Donnerstag, September 13, 2007

Schweiz : Chile



2:1
Länderspiel

Ernst Happel Stadion, Wien
2'500 Zuschauer

Papst Benedetto in Wien, mit ihm im Schlepptau der ganzen Katholiken-Mob. Wir versuchten dem scheinheiligen Getue tunlichst aus dem Weg zu gehen, und trafen einzig auf das Auqua Minerale vom San Benedetto...beim morgendlichen Katerfrühstück.

Wie bereits erwähnt waren wir nicht auf Pilgerfahrt, sondern konzentrierten uns auf das echte Wiener-Leben. Wodka Mango mit einem Lehrling vor dessen Frühschicht, betrunkene 55-jährige Wiener Damen auf Männersuche, und aus den Boxen dröhnt nachts um Zwei "I will wieder home, bin so alane, i will zrugg nach Fürstenfeld". Wien halt, oder um es mit den Worten des göttlichen Falco zu umschreiben: Wien, nur wien du kennst mich up, kennst mich down,Du kennst mich. Nur wien, nur wien, du nur allein.
Hello Vienna, hiess es auch für Köbi und sein Spasstrüppchen. "Turnier der Kontinente", das ganz unbescheiden, die Betitelung dieses prestigeträchtigen Wettbewerbes. Neben den besten zwei Mannschaften Europas (Austria+Svizzera), konnten sich auch noch Chile und Japan für dieses Turnier qualifizieren.

Als erstes trafen die Schweizer auf die Chilenen. Nach einem Saufgelage bei der Copa America, und darauf folgenden Suspendierungen kamen die Südamerikaner mit einer ziemlich uneingespielten Mannschaft an dieses Turnier. Dieses erste Spiel konnte wie erwartet die Massen mobilisieren. Obwohl die Schweizer Fans im Stadion, wohl die einzigen waren die Tickets kaufen mussten (in Wien wurden angeblich 5'000 Freikarten verschenkt), schafften es gerade mal 2'500 Zuschauer ins EM-Final Stadion. Trotzdem waren die zukünftigen EM-Ordner voll in Fahrt, also die sind im Gegensatz zu ihren Ösi Kickern echt schon top motiviert für das UEFA Endturnier:

-"Na, da dürfens ned hin"!
-"wieso denn nicht? meine Kollegen stehen doch auch da und es ist fast niemand im Stadion"
-"Ja, bei Ihnen steht eine andere Nummer auf der Karten, sie dürfen da ned hin!
Apropos Topform und motiviert, Marco Streller schickte nach seinem Tor "Kusshändchen" in die Kurve. Der Mann, der sich in Deutschland durchsetzten konnte wie kein anderer, steht im Moment ein bisschen auf Kriegsfuss mit dem Schweizer Publikum. Völlig zurecht wie ich finde. Eine echte "Sauerei" wie der Nati Spieler in Genf ausgepfiffen wurde. Man kann von Streller halten was man will, und wenn er vielleicht auch nicht die Technik eines "Copacabana" Fussballers hat, gekämpft hat er immer und da war doch noch was in der Türkei.
Am Schluss hiess es dann 2:1 für die Schweiz, wir verliessen als "gefühlte" Weltmeister das Stadion. "Kontinente, Kontinente, wir holen den Pokal der Kontinente, es ist kein Scherz und keine Ente, wir holen den Pokal der Kontinente". Natürlich dank Zubi!

Neben uns waren auch noch die Ösi-Ordner überglücklich, haben sich doch alle dank Einsatz, Willen und Sturrheit endgültig ins EM-Team gekämpft! Ein dickes Bravo!

Danch gings ins Bermudadreieck, wo man gegen die Einheimischen wieder mal eine Niederlage in ihrer Spezialdisziplin einstecken musste...Schuld war das elende *Sturm, das sogar Likör erprobte Appenzeller zur Strecke brachte. Ich wollte dem Streller dann nach dem Genuss mehrerer dieser köstlichen Getränke noch sagen gehen. "Du Marco, da isch dän eh riese Sauerei mit dere Pfiffete!" aber da waren der Marco und seine Nati-Kumpanen schon in die nächste Bar oder Diskothek gezogen. Naja ein anderes Mal...

Ach Wien...Schön wars wieder mal
"Hello, vienna calling Hello, hello, vienna calling...
Vienna calling Two, one, zero - der alarm ist rot Wien in not - cha, cha, cha Vienna calling, vienna calling"

*Sturm:Das fruchtig-frische Herbstjuwel im Glas, der Sturm, hat in Österreich wieder Saison. Ab einem Alkoholgehalt von einem Prozent wird der gärende Traubensaft bei uns Sturm genannt. Der hefetrübe Vorbote des Weinjahrganges 2006 präsentiert sich heuer wieder besonders verführerisch süß, fruchtig und mit erfrischender Kohlensäure und ist das ideale Getränk zu den oft kräftigen Schmankerl der Herbstzeit.

Keine Kommentare: