Montag, August 31, 2009

Kein Grund zum Abheben

Michel Avanzini fehlte leider verletzt, vielleicht war das ein Mitgrund wieso gegen den FC Schaffhausen nicht die erhofften drei Punkte eingefahren werden konnten.
Ich unterhielt mich für das Gossauer Matchprogramm "BlauWiss" im Vorfeld der Partie mit dem jungen Talent.

Ich habe keinen Grund zum Abheben…

Es ist brütend heiss an diesem Abend, die Leute strömen nach Feierabend ins Gossauer Freibad oder trinken irgendwo ein erfrischendes Getränk. Michel Avanzini hat nichts dergleichen vor, in einer halben Stunde beginnt das Mannschaftstraining des FC Gossau. Davor erscheint er pünktlich zu unserem vereinbarten Gesprächstermin. Der Gossauer Captain wirkt von Anfang an äusserst sympathisch und dieser Eindruck wird sich auch im Verlaufe des Interviews bestätigen.


Michel, was hat dich dazu bewegt trotz der, gelinde gesagt, missglückten letzten Rückrunde beim FC Gossau zu bleiben?
Ich habe ein gutes Verhältnis zu unserem Trainer, ausserdem fühle ich mich im familiären Umfeld dieses Vereins wohl. Zudem durchlief ich persönlich eine sportlich positive Entwicklung im letzten halben Jahr. Ich hatte zwar zwei-drei Angebote aus der Challenge League, trotzdem hielt ich es für die beste Entscheidung beim FC Gossau zu bleiben.

Du bist der jüngste Captain in der Challenge League! Wie hast du reagiert, als du von Alex Kern zum Captain bestimmt wurdest?
Ich fühlte einen enormen Stolz, als mir unser Trainer die Entscheidung bekannt gab. Es ist auch eine extrem motivierende Sache für mich. Zudem muss ich jetzt Verantwortung übernehmen, und es wird meine Persönlichkeitsentwicklung fördern. Das Captainamt beim FC Gossau ist sicher ein grosser Meilenstein in meiner Karriere.

Du sprichst deine Verantwortung bereits an, was unternimmst du als Captain um den Zusammenhalt in der neu formierten und sehr jungen Mannschaft zu fördern?
Es war anfänglich schon eine spezielle Situation für mich. Noch vor einem Jahr gaben mir Marc Zellweger und Jiri Koubsky wertvolle Tipps, wie ich mich im Profikader des FC St.Gallen zur Recht finden konnte. Ein Jahr später bin ich bereits in derselben Situation wie die beiden Routiniers. Ich versuche viel mit meinen Mitspielern zu sprechen. Ich teile ihnen meine Gedanken mit, und übe auch mal Kritik, wenn etwas falsch läuft. Die Bedenken, die ich anfänglich wegen meines jungen Alters hatte, wurden schnell weggewischt. Selbst ein langjähriger Super League Spieler wie Enzo Todisco nimmt meine Gedanken auf.

Wie haben sich die Abgänge der routinierten Spieler wie Longo oder Damjanovic auf das Mannschaftsgefüge ausgewirkt?
Darko Damjanovic ist zweifellos ein sehr guter Torwart, genauso ist Dominque Longo ein super Verteidiger. Diese beiden Abgänge wurden aber durch Jean Pierre Tcheutchoua und den neuen Goalie Christian Leite hervorragend ersetzt. Leite ist für mich persönlich sowieso einer der besten Torleute der Schweiz.

20 Jahre alt, Challenge League Spieler und Captain, dazu Torschütze beim letzten Spiel der U-20 Nationalmannschaft, es läuft im Moment rund bei dir. Wie siehst du deine Entwicklung in den nächsten Jahren? Was sind deine persönlichen Ziele im Fussball?
Nach meiner abgeschlossenen KV Lehre konzentriere ich mich nun voll auf den Fussball. Das grösste Ziel ist nun der Klassenerhalt mit dem FC Gossau. In einem Jahr möchte ich den Sprung in die Super League schaffen. Dies ist allerdings noch Zukunftsmusik, im Moment setzte ich mich hundertprozentig für den FC Gossau ein.

Du sprichst von einem Engagement bei einem Profiverein, welches war oder ist dein Lieblingsverein?
Ich war schon immer Inter Mailand Fan. Am liebsten würde ich allerdings einmal für den HSV spielen. Hamburg ist eine tolle Stadt mit einem schönen Stadion und super Fans. Die Bundesliga ist meine Traumliga. Ich schwärme nicht wie viele andere junge Fussballer von der Premier League, sondern würde einen Wechsel nach Deutschland bevorzugen.

Jetzt kennen wir deinen Traumverein, hattest du auch ein fussballerisches Idol in deiner Jugend?
Ja, mein Idol war schon immer Zinedine Zidane.

Nächste Saison darf der FC Gossau seine Heimspiele voraussichtlich nicht mehr im eigenen Stadion austragen. Was denkst du über den bevorstehenden Wechsel in die AFG Arena?
Klar, wir fühlen uns auf dem Buchenwald Sportplatz zuhause. Allerdings würde ich einen Umzug in die AFG Arena nicht ablehnen. Wir könnten dort von einer optimalen Infrastruktur profitieren, und auch die Kabinen wären grösser. Das wir dann wohl vor einem fast leeren Stadion spielen würden, müssten wir wohl in Kauf nehmen.

Trotz Spielen in grossen Stadien in Genf oder Lausanne, ein Spieler in der zweihöchsten Schweizer Fussball Liga kann sich seinen Lebensunterhalt nur in den seltensten Fällen als Vollprofi verdienen. Welcher Beschäftigung gehst du neben dem Fussball nach?
Ich bin beim FC St.Gallen als Profi unter Vertrag. Letztes Jahr habe ich zudem die KV Sportlerlehre an der United School of Sports in Zürich abgeschlossen. Dort machte z.B. auch Diego Benaglio seine Berufslehre. Mein Fokus liegt im Moment voll auf dem Fussball, es ist allerdings nicht ausgeschlossen, dass ich zukünftig eine 30% Arbeitsstelle annehmen werde.

Du hast diverse Junioren Nationalmannschaften durchlaufen. Als Aussenstehnder vermutet man, da werde wohl vornehmlich über Gehälter und allfällige Angebote aus dem Ausland diskutiert. Welchen Eindruck nimmst du mit, von den Tagen im Kreis der grössten Schweizer Talente?
Ich will es nicht abstreiten, Geld ist sicher ein Thema. Teilweise wird auch schon sehr gut verdient. Schlussendlich steht aber der Sport klar an erster Stelle, wenn z.B ein Schönbächler beim FC Zürich nicht spielt, ist er frustriert, da kann er noch so viel verdienen. Zu den Angeboten aus dem Ausland, vor allem bei der U-16 Auswahl war es so, dass enorm viele Talentspäher an den Spielen waren. Da dachte man schon, wenn man gut spielt landet man bei Manchester United oder so. Ich persönlich hatte auch 2-3 Angebote aus dem Ausland, allerdings waren diese nicht sehr seriös. Da ruft einer an und meint, man solle für eine Woche nach England ins Probetraining kommen. Dort sind dann 50 Talente, ein paar nehmen sie schlussendlich auch unter Vertrag, weil die Spieler ja günstig sind. Die allerwenigsten schaffen aber jemals den Durchbruch. Ich bevorzuge den „Schweizer Weg“. Gökhan Inler von Udinese Calcio ist ein gutes Beispiel für eine seriöse Karrierenplanung.

Michel du machst sowieso einen bescheidenen Eindruck. Besteht nicht die Gefahr, dass man abhebt, wenn man mit 18. Jahren mit der 1.Mannschaft des FC St.Gallen trainieren darf?
Ich bin eher ein bescheidener Typ das liegt sicher auch an meiner strengen Erziehung. Ein Grund für überzogenes Selbstbewusstsein ist auch nicht vorhanden, ich habe ja noch nichts erreicht. Abheben darf man nur, wenn man soviel erreicht hat wie ein Ronaldo.

Der FC Gossau scheint unter Trainer Alex Kern wieder an Selbstvertrauen gewonnen zu haben. Was macht der Coach anders als seine Vorgänger (V.Nogic/H.Kodric)?
Alex Kern ist viel näher an der Mannschaft als seine Vorgänger. Er spricht viel mit uns Spielern, die Kommunikation stimmt jetzt wieder. Unter dem neuen Trainer weiss auch jeder in der Mannschaft wo er steht.

Schlussfrage, dein Vater scheint dein grösster Fan zu sein, man sieht ihn auch öfters an Auswärtsspielen. Wie wichtig ist das Thema Fussball in eurer Familie?
Wir sind eine äusserst fussballverrückte Familie. Mein älterer Bruder spielte kurze Zeit in der Challenge League beim FC Wil und mein Vater bestritt NLB Partien für den FC Winterthur. Meine Schwester ist zudem ein riesiger FC Zürich Fan. Mein Vater verpasst seit meiner frühsten Kindheit kein Spiel von mir. Er ist auch mein grösster Kritiker, er sagt mir nach den Spielen immer, ob ich gut oder schlecht gespielt habe. Diese Rückmeldungen von ihm schätze ich sehr.

Michel schaut auf die Uhr, noch fünf Minuten bis zur Trainings-Besammlung. Pünktlichkeit scheint ihm wichtig zu sein, eine Eigenschaft die zu seinem bescheidenen Auftreten passt. Ich verlasse dieses Gespräch mit der Gewissheit, dass Michel Avanzini seinen Weg gehen wird

Michel Avanzini ist 20 Jahre alt. Seine Karriere startete er beim FC Winterthur, in dieser Stadt ist er auch aufgewachsen. Er hat zwei ältere Geschwister, sein Grossvater stammt aus Italien, daher sein südländischer Name. Avanzini durchlief von der U-15 bis zur U-20 alle Schweizer Juniorennationalmannschaften. Momentan steht er beim FC St.Gallen unter Vertrag und ist an den FC Gossau ausgeliehen.

Dienstag, August 25, 2009

SC Kriens:FC Gossau 1:1


NLB
Stadion Kleinfeld
700 Zuschauer

Alle Jahre wieder....oder besser gesagt, alle Saisons wieder. Einmal rückt der kleine FC Gossau ins Scheinwerferlicht des medialen TV-Sportinteresse. In der ersten Saison spielte man gegen Schaffhausen, in der folgenden beim FC Thun und an diesem Montag Abend im Jahre 2009 n.Christus eben in "Chriens". SC Kriens:FC Gossau, ist jetzt nicht unbedingt eine Begegnung für die Herr und Frau Schweizer den Cervelat auf dem Grill anbrennen lässt. Keine Ahnung was die Verantwortlichen des Spartenkanals dazu brachte, ausgerechnet dieses Highlight auf den Montag Abend anzusetzen? Es werden wohl in einer sowieso nicht sonderlich attraktiven Liga, die Alternativen gefehlt haben.

Montag Abend ist jetzt in Fussballfan Kreisen ein nicht sonderlich beliebter Wochentag. Es gibt schönere Dinge, als auf der Rückreise nach einem NLB Spiel Nachts um halb Eins noch am Bahnhof Zürich rumzulungern. Dies mit der überaus frustrierenden Aussicht im Kopf, ein paar Stunden später schon wieder auf dem harten Bürostuhl der Realität zu landen. Dazu kann eine Woche irgendwie nicht wirklich gut werden, wenn man schon am Dienstag Morgen, unausgeschlafen, Durstig und mit leichten Kopfschmerzen bei der Arbeit erscheint.
Einmal pro Saison liegt aber so ein Montagsspiel drin, da geht’s denen aus Winti oder Wohlen ja um einiges schlechter. Ein schöner Nebeneffekt des Montagsspiels hat sich bei uns in den letzten Jahren ebenfalls eingebürgert. Gute Freunde von anderen Clubs haben Montags meistens Zeit, und unterstützen uns bei diesen Partien..

An Kriens habe ich gemischte Erinnerungen, vor zwei Jahren siegte der FC Gossau beim Auswärtsspiel in der Innerschweiz, und hier verbrachte ich diesen Frühling meine letzten mühsamen Tage im Dienste von "Uelis Lach und Schiessgesellschaft". Kriens weist aber nicht nur in Sachen überproportionalem Militär Aufmarsch Parallelen mit Gossau auf, auch sonst haben die Gemeinden vieles gemeinsam. Beide sind in etwa gleich gross, und sowohl Gossau wie auch Kriens stehen fussballerisch und auch sonst im Schatten ihres grossen Nachbarn, hier St.Gallen dort Luzern. Die beiden Kleinstädte bewahren sich aber, trotz des Zusammenwachsens mit den Grossstädten, einen überzeugten Dorf Patriotismus. Die Bewohner des Innterschweizer, wie auch des Ostschweizer Städtchens, grenzen sich klar ab von ihren grossen "Brüdern" und stehen zu ihrer Eigenständigkeit. Dazu gehören auch je ein NLA Handballverein und ein NLB Fussballverein, wieder so eine Gemeinsamkeit.

In die Saison starten die Vereine aber eher unterschiedlich, der Aufsteiger überzeugend, die Gossauer noch etwas holprig, aber mit dem Andeuten eines grossen Potentials. Diese Affiche vermochte allerdings nur 700 Zuschauer ins Stadion Kleinfeld zu locken. Da zogen wohl so einige den romantischen Spaziergang am Vierwaldstättersee, dem NLB Spiel vor. Dementsprechend gemütlich ging es bei der Eingangskontrolle zu, wo der Sicherheitschef, ein Typ vom Schlage eines„sympatischen Stammtisch Jasser“, freundlich unsere Zettel-Choero durchwinkte. Auf dem Feld wuselte Trainer Alex Kern bereits umtriebig von Spieler zu Spieler und motivierte jeden Einzelnen nochmals. „Leite hüt chunsch keini über“ motivierte er z.B. den brasilianischen Torwart des FC Gossau. Der FC G Trainer sollte Recht behalten.

Nachdem wir unsere „argentinische“ Choero in den Krienser Nachthimmel gezaubert hatten (siehe Foto), konnte es dann auch schon losgehen. Das ganze unter den Augen der Krienser YB Legende Thomas Häberli und auch der Ex Freund von Nicole Petignat machte seine Aufwartung. Gossau lieferte von Beginn weg eine konzentrierte Leistung ab. Die Innenverteidigung, mit dem wiederum starken Jean Pierre Zancanaro (O-Ton Stadionsprecher SC Kriens) stand sicher und war jederzeit zur Stelle. Es dürfte wohl für Fabio Tcheutchoua schwer sein, nach seiner Verletzung wieder ins Team zu kommen.
Das gute Auftreten der Gossauer Mannschaft wirkte sich auch rasch im Resultat aus, bald schon stand es 1:0 für die Gäste. Torschütze wieder mal Blerim „Jackie Chan“ Ibrahimi, sein Jubel liess auch an diesem Tag wieder sämtliche Mitspieler in Deckung gehen. Unsere Freude war riesig, einige im Gästesektor liessen sich gar dazu verleiten, ihren „alkoholgeformten“ Oberkörper zu präsentieren. Was den Kurzmitteilungen zu Folge, bei einigen TV Zuschauern dazu führte, dass sie ihren „Znacht“ apruppt beiseite stellten.

Fahnen wurden fleissig geschwenkt, der gegnerische Torhüter nevös gemacht, Lieder gesungen, Häberli beim Bier getroffen und es stand immer noch 1:0 für den Aussenseiter aus der Ostschweiz. Ein herrlicher Spätsommer Abend in der Innerschweiz.
Der Druck des SC Kriens wurde allerdings immer grösser. Nach einer mutigen Intervention, verletzte sich zudem Gossau Goalie Christian Leite. Ersatztorhüter Tobias Sutter fügte sich zwar gut ein, war aber trotzdem fünf Minuten vor Schluss chancenlos, als das Heimteam doch noch den Ausgleichstreffer schoss. Nun begann ein offener Schlagabtausch bis zur 95.Minuten, der aber keinen weiteren Treffer mehr hervorbrachte.

Der Gossauer Spieler waren sichtlich niedergeschlagen, als sie sich bei den Leuten im Gästesektor für die Unterstützung bedankten. Wir feierten die Jungs, und lobten sie für ihren tollen Einsatz. Diese Truppe hat Moral, und ich glaube fest daran, dass nun bald der erste von vielen Siegen folgen wird. Vieles erinnert an die NLB Saison 2007/08, die mit einem sensationellen 11. Rang endete.

Wir zogen deshalb mit einem guten Gefühl Richtung Bahnhof Luzern, wo uns die SBB wieder in den Osten der Schweiz brachte. Bald standen wir wieder beim Hauptbahnhof in Zürich, herumlungernd und wartend auf die Verbindung nach Gossau. Jemand entdeckte gar noch einen Automaten, der „Quartett Spiele“ ausgab. Adrian Sutil gegen Nico Rosberg, wer hat mehr Kubik unter der Motorhaube? Solche Fragen werden wohl nur nach Montags Spielen Nachts um halb Eins beantwortet. Gut gibt es diese TV Spiele, ansonsten hätten wir die Antwort auf solche weltbewegenden Dinge nie erfahren. Einmal pro Saison reichts dann aber auch.

PS: Am Dienstag Morgen sah ich die Terminierung für das Derby gegen den FC Wil, Montag 14.9.2009 / 20.10
PS II: Danke an alle Leute, die uns unterstützt haben, ihr seid die Derbsten
PS III: üble Schlager Sänger
PS IIII: Ein Dank an den Fotograf

Donnerstag, August 20, 2009

Chaos Freddy und Boiler Kurt

eine fiktive Reise zu einem Auswärtsspiel. Ähnlichkeiten mit existierenden Personen oder tatsächlichen Handlungen sind rein zufällig und unbeabsichtigt. Die beschriebenen Vorgänge entstammen der Fantasie des Autors.

Samstag Morgen, trockener Mund, klopfender Schädel. Das Wochenende fing ja gut an, eigentlich wollte ich nur kurz auf ein Feierabendbier ins Stammlokal. Dort noch den Niko-Timi (der heisst so, weil er in der Tabakindustrie drei eigene Mitarbeiter beschäftigt) und Boiler-Kurt getroffen. Boiler der hundert Kilo Mann war bereits bei seinem vierten grossen Bier, und hatte an der Juke Box schon das zweite Mal die gesamte Ballermann Hits 2000 durchgewählt. Die Stimmung war euphorisch, morgen würden wir sie schlagen, dass war sowieso klar. Boiler machte sich allerdings ziemlich Sorgen um den Bievorrat im Bus, der uns ins feindliche Stadion bringen sollte. "immer wenn Harry den Alkohol organisiert, müssen wir auf dem Rückweg noch "nachtanken"". Das gebe jeweils eine Pause in seinem Trinktakt, was sich verherrend auf seinen Zustand auwirken könne, und überhaupt Carfahrer Harry sei eh ein Vollidiot, meinte Boiler. Seit vor einigen Monaten bei einer spontanen Polonäse duch den Bus, jemand Richtung Car Frontscheibe flog (Rippenprellung), ist nichts mehr mit hemmungloser Siegesparty im Bus, Harry ist immer noch schwerstens sauer.
Gefeiert wurde dann halt umso mehr am Freitag Abend in der Stammkneipe. Niko-Timi, der alte Zuchtbulle, landete irgendwann für ein Techtelmechtel im Schnee vor der Kneipe, Arm in Arm mit der "Dorfschönheit". Apropos Schneeforscher, Boiler liess sich per Taxi zusammen mit den Kat. C Jungs noch in die Schlager Disco fahren, und ich traf noch Jonny an der Bar, und walkte irgwann mit unsicherem Schritt nachhause.

Arschkälte Morgens um 06.00 beim Treffpunkt, der Car hat natürlich wieder mal Verspätung. Dafür schlendert Boiler in einer Seelen Ruhe heran, in der Hand ein Frühstücks Bier. Er wisse jetzt nicht mehr genau, wann und wie er nachhause gekommen sei, aber die Party war gut, meint er. Irgendwann habe es zwar noch Geknallt zwischen den Freunden der gepflegten, körperlichen Ausseinandersetzung, sonst soll der Abend allerdings nett verlaufen sein. Da kommt auch schon "Chaos Fredy" angerannt, eigentlich sollte er die letzten drei Tage arbeiten. Stattdesen schwärmt er von den zwei neuen Länderpunkten in der Ukraine und in Weissrussland. Schon geht das Geschwärme von den geilen Grounds der Vereine Metalist Kharkov und Naftan Nawapolazk los. Das würde man ja noch aushalten, trotz Kater und -5 Grad, doch man riecht übelst, dass die Zahnpasta in seinem Reisegepäck keinen Platz gefunden hat. Der Atem lässt viel billiges ukrainisches Bier gemixt mit ordentlich Kebab Fleisch erahnen.

Nach einer Stunde Fahrt steigt Rino zu, der alte "Schlachtenbummler". Im Gepäck eine Flasche Magnum Jägermeister und ein neues Tatoo an der Wade. Das Vereinswappen macht sich gut, ist schön geworden. Erster Pinkelhalt und der ist auch bitter nötig. Karli zündet gleich mal eine Tüte jamaikanisches Nationalheiligtum an. Die Kifferei hat sowohl seinem Hirn wie auch seinen Zähnen geschadet. Seine Beisserchen erinnern an einen Gartenzaun Baujahr 1874. Karli lässt sich, durch sein unvorteilhaftes Äusseres, allerdings nicht beunruhigen und schenkt sich zum Gras noch einen Becher hochprozentiges, russisches Kommunisten Wässerchen ein.

Der ersten Lieder werden im Car angestimmt, manch einer baggert auch an der Miss Fanclub rum. Ein Titel der nicht unbedingt schmeichelhaft sein muss….! Wer wird wohl heute die Holde zu Bette bringen? Die Chancen für Martin den "Gigolo" stehen nicht schlecht, sie hat es sich jedenfalls schon auf seinen Knien bequem gemacht. Dafür darf er sich die krassen Storys der letzten 4 Staffeln "Unter uns" anhören.
Kurz vor der ungeliebten Stadt, erfolgt ein Halt auf einer Raststätte. Die uniformierten "Freunde und Helfer" sehen das nicht so gerne, trotzdem halten sie die United Spielverderber zurück. Wasser lassen ist angesagt "gelbe Spuren im Neuschnee" die holländischen Ski Stemmbogenfahrer wirken geschockt, und bleiben lieber mal im Wohnwagen. Währendesen macht Boiler den Kiosk unsicher, man kann ihn leider nicht davon abhalten "die grössten Rex Gildo Hits 1977-1983" zu entlehnen. Harry steht schon verzweifelt beim Car, er will endlich los. Die Leute von der Körperertüchtigunszentrale machen schon erste Dehnübungen mit ängstlichen Kutten in den falschen Trkots. Wird Zeit, dass wir zum Stadion kommen. Wo ist Karli, der Friedenspfeifenraucher, und warum schreit der "Chaos Freddy" einen achtzigjährigen Rentner bei der Tanksäule an? Na, dass kann ja noch heiter werden, denke ich mir, und nehme einen kräftigen Schluck….

Fortsetzung folgt...

gossau~fen appelliert zu einem vernüftigen Umgang mit Alkohol und anderen Drogen, und verurteilt Gewalt in jeglicher Form.

Montag, August 17, 2009

Anforderungsprofil

ein fiktives Anforderungsprofil:

Kenntnisse und Fähigkeiten:
-abgeschlossenes Volkswirtschaftsstudium
-Deutsch (Muttersprache)
-Englisch (gut)
-Französisch (gut)

-Erfahrung als Sportfunktionär und Sportler, auch möglich bei fussballfremden Sportarten (z.B Schwimmen, Bogenschiessen, Fallschirmspringen oder Taekwondo)

-politische Tätigkeit auf kommunaler oder kantonaler Ebene, vorzugsweise Mitte-Rechts (FDP oder SVP)

-Militärische Laufbahn, bevorzugt höherer Offiziersrang (1'000 Milizdiensttage aufwärts)

Arbeitspensum:
-100%, evtl. die eine oder andere Nachtübung

Salärrahmen:
-gut-sehr gut

Persönliche Anforderungen:
-straffer Führungsstil
-Durchsetzungsvermögen
-Kompromisslosigkeit gegenüber Straftäter


Eintritt:
-sofort oder nach Eintreten des Ernstfalls


was nach einem Anforderungsprofil für den zukünftigen Armeechef, oder den persönlichen Berater für Sportminister Ueli Maurer aussieht, könnte vielleicht in etwa so bei unserem Fussballverband rausgegangen sein. Man könnte dies zumindest annehmen, wenn man die folgende Pressemitteilung liest.

Pressemitteilung:

Der Zentralvorstand des Schweizerischen Fussballverbands (SFV) bestimmte anlässlich seiner Klausur von diesem Wochenende den 41-jährigen Alex Miescher aus Biberist (SO) als neuen Generalsekretär und Nachfolger von Peter Gilliéron. Dieser hatte das Amt von 1993 bis zum 13. Juni 2009 ausgeübt, ehe er zum Nachfolger von Ralph Zloczower als Zentralpräsident des SFV gewählt wurde. Der neue Generalsekretär nimmt seine Arbeit am 1. Dezember 2009 auf.Alex Miescher ist Berufsmilitärpilot und persönlicher Mitarbeiter des Kommandanten der Luftwaffe. Der Oberstleutnant im Generalstab ist in Milizfunktion Kommandant der Airbase Sion. Der gelernte Volkswirtschaftler, der neben seiner Muttersprache Deutsch auch französisch und englisch spricht, ist verheiratet, Vater zweier Kinder und seit 2005 FDP-Gemeinderat in Biberist. Seine sportliche Vergangenheit ist nicht der Fussball, sondern der Schwimmsport. Miescher war von 2006 bis 2009 Direktor der Schwimmsparte im Schweizerischen Schwimmverband. Als Aktiver war er fünfmaliger Landesmeister im Crawl-Sprint, 1990 bis 1993 Captain der Nationalmannschaft und EM-Finalist sowie WM-Teilnehmer.
"Ich traue mir zu, dem SFV auf Basis meiner Ausbildungen und mit hoher Motivation in verschiedenen Bereichen gute Dienste leisten zu können", sagt Miescher und nennt "die straffe Führung von Projekten, die messbare Entschärfung der Gewaltproblematik" oder "das Starten sowie erfolgreiche Durchziehen von Erneuerungsprozessen". Und er schliesst seine erste Stellungnahme ab mit: "Ich will mit Begeisterungsfähigkeit und Durchsetzungsvermögen die Basis mitreissen."

Samstag, August 15, 2009

FC Locarno : FC Gossau 2:2

NLB
Stadio Lido
770 Zuschauer

Freitag Abend Spiele sind im Grunde genommen etwas Schönes. Das Wochenende ist nie so lang wie zu diesem Zeitpunkt. Gewisse Leute haben sogar das Glück und ihr Fussballverein spielt zum Wochenend Start im sonnigen Tessin. Leider wurde die Reise dann doch nicht so entspannt wie wir uns das anfänglich vorgestellt hatten. Da die Schweizerische Bundesbahn zu später Stunde keinen Rücktransfer in die Ostschweiz anbietet, mussten wir wohl oder übel mit dem Auto über den San Bernadino düsen. Die Reisestrapazen wurden zusätzlich noch erhöht, durch den Umstand, dass die Belegschaft unserer Fanclique mittlerweile durch diverse Sportverletzungen zu den Stammgästen in Ostschweizer Arztpraxen zählt. So drängten wir uns in den VW Golf, samt Stöcken, Fussstützen etc. und fuhren den letzten deutschen Sommer Urlaubern hinterher Richtung Süden. Mit "ballermandeskem" und noch nivauloserem Gejohle (ja das gibts...) im Autoradio erreichten wir nach gut drei Stunden die Stadt des "Film Festival". Allerdings sahen wir keine Kinoleinwand, sondern nur diverse Umleitungen die uns schliesslich problemlos zum Stadion führten.

Beim Stadio Lido trafen wir gar noch auf drei Freunde (überraschenderweise nicht vier), die uns bei diesem Auswärtsspiel im Tessin unterstützten. Nach dem Genuss der wohl zweitbesten Stadionwurst in der NLB, begutachten wir die ersten Aufwärmübungen der Gossauer Mannschaft. Ziemlich verdutzt nahmen wir zur Kenntnis, dass der Innnenverteidiger Jean Pierre Tchetchoua bei den Ersatzspielern im Kreis stand. Trainer Alex Kern meinte bei der Begrüssung (übrigens äusserst symphatisch), dass er gewisse Dinge festgestellt habe, und nun einige Änderungen vornehmen wolle. So durften Innenverteidiger Fabio Zancanaro und Stürmer Silvan Eggmann am heutigen Tag von Beginn an ran. Matthias Christen der am Mittwoch noch mit der liechtensteinischen Nationalmannschaft gegen die Weltstars aus Portugal gezaubert hatte, fand ebenso wie der bislang entäuschende Coutinho kein Platz im Kader des FC Gossau. Gespannt warteten wir zusammen mit Ex-Hertha Berlin Spieler Christian Gimenez, der im Freizeitlook in unserem Block sass, auf den Anpfiff der Partie.

Die erste Halbzeit war dann allerdings langweilig, und das Spiel hätte durchaus das Prädikat 1.Liga verdient, einzig "Leitinho" im Tor der Gossauer konnte sich mit einer schönen Parade auszeichenen. Erfreulich das just an diesem Tag der brasilianische Nationalcoach Carlos Dunga im Stadion sass. Hinten standen die Gäste überraschenderweise, trotz der Herausnahme des Publikumsliebling aus Kamerun, um einiges stabiler als beim letzten Spiel gegen Wohlen.

Die Stimmung im Stadio Lido war dem "Ferra agosto" angepasst, die Fanszene des FC Locarno ist nach einigen Stadionverboten, bei Heimspielen nicht mehr aktiv. So war es uns vorbehalten ein wenig "Fussballstimmung" ins schöne Tessin zu bringen. Es blieb aber auch Zeit um mit deutschen Touristen (nicht Groundhopper) zu diskutieren. Diese Unterhaltung wurde aber jäh abgebrochen, als uns die Schwaben dem Kanton Appenzell zuordnen wollten (Skandal!). Ausserdem vermuteten sie die Stadt Gossau geografisch am Bodensee....naja fast. Leider wurde unsere sommerlich postive Gemütslage durch zwei schnelle Tore der Heimmanschaft apprubt gestört. Nach 62.Minuten hiess es 2:0 für den FC Locarno, das Ding schien gelaufen, zumal der FC Gossau bis zu diesem Zeitpunkt nicht wirklich Torgefährlich wurde. Die doppelte Führung der Tessiner schien die Fürstenländer aber aufgeweckt zu haben, denn nur fünf Minuten später schoss Silvan Eggman den Anschlusstreffer. Der Ex-2.Liga Regional Stürmer ist der Beweis, dass Torinstinkt keine Frage der Spielklasse ist. Es war bereits der zweite NLB-Treffer des jungen Talents aus Amriswil.

Die Locarno Spieler wurden nun sichtlich nervös. "Wir wollen dieses Spiel noch gewinnen!" vom Gästesektor aus, gaben wir unserer Hoffnung auf einen dreifachen Punktgewinn Ausdruck. Verwirrung schaffte in der 82.Minute die Herausnahme des Torschützen Eggmann, und die gleichzeitige Hereinnahme des jungen Mittelfeldspielers Yves Sanchez. Der Gossauer Trainer bewies mit dieser Entscheidung allerdings ein glückliches Händchen, mit einer sensationellen Vorarbeit bediente der Gossauer Junior den ebenfalls eingewechselten De Lima. Es war die 87.Spielminute und Locarno hatte wieder einmal eine Führung gegen den FC Gossau verspielt, wieder mal... (Februar 09/3:4).
Der brasilianische Torschütze herzte wie schon beim letzten Spiel überschwenglich seinen Cousin auf der Stehtribüne, man sollte den Mann ins Gossauer Kader berufen, der bringt Glück.

Schlussendlich standen die Ostschweizer gar noch dem Siegestreffer nahe, aber es blieb beim leistungsgerechten Unentschieden. Die Mannschaft inkl. Betreuerstab verabschiedete sich persönlich von der siebenköpfigen "Gästeschar", was sehr symphatisch rübergekommen ist. Dies ist sicher keine Selbstverständlickeit. Danke.

Nach dem Spiel zwängten wir uns zu Fünft wieder in die Sardinendose namens VW Golf und schlossen uns dem Zürcher Ferien Rückreise Verkehr an. Die musikalische Untermalung war noch schlimmer, als auf der Hinfahrt. Wer sich davon überzeugen will soll sich einmal die folgende Musikzusammenstellung zu Gemüte führen http://www.schlagerladen.at/de-feiern-macht-sexy-4-cds--act-dd-p-107-part-ga/?gclid=CLz2xfbIpZwCFQ-A3godaEeakQ. Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage oder fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.

Weiter so FC Gossau!
Dank an: Lukas, Werni und Dänu! Ihr seid die Derbsten :-)

Donnerstag, August 13, 2009

Produkte Empfehlung

Es ist etwas mehr als drei Jahre her, da lief ab zwei Uhr nachts nur noch eine Platte rauf und runter. Die Party war langweilig, dafür die Musik gut. Schnell erkannte ich die nasale Stimme, das konnte nur Jan Delay sein, der da seine Lieder zum Besten gibt. Jan Delay, das war bis dahin für mich der Typ vom Nena Cover "irgendwie, irgendwo, irgendwann". Dazu hatte ich schon einige weitere gute Songs von ihm gehört, seine Band "Absolute Beginner", war mir ebenfalls bekannt. Gross beschäftigt hatte ich mich mit seiner Musik bis zu diesem Zeitpunkt allerdings nicht.

Dies sollte sich nach dieser Partynacht ändern. Montags kaufte ich gleich die "Mercedes Dance" Platte, und diese Scheibe hatte es in sich. Auf so was hatte ich lange gewartet, und kaum geglaubt je zu finden. Gute, intelligente deutsche Texte, mit sensationeller Musik dazu. Textzeilen wie "ich hab die Beats und die Melodies, die süchtig machen wie Heroin und burnen wie Rolf Töpperwien", lassen einen gleichzeitig schmunzeln und staunen, wie der gute Mann überhaupt auf so was kommt. Auch sonst faszinierten mich die Text von Jan Eisfeldt, wie der Delay Lama, mit bürgerlichen Namen heisst. Vorallem die Songs mit sozialkritischen Botschaften hatten es mir angetan. Der kleine Hamburger singt darin z.b. mutig, über die lahme Kultur in Deutschland nach dem 2.Weltkrieg "Und alle Flasher mussten abhauen, oder kamen in die Dusche. Seitdem ist hierzulande alles finster. Für Stil und Humor herrschten 70 Jahre Winter.Ja, der Flavour ist braun und der Groove, der ist am arsch. Und wir haben keinen Stock, sondern nen Wald im Arsch". Das Album lief bei mir wochenlang rauf und runter, "Feuer", "Klar" und "Kirchturmkandidaten" und nicht zuletzt das derbe (Jan Delay Slang) Duett mit Udo Lindenberg "Im Arsch" konnte ich schnell mal auswendig. Irgendwann kam aber das Verlangen nach mehr davon. So stiess ich auf das sensationelle Debüt Album von Jan Delay mit dem eigenwilligen Namen "Searching for the jan soul rebells". Eine Reggae Platte aus dem Jahr 2001 mit teilweise wütend, und anklagenden Texten. Der Song "Söhne Stammheim" brachte ihm gar einigen Ärger ein. Textzeilen wie "Nun kämpfen die Menschen nur noch für Hunde und Benzin, folgen Jürgen und Zlatko und nicht mehr Baader und Ensslin" brachten um den 11.September rum natürlich einige negative Schlagzeilen mit sich. Jan Eisfeldts Vater meinte beim Hören dieses Songs gar, dass sich sein Sohn so die Karriere kaputt mache. Die Faszination Jan Delay macht aber genau aus, dass er seine Meinung äussert, auch wenn sie nicht "Chartmässig Massenkonform" ist.
Auf der Platte gibt’s auch weitere gesellschaftskritische Lieder wie z.b das Duett mit Sammy Deluxe "Bürger von Konsolien", an Leute gerichtet, die in ihrer Computer Traumwelt leben, anstatt sich mit den wirklich wichtigen Dingen zu beschäftigen "Ich kenn´n Typen aus der Nachbarschaft, den jeder für n looser hält, doch daheim in seiner Computerwelt ist er´n Superheld. Macht locker jeden platt und toppt jeden Punktestand, aber im Alltag bleibt er unbekannt, sein Name ungenannt! Einer der, weder Frau, Freunde noch Familie hat, und alle Erfolge Im Leben gesaved auf Memory Card".
Das Album besticht musikalisch und songtechnisch absolut, und ist bis heute eine meiner Lieblingsplatten. Songs wie "Vergiftet" oder "ich möchte nicht das ihr meine Lieder singt" gehören auf meinem MP 3 Player zu den meist abgespielten Songs.

Was ich an dem Hamburger auch sehr schätze ist, dass er wie ich persönlich auch, ein grosser Verehrer des deutschen Rock Poeten Udo Lindenberg ist. Die deutsche Musiklegende gehört zu den Vorbildern des Delay Lama. Zusammen haben sie auch bereits zwei Lieder veröffentlicht. Jan Delay wollte gar das letzte Lindenberg Album produzieren, leider klappte es zeitlich nicht. Nun hoffe ich weiterhin auf eine Zusammenarbeit der beiden Ausnahmekünstler auf einem Udo Album. Das müsste das derbste Ding werden, um bei der Delay typisch Aussprache zu bleiben! Letzthin meinte Jan Eisfeldt, er wolle mit 63 auch so sein wie Udo Lindenberg, ein bisschen im Hotel wohnen und mit dem Boot herumfahren. Es scheint zwischen den beiden eine richtige Seelenverwandschaft zu herrschen, zufälligerweise spielte Jan Delay als Junge auf dem ausrangierten Schlagzeug von Lindenberg. Der Altrocker meint dann auch: "Seine Musik und seine Haltung berühren mich - das ist echt ein magisches Ding."

Nun ist aber ab heute das neue Album von Jan Delay in den Startlöchern "Wir Kinder vom Bahnhof Soul".
Reinhören lohnt sich bestimmt.

und nächstes Jahr kommt das Comback Album der "Beginner", aber das ist nochmals eine andere Geschichte….das wird sowieso das ALLERDERBSTE!
"Hey Leute Hey Leute! Wir bringen die Sachen, die Wirbel machen, wie ne Turbine. Und nich so ne Fäule, so ne Fäule"

Montag, August 10, 2009

FC Gossau : FC Wohlen

NLB
Stadion Buchenwald
1:3
870 Zuschauer

Kann man es fast schon Euphorie nennen? Jedenfalls war der Andrang bei diesem Heimspiel, für Gossauer Verhältnisse ziemlich gross. 870 Zuschauer wollten Zeuge sein, wie das Team von Alex Kern den ersten Saisonsieg einfährt. Leider sollte dies nicht gelingen…und man war sogar weit davon entfernt die 3 Punkte einzufahren.

Bei endlich mal sommerlichem Wetter in der Ostschweiz starten die Gossauer nervöser in die Partie, als noch gegen Lausanne oder Servette. Aus einer solchen Unkonzentriertheit entstand auch das 1:0. Ein hart gepfiffener Penalty nach einem groben Fehlpass des FC G Goalie. Dies brachte dann auch einige Stimmen im Heimpublikum zum Schweigen, die Christian Leite schon im erweiterten Aufgebot der brasiliansichen Nationalmannschaft sahen. Der untypischte Südamerikaner im Aufgebot der Fürstenländer besitzt aber zweifellos die Fähigkeiten ein sicherer Rückhalt für die Ostschweizer zu werden. Interessant sind auch die Pro Damjanovic, Pro Leite Diskussionen auf de Holztribüne Buchenwald. Man wird Ende Saison sehen, ob die Fans des kultigen Ex Torhüters, oder die Anhänger von "Leitinho" Recht behalten werden.
Kurz vor der Pause machten die Gossauer den Rückstand wieder wett, der stark spielende De Lima erzielte das 1:1. Der Jubel fiel wieder äusserst euphorisch aus, glücklicherweise probierte sich der Brasilianer nicht in Kampfsportarten aus, wie sein Kollege Ibrahimi beim Lausanne Spiel, sondern herzte "nur" überschwänglich seinen Cousin am Spielfeldrand.

Während der Halbzeitpause betätigte sich erstmals "Field Reporter" Stieven Müller. Es gab ein Mobiltelefon zu gewinnen, dazu musste man das Matchprogramm vom letzten Spiel dabei haben. Es wurde eine schwierige Feuertaufe für Showmaster Müller, er musste schon sein ganzes Improvisationstalent mitbringen, dass seine Premiere nicht völlig in die Hose ging. Das Problem war nämlich, dass die ersten gefühlten hundert Nummern keinen Gewinner ergaben. Da schlichtweg wohl die wenigsten Zuschauer ihr Matchprogramm vom letzten Mal dabei hatten. Irgendwann kurz vor Anpfiff der 2. Halbzeit, ergab die Auslosung doch noch zwei Gewinner, just ein Vater und seine Tochter hatten jeweils das passende Matchheft dabei. Soll jemand noch behaupten, Gossau sein kein Dorf…
Die Vertreter der angereisten Presse werden die Pausenunterhaltung ebenfalls mit Interesse verfolgt haben. Kurz vorher wurden sie gar vom Gossauer Stadionsprecher per Lautsprecherdurchsage begrüsst „very welcome“. Ein Vertreter einer internationalen Fussballzeitschrift, und zwei Leute von der Freien Wiener Presse. Groundhopper hat man heute übrigens keine gesehen, auf den Stehplätzen.

Josip Solijc der kroatische Innenverteidiger hätte bei dieser Begegnung auch besser auf der Tribüne Platz genommen. Nachdem er bereits den Elfmeter in der ersten Hälfte verursacht hatte, ging auch das 1:2 auf seine Kappe. Hoffen wir, dass dieses Spiel für die Neuverpflichtung ein einmaliger Ausrutscher war, wie z.b. "Oesch die Dritten" auf Nummer 1 in den Schweizer Charts. Danach war irgendwie die Luft draussen, im Angriff war so viel los wie an einer "Streetparade After Hour Party" Sonntags um Neun Uhr morgens. Im Sturm sollte, wenn möglich, noch jemand verpflichtet werden. Ansonsten wird das ganz schwierig mit dem Ligaerhalt.

Trotzdem ist zu hoffen, dass die Mannschaft bei den nächsten beiden schwierigen Auswärtsspielen (Locarno+Kriens), wieder an die Leistungen der ersten beiden Partien anknüpfen kann. Alleine schon, weil dann wieder etwa 800 Zuschauer gegen den FC Schaffhausen vorbeischauen würden. Ansonsten wird das ganz schwierig für "Showtalent" Stieven Müller und seine Handy Verlosung.



Matchprogramm mitnehmen!!! :-))

Sonntag, August 09, 2009

Glacier 3000 Run

Samstag Morgens um halb fünf ist es in Gossau eher ruhig, von der Terasse des "Hirschen" ertönt von den üblichen Verdächtigen lautes Gelächter, und mit schwerer Zunge werden sich wohl lustige Dinge erzählt. Am Bahnhof liegt ein 18-jähriger schlafend auf der Treppe, die zum Perron führt. "Mann, Weisch dä hani gseh, dä isch binere grosse Chica bös abblitzt! Jetzt häd er wenigschtens ä grossi Stege übercho, hahaha" ein Nachtemensch, der mit seinen Kollegen auf den Zug wartet, scheint den paarungswilligen Schlafenden im Laufe des Abends beobachtet zu haben. Danach bleibt es bis Spiez eher ruhig, selbst am Hauptbahnhof Zürich sind heute früh keine Überbleibsel des Nachtlebens auszumachen. Bereiten sich wohl alle schlafenderweise auf die anstregende Strassenparade mit elektronischer Musik vor. Im Zug Richtung Zweisimmen im Berner Oberland, stellen dann die Läufer des "Glacier 3000 Run" bereits die Überzahl. Es ist ruhig, die meisten schweifen mit kritischem Blick über die verregnete Landschaft. Gegenüber von mir sitzt ein Zürcher Bergläufer, neuste profilierte Laufschuhe, innovative Läuferbekleidung, neue Frisur und mit neuem I-Phone telefonierend. Ich schaue kritisch auf meine Schuhe, haben schon einige Kilometer hinter sich, das Profil naja....ein Auto Pneu würde man wohl dringend Wechseln in dem Zustand.

Gstaad liegt im Sommerschlaf, das grosse Tennisturnier ist auch schon wieder passé, die Tribüne wird gerade abgebaut. Im Ortszentrum flanieren Wohlstandsgewinner den teuren Modeshops entlang. Die fast 500 Läufer die heute ins beschauliche Berner Touristendorf eintrudeln, scheinen da eine willkommene Abwechslung zu sein. Als Wettkampf Teilnehmer hat man aber kaum Zeit um sich die schöne Innenstadt zu Gemüte zu führen, die Witterung bereitet Sorgen. Die Athleten beäugen sich in der Garderobe, was ziehen wohl die anderen Teilnehmer an? Schwierige Entscheidung beim Start sind es bei Regen 15 Grad, im Ziel nur 5 Grad.

Pünktlich um 10.00 erfolgt der Startschuss, fast gleichzeitig wird auch der Regen stärker. Anfänglich düsen einzelne Teilnehmer, deren Äusseres jetzt nicht unbedingt auf Siegesambitionen schliessen lässt, mächtig los. Habe ich etwas verpasst? Gibt es nach 5 Kilometer ein Kilo Gold für die ersten Hundert Läufer, oder geht es etwa in diesem Rennen den Berg runter, anstatt hoch?
Die ersten 15 Kilometer des Glacier 3000 Run sind angenehm, ein schöner Geländelauf. Im Hinterkopf hat man allerdings immer das Höhenprofil dieses Rennen, wer sich die Beschaffenheit der Strecke vor dem Lauf nicht angeschaut hat, wird in der Folge ein böses Erwachen erleben. Nach exakt 15,5 Kilometer erfolgt nämlich jäh ein steiler Anstieg. "Scheisse" denkt man nach den ersten Metern, dass geht ja die nächsten 11 Kilometer so weiter. Nur nicht hoch schauen, ich konzentriere mich auf den Untergrund, oder auf die Füsse meines Vordermanns. Schritt für Schritt, einen Höhenmeter nach dem Anderen, man könnte beinahe in sich gehen und seinen Gedanken nachhängen, wäre es nicht eine solche Tortour. 1'900 Meter Höhendifferenz werden bei diesem Rennen überwunden, und dies fast ausschliesslich auf den letzten 11 Kilometer.

Ich möchte so lange wie möglich joggen, wenn vor mir jemand in den Wanderschritt verfällt, zwinge ich mich dazu weiter in meinem Takt zu laufen. Die Organisation ist optimal, per Lautsprecherdurchsagen werden die Teilnehmer immer wieder angefeuert, und es gibt viele Verpflegungsstationen. Mittlerweile habe ich den 22 Kilometer hinter mir, nun kommt der Wechsel von den Bergwanderwegen auf hochalpines Gelände. Eine Bergziege ist nichts gegen einige von diesen Läufern, denke ich, wenn mich einer überholt. Allerdings joggt hier kaum noch einer, wie ich sind auch die weiteren Läufer in einen schnellen Wanderschritt verfallen. Alles andere wäre irgendwie nicht normal, obwohl ist es nicht schon krank freiwillig bei diesen misslichen Bedinungen auf 3'000 M.ü. Meer. hochzulaufen?

Keine Wunder, wurde Cola ursprünglich als Medizin verwendet, ich nutze die Verpflegungsstände und leere das bräunliche Getränk in mich hinein. Der Zucker tut meinem Körper gut. "Jetz wirds bässer, fasch nur no flach" meint einer der Streckenposten. Natürlich hat ein Berner Oberländer eine etwas andere Vorstellung von Flach, wie ein Ostschweizer. Ein Vorteil ist, dass man das Ziel bei dichtem Nebel gar nicht sehen kann. Sonst würde mir bewusst werden, wie weit 200 Höhenmeter noch sein können. Aufpassen muss ich in der dünnen Bergluft, dass trotz müden Beinen noch jeder Schritt sitzt. Ansonsten würde es ziemlich den Berg runter gehen. Gut stehen überall Bergführer, die einen Blick auf den Zustand der Läufer werfen.

Nein es ist keine Fata Morgana, tatsächlich ich laufe auf Schnee. Endlich der Gletscher ist erreicht, weit kann es nicht mehr sein. "Geil" denke ich, wann würdest du sowas sonst machen, wenn nicht bei einem Berglauf. Alle Anmerkungen von Kollegen, dass jeder Bergläufer doch grundsätzlich in psychiatrische Behandlung gehört, sind eben doch falsch (obwohl ich 4 Kilometer vorher, noch ähnliche Gedanken hatte). Ich höre den Speaker im Ziel, dies motiviert mich noch einmal, und ich überhole noch einen Läufer vor mir. Nur noch einige Treppen bis zur Glacier 3000 Bergstation. Nach 3 Stunden und 8 Minuten bin ich im Ziel. Nun merke ich erst wie kalt es hier oben ist, ich trinke sofort eine warme Boullion. Das Finisher Geschenk sind Handschuhe und Kappe, wie passend.

Leider lädt die Witterung nicht zum Verweilen auf 3'000 M.ü.Meer. ein, statt einem kühlen Weissbier auf der Terrasse, gehts möglichst schnell mit der Seilbahn runter in wärmere Gefilde. Ich schlottere in der Bergbahn, ein junger Davoser Läufer meint "du häsch au nöd kalt?" Daraus entwickelt sich ein amüsantes Gespräch. Er erzählt mir von seiner abenteurlichen Anreise, die ihn nachts um halb eins auf den Campingplatz in Gstaad führte. Die Besitzerin wollte ihn wutenbrannt davon jagen, schlussendlich durfte er aber wenigstens mit dem Auto auf dem Zeltplatz stehen bleiben. Er legte sich mit dem Schlafsack neben seinen PKW, was gut ging, bis irgendwann heftiger Regen einsetzte, und er es sich daraufhin im Waschraum des Campinplatzes gemütlich machte.

In Gstaad ist es deutlich wärmer, als auf dem Glacier. Trotzdem bin ich noch leicht unterkühlt, und laufe mit Kappe und Pullover durch die Gassen der Innenstadt. Dies bringt mir zwar merkwürdige Blicke ein, ist mir aber egal. Ich bin auf der Suche nach einem Lebensmittelladen, ich habe Heisshunger auf Früchte. Laufen ist definitv Gesund.

Im Zug nach Bern setzt sich ein Läufer aus der Hauptstadt neben mich. Er labt sich genüsslich an den Trauben, die ich ihm anbiete. Die Gespräche sind interessant und bringen mir die Erkenntnis, es spinnen vielleicht so einige Bergläufer, aber lange nicht alle.

Schön wars

PS: Danke Erich für den Hinweis, hier für alle anderen Interessierten:
http://sport.sf.tv/sendungen/sportaktuell (Sendung vom 8.8)

Mittwoch, August 05, 2009

Rasen Ballsport

Der Fussballverein RB Leipzig wurde im Mai dieses Jahres gegründet. Der Club übernahm die Lizenz des SSV Makranstädt und startet nun anstelle dieses Vereins in der fünftklassige Oberliga Nordost. RB Leipzig ist der kleine Bruder von Red Bull Salzburg, und soll über kurz oder lang die ostdeutsche Macht in der Fussball Bundesliga werden. Im Gegensatz zu den österreichischen Fussballfunktionären, die wohl sogar ihre eigene Grossmutter mit einem Sponsorennamen auststatten würden, sind die Entscheidungsträger beim sächsischen Fussballverband deutlich traditionsbewusster. So mussten die Dosenhersteller schon sehr kreativ sein, um das Kürzel ihrer Marke in den Vereinsnamen einzubauen. Das Logo wurde dagegen schon zum x-ten Mal vom Fussballverband abgelehnt, weil es eine zu starke Ähnlichkeit zum Sponsorensignet aufweist.

Die Fans der beiden Leipziger Traditionsvereine, Lokomotive Leipzig (Finalist Europapokal der Pokalsieger 1987) und Sachsen Leipzig (2facher DDR Meister) laufen logischerweise Sturm gegen dieses Projekt des österreichischen Brause-Giganten in ihrer Stadt. Im Gegensatz zur deutschlandweit ebenfalls nicht sonderlich beliebten TSG Hoffenheim, steht bei RB Leipzig offensichtlich nur das Marketing für ein Produkt im Vordergrund.

Wenigstens ist das Einbauen von Sponsorennamen in der Schweiz und Deutschland (noch) verboten. Wo die Ausschlachtung von Vereinsnamen enden kann, hat man schon mehrfach in Österreich sehen können. Hier wieder einmal aus aktuellem Anlass eine Hitliste der lustigsten Clubnamen....(leider eigentlich ganz und gar nicht witzig)

(Liste aus dem Magazin "Ballesterer" Juli 2009)

SV Gerngross Salzburg (Einkaufszentrum)
GAK Ringschuh (Schuhhandel)
FC Salesianer Miettex VÖEST Linz (Miettextilien+Waschraumhygiene)
SV Marc O'Polo Ried (Modehersteller)
KSV Superfund (Hedgefonds)
SV PlusCity Pasching (Einkaufszentrum)
Eismann Vienna (Tiefkühlservice)
SV Komm und Kauf Vorwärts Steyr (Einzel und Versandhandel)
SV Fliessen Nessl Spittal (Fliessen und Sanitär)
ASK Royalspeed Klingenbach (Spedition)
SV Austria Alu-Guss Braunau (Automobilzulieferer)
SV Supper Flavia Solva (Software Händler)
SEZ Power Horse Bad Bleiberg (Energydrink)
SV Bio Perlinger Wörgl (Naturprodukte)

Wie schrieben es Leipziger Fussballfans so treffend auf ein Transparent
"Hände weg von unserem Sport, in Leipzig und an jedem Ort"

Montag, August 03, 2009

FC Gossau : Lausanne Sports

NLB
Sportanlage Buchenwald
450 Zuschauer

Vor dem Spiel fand in der Container-Lounge des FC Gossau die Verlosung des Hauptsponsors statt. Jeder Interessierte, ob Privatpersonen oder Firmen konnten im Vorfeld für CHF 1'000.- ein Los erwerben. Der glückliche Gewinner, durfte sich fortan für eine Saison auf dem Trikot des FC G präsentieren. Häppchen wurden gereicht, Rotwein ausgeschenkt und Präsident Roland Gnägi erklärte den Anwesenden das äusserst unkomplizierte Losverfahren. Die Spannung stieg, gebannte Blicke, schwitzende Hände bei den Sponsoren. Eine Spielerin der FC Gossau Damen griff unerschrocken in einen goldenen Pokal, und zog den Gewinner. Leider wurde es nicht die Metzgerei Grüebler und auch nicht Gossau~fen, eine Firma aus Winterthur zog das grosse Los. Hätte zugegeben auch schlimmer kommen können…

Nebst einem neuen Hauptsponsor wurde den Zuschauern auch ein neues Matchprogramm präsentiert. "Blau-Wiss" heisst es, ist kleiner, handlicher und der Inhalt wurde aufgefrischt. Augefrischt wurde ja bekanntlich auch die Mannschaft, so wurden heute vier ehemalige Spieler verabschiedet. Allerdings Spieler deren Abgang wirklich bedauert werden muss, Roger Gmünder, Begat Bushati, Marcel Zaugg und Philipp Züger verkörperten den FC Gossau der erfolgreichen Aufstiegsjahre. Die Helden nahmen gerührt ihren Biber und ihren Wimpel in Empfang, und wir Fans erwiesen ihnen mit einem "Danke" Transparent nochmals unsere Wertschätzung.

Danach konnte es losgehen, dass erste Heimspiel der Saison, und es wurde wie erhofft die Versöhnung des Gossauer Publikums mit ihrer Mannschaft. Da war ein völlig neues Team am Werk, ein Vergleich zur letzten Saison wäre, wie wenn man Michael Jackson mit Baschi vergleichen würde. Natürlich war der Auftritt der jungen Mannschaft noch nicht so perfekt, wie die besten Shows des verstorbenen "King of Pop", und Baschi ist logischerweise nicht so schlecht wie die letztjährige Gossauer Mannschaft. Trotzdem will ich mit dem Vergleich ausdrücken, wie meilenweit der Unterschied zwischen den letzten Auftritten vor heimischen Publikum und dieser Partie gegen Lausanne war. So war der 1:0 Führungstreffer fast schon die logische Konsequenz des engagierten Gossauer Spiels. Ibrahimi erzielte das schöne Tor, sein Jubel danach kann man durchaus als Bewerbung für den nächsten "Karate Kid" Film ansehen, erfreulicherweise wurde keiner seiner Teamkollegen bei dieser Aktion verletzt. Leider kassierte die Heimmannschaft kurz darauf den Ausgleichstreffer, ein Kopfball durch den kleinsten Spieler auf den Platz. Mit diesem 1:1 gings dann auch in die Pause, die 450 Zuschauer (ohne Regen wären es wohl noch einige mehr gewesen) verabschiedeten die Teams mit einem warmen Applaus in die Kabine.

In der Pause meinte ein jahrelanger grosser FC Winterthur Fan, dass der FC Gossau auch diese Saison nicht absteigen wird. Dies darf als gutes Zeichen angesehen werden, äusserte er die selbe Vermutung doch schon in der letzten Spielzeit, übrigens auch dann noch, als Gossau rechnerisch schon abgestiegen war. Ausserdem meinte der Mitvierziger mit der legendären Frisur: "Der Goalie Leite sei ein ganz guter und symphatischer Junge, er habe auch schon bei Winti auf dem Fanforum "Sorry" geschrieben, wenn ihm ein Fehler unterlaufen sei!"
Hoffen wir, dass sich die brasilianische Neuverpflichtung diese Saison selten bis nie für verschuldete Tore entschuldigen muss. Der Anfang ist jedenfalls auch bei ihm vielversprechend, der Einstand von "Leitinhio" ist sicherlich mehr als geglückt.

In der zweiten Halbzeit sah das Publikum weitehin eine spannende und gute Partie. Viele Chancen hüben wie drüben, aber auch die Hereinnahme der Joker Zancanaro und Eggmann brachte am heutigen Tag nichts mehr. Das Spiel endete mit einem gerechten Unentschieden.

PS 1: Einen herzlichen Dank nochmals an…., derjenige weiss es