Mittwoch, September 26, 2007

Unsere Welt

Heute war die Filialen-Eröffnung des allseits bekannten schwedischen Möbelgiganten in St.Gallen. Wieso ich das hier schreibe? Tja ich durfte durch mein Bürofenster den ganzen Tag lang, dem "Run" auf die Pflanzen für 5 Stutz und den "Chleiderkaschte" für 80 Stutz zuschauen.
Hektische Treiben schon um kurz nach neun Uhr morgens auf dem Parkplatz vor unserem Büro. Hausfrauen können es nicht mehr erwarten...sie spüren wohl eine Erregung wie sonst nur noch an einer "Tupper-Ware" Party im eigenen Wohnzimmer.

Wochen, Monate und wahrscheinliche schon jahrelang haben sie auf diesen Moment gewartet-IKEA in St.Gallen! Die armen Kindern tun mir leid, sie werden richtiggehend aus dem Auto gezerrt. Man fragt sich, wieso haben die Frauen den Nachwus überhaupt mitgeschleppt? Erst später wird mir klar warum, auch Dreijährige eignen sich durchaus zum Schleppen von neuen Plastikstühlen.

Halb Zehn, der Ausweich-Parkplatz vor unserm Büro erlebt Hochkunjunktur, die Tiefgarage beim gegenüberliegenden Möbelgeschäft ist nämlich total überfüllt, und keiner kommt mehr rein.
Mittags höre ich auch dem Nachhauseweg den regionalen Radiosender, irgendwelche 25jährigen Frauen werden interviewt. Sie waren die ersten Kunden in der neuen Filiale und können ihr Glück kaum fassen: "also i ha da gar nöd gmerkt, das mir die erschte sind, aber jetzt mues i säge da isch eifach nume Super"!
Super wirklich Super!

Männer hats übrigens auch. Frage des Reporters: "Sie sind scho am Nüni vorem Lade gsi, häd da en spezielle Grund?" Der Mann gibt eine ehrliche Anwort: "Jo, ich bi eigentli nume weg dä Fleischhäppli do gsi, die gits Gratis!"

Ein Strahlen in den Gesichtern der Frauen die zu ihren Autos zurückkehren, mit Sachen die sie wohl nicht wirklich brauchen und vielleicht auch nie zusammenbauen werden....aber wirklich Super gibts jetzte einen IKEA in St.Gallen!

Zufrieden steigen sie mit ihren müden und vor Erschöpfung weinenden Kindern in ihre Autos, und denken wohl: "Schade hätte noch für eine Pflanze mehr Platz gehabt und der Kevin hätte ja die kurze Strecke auch in den Kofferraum gekonnt!"

Übrigens, heute schritt die Militärdiktatur in Burma, das erste mal mit Gewalt gegen tausende Demonstranten vor. Burma ist ein Nachbarland von China, und eines der ärmsten Länder in Asien. In einem anderen Teil unserer Welt warten die Leute also Jahre auf die Gelgenheit endlich mit Demonstrationen, gegen ihrer korrupte Regierung auf die Strasse zu gehen, in anderen Ländern warten sie Jahre auf eine IKEA Eröffnung.

Unsere Welt halt...

Montag, September 24, 2007

Schweiz : Japan


(schon ein Weilchen her, aufgrund der immensen Wichtigkeit dieses Spiels, trotzdem ein kurzer Rückblick)
3:4
Länderspiel (Turnier der Kontinente)
Wörthersee Stadion, Klagenfurt
19'500 Zuschauer
Das Wörthersee Stadion ist noch nicht wirklich fertig, aber trotzdem hat es schon eine erotische Ausstrahlung, dies zumindest die Meinung von Claudia Haider, ihres Zeichens Ehefrau des streitbaren Landseshauptmann von Kärnten, Jörg Haider. In diesem "erotischen" Stadion fand also am heutigen Tag das entscheidende Spiel des "Turnier der Kontinente" statt, und wie in Wien, war auch in Klagenfurt der Sicherheits Test für die EM angesagt. Die Zustände rund um das halbfertige Stadion waren allerdings ein wenig chaotisch, so wurde ich angewiesen mein Bier gefälligts auszuschütten. Meine Bemerkung, dass ich mich ja gar noch nicht im Stadiongelände befände, ignorierte der Ordner vollends. Anders lief es bei Kollegen ab, die seelenruhig neben dem Spielfeld zur Gästetribüne liefen. Angeblich fragten die Polizisten schon was sie denn überhaupt hier unten zu suchen hätten, liessen sie dann aber denoch seelenruhig weiterlaufen.


Das Spiel war dann ja bekanntermassen eines der besseren Sorte, nach den ersten 15 Minuten freuten wir uns schon über den prestigeträchtigen Titel "Turnier der Kontinente Sieger", aber die querligen Asiaten machten uns einen gewaltigen Strich durch die Rechnung. Am Schluss gabs nicht mal mehr ein Elfmeterschiessen, wo wir uns doch so darauf gefreut hätten. Die Stimmung war überraschenderweise auch nicht so schlecht, die Ösis liesen sich aufgrund des mitreissenden Spiels sogar zur einen oder anderen Laola Welle animieren, was wirklich fast einen "erotischen" Touch hatte.

Nach dem Spiel zogen alle Zuschauer irgendwie, dann doch zufrieden ab. Die Österreicher weil sie ein gutes Spiel gesehen hatten, die Japaner sowieso, und die Schweizer Zuschauer waren immer noch fasziniert vom erotischsten Stadion Österreichs, das sogar noch in in verschiedenen Farben in den Klagenfurter Nachthimmel leuchtete, dafür hat sicher die Claudia Haider gesorgt.
Ich bin immer noch fasziniert...

Donnerstag, September 20, 2007

AC Cesena : Pisa Calcio


eine riesen Überraschung, nein eine riesen Sensation. Nach 25 Minuten steht es zwischen dem FC Bayern und dem portugisischen Kleinclub Belenenses immer noch 0:0. Jetzt ist es mir verleidet, der PRO 7 Kommentator hat doch versprochen, dass Bayern hier Tor um Tor schiesst. Der FC Bayern sei im UEFA Cup der Ferrari und der Rest nur mickrige Fiat Pandas, hat er noch gemeint, und überhaupt werde jeder Gegner nur so überollt werden. Fast schon eine Frechheit, dass die Portugiesen überhaupt nach München gereist sind, völlig unwürdig sag ich dazu nur. Hätten doch gleich in Lissabon bleiben können, jetzt spielen die da in dem Stadion, wo sonst nur Real Madrid oder Inter Mailand in den internationalen Wettbewerben vorbeischauen. Immer noch 0:0

PRO 7 "WE LOVE TO ENTERTAIN YOU"! Mir reichts, da schreib ich lieber über die italienische Serie B.

1:2
Serie B

Stadio Dino Manuzzi
8'500 Zuschauer

Cesena befindet sich in der Nähe von Rimini. Was liegt deshalb näher als, zwischen den Länderspielen in Wien und Klagenfurt, kurz mal dorthin zu fliegen, und sich neben dem Badespass noch ein Spiel der Serie B zu gönnen?
Neben den Sonnenstrahlen, war aber sicherlich auch der heutige Gegner des AC Cesena ein Grund, wieso wir uns nach kurzer Nacht, morgens um sieben Uhr, aus unseren Wiener Betten quälten und Richtung Flughafen fuhren.
Pisa Calcio hatten wir bei einem Besuch in der Stadt des schiefen Turms richtig lieb gewonnen. Nebst symphatischen und hilfsbereiten Fans, bot Pisa damals auch eine kämpferische Mannschaft, die mittlerweile verdientermassen in die Serie B aufgestiegen ist.


Cesena ist jetzt nicht eine der bekanntesten Städte Italiens, und tritt dementsprechend in den Medien auch kaum in Erscheinung. Nebst einem mittelmässigen Fussballclub, der in den siebziger Jahren mal im UEFA Cup spielte, ist man hier in den letzten Jahren vielleicht höchstens noch durch die Beerdigung der Radsport Legende Marco Pantani, in Erscheinung getreten. Die Begeisterung um den Verein scheint sich im Moment auch ziemlich in Grenzen zu halten, auch die eher politsch "Rechts" stehenden Cesena Ultras, schienen heute ziemlich unmotiviert, dass obwohl die Pisas Fans als "Linke" gelten.

PS: Apropos Italien, 1:0 Bayern Luca Toni. Der Pro 7 Reporter rastet wahrscheinlich aus, ich kann es aber nicht mit Bestimmtheit sagen, haben nämlich Ton ausgemacht....Nein, stimmt auch nicht ganz, Frau schaut GZSZ auf RTL und ich hab das Tor im Internet Live Ticker mitbekommen. Soviel zum Thema, wer hat die Hosen an?


Also zurück zu Cesena:Pisa. Neben uns "Wien-Fliegern" hatten sich auch noch zwei Kollegen aus Bern eingefunden, die Beiden reisten mit dem Zug an. Mit ihnen fand auch die sonntägliche Schweizer Presse den Weg in die Emilia Romagna Region, und da freuten wir uns am meisten über das Interview von Marco Streller in der Sonntags-Zeitung. Endlich die Erklärung für die "nett" gemeinten "Kusshändchen" Richtung Schweizer Fans beim Chile Spiel. Wir hatten schlaflose Nächte in Wien, weil wir nicht wussten was uns Marco damit mitteilen wollte.

Beim Spiel selber erwischte Cesena einen Katastrophen Start, und nach wenigen Sekunden hiess es bereits 1:0 für Cesena. Die ca. 500 angereisten Pisa Fans, feuerten ihre Mannschaft aber weiter unerbittlich an "Vamos, Vamos, Grande Pisa, Vamos, Vamos", und es nützte, die junge Mannnschaft schoss den Ausgleich noch in der ersten Halbzeit. Ein ganz besonderes Spiel sollte es für die Nr.10 des AC Cesena werden. Nachdem er einen Penalty kläglich vergeben hatte, und sich ansonsten auf dem Feld vorallem als launische Diva gab, wurde er von den eigenen Fans ausgepfiffen. Es wäre wohl nicht Italien, wenn das der Mittelfeldstratege einfach so hinnehmen würde, so liess er sich nicht nur einmal zu verächtlichen Gesten Richtung Heimpublikum hinreissen. Am Schluss siegte "Grande Pisa" völlig verdient mit 2:1, und auch auf den Rängen waren sie die klaren Sieger, Cesena war überhaupt nichts auch auf den Stadiontribünen.

Wir zogen wieder weiter nach Rimini, das übrigens ohne die ganzen deutschen und Schweizer Sommertouris wirklich ein schöner Ort ist.

ach ja, Bayern hat 1:0 gewonnen, der FIAT Panda hat sich mächtig gewehrt am heutigen Tag.

Mittwoch, September 19, 2007

Aufsteiger der Saison

im Kommentar zum FC Winkeln:FC Gossau Bericht, macht mich ein gewisser "Trappatoni", darauf aufmerksam, dass ich etwas Wichtiges bei der Berichterstattung zum Cupspiel vergessen habe.
Ich muss dem "Giovanni" völlig Recht geben. Raffael Niederer 16-jähriges Talent des FC Winkeln verdient ein Sonderlob, nicht nur beim letzten Spiel, wo er unter anderem auch das 2:6 vorbereitete, auch sonst war Niederer der Aufsteiger der Saison.

Also Raffi weiter so, vielleicht landest du ja wirklich mal einige Ligen höher, und dann kannst du deinem ehemaligen Captain vom FC Winkeln erzählen : "Weisch Du häsch nur immer devo vezählt, aber i has au gschafft"!

In diesem Sinne weiter so

PS: wer ist "Trappatoni"? :-)

Dienstag, September 18, 2007

Slowakei:Irland




2:2
EM Qualifikation
Stadion Teheiné Pole, Bratislava
12'360 Zuschauer
Die slowakische Hauptstadt war wirklich gut vorbereitet auf die Fans von der Insel. Im Akkord wurde Bier ausgeschenkt, Whisky gerreicht und nicht zuletzt, wurden die Preise zünftig angehoben…denn eins das weiss ganz Europa ganz genau, kommen die symphatischen Jungs aus Ireland wird massiv gebechert und gelitert, der Umsatz steigt dementsprechend ins Unermessliche. Wir wollten zu dieser Umsatzsteigerung ebenfalls etwas beitragen, und flüchteten vor dem Papst und seinem Gefolge, von Wien aus weiter nach Bratislava. In der Slowakei angekommen, machten wir zur Einstimmung eine hübsche Achterbahnfahrt mit dem örtlichen Tram, das zweifelsohne noch den realexistierenden Sozialismus mitgemacht hat (welch glückliches Tram :-)) Nein, nein nur Spass). Jedenfalls hatten wir uns, nach dieser holprigen Fahrt bis in die Innenstadt, eine slowakische Forelle zum Mittagsmahl redlich verdient.

Im Zentrum, Grüne Trikots so weit das Auge reicht, alles aber gewohnt,irisch friedlich…Einzig mit Papst Kritik sollte man sich bei dem Erz-Katholischen Inselvolk schön zurückhalten, naja unser Luzerner Kollege hat bei einem Gespräch mit einem Iren gerade noch so die Kurve gekriegt. Nach einem vergnüglichen Nachmittag in der Innenstadt, wo die Iren lustige Spielchen mit der Polizei trieben und den Ehemann einer hübschen Frischvermählten Slowakin gnadenlos ausbuhten, gings gegen Abend ins schöne alte Ostblock-Nationalstadion der Slowakei.



Jedem Iren, der mangels Ticket zu Hause geblieben ist, wird das lauwarme Bier im Halse stecken geblieben sein, als er erste Bilder vom Stadion gesehen hatte. Nichts mit ausverkauft, nur die Kurve der Gäste war gefüllt, ansonsten kaum Leute im Stadion. Wahrscheinlich lags an den völlig übergeschnappten Eintrittspreisen. Etwas gutes hatte das Ganze für uns, wir machtens uns auf VIP Sitzen gemütlich. Weil das Spiel jetzt nicht gerade der Hammer war, machten sich Einzelne von unserer illustren Reisegruppe daran, die VIP Kleber von den Stühlen wegzureissen und älteren Herren in den vorderen Reihen auf die Hüte zu kleben. Dies wäre ja ganz lustig gewesen, bis sich der Sohn des "Mann mit Hut" als stiernackiger, slowakischer Hooligan herausstellte. Wir haben es aber alle überlebt, bis auf ein paar böse Blicke passierte nichts weiter.



Auf dem Feld hatte ich die ganze Zeit das Gefühl, die Iren werden hier nicht gewinnen, leider muss ich anmerken. Ich sollte dann auch recht behalten. In der 91.Minute kam der Ausgleich für das Heimteam, und damit auch das Aus für die Iren in der EM-Quali. Schade...man hätte sie gerne auf der Langstrasse oder sonstwo trinken gesehen.

Schon gings für uns wieder zurück zum Papst nach Wien. Im Gepäck eine schöne 1,5 Liter!!! Petflasche slowakisches Bier für ca. 2 Franken. Schön auch die neidvollen Blicke der anderen Zugfahrer, die nicht direkt nach Spielende Verpflegung organsiert hatten. Alkohol gabs nämlich nur bis 23.00! "Ätsch, Pätsch" :-)

Montag, September 17, 2007

FC Winkeln : FC Gossau


Schweizer Cup 1/32 Finale

Stadion Gründenmoos

800 Zuschauer



„FC Winkeln schon jetzt-Cupsieger der Herzen“ steht auf einem grossen Transparent beim Stadion Gründenmoos. Captain Thomas Koller meint, beim Anblick des Spruchbandes hätte er eine kleine Träne verdrückt. Für Koller ist es nicht nur wegen des heutigen „Spiel des Jahres“ ein grosser Tag, denn in der Samstagsausgabe des St.Galler Tagblatts erschien zudem ein halbseitiger Bericht über die Winkler Nr.10, sicher nicht alltäglich für einen 2.Liga Fussballer. Im Gespräch mit dem Journalisten bezifferte Koller, gewohnt optimistisch, die Chancen auf ein Weiterkommen bei 50%.

Während sich die Winkler Spieler bei einem Mittagessen auf die erste Cup Hauptrunde einstimmen, herrscht im Gründenmoos schon hektische Betriebssamkeit. Ein Cupspiel gegen einen Challenge League Verein, braucht mehr Vorbereitungen, als die gewohnten 2.Liga Spiele.
Eveline und Urs Grünenfelder, zwei gute Seelen des FC Winkeln, organisieren das Aufstellen der Werbebanden und der Getränkestände, die Ultras Winkeln 05 bereiten währenddessen die Choreographie für das heutige Spiel vor. Tatkräftig untestützt werden alle durch die 2.Mannschaft und weitere freiwillige Helfer. Vom Cup Sponsor ist zudem eigens eine Fotografin angereist, die möglichst viele Fans der beiden Mannschaften fotografieren soll. Ziemlich verzweifelt fragt die Frau etwa eine Stunde vor Spielbeginn „Wo denn die Fans bleiben, und ob sie überhaupt noch kommen werden?“ Die Mitarbeiterin des Telefonunternehmens war allerdings zu früh besorgt wegen ihrer fehlenden Schnappschüsse, eine halbe Stunde vor Spielbeginn strömen die ersten Zuschauer ins Gründenmoos. Nun konnte sie die Söhne des Winkeln Stürmers, in ihren Fan T-Shirts fotografieren oder auch andere strahlende Kinder mit schwarzen und weisen Ballons ablichten.

Als die beiden Mannschaften mit Junioren an der Hand um 16.00 ins Stadion einlaufen, haben sich dann etwa 800 Zuschauer im Gründenmoos eingefunden. Zusammen mit den aufsteigenden Ballonen ergibt das, an diesem herrlichen Spätsommertag, eine wunderschöne Kulisse. Die Winkeln Spieler scheinen durch das spezielle Ambiente sichtlich motiviert und spielen von Beginn gut mit, anfänglich sieht man keinen Unterschied zwischen dem Zweitligisten aus St.Gallen und dem Challenge League Verein aus der Nachbarstadt. Kobler hat gleich am Anfang eine Chance und auch Thomas Koller prüft mit einem starken Freistoss den Gossauer Torhüter Darko Damjanovic. Die Gossauer finden in den ersten 20.Minuten kein Mittel gegen die Winkler, und tun sich schwer für einmal in der Favoritenrolle zu sein.

Auf den Tribünen und neben dem Platz sieht man viele bekannte Gesichter aus Gossau und Winkeln, die mit dem einen oder anderen Bier auf das gute nachbarschaftliche Verhältnis anstossen. Das warme Wetter tut sein übriges, so war es dann dem Vater eines Winkler Vorstandsmitglied zu verdanken, dass die vorübergehende Bierknappheit mit einer Blitzaktion behoben werden konnte, ohne das jemand der Zuschauer dies bemerkte. Eine Blitzaktion des FC Gossau endete dann aber auf dem Feld für die Winkler ungut. Stürmer Safet Etemi trifft zum 1:0 für den haushohen Favoriten. Der Gossauer Trainer Vlado Nogic schien aber immer noch sichtlich und hörbar unzufrieden mit seiner Mannschaft, denn die Winkler kämpfen weiter und machten es dem Challenge League Verein alles andere als einfach. Marcel Zaugg sorgte dann aber mit einem herrlichen Treffer dafür, dass Nogic’s Nerven nicht weiter übermässig strapaziert werden sollten. Als dann kurz vor der Halbzeit auch noch Roger Kobler eine riesen Chance, nach einem schnell vorgetragenen Angriff, nicht verwerten kann, scheint eine Vorentscheidung gefallen zu sein.

In der Pause werden Preise verlost, es bilden sich Schlangen vor dem Wurststand, und es wird gefachsimpelt ob es noch eine Chance für den FC Winkeln gebe dieses Spiel zu gewinnen. Andere wiederum planen schon ihre Weiterfahrt nach dem Spiel, an eins der beiden anderen Cupspiele in der Region. Bevor sie sich nach Brühl oder Flawil aufmachten, durften sie allerdings noch einer torreichen 2.Halbzeit beiwohnen. Stadionsprecher Urs Kellenberger forderte die Zuschauer anfangs 2.Halbzeit auf, die Heimmannschaft doch ab und an mit einem kräftigen „Hopp Winkle“ zu unterstützen, er glaubte wie viele Zuschauer das ein „Cup-Wunder“ noch im Bereich des Möglichen wäre. Allerdings spielten die Gossauer nach der Hereinnahme von Christoph Bättig und Roger Gmünder einiges cleverer als in der 1.Halbzeit. So fiel schnell die endgültige Entscheidung in dieser Partie, die kurzzeitige Befürchtung die Winkler würden sogar noch ein Debakel erleben, bewahrheiten sich dann doch nicht. Artan Bekirki und Philip Mosimann erzielten sogar noch 2 Treffer für den FC Winkeln. Am Schluss hiess es dann 6:2 für den FC Gossau. Die Niederlage fiel vielleicht ein oder zwei Tore zu hoch aus, denn die Gossauer Angreifer waren heute im Abschluss äusserst kaltblütig und brauchten nicht viele Chancen für ihre Tore. Ein kleiner Wehmutstropfen war die Gelb-Rote Karte für Ilir Lazraji, die unnötig war und so gar nicht in die sonst äusserst faire Partie passte.

Nach der Partie blieben noch viele Zuschauer, um dieses „Spiel des Jahres“ ausklingen zu lassen. Am Schluss als auch das letzte Barelement, von einem schon sichtlich geschwächten Spieler der 2.Mannschaft versorgt wurde, jemand das letzte Bier zapfte und die Musikanlage augemachte, kam schon die wieder Hoffnung auf, nächstes Jahr wieder gegen einen „Grossen“ in der Cup Hauptrunde antreten zu können.
Diese Cup Saison hat viel Freude gemacht, die Qualifikation zur 1.Runde war von spannenden Spielen geprägt und vor allem der Auftritt des FC Winkeln beim entscheidenen Spiel in Flums wird Vielen unvergesslich bleiben. FC Winkeln der „Cupsieger der Herzen“ halt, auch wenn’s zur ganz grossen Überraschung heute nicht gerreicht hat.

PS 1: weitere Bilder findet ihr unter http://www.fcwinkeln.ch/
PS 2: nun spielt der FC Gossau gegen den FC St.Gallen, wird sicher ein lustige Sache werden....wenn es heisst "Support your local team"
ach ja Bericht von der Slovakai-Italien-Austria Reise folgt noch, habe im Moment ein wenig
Stress

Donnerstag, September 13, 2007

Schweiz : Chile



2:1
Länderspiel

Ernst Happel Stadion, Wien
2'500 Zuschauer

Papst Benedetto in Wien, mit ihm im Schlepptau der ganzen Katholiken-Mob. Wir versuchten dem scheinheiligen Getue tunlichst aus dem Weg zu gehen, und trafen einzig auf das Auqua Minerale vom San Benedetto...beim morgendlichen Katerfrühstück.

Wie bereits erwähnt waren wir nicht auf Pilgerfahrt, sondern konzentrierten uns auf das echte Wiener-Leben. Wodka Mango mit einem Lehrling vor dessen Frühschicht, betrunkene 55-jährige Wiener Damen auf Männersuche, und aus den Boxen dröhnt nachts um Zwei "I will wieder home, bin so alane, i will zrugg nach Fürstenfeld". Wien halt, oder um es mit den Worten des göttlichen Falco zu umschreiben: Wien, nur wien du kennst mich up, kennst mich down,Du kennst mich. Nur wien, nur wien, du nur allein.
Hello Vienna, hiess es auch für Köbi und sein Spasstrüppchen. "Turnier der Kontinente", das ganz unbescheiden, die Betitelung dieses prestigeträchtigen Wettbewerbes. Neben den besten zwei Mannschaften Europas (Austria+Svizzera), konnten sich auch noch Chile und Japan für dieses Turnier qualifizieren.

Als erstes trafen die Schweizer auf die Chilenen. Nach einem Saufgelage bei der Copa America, und darauf folgenden Suspendierungen kamen die Südamerikaner mit einer ziemlich uneingespielten Mannschaft an dieses Turnier. Dieses erste Spiel konnte wie erwartet die Massen mobilisieren. Obwohl die Schweizer Fans im Stadion, wohl die einzigen waren die Tickets kaufen mussten (in Wien wurden angeblich 5'000 Freikarten verschenkt), schafften es gerade mal 2'500 Zuschauer ins EM-Final Stadion. Trotzdem waren die zukünftigen EM-Ordner voll in Fahrt, also die sind im Gegensatz zu ihren Ösi Kickern echt schon top motiviert für das UEFA Endturnier:

-"Na, da dürfens ned hin"!
-"wieso denn nicht? meine Kollegen stehen doch auch da und es ist fast niemand im Stadion"
-"Ja, bei Ihnen steht eine andere Nummer auf der Karten, sie dürfen da ned hin!
Apropos Topform und motiviert, Marco Streller schickte nach seinem Tor "Kusshändchen" in die Kurve. Der Mann, der sich in Deutschland durchsetzten konnte wie kein anderer, steht im Moment ein bisschen auf Kriegsfuss mit dem Schweizer Publikum. Völlig zurecht wie ich finde. Eine echte "Sauerei" wie der Nati Spieler in Genf ausgepfiffen wurde. Man kann von Streller halten was man will, und wenn er vielleicht auch nicht die Technik eines "Copacabana" Fussballers hat, gekämpft hat er immer und da war doch noch was in der Türkei.
Am Schluss hiess es dann 2:1 für die Schweiz, wir verliessen als "gefühlte" Weltmeister das Stadion. "Kontinente, Kontinente, wir holen den Pokal der Kontinente, es ist kein Scherz und keine Ente, wir holen den Pokal der Kontinente". Natürlich dank Zubi!

Neben uns waren auch noch die Ösi-Ordner überglücklich, haben sich doch alle dank Einsatz, Willen und Sturrheit endgültig ins EM-Team gekämpft! Ein dickes Bravo!

Danch gings ins Bermudadreieck, wo man gegen die Einheimischen wieder mal eine Niederlage in ihrer Spezialdisziplin einstecken musste...Schuld war das elende *Sturm, das sogar Likör erprobte Appenzeller zur Strecke brachte. Ich wollte dem Streller dann nach dem Genuss mehrerer dieser köstlichen Getränke noch sagen gehen. "Du Marco, da isch dän eh riese Sauerei mit dere Pfiffete!" aber da waren der Marco und seine Nati-Kumpanen schon in die nächste Bar oder Diskothek gezogen. Naja ein anderes Mal...

Ach Wien...Schön wars wieder mal
"Hello, vienna calling Hello, hello, vienna calling...
Vienna calling Two, one, zero - der alarm ist rot Wien in not - cha, cha, cha Vienna calling, vienna calling"

*Sturm:Das fruchtig-frische Herbstjuwel im Glas, der Sturm, hat in Österreich wieder Saison. Ab einem Alkoholgehalt von einem Prozent wird der gärende Traubensaft bei uns Sturm genannt. Der hefetrübe Vorbote des Weinjahrganges 2006 präsentiert sich heuer wieder besonders verführerisch süß, fruchtig und mit erfrischender Kohlensäure und ist das ideale Getränk zu den oft kräftigen Schmankerl der Herbstzeit.

Donnerstag, September 06, 2007

Unterwegs

On Tour mit dem Papst, und auch mit den Iren beim günstigen Bier in Bratislava, danach die letzten Sommer-Sonnenstrahlen in Italia, und beim "depperten" Jörg in Klagenfurt schaut man auch noch vorbei....

demnächst dann wieder ein Blog an dieser Stelle....

Dienstag, September 04, 2007

80%

Das Schweizer Bundesamt für Sport, lies durch ein deutsches Marktforschungsinstitut, eine Umfrage unter 1000 Deutschen lancieren. Die Umfrage sollte klären, was für ein Image die Schweiz und ihre EM-Städte bei der deutschen Bevölkerung geniessen.

Das Image der Schweizer Bevölkerung ist gut, bei einer Skala von 1(sehr negativ)-10(sehr positiv) erreichte sie 7.49 Punkte. Das mag noch nicht so verwundern, auch die gängigen Klischees wurden natürlich von den Deutschen aufezählt, Uhren, Banken, Schokoladen etc etc. ec. alles auch keine Überraschung. Als beliebteste Stadt wurde Zürich genannt (oje oje), am schlechtesten schnitt Basel ab. Besonders peinlich für die Stadt am Rhein, in kultureller Hinsicht wird sie überhaupt nicht wahrgenommen, obwohl sie mit dem hochtrabenden Slogan "culture unlimited" wirbt.

Aber das wichtigste und interessanteste Ergebnis dieser Umfrage, kommt noch:
80% der deutschen Bevölkerung wissen nicht mehr in welchem Land die EM 2004 stattfand?

-35% antworteten: "DEUUUUUUUUUUUUUTTTTTTTTTTTTSSCHHHHHHHLAAAAAND", "DEUUUUUUUUUUTSSSSSSSSSSSHHHHHHHHHHHLLLLLLLAAAAANNNNNNNNND"
-8% meinten: "Watt EM? Weiss ich doch nicht"
-10% antworteten: "Lu,Lu,Lu, Lukas Podolski, Lu, Lu, Lu, Lukas Podolski, Lu, Lu, Lu, Lukas Podolski"
-12% antworteten: "in dem Land wo der Schumi wohnen tut"
- weitere 10% meinten: "Ich nehme den Telefonjoker"
-weitere 5% antworteten: "auf Mallorca"

also das Ergebnis zeigt deutlich, da kann das Gastgeberland eines Sportanlasses noch so viele Millionen in die Tourismus Werbung stecken, der Normal-Bürger hat spätenstens nach zwei Jahren sowieso vergessen, wo das Ereignis überhaupt stattfand....
Die deutschen Ballermann Touristen werden also auch nach der EM nicht an den Bodensee pilgern, und die "Apres Ski Touris" wird man auch künftig eher in Ischgl als in der Lenzerheide antreffen können.

Übrigens auf den NZZ Artikel gab es folgenden Kommentar. Der Schreiber stammt aus dem Ruhrgebiet (nach dem Lesen, hätte man sowieso gewusst woher er kommt, da hätte er nichts hinschreiben müssen...)

das der deutsche so debkt kann ich mir lebhaft vorstellen. die meisten von ihnen denken nur an sich und die vorteile die sie aus ihrem aufenthaltsort ziehen können. als es den euro noch nicht gab, galt die schweiz als teuer, nun haben sich die vorzeichen geändert und nun lassen sie den hermann heraushängen. qualtitätsbewußtsein, lebensstandard, freundlichkeit und all die andere positiven dinge der schweiz übersieht er gerne oder will sie nicht wahrhaben.liebe eidgenossen verbleibt in eurer eigenständigkeit und haltet die eu von euch fern.grüße aus dem ruhrgebiet

Sonntag, September 02, 2007

FC Gossau : FC Schaffhausen

NLB
0:0

650 Zuschauer
Stadion Espenmoos

FC Gossau hat kurz vor Transferschluss einen Argentinier verpflichtet. Ja, richtig einen waschechten "Gaucho". Der Defensivspezialist Jorge Ariel Fernández hat unter anderm auch schon in Chile, Mexico und Venezuela sein Geld verdient, und das als Profi Fussballer notabene. Dieser Mann spielt also jetzt im Fürstenland. Sachen gibts....
Neben dem Argentinier nahm der FC Gossau auch noch den Kameruner Jean-Pierre Tcheutchoua unter Vertrag. Der ehemalige Sion und Aarau Spieler, spielte zuletzt bei Urania Genf.

Jorge Ariel Fernàndez konnte sich heute schon mal ein Bild von seinen künftigen Mitspielern machen. Zusammen mit seinem Landsmann Gelabert vom FC St.Gallen verfolgte er interessiert das wahrscheinlich letzte "Heimspiel" des FC G im Espenmoos.
Beide scheinen übrigens waschechte seriöse Profis zu sein, lehnten sie doch mehrere Einladungen zu einem kühlen Bier, dankend ab.

Zur Abschiedsvorstellung im Espenmoos kam der FC Schaffhausen. Die Munot Städter brachten neben der Mannschaft noch etwa 80 Fans mit, dies machte einige örtlichen Polizisten dann doch ein wenig nervös "Wo sind d'St.Galler? Häd gheise die chömed wenn d'Schaffhuser do sind"!
Nun ja, es hatte zwar einige, wohl bekannte, FC SG Anhänger im Stadion trotzdem blieb aber alles friedlich und die Zivil-Polizisten konnten beruhigt ihre Feierabend-Bratwurst verdrücken.
Das Spiel lief zuerst ganz für den NLA Absteiger aus Schaffhausen, aber wiederholt scheiterte man am eigenen Unvermögen oder am sehr starken Darko Damjanovic im Gossauer Tor. Nach der ersten Druckphase konnte der FC Gossau, das Spiel aber augeglichen gestalten.

Der FC Gossau scheint sich sowieso an das schnelle Spiel in der NLB mittlerweile "gewöhnt" zu haben. Am heutigen Tag fehlte nur ein bisschen mehr Fingerspitzengefühl des Schiedsrichter, bei einem nicht gegebenen Penalty, und ein wenig mehr Glück im Abschluss, und der erste dreifache Punktegewinn der Saison wäre durchaus möglich gewesen. Schaffhausen Trainer Schällibaum lief jedenfalls die ganzen 90 Minuten mit hochrotem Kopf vor der Schaffhauser Reservebank hin und her, dies wohl irgendwie auch ein Kompliment für die Gossauer Spielstärke.
Das Unentschieden geht im Grossen und Ganzen aber denoch für beide Seiten in Ordnung.

Am anderen Morgen stand im ZDF Telextet die folgende Meldung "Damjanovic wechselt zu Paderborn in die 2.deutsche Liga". Gespannt tippte ich die Seitenzahl ein, aber "gottseidank" nicht der starke Gossauer Goalie wechselt in die 2.Bundesliga, sondern irgendein Namensvetter vom österreichischen SV Ried. Ein Wechsel der Gossauer Nr.1 in die zweithöchste deutsche Liga wäre sicher auch sehr überraschend gekommen. Wobei im heutigen Fussball weiss man ja nie.
Ein Argentinier beim FC Gossau...Sachen gibts...