeit mit der der unsrigen. Nun, die blosse Abbildung unseres "Fetzen" wäre ja vielleicht ein Zufall gewesen, aber geradezu Mysteriös wird die ganze Sache, wenn man bedenkt, dass wir unsere Zaunfahne überhaupt nicht im obersten Rang aufgehängt haben, sondern an einer Stelle im Stadion, die man auf dem Inserat gar nicht sieht. So muss man wohl annehmen, dass die Werbemacher von der Credit Suisse unseren "Fetzen" einfach dahin platziert haben, schön neben ihrem eigenen Werbebanner…..das ganze also eine hübsche Fotomontage

Es stellen sich nun einige wichtige Fragen! Sind wir so bedeutend, dass die Credit Suisse uns einfach dabei haben wollte? Gehören wir schon so zur CH-Nati wie z.b. Johann Djourou und Alex Frei, der übrigens im Hintergrund gleich zweimal abgebildet ist, wieso auch immer?
Wäre der Werbeeffekt demnach für die Grossbank völlig verpufft, hätten sie unseren "Fetzen" nicht irgendwo in das Inserat eingeklinkt? Sollen wir die Credit Suisse verklagen, weil sie ungefragt unsere Zaunfahne für Werbezwecke missbrauchte und wir uns zu tief verletzt fühlen? Weiss die Bank, dass sie indirekt mit dem Zeigen unserer Fahne zum Alkoholismus anstiftet. Sollten wir desweiteren um eine massive Steuersenkung bei der Stadt Gossau nachfragen? Immerhin sind wir wohl, ganz unbescheiden, nun auch offiziell der grösste Werbeträger dieser Stadt im Fürstenland?

Grosszügig wie wir sind, sehen wir von einer Klage ab, immerhin gehts in dem Inserat um Nachwusförderung, und die liegt uns sehr am Herzen.

Aber die Sache mit dem Steuernachlass, da werde ich ernsthaft mal bei der Stadt Gossau nachfragen.

Montag, Juni 04, 2007

Gäste-Blog: Schweiz : Argentinien


Gästeblog: von Laura, Sekundarschülerin, angehende kaufmännische Angestellte, 15-Jährig, und meine jüngste Schwester. Ihr erster und hoffentlich nicht letzter Bericht über ein Fussballspiel.


Schweiz – Argentinien 1:1

Länderspiel

St.Jakobspark
29.000 Zuschauer

Gesten machten wir uns per Extrazug unterwegs in den St.Jakobspark, zu meinem
2. Länderspiel der Schweizer Nationalmannschaft. Am Morgen vor dem Spiel hat mir eine in Buenos Aires lebhafte und fussballbegeisterte argentinische Kollegin erzählt was man am Morgen in der Zeitung zum Spiel lesen konnte: Die Schweiz hat ein kleines Team und verfügt über kein sehr grosses Fussballwissen. Man ging von einem Sieg aus.
Auch wer sich an FIFA Statistiken orientierte, mussten von diesem Resultat ausgehen.

Im Basler Stadion angekommen, begaben wir uns an unsere Plätze. Im Gegenteil zur grossen Masse, wollten wir uns das Spiel eigentlich stehend anschauen. Schnell wurden wir dann aber vom hinter uns sitzenden Mann, der einen Fan darstellen sollte, belehrt: „ Wüsset ehr eigenli au, dass da Sitzplatz sind???! Für diä hend mer 50 Schtutz zahlt, extra für diä Sitzplätz…“ Schön, dass jetzt auch in der Fankurve keine Stimmung mehr aufkommen darf.
Egal, das Spiel startete ziemlich ruhig, dafür begann der Regen umso heftiger. Und man sah den einen oder anderen Spieler häufiger am Boden liegen.
Zur Pause stand es jedenfalls immer noch 0:0. Keine Tore, wenige Chancen. Auch den Zuschauern die sich in der Pause an der Torschusswand versuchten, erging es nicht besser. Auch die Suahelin, welche im Stadion für eine rasende Stimmung sorgte, konnte bei einem Bonus-Versuch für Frauen nicht in Torjubel ausbrechen.

Nach der Pause ging Argentinien früh durch Carlos Alberto Tevez in Führung. Die Schweizer liessen sich aber nicht unterkriegen und glichen 14 Minuten später duch Marco Streller, der sich nach dem Meistertitel mit Stuttgart nun noch einmal freuen durfte, aus. Nach 90 Minuten lautete der Spielstand immer noch 1:1. Die Schweizer dürfen zufrieden sein. Die 3 der 4 letzten Spiele gegen den Ex-Weltmeister aus Südamerika hatte man ja verloren. So machten wir uns wieder auf den Weg zum Extrazug. Im Chaos um die Baustelle St. Jakobspark verpassten wir jedoch den Shuttlezug und dann auch den Extrazug. Nach Kommunikationen mit den jeweiligen Kondukteuren konnten wir in Zürich aber wieder auf den Extrazug umsteigen, wo wir auf unsere anderen Mitfahrer stiessen und endlich wieder etwas trinken konnten, ich natürlich Wasser…

Tags darauf schrieb ich wieder mit meiner argentinischen Kollegin. Ihr Kommentar zum Spiel: Wir haben die Schweiz unterschätzt. Aber hey, wir sind eines der besten Teams der Welt, niemand interessiert es, ob wir im Freundschaftsspiel siegen oder verlieren. Es sei ja nicht wie im Halbfinale der letzen WM, als sie live im Stadion war und ihr Land gegen „assholes“( ihre liebevolle Bezeichnung für die Deutschen) spielen mussten. Die Schweiz – für sie ein angenehmer Gegner.

Sonntag, Juni 03, 2007

FC Seefeld : FC Gossau




2--4
1.Liga
Sportanlage Loren (Witikon)
150 Zuschauer

Seefeld, am rechten Zürichseeufer gelegen, ist eines der teuersten Quartiere der Stadt Zürich, somit wohl auch eines der kostspieligsten des ganzen Landes. Aller Reichtum nützt allerdings im harten Alltag der dritthöchsten Schweizer Liga auch nichts, heute war für den heimischen Verein "Abstiegskampf pur" angesagt. Erschwerend kam für die Stadt-Zürcher hinzu, dass der Gast aus Gossau sich ein Fernduell, mit dem Tessiner Verein G.C. Biaschesi, um den letzten Platz in der NLB-Barrage lieferte.
Gespielt wurde auf der Sportanlage Loren in Zürich Witikon, da die eigene Spielstätte in Seefeld wohl nicht 1.Liga Anforderungen genügt.
Zweimal umsteigen auf Tram und Bus, und schon hat man mit den Öffentlichen Verkehrsmitteln das östlichste Stadtviertel Zürichs erreicht.
Von Aufstiegskrimi und Abstiegskampf ist eine halbe Stunde vor Spielbeginn, noch nichts zu spüren. Im kargen Keller des Kabinentrakts befinden sich drei Tische und ein paar Stühle, dazu schenkt eine missmutige Frau Getränke aus, ausser ein paar angereisten Gossauer Zuschauer sitzt allerdings niemand hier unten, auch sonst scheint das Gelände wie ausgestorben.
Gegen 16.00 finden sich dann doch noch einige Anhänger, im oberhalb Zürichs gelegenen Witikon ein, anfänglich sehen sie ein nervöses und von vielen Abspielfehlern geprägtes Spiel.
"Volle Hose Jungs! Gopfridstutz!" der Gossauer Trainer Vlado Nogic, tigert nervös vor seiner Bank hin und her und versucht seine Spieler aufzuwecken. Die junge Mannschaft scheint wie gelähmt angesichts der so nahen Überraschung, der Teilnahme an der NLB Aufstiegsrunde. Prompt schiesst die eher bescheidene Mannschaft des FC Seefeld den 1:0 Führungstreffer, grosser Jubel bei den Spieler mit diesem Ergebnis würden sie sich in der 1.Liga halten. Entsetzen dagegen auf der Gästebank, Trainer Nogic wird ein Handy hingehalten, Biaschesi führt in Herisau, somit wäre die Mannschaft aus Biasca, anstatt der Fürstenländer in der Aufstiegsrunde.
"Tobias, das müssen sie doch sehen 4 gegen 3!" Angriff um Angriff rollt auf den Gäste-Torwart zu,man hört nur noch den verzweifelten Gossauer Trainer, ansonsten gespenstische Ruhe. Die blauen Trikots des FC Gossau mögen an den FC Schalke 04 erinnern, die Hoffnung bleibt, dass die Gossauer, die Versagerrolle nicht auch noch mit dem Team aus dem Ruhrgebiet teilen werden.
In der Pause wackeln sprichwörtlich die Kabinenwände in Witikon, beim Toilettengang kann jeder Zuschauer an der lauten "Pausenpredigt" von Vlado Nogic teilhaben.
Letztes Jahr noch in der 2.Liga Interregional, nun schon auf dem Weg in die NLB, man versteht den Ärger des Coaches. Es wäre wirklich bitter, würde man auf dieser auch für 1.Liga bescheiden Fussballwiese mit drei Tribünenstufen, doch noch scheitern.
Die zweite Halbzeit beginnt und innerhalb kürzerster Zeit entspannen sich die Gesichter der Gossauer Anhänger, Funktionäre und des gesamten Teams. Die Seefelder schiessen ein unglückliches Eigentor und nun spielen die Ostschweizer angeführt von den starken Knöpfel und Gmünder wie befreit auf. Schnell erzielen sie auch das 2:1. Das Ganze vor den Augen des FC Wil Trainers Uli Forte, der das Geschehen aufmerksam verfolgt und sich immer wieder für geheimnisvolle Telefonate zurückzieht. Es macht den Anschein, er habe Angst jemand könnte ihn belauschen und ihm so bei einem kommenden Transfer dazwischenfunken.
Gmünder setzt sich nun mal für mal gegen die Verteidigung des Gastgebers durch, seine Gegenspieler können ihn meistens nur mit unfairen Mitteln stoppen. "Isch das Eidgenössisches Schwingerfescht?" im breiten Rheinthaler Dialekt macht der Gossauer Stürmer seinem Unmut Luft.
Verzweifelt versuchen die abstiegsbedrohten Zürcher dagenzuhalten, allerdings ohnes Fortune. Der italienischstämmige Kartenverkäufer, der erst in der 2.Hälfte die Runde macht, scheint auch hoffnungslos:"Isch letscht Spiel i dä 1.Liga, isch hüt bis 16 Johr gratis." Diese nette Geste verleitet einen Zuschauer trotzdem zur Flucht vor dem symphatischen, einkassierenden Mann: "I zahl sicher nöd 10 Franken Itritt, wend Brotwurscht scho 6 Franke koschtet!" begründet er seinen nicht unbedingt nachvollziebaren Schritt.
Nachdem auch noch das 3:1 für den FC Gossau fällt, werden mit dem Präsidenten bereits mögliche Gegner in der Aufstiegsrunde diskutiert, dass man so etwas vor Spielschluss nicht machen sollte, zeigt der Anschlusstreffer der kurz darauf die Gossauer nochmals nervös werden lässt.
Die Seefelder kämpfen mit letzter Kraft gegen den Relegation aus der 1.Liga, dann erzielen die cleveren Fürstenländer das 4:2 und alles ist entschieden. Die Zürcher steigen ab, und die Ostschweizer treten in den Aufstiegsspielen gegen den FC Solothurn an.
Trainer Nogic kann beruhigt in die nächste Woche gehen, ist das Erreichen der Aufstiegsspiele doch schon eine kleine Sensation und jeder weitere Erfolg eine Art Zugabe.
Meinerseits bin ich froh, dass der FC Gossau nur ähnliche Trikots wie der FC Schalke hat, aber eindeutig die bessern Nerven.

Freitag, Juni 01, 2007

Schweiz : Rumänien





2--4
U-19 EM Qualifikation

Stadion Brühl Grenchen
500 Zuschauer
Einen grösseren Anhänger als Reto haben die Schweizer Junioren Nationalmannschaften wohl nicht. Praktisch an jedem Heim-Länderspiel des Schweizer Nachwus trifft man den langjährigen YB-Allesfahrer an. Keiner kann sich so schön über die vergebene Torchance eines talentierten 17-jährigen aufregen, wie Reto: "Näi, des gloubi nid" heisst es dann oft und es kann auch dann und wann, aus Ärger, ein harmloser Gegenstand durch die Luft fliegen.
"Chefcoach Piere André Schürmann, 2002 im Trainerstab des Schweizer U-17 Europameisterteams, versucht erneut Lorbeeren für die Schweizer Nachwusarbeit zu holen. Mit Dänemark, Rumänien und Serbien warten schwierige Gegner auf unsere Spieler und es wird dreimal einer tollen Leistung bedürfen, um Gruppenerster zu werden und die EM in Österreich zu erreichen. In Biel, Freiburg und Grenchen zählt unser Team auf die Unterstützung der hoffentlich zahlreichen Fans"
Mit diesen salbungsvollen Worten begrüsst Ralph Zloczower, im Turnierprogramm die Teilnehmer und Zuschauer dieser EM-Qualifikation. Tatsächlich hatte der Präsident des Schweizer Fussballverbands vergeblich auf viele Fans gehofft, an diesem veregneten Mittwoch Abend fanden nur wenige Zuschauer den Weg ins Stadion Brühl des FC Grenchen.
Reto ist trotzdem optimistisch: "Das packemer, ich will uf Öschtrich ad'EM!" Anfangs scheint unser Nachwus Experte mit seinem Optimismus auch völlig richtig zu liegen, die Schweizer erarbeiten sich einige gute Chancen und als der "Star" dieser Mannschaft, der Basler Eren Derdyok das 1:0 erzielt, scheinen die Weichen tatsächlich auf Sieg zu stehen. Zumal die Rumänen nicht gerade einen angsteinflössenden Fussball zelebrieren. Ein Karpaten-Maradona à la Georghe Hagi ist jedenfalls weit und Breit nicht in Sicht.
Reto kennt wirklich jeden Schweizer Spieler, Adilson Varela von Lausanne Sport genaus wie natürlich die verhältnismässig bekannten Remo Staubli vom FC Zürich, oder Towart Talent Yann Sommer vom FC Basel. Doch der Fussball Fachmann scheint unzufrieden mit der Schweizer Mannschaft: "Näi, Näi so doch nid" aber alles flehen nützt nichts, die harmlosen Rumänen schiessen das unnötige 1:1. Es brandet sogar ein wenig Jubel von rumänischen Schulkinder auf, mir allerdings unklar wo die aufeinmal herkommen, stellen die Rumänen doch nicht gerade einen grossen Ausländeranteil in der Schweiz.
Das Stadion Brühl ist ein schmuckes Stadion und eigentlich viel zu Schade für die 1.Liga, allerdings fristet der heimische FC Grenchen nun schon seit dem Zwangsabstieg 1995 sein Dasein in eben dieser dritthöchsten Schweizer Spielklasse. Reto erzählt begeistert von einem Matchprogramm das er besitzt. FC Grenchen : BSC YB lautete 1986 die Begegnug der NLA im Grenchner Stadion, heute füllt sich die Spielstätte am Jura-Südfuss nur noch während des alljährlichen hochkarätig besetzten Uhren-Cup.
Wenigstens verleitet das schöne Stadion die Schweizer Junioren dazu, noch einen Treffer vor der Pause zu erzielen. So gehen alle, natürlich auch Reto, zufrieden in die Halbzeit Pause.
Leo befindet sich auch bei diesem Spiel, er ist ebenfalls ein sehr grosser Fan der Schweizer Nationalmannschaften, allerdings im Gegensatz zu Reto mit Priorität bei der "A-Nati", wo er bei jedem Spiel anzutreffen ist. Leo ist seit kurzem Passiv-Mitglied beim Schweizer Fussballverband. Die Passiv Mitgliedschaft ist die neuste "fantastische" Idee aus der Schweizer Fussballzentrale in Muri b. Bern. Leo ist in der sogenannten Silber Kategorie, nicht ganz günstig der Spass...dafür gibts 2 Tribünen Karten für dieses Länderspiel...
Der Regen prasst nieder und Lukas merkt langsam, dass die Entscheidung nur einen Pullover mitzunehmen und auf die Jacke zu verzichten, doch die falsche war. Der einzige der sich nicht am Regen stört, ist natürlich Reto. Er scheint sichtlich zu nervös, dass er sich von banalen Dingen wie einer schlechten Witterung ablenken lässt.
Er hat auch allen Grund zur Nervosität, die Schweizer spielen schwach und durch einen fragwürdigen Elfmeter kassieren sie prompt den Ausgleich. "Das isch doch käi Penalty!!!", Reto stürmt entsetzt die kleine Tribüne auf der Gegengerade hinunter, er schäumt beinahe vor Wut.
Nun kommt es, wie es wohl kommen muss. Die in der zweiten Hälfte deutlich stärkeren Rumänen nützen die eklatanten Abwehrfehler der Schweizer aus und erzielen mühelos das 3:2 und 4:2.
Reto schaut entgeistert Richtung Spielfeld: "Was söell das"!
Es wird nichts werden mit der U-17 EM in Österreich. Die "Jungstars" entäuschten, da nützten all die klangvollen Namen ihrer Vereine im Matchprogramm, Udinese, Brescia, SC Freiburg, Piacenza, BSC Young Boys leider überhaupt nichts.
Die beiden anderen Berner Lukas und Rälfu und auch ich waren froh, konnten wir nach dem Spiel ins trockene Zugabteil steigen, nur Reto steht wohl immer noch fassungslos im Stadion Brühl und meint verzweifelt: "Näi das gloube nid!"