Dienstag, Januar 29, 2008

Vater werden (Teil II)

Heute erklärte uns Klärli, so heisst sie nämlich die Kursleiterin, dass eine Massage immer eine gute Möglichkeit sei um der schwangeren Frau ein bisschen Entspannung zu geben. Es sei aber auch eine guter Ersatz für den Intimkontakt nach der Schwangerschaft, wie das Klärli schön formulierte. Dieser Intimkontakt ist eben nach der Entbindung einige Wochen nicht möglich, wieso das nicht möglich ist wollt ihr jetzt nicht wissen…ist nämlich nicht sehr appetitlich, aber lassen wir das.


Nach einer kurzen Erklärung führte uns Klärli einige Massagetechniken bei einer Kursteilnehmerin vor. "Die Kleider könne sie aber anbehalten", meinte Klärli noch. Bei dieser Schwangeren wäre es aber eigentlich nicht so schlimm gewesen, wenn sie sich teilweise entblösst hätte, da gebe es ganz andere Fälle bei diesem Kurs…wenn ihr wisst was ich meine. Das recht hübsche Vorzeigeobjekt hatte dieses Mal übrigens ihren Mann dabei, der hat letztes Mal noch gefehlt, und eins scheint oberflächlich gesehen klar, wegen seinem Aussehen hat sie ihn kaum erwählt.
Ebenfalls neu dabei war dieses Mal ein weiteres spezielles Gespann. Der männliche Part, Typ "intellektueller Lehrer" mit Brille, Rollkragenpulli und dazu passender Frisur. Seine Gattin, jetzt Achtung bitte keine Vorurteile, junge Osteuropäerin mit puppenhaftem Gesicht.

Nachher wurden wir Männer von unseren Frauen massiert, verwundert hörte man teilweise zufriedenes Brummeln. Persönlich empfand ich diese Massage mit Pulli an, als ziemlich zwecklos. Ich musste mich auch eher darauf konzentrieren, einen Lachanfall zu vermeiden. Der Dicke, ihr wisst schon der mit dem Adidas Polo-Shirt an vom letzten Mal (Shirt hatte er heute übrigens wieder an), kniete direkt neben mir auf einer Matte, angelehnt auf einen von diesen grossen Gesundheitsbällen. Ein Bild für Götter, zumal er auch noch mit geschlossenen Augen und einem Strahlen wie wohl sonst nur bei einem Besuch einer Fast Food Kette danieder lag.

Nach der Massagelexikon, gings ums Thema Partnerschaft. Klärli erklärte uns, dass es ganz schlimm sei in der heutigen Zeit, wie oft die Polizei einschreiten müsse in ehelichen Streitigkeiten. Sie hoffe zutiefst, dass es in Zukunft zu weniger Polizei Ausschreitungen kommen werde. Das hoffe ich übrigens auch. "Ausserdem seinen nicht immer die Männer die Täter, sondern auch immer öfters die Frauen"meinte sie. Die armen Männer…
Nachher musste jedes Päärchen gegenseitig fünf positve Eigenschaften des Partners aufschreiben. "Wer jetzt nicht spontan fünf Sachen aufzählen könne, habe ein echtes Problem", meinte Klärli. Nachdem ich natülich ratzfatz 5 Dinge aufgeschrieben habe, konnte ich genussvoll den gedankenverlorenen Blicken einiger Kursteilnehmer folgen…und dazu das imaginäre Fragezeichen auf ihren Köpfen bestaunen.

Im Schlussteil gings dann noch um das Thema Entbindung. Da gibt’s echt krasse Fälle. So gibt’s Frauen die meinen sie müssten auf's WC und danach gleich mit dem Neugeborenen zurückkommen. So in der Werbepause des Sonntagsfilms auf PRO 7, Sie: "Du Schatz, bi rasch uf dä Toilette", Er: "Jo aber mach, muess grad au no!", Sie nach einigen Minuten: "Du, Schatz chönd glaub länger go"! Als Kind natürlich im wahrsten Sinn des Wortes, beschissen, wenn du mit dem Kopf in der Klo Schüssel auf die Welt kommst, aber Hauptsache gesund…
Danach durfte man noch Fragen an Klärli stellen, die Zeit des Berliner Kursteilnehmers war nun angebrochen. "Watt is denn mit dem Muttermund, hab gehört der öffnet sich 1 Zentimeter pro Stunde?" und "Datt mit der Nabelschnurr, datt müssen sie das nächste Mal nochmals genauer erklären"! Klärli antwortete geduldig und lancierte dann zum Abschluss noch ihre heissgeliebete Entspannungsübung. Dieses Mal schnarchte niemand, nicht mal der Dicke, der war wohl noch ganz kribbelig wegen der heissen Massage zuvor. Persönlich habe ich übrigens gemerkt, dass es sich sehr gut entspannen lässt, wenn man dem lieben Klärli nicht zuhört ("Er sind ame schöne Ort, er fühled eu ganz frei usw. usw. usw.) und stattdesen seinen eigenen Gedanken nachschweift.

War wieder sehr interessant dieses Mal, wir verabschiedeten uns artig bei Klärli und machten uns auf den Nachhauseweg. Vor uns fuhr der Deutsche mit ca. 35 Kmh, der gute Mann war wohl in Gedanken immer noch beim Muntermund…

Sonntag, Januar 27, 2008

and the winner is...ZUBI

seit wenigen Tagen ist nun definitiv klar, was eh schon alle wussten!
Der talentfreie aber bemühte Torwart aus dem Thurgau steht an der EM zwischen den Pfosten. Folgendes Interview lässt kaum noch Zweifel am Entscheid von Köbi Nationale...

Eine Carte blanche hat offenbar der Torhüter. Sie haben gesagt: Wer gegen England im Tor steht, ist auch meine Nummer 1 an der Europameisterschaft.
«Das habe ich gesagt, ja.»

Also kann Zubi durchaus auch einen schwächeren Tag einziehen.
«Wer behauptet denn, dass Zubi im Tor steht?»

Tun Sie nicht so, das ist doch klar, oder?
«Fragen Sie mich das nicht.»

Sie wollen zuerst den Glücklichen selber informieren.
«So ist es. Aber es ist nicht so, dass sich der Torhüter gegen die Engländer Fehler auf Fehler erlauben kann. Wir steigen sicher nicht mit einemverunsicherten Goalie ins EM-Turnier.»
(Interview von Blick Online, ich vermute mal geführt durch WDG)

also wie gesagt, es besteht wohl kein Zweifel mehr welcher Schweizer Torhüter an der EM durch den Strafraum irrt, dass es Zubi wird ist in etwa so klar wie Roger Federer dieses Jahr den Grand Slam nicht gewinnen kann.
Ob das gerecht gegenüber seinen Konkurrenten ist, darüber kann man streiten. Während Zubi für die Zeitschrift "Schweizer Familie" Kurse im Schneeschuh Laufen organsiert und im Internet Werbung für ominöse Kettchen gegen Kopfschmerzen macht, bemühen sich gleichzeitig Coltorti und Benaglio im Wettstreit gegen den Thurgauer WM Held einen Vorteil zu verschaffen. Leider konnte vorallem Benaglio, sein Potential bei den Länderspielen nicht abrufen.
Viele werden nun sagen "Dä Zubi isch jo a dä WM so guet gsi, dä macht da scho recht!" Dazu muss man aber klarstellen, dass sich die WM Gegner Togo, Südkorea und Ukraine kaum mit den EM Gegner vergleichen lassen.

Nun die Hoffnung bleibt, wer weiss, vielleicht darf sich Zubi nach dem Grossturnier im Sommer wieder stolz "Bester Torhüter der EM" nennen. Danach wird er sich dann aber hoffentlich endgültig von der Fussballbühne zurück ziehen und sich ganz auf seine grosse Leidenschaft das Schneeschuh Laufen konzentrieren...

Donnerstag, Januar 24, 2008

FC Gossau : FC Tuggen

3:2
Freundschaftsspiel

Kunstrasen Sportanlage Buechenwald
55 Zuschauer (persönlich gezählt)

Januar ist ein blöder Monat, Meisterschaftspause, arschkalt, und doch will man ab und zu seiner Sucht nachgeben und ein Fussballspiel besuchen. Sehr schön also, dass der FC Gossau noch ein Freundschaftspiel, vor dem Abflug ins Traininslager nach Malta, eingeoplant hatte. So konnte man auch mal die neuen Spieler begutachten, und die hörten sich von vornhinein schon mal vielversprechend an. Von GC wurde der U-20 Nati-Spieler Marc Lütolf verpflichtet, und aus dem hohen Norden von Deutschland wurde Francesco di Frisco unter Vertrag genommen, der zuletzt in der Regionalliga bei Lübeck spielte.
Ob es in Lübeck Kunstrasen Plätze hat, weiss ich nicht, jedenfalls in Gossau hats einen ziemlich neuen Kunstrasen. Der Kunstrasen wurde von der Cervelatprominenten Sandra Wild eingeweiht und überall ist Rauchverbot, was sicher gut für den Rasen ist. Dafür war mir von Anfang klar, dass sich diese Tatsache eher negativ auf meine Sicht auf das Spiel auswirken wird. Mein Kollege, seines Zeichen militanter Raucher alter Schule, wollte natürlich nicht auf seine Ziggis verzichten. Er war jedoch in guter Gesellschaft, auch ein dorfbekannter Beizer war noch kurz von seiner dekorierten Kneipe hergekommen und schaute von leicht ausserhalb dem Geschehen zu.
Ich könnte jetzt dies und jenes Schreiben zum Spiel, aber interessieren würde das wohl die Wenigsten. Nur soviel, Fussballspieler in langen Hosen sehen irgendwie komisch aus, da muss sich das Auge erst daran gewöhnen, und der Mann aus Lübeck zeigte einige gute Aktionen.
In der Pause wärmten wir uns noch kurz im Clubheim auf, wo Vereins-Legende Franz Sebastian Vincenz Keel (mit 2 e und ohni h) noch darüber referierte mit welchem Lustenauer Verein er ein Freunschaftsspiel ausgemacht hatte. Ja was denn nun, FC Lustenau oder Austria Lustenau?

Sachdienliche Hinweise werden gerne entgegen genommen, aber scheinbar ist es wohl doch Austria Lustenau ;-).

Montag, Januar 21, 2008

Lächerlich...

Regelmässige gossau-gedanke.ch Leser, wissen es. Ich schreibe unerbittlich und mit nie aufhörendem Enthusiasmus gegen die seltsamen Auswüchse des modernen Fussballs. Klar, bringt das eigentlich nicht sehr viel, und ich weiss mit diesem Blog ändert sich auch nichts daran, dass Leute wie z.b Kalle Rummenigge ihr Unwesen im Fussball treiben...Trotzdem will ich über zwei Agenturmeldungen schreiben, die mir wieder mal sehr zu Denken geben...

Die 1.Meldung:
Wird die russische Fußballliga demnächst in London ausgetragen? Die Top-Teams planen jedenfalls einen Umzug in die englische Metropole. Meister Zenit St. Petersburg und FK Moskau als Viertplatzierter der im vergangenen November abgelaufenen Saison befinden sich bereits in Gesprächen.
Grund für die Gastspiele sei die steigende Zahl der in der englischen Hauptstadt lebenden Russen, denen man attraktiven Fußball aus ihrer Heimat bieten und gleichzeitig Werbung für Russlands höchste Liga betreiben will.
Die Verantwortlichen der beiden Klubs hoffen, ihr Spiel an der Stamford Bridge, Heimat des FC Chelsea, austragen zu können. Hierbei setzten sie auf die Unterstützung ihres Landsmanns Roman Abramowitsch. Der Milliardär ist Besitzer des Londoner Klubs, der derzeit in Englands Premier League den dritten Rang belegt.

Kommentar:
Russland fasziniert mich, die Geschichte, die Menschen, die wahnsinnige Grösse dieses Landes. Leider faszinieren mich die Russen aber sowohl positiv wie negativ. Was das nun wieder soll, ist mir unverständlich. Was genau ist das Ziel dieser Aktion? Meinen die Verantwortlichen im Ernst, die Londoner Bevölkerung habe auf Spiele der russischen Liga gewartet? Glauben die wirklich, jemand in England interessiere sich für die Partie FK Moskau:Luch-Energia Vladivostok? Dann heisst es noch, man wolle, den in der englischen Hauptstadt lebenden Russen, attraktiven Fussball aus der Heimat bieten. 1) Gehören die in England lebenden Russen sicher nicht gerade zur Unterschicht, und werden eher weniger einem Spiel zwischen Zenit St.Petersburg und FC Saturn Ramenskoje den Vorzug gegenüber einem Premier League Spiel geben. 2) attraktiven russischen Fussball?

Gar nicht ernst zu sprechen, brauchen wir über die Fans von Zenit St.Petersburg und dem FK Moskau, die sich dann wohl in Zukunft die Heimspiele ihrer Vereine, im Pay TV anschauen können. LIVE und Direkt von der Stamford Bridge. Da sehen die Anhänger dann auch wo das ganze russische Geld hingewandert ist, das in ihren Taschen fehlt. Es befindet sich bei den russischen Oligarchen auf der Tribüne in London, sofern sich diese Leute überhaupt die Spiele anschauen werden.

Die 2.Meldung
SCHWANENSTADT. Verliert Oberösterreich nach dem FC Superfund im Sommer den nächsten Fußball-Profi-Klub? Erstligist SCS bet-at-home.com flirtet mit Frank Stronach.
Gestern bestätigte Austria Wien-Manager Markus Kraetschmer, dass Frank Stronachs Magna-Konzern den Sponsorvertrag mit Ende der Saison kündigte. Noch hofft Kraetschmer trotzdem auf eine Fortsetzung des Doppelpasses. Doch der Austro-Kanadier, scheint andere Pläne zu haben – mit der Lizenz Schwanenstadts ein Team mit jungen Österreichern aus seiner Akademie in der Ersten Liga aufzustellen und den Klub im Sommer nach Wien zu übersiedeln. Regionalliga-Ost-Klub SV Wienerberger, wo die Stronach-Berater Peter Svetits und Ernst Neumann die Obleute sind, würde die Lizenz übernehmen

Kommentar:
von Österreich ist man sich ja schon einiges gewöhnt. Skurille Sponsoren-Vereinsnamen, Clubs die mir nichts dir nichts in irgendeine andere Stadt abwandern...weil dort gerade ein neues Stadion gebaut wurde, aber der Totengräber des Austria Fussballs Frank Stronach hat sich wieder mal selber übertrofen. Stronach, der eigentlich Franz Strohsack heisst, hatte ursprünglich ja die Vision, dass Österreich 2010 Fussballweltmeister wird (jetzt nicht Lachen, der Mann hat das durchaus Ernst gemeint). Mittlerweile hat er diese Hoffnung, angesichts der Ösi-Rumpelfussballer, wohl aufgegeben. Dafür hat er jetzt eine neue Vision....siehe oben
Was er damit wohl erreichen will? Österreich Fussball Europameister 2016?
Anfangs hatte die FIFA etwas dagegen, dass der Millionär die Fussballclubs wie Schach Figuern hin und herschiebt, doch im Reich des Sepp Blatter ist alles möglich. Plötzlich steht dem ganzen Unterfangen nichts mehr im Wege.

Ich bleib am Ball, und halte euch über schlimme Entwicklungen im heutigen Profi Fussball auf dem Laufenden...ob es euch interessiert oder auch nicht :-))

PS: an die Nr. 10 vom FC Winkeln, Tomaso: Herzliche Gratulation zu eurer Tochter Leoni!

PS II: Danke für die vielen Kommentare in letzter Zeit. Jedes Mal interessant zu Lesen, was ihr zu den Themen und Texten meint. Weiter so ;-)

Donnerstag, Januar 17, 2008

Namen?

Wisst ihr was wirklich schwierig ist, wenn man Eltern wird?
Nein, nicht der Geburtsvorbereitungskurs oder das Aufstellen der Ikea Möbel im Kinderzimmer. Nein, wirklich schwierig ist es einen Namen für das noch Ungeborene zu finden. Denn der Name, ist ja bekanntlich ein treuer Gefährte durch das ganze Leben.
Nur zu frisch sind noch die Erinnerungen an die Schulzeit, als Leute mit dem Namen Steve, Sepp oder Kurt für Belustigungen und Spässe sorgten. Andere Eltern waren ebenfalls sehr einfallsreich, oder wie kann meine seine Tochter ernsthaft Bernadette taufen? Unter uns gesagt, das Mädchen sah leider auch aus wie eine Bernadette. Dann gibt es noch die Namen die aus politischen Gründen sowieso mal von Anfang an Ausscheiden, da wären z.b die Namen Christoph (Mörgeli, Blocher), Silvio (Berlusconi) oder natürlich Adolf, gut wer tauft sein Kind heute noch Adolf? Wenn es noch Leute gibt die ihren Sohn tatsächlich so nennen, tragen sie wohl ziemlich kurze Haare. sind blond und blauäugig und wohnen in Ostdeutschland.
Aber kommen wir mal weg von schlimmen Exponenten des 2.Weltkriegs und der heutigen Zeitgeschichte. Bei den sogenannten Promis gibt’s ja auch ganz üble Namen. Sehr Schlimm der Sohn von Uwe Ochsenknecht, der heisst Jimmy Blue. Was denkt man da als Kind, wenn man das erste Mal wegen dem Namen gehänselt wird? Ich hoffe der Junge, wird irgendwann, wenn er volljährig ist seine Eltern verklagen oder verprügeln. Es gibt aber noch weitere fürchterliche Fauxpass in der Promiwelt….so hat ja der ganze Beckham Nachwus bös das Zwei gezogen. Ich meine Broklyn heisst der Älteste. Die Namensgebung angeblich wegen dem Zeugungsort. Coole Idee, echt coole Idee…die sich gottseidank nie durchgesetzt hat. Wer weiss vielleicht gebe es sonst Kinder die heute unter dem Namen Bern-Bümpliz Ackermann oder Rotmonten Hugentobler rumlaufen müssten. Wer weiss…Tragisch auch der Name des jüngsten Beckham Sprösslings, der Junge heisst Cruz, also Kreuz, was in Spanien für grosse Belustigung sorgte. Nicht mehr lustig ist der Name des Nachwus von Schauspielerin Gwynith Paltrow und dem Coldplay Sänger. Die Tochter heisst ernsthaft Apple!!!Hallo?? Was soll den das würde man denken, aber in der Welt der Promis ist alles möglich, neben Apfel gibt es auch bedauernswerte menschliche Wesen, die den Namen Peaches also Pfirsich tragen. Traurig…

Wir sind uns immer noch völlig uneinig über den Namen. Ich wäre eigentlich für Diego Armando, wenn es einen Jungen geben würde, oder vielleicht einen etwas längeren Namen, wie etwa Oliver-Bixente-Thomas-Willi-Samuel-Patrick-Owen-Stefan-Hasan-Giovanne-Mehmet, halt die ganze Champions League Sieger Mannschaft von 2001. Das wäre noch ein geiler Name! Che wäre auch gut, und würde den Sprössling schon mal in die richtige politsche Richtung bringen, aber naja, Gottseidank, für das Kind, entscheidet der Mann ja nicht alleine. Wobei wenns ein Mädchen gibt, läuft man Gefahr das es, dank der Frau, irgendein Name einer Heulsuse aus der Serie Gute Zeiten-Schlechte Zeiten erhält.

Doch noch viel schlimmer als diese Promi Kinder Namen wie Cosma Shiva, San Diego oder Prince Michael 1 und Prince Michael 2, sind diese Möchtegern cool klingende Namen aus der Provinz. Diese Kinder tun mir wirklich leid…all diese Jasons, Justins und Kimberlys usw.

Eben wie gesagt, wir wissen noch nicht wie unser Sohn oder unsere Tocher heissen wird...
wer weiss vielleicht doch Jimmy Blue oder Lily Rose Melodie?

oder wissen wir es doch schon...:-)

Montag, Januar 14, 2008

Schweizer des Jahres

Eigentlich möchte ich nicht mehr über das vergangene Jahr schreiben, aber da ja nun ein Schwinger Schweizer des Jahres geworden ist, muss ich das wohl oder übel nochmals machen.

Der Jörg Abderhalden ist also Schweizer des Jahres geworden. Ums vorneweg zu nehmen, ich hab nichts gegen Schwinger, auch nichts gegen Jörg Abderhalden, nur das Toggenburg mag ich nicht so…aber das tut nichts zur Sache.
Ich kann ja sogar Leute verstehen, die sich Schwingen Anschauen. Nebst der SVP Wählerschaft, interessieren sich nämlich auch noch ein paar normale Leute für diesen Sport. Positiv am Schwingen ist sicher, dass es noch den Amateursport verköpert und das man noch grossen Wert auf alte Traditionen legt. Doch ein Schwingerkönig Sportler das Jahres, muss das wirklich sein?
Schwingen ist, bei aller Medienpräsenz von Abderhalden, eben doch nur eine Randsport. Ich schätze mal, dass sich wohl nicht mehr als 2% der Schweizer Bevölkerung wirklich für das Sägmehl Ringen interessieren, und der Abderhalden ist jetzt auch nicht gerade ein wahnsinnig symphatischer Mensch. Nicht das er unsymphatisch wäre, aber er ist halt ein ganz normaler Durchschnitts-Füdlibürger und ennet der Grenzen kennt ihn mit Verlaub keine Sau. Ich bezweifle ob ihn überhaupt vis a vis des Röschtigraben jemand kennt.
Was muss sich da wohl der Marc Forster gedacht haben? Spätenstens nachdem sein James Bond Film nächstes Jahr in die Kinos kommt, wird ihn die halbe Welt kennen und dann wird der begnadete Regiseur von einem Schweizer Meister im Schwingen übertrumpft. Oder Carla del Ponte, jahrelang auf der Jagd nach internationalen Kriegsverbrecher, und dann schnappt ihr der Sägemehl-Weltmeister (Schwingen wird ja glaub nur in der Schweiz betrieben), den Titel weg.

Diese Wahl verdeutlicht einfach mal wieder das Schweizer oder besser gesagt Deutschschweizer Gartenhag denken.

Hier mal mögliche Kandidaten für den Schweizer 2008

Patrick Wieser / Waffenlauf Serien Sieger
Marco Roos / bester Schweizer Hornusser (HG Mättenwil-Zofingen)
Michel Peter (Interlaken) / Unspunnenstein-Stosser

Übrigens der "Schweizer des Jahres 2007" moderiert in Kürze die "Wahl zum Gossauer Sportler des Jahres"….Sehr bedeutsam, was wohl Marc Forster und Carla del Ponte an diesem Abend machen werden?

Samstag, Januar 12, 2008

PIKES EHC Oberthurgau : SC Herisau


Eishockey 2. Liga
3:2 n.P. (0:0 -1:0- 1:2)

EZO Romanshorn
555 Zuschauer

Eishockey scheint im Thurgau etwas ganz Wichtiges zu sein. Bedeutsamer noch als Anita Burri und Pascal Zuberbühler…

Während der Fussball in diesem Kanton nur ein Schattendasein fristet, streben gleich drei Hockeyclubs nach oben und das mit ehrheblichem finanziellen Einsatz von zahlungskräftigen Geldgebern. Der HC Thurgau spielt ja schon jahrelang unter dem umstrittenen Präsidenten, Trainer etc.etc. Felix Burgener in der NLB. Nun will aber auch der Hockeyclub aus Weinfelden in die NLB, und die Pikes aus Romanshorn wollen den Aufstieg in die 1.Liga bewerkstelligen. Der EHC Oberthurgau wird trainiert vom ehemaligen lettischen Nationalspieler Harijs Vitolinsh und daneben spielen auch noch einige Ex-Profis in Romanshorn. Der Verein hiess übrigens früher EHC Uttwil, mit dem neuen Namen will man wohl erreichen, dass sich das ganze Oberthurgau mit dem Verein identifizieren kann. Erreicht hat man aber vorallem, dass sich viele Leute über den merkwürdigen Namen Pikes amüsieren. Pikes heisst nämlich übersetzt Hechte, also die Fische sind gemeint.

So tolle Hechte (Mein Gott, was für ein Wortspiel ) sind die Spieler vom EHC Oberthurgau aber dann wohl doch nicht. Letzte Saison kamen im Durschnitt nur 136 Zuschauer an die Heimspiele der Pikes. Heute sah das allerdings etwas anderes aus.
Spitzenkampf im Eissportzentrum Obertthurgau. Der Tabellenführer SC Herisau gegen die zweitplatzierten "Hechte", und das wollten sich 555 Zuschauer nicht entgehen lassen. Die Tribüne war ziemlich gut gefüllt, dies war allerdings vor allem den Gästefans aus dem Appenzellerland zu verdanken. Die Anhänger des SC H sorgten dann auch während dem ganzen Match für eine gute Stimmung "Hopp Herisou, Hopp Herisou". Ich würde fast behaupten, sie sorgten für Dauer-Support. Die Fans der Pikes waren dagegen eher nicht zuhören, da nützten auch die Aufforderungen des Stadionsprechers (oder sagt man im Eishockey Hallensprecher?) nichts. Bis auf einen verfrühten "Fasnächtler" der sein mitgebrachtes Schlagzeug malträtierte und einen Jungen mit einer merkwürdigen Hupe blieb es bei den Heimfans ruhig. Der Angestellte der Sicherheitsfirma verbrachte dementsprechend einen ruhigen Abend, wollte aber am Eingang jedes Ticket nochmals genau kontrollieren, obwohl er ein paar Sekunden vorher genau gesehen hat, wie man den Eintritt bezahlt hat. Er lebt wohl nach dem Grundsatz Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser...


Auf dem Eisfeld war das Spiel von Anfang an sehr umkämpft, mit klaren Vorteilen für die "Hechte". Der Herisauer Goalie Frehner hielt aber fantastisch und die Thurgauer verzweifelten an desen Glanztaten. Die Gäste, erarbeiteten sich kaum eine Chance, was deren Anhänger wiederum einigermassen frustierte, vor allem mit dem Schiri waren sie gar nicht zufrieden. Dank weiteren mirakulösen Paraden von Frehner fiel der Führungstreffer für die Pikes aber erst in der 39.Minute. Torschütze ein gewisser Stüssi, den mochten die Herisauer Fans gar nicht. Der Ex-EHC Chur Spieler sei nur ein Abzocker, und spiele bloss wegen dem Geld bei den Thurgauern, meinten sie.

Im letzten Drittel drehten die Herisauer dann mächtig auf, vor allem der flinke und technisch versierte Flotiront spielte die gegnerische Verteidigung des Öftern schwindlig. Nach zwei schönen Toren lag dann der SC Herisau auf einmal in Führung. Der Jubel unter den Gästefans war gross, die Nervosität allerdings auch, das Spiel ging ja noch 8.Minuten. Die Anfeuerungsrufe wurden lauter, mit hochrotem Kopf wurden gewisse Spieler der Hechte beschimpft und auch der Schiri wurde u.a. als "SVP Sohn" beleidigt. Doch es kam wie es wohl kommen musste, wenige Sekunden vor Schluss, trafen die Gastgeber doch noch zum, man muss es wohl zugeben, verdienten 2:2. Nach der Verlägnerung blieb es beim 2:2 und um 22.45 hatten die Herisauer das Penaltyschiessen verloren.

So verliessen die Hechte doch noch, als Sieger das Eisfeld. Dafür haben sie einen komischen Namen….

Hechte tztztztztztzt….

Mittwoch, Januar 09, 2008

Vater werden...

Einige von euch wissen es, meine Gattin ist schwanger, und das nun doch schon eine längere Zeit. Sie ist mittlerweile im neunten Monat, das Kind kommt aber doch erst im Februar, weil eine Schwangerschaft 10. Monate geht. Wieso das so ist, und warum doch immer alle von neun Monaten sprechen, hat mir meine Frau schon mehrfach ausführlich erläutert, geschnallt habe ich es trotzdem immer noch nicht. Naja so muss es wohl sein, ansonsten hat man als Erzeuger eine eher geruhsame Zeit, bis einem die Gattin mit folgender Frage entgegen tritt "Nöchscht Mentig isch den dä Geburtsvorbereitigskurs, chunsch au?"
Ähm ja, alle Ausflüchte waren umsonst, da muss man wohl durch, als werdender Vater. "Leider" kam ich allerdings ein wenig zu spät, hatte noch Schule. Meine Frau kontrollierte aber bereits am Mittag ob ich auch schöne Socken anhabe, denn man müsse die Schuhe ausziehen, meinte sie. So platze ich also mit ein wenig Verspätung in diese Runde hinein. Ein kurzes Hallo von der Kursleiterin und merkwürdige Blicke der anderen Teilnehmer, die mir sagten "wieso cha dä nöd pünktlich cho". Ich holte mir ein Stuhl, setzte mich hin und blickte in die Runde. Die Frauen sassen alle auf solch grossen Bällen, zu meiner Schulzeit hies es immer, diese Bälle seien extrem gesund und bequem und bald werden alle Schüler nur noch auf solchen Bällen sitzen. Schnell machte man aber wohl die Erfahrung, dass diese Bälle doch nicht so komfortabel sind, gesund das mag wohl sein, aber nicht komfortabel. Ich war also froh auf einem normalen unbequemen Holzstuhl Platz nehmen zu müssen. Vor uns am Boden lagen noch so Schaumstoffmatten, das verunsicherte mich ehrlich gesagt. Horrorvorstellung, man muss mit der Partnerin Atemübungen vor der ganzen Gruppe vorzeigen. Nun, auf die Matten komme ich später nochmals zurück.

Zuerst will ich mal die anderen Leute beschreiben. Meine bessere Hälfte meinte schon im vorhinein "sind halt eh chli komische lüt, teilwis" aber nachdem ich Päärchen für Päärchen mit kurzen, unaufälligen Blicken analysierte, muss ich meiner Frau entschieden widersprechen. Komisch waren sie nicht, eher einfach ein Querschnitt durch die Bevölkerung. Da wäre mal das Yuppie Päärchen, beide wohl mit einem lukrativen Job in der Werbebranche, jetzt mit 40 will man halt doch noch ein Kind, macht sich gut und die Jennifer Lopez ist schliesslich ja auch schwanger. Er übrigens mit hübscher Designer Brille. Als nächstes eine Schwangere Mitte-Dreissig recht hübsch, Mann nicht anwesend, gemäss meiner Frau arbeitet er in Basel. Ich tippe auf Managerposten bei der Ciba Geigy. Nun kommen wir zu den Quoten-Deutschen, sie auch ziemlich hübsch, er der Witzbold in der Runde. Spezialgebiet: Nabelschnur-Spässe. Als nächstes meine absoluten Favoriten in diesem Kurs. Er, mit deutlich zuviel Kilos auf den Rippen und ziemlich um den Bauch gespanntem Adidas Polo Shirt, Sie leicht untersetzt und mit einem ziemlich traurigem Gesichtsausdruck (Kein Wunder...). Als letztes noch ein Secondo Päärchen, beide machen einen eher gelangweilten Ausdruck, sind aber immer schön am Händchen halten.

So hörten wir also alle der Kursleiterin zu, die Sachen erzählte, die man Leuten die ein Kind wollen nicht erzählen sollte, denn sie würden ihren Kinderwunsch wohl sofort aufgeben. Ist schon ein Wahnsinn, wie das Baby da raus kommen muss, und was da alles passieren kann. In der Runde gab es dann auch dementsprechend entsetzte Gesichter. Die Beruhigungen der Kursleiterin :"Da chund nur i dä seltenschte Fäll vor", nützten da auch nicht mehr viel. Danach wird es auch nicht viel erfreulicher "D'Badwanne für Wassergeburte sind meischtens rot, will dän gseht mer s'blut nöd so guet"! Aha so ist da. Die Dia's die uns in der Folge gezeigt wurden, zeigten vor allem, dass in den spätzen Achtziger Jahren Körperbehaarung noch total in Mode war (wirklich überall am Körper...). Zum Schluss muss ich sagen, der Kurs hat doch einiges aufgezeigt, trotzdem war ich froh als es vorbei war. Ich dachte zumindest es sei vorbei…

"So, obwohl mir scho über dä zit sind, mached mer doch no üseri Entspannigsübige", meinte die Kursleiterin. Für die Anderen kam das wohl nicht so überraschend, ich hatte allerdings das erste Mal gefehlt, und war jetzt doch ziemlich geschockt. "Jetzt lieged alli uf di matte vor eu, schlüssed d'auge, und vergessed all dä alltagsstress", so die Anleitung. Danach meinte sie, wir sollen uns vorstellen wir wären an einem wunderschönen Ort und sollten uns einfach fallen lassen und total entspannen. Der Dicke neben mir, mit dem Adidas Shirt, nimmt es wohl ein bisschen zu wörtlich, und fängt an zu Schnarchen. Ich hingegen, starre die Decke an und stelle mir vor an einem wunderschönen Ort zu sein. Nein, nicht an einem Sandstrand, oder einem vollen Fussballstadion, nein einfach ausserhalb dieses Raums...
Irgendwann kehren dann alle von ihren Sandstränden, Berglandschaften, Burger Ständen usw. zurück und der Kurs wird offiziell beendet.
"Nöchscht wuche isch Fraueobed, d'Manne gsend mer wieder i 2 Wuche"!

Im Bett fragt mich meine Frau: "Wa häd sie gseid, d'manne müend i 2 oder 3 wuche wieder cho?" Drei Wochen sage ich, und blättere zufrieden eine Seite um, in meinem neuen Buch "Vater werden".

Dienstag, Januar 08, 2008

Hull City : Sheffield Wednesday

1:0
Football League Championship

KC Stadium
21'252 Zuschauer

Die Zeitung "Scotsman" schreibt über Phil O'Donnell. Er sei eine der unglücklichsten Figuren der schottischen Fussballgeschichte gewesen. Anfangs der Neunziger Jahre deutet alles auf verheissungsvolle Karriere für den talentierten Schotten hin. Leider kam es anders, und sein Leben endetet auf sehr tragische Weise.

Von vielen Verletzungen geplagt, reichte es für Phil O'Donnell nie zum ganz grossen Durchbruch. Sein einziges Länderspiel bestritt er 1993 gegen die Schweiz, danach spielte er noch für Celtic Glasgow, mit denen er schottischer Meister wurde, und für Sheffield Wednesday.
Das wohl auch der Grund wieso bei diesem Spiel zwischen Hull City und Sheffield Wednesday, der Applaus für Phil O'Donnell besonders lange andauerte. Einen Tag vorher kolapierte der 35-jährige Mittelfeldspieler beim Spiel seines FC Motherwell gegen Dundee United. Er starb danach auf dem Weg zum Krankenhaus. Der Neffe, des vierfachen Vaters, David Clarkson stand ebenfalls für Motherwell auf dem Rasen, und schoss beim 5:3 Sieg sogar 2 Tore.
Leider schreibt der Fussball manchmal solche bitteren Geschichten, wie diese von O'Donnel. Das der Fussball aber vorallem auch schöne Geschichten schrieben kann, bewies beim dem Spiel zwischen Hull City und Sheffield Wednesday, der 38-jährige Dean Windass. Vor Spielbeginn wurde der ehemalige Wednesday Akteuer von den Gästefans mehrfach verhöhnt. Windass reagierte auch seine Weise, nachdem er in der 24 Minute eingewechselt wurde, hämmerte er kurz darauf einen Schuss aus 30 Meter in Tor. Ein herrlicher Treffer. Windnass streckte nach dem Goal, seinen Arm gegen den Himmel. Sein Tor widmete er Phil O'Donnell mit dem er eine Saison bei Wednesday gespielt hat. Eigentlich wäre ja für solch herrliche Treffer Jay Jay Ockocha zuständig. Der Nigerianer ist seit dieser Saison bei den "Tigers" unter Vertrag, so der Spitzname von Hull City, allerdings spielt er eine eher unglückliche Saison, und war bei diesem Match nicht mal im Aufgebot des Zweitligsten. Klar hätten wir Jay Jay gerne nochmals dribbeln sehen, aber trotzdem war es ein gutes und intensives Spiel. Die Stimmung war auch gut, die vielen mitgereisten Wednesday Fans wurden sogar zwei-dreimal richtig laut, und für Englands Profiligen doch eher ungewöhnlich, gab es sogar einen kleinen Heimblock, wo die Hull Fans die ganzen 90 Minuten standen.


Windass wurde kurz vor Schluss ausgewechselt, und mit einer Standig Ovation verabschiedet. Er liess es sich nicht nehmen nochmals kurz in den Gästeblock zu Winken, was für ein Spiel für ihn. Erst diese Schmährufe der Wednesday Fans, dann die Einwechslung und dieser herrliche Treffer. Hull City stand nach diesem Spiel auf Platz 8 in der Tabelle, so hoch wie zuletzt 1988.

Der Fussball schreibt meistens schöne Geschichten...manchmal allerdings auch traurige


PS: Ein bisschen mulmig war es mir ja schon vor diesem Hull. Einem Kollegen von mir, wurde hier mal einfach so das Nasenbein gebrochen. Uns passierte allerdings nichts, obwohl einige von uns die "First Line" beim Wednesday Auswärts Mob bildeten :-)
Jedenfalls unten noch der interessante Erlebnisbericht des Kollegen.
(aus dem Jahre 2004) ich bin nach dem hull-spiel noch kurz ins hotel, um mein matchprogramm zu deponieren, dann in den pub, und nach zwei pints und der champions-league-zusammenfassung suchte ich irgendeinen club auf. der hiess "the waterfront", um ca. 23.45h war ich drin. nun, kurz auf die toilette, danach ein pint of xxxx bestellt und dann an einen stehtisch, ein bisschen die friedliche party-stimmung geniessen und in die menge schauen. ich habe keine frau und keinen mann länger als zwei sekunden angeschaut, ich schwörs. ich hab mit niemandem gesprochen, ehrenwort. ich hatte auch keine fussballklamotten an oder so, also ganz normale, neutrale kleidung (bin ja schweizer, da ist neutralität sozusagen usus :-)) nach 15 minuten kam einer direkt auf mich zu, den ich zuvor noch nie in meinem leben gesehen habe, ein extrem aggressiver blick und ohne ein wort zu sagen schlug er mit der stirn auf mein nasenbein. bevor ich realisierte, was geschehen ist, kam die faust hinterher, nochmals volltreffer. ich war kurz benommen, es blutete wie die sau, natürlich kam mir vorerst niemand zu hilfe. nach einiger zeit kamen dann die staff, nahmen mich in ihr büro mit, alarmierten ambulanz und danach (mit meinem einverständnis) die polizei. nun, mein "nettes gegenüber" hatte inzwischen das lokal verlassen, über cctv fanden sie ihn aber nach ca. einer stunde und verhafteten ihn. die mitteilung über polizeifunk hörte sich an wie bei saddamhussein: "we've got him" bis um morgen um drei uhr verbrachte ich die nacht also im spital, mit begleitendem polizeiverhör.
die nase ist also gebrochen und weit weg von dem ort, wo sie eigentlich hingehört. ich wusste ja schon immer, dass die nase laufen kann, aber nicht so weit weg von ihrem ursprünglichen ort!

morgens um neun war ich dann bereits wieder bei den bullen, damit die von meinem bearbeiteten riechorgan noch einige aktfotos machen konnten. zu diesem zeitpunkt war "mein freund" immer noch im knast, sie liessen ihn erstmal seinen rausch ausschlafen. ich habe also bis jetzt noch keine ahnung, weshalb/wieso etc... und schon gar nicht, was er aussagen wird. um 10.00h nahm ich dann den zug richtung london, und danach den flieger in richtung schweiz, wo die welt noch in ordnung ist und man sich zuerst ein paar mal gepflegt anpöbelt, bevor man schlägt. tja, mittlerweile ist alles wieder i.o., ich bin heute morgen zum ersten mal wieder bei der arbeit, hab einen mehrtägigen spitalaufenthalt mit operation unter vollnarkose hinter mir.

Sonntag, Januar 06, 2008

Everton F.C. : Arsenal F.C.


1:4
Premier League
Goodison Park
39443 Zuschauer (ausverkauft)


Im Goodison Park, der Heimspielstätte des FC Everton, wurden bis zum heutigen Tag mehr Erstligaspiele ausgetragen, als in jedem anderen Stadion des Vereinten Königreiches. Seit 1892 trägt der Liverpooler Verein seine Spiele im Goodison Park aus, und mit mehr als 100 Spielzeiten in der höchsten englischen Liga, ist der FC Everton einer der tradionsreichsten Vereine auf der ganzen Welt. Dieses Stadion hielt dann auch was die Historie dieses Vereins verspricht, wunderschön eingebettet in ein Wohngebiet, mit schönen alten Tribünen schlägt das Fanherz beim Anblick des Goodison Park höher.



Wir nahmen auf alten, engen Holzstühlen Platz, mit herrlichem Ausblick auf das nächtliche Liverpool. Leider auch mit herrlichem Blick auf das eine Tribünendach, sodass uns die Aussicht auf die Arsenal Auswärtsfans verwert blieb. Schon vor Spielbeginn merkte man, dass eine Spannung in der Luft lag, immerhin war Arsenal zu Gast im Goodison Park. Die Stimmung war dann, ums vorneweg zu nehmen, eine der besseren die ich in England je miterleben durfte. Der Ex-Bayern Keeper Stefan Wessels durfte die Ambiance leider nur von der Bank geniessen. Zu meiner grossen Verwunderung spielt, der ehemals als grosses Talent gehandelte, Wessels nun beim FC Everton. Ebenfalls auf der Ersatzbank gemütlich machen durften es sich, Phillip Senderos und besonders motiviert Jens Lehmann. Kein Wunder hat der mit Arsene Wenger nicht mehr das "Heu auf der gleichen Bühne", ein so dermassen euphorisches Einlaufen, wie das von Lehmann, nach einer kurzen Behandlung seines Konkurrenten Almunia, hab ich noch nie miterlebt. Wobei Lehmann froh sein durfte in der ersten Halbzeit nicht im Tor von Arsenal gestanden zu haben, die Heimmanschaft machte mächtig Dampf. Der neunmalige englische Meister überannte die Londoner Verteidigung eine ums andere Mal. Trotzdem hiess es zur Pause nur 1:0 für die Heimmannschaft. Die Arsenal Verteidigung spielte erschreckend schwach, Senderos muss wohl in einem ziemlichen Formtief sein, dass er trotzdem nur auf der Ersatzbank sitzt. Es verwundert jedenfalls nicht, dass Wenger Johann Djourou wieder zu Arsenal zurück beorderte.

Arsene Wenger ist aber wirklich ein Weltklasse Trainer, denn die Mannschaft präsentierte sich in der 2.Hälfte wie verwandelt, und so kamen wir zum Genuss einer wirklichen hochklassigen Partie. Eduardo, der kroatische Nationalspieler mit brasilianischen Wurzeln, schoss die Gunners mit 2:1 in Führung. Die "Toffees" konnten danach nicht mehr reagieren, zumal ein Flop von Goalie Tim Howard zum entscheidenden 3:1 führte. Schlussendlich erzielte Tomas Rosicky noch das 4:1. Die etwa 4'000 mitgereisten Arsenal Fans feierten nach dem Schlusspfiff noch lange, die Tabellenführung, die sie mit diesem Sieg wieder inne hatten.

Wir verliessen den altehrwürdigen Goodison Park, das nächste Ziel war irgendwo etwas zu Essen zu kriegen. Bei dem ganzen Stress Liverpool-Sheffield-Liverpool und bekifften Burger Verkäufern (siehe Sheffield United:Crystal Palace Bericht) kam das etwas zu kurz am heutigen Tag. Da uns die Touristenbuse, mit dem abstossenden Namen "Soccer Bus" nicht gefielen, warteten wir auf den Linienbus in die City. Nach einer halben Stunde Wartezeit riss dann unser Geduldsfaden, und wir nahmen zusammen mit einem Arsenal Fan ein Taxi. Das es sich um einen Anhänger der Gunners handelt, merkten wir alledings erst als wir schon im Taxi sassen. Erst dort präsentierte der ca. 50 jährige, nicht ohne Stolz, seinen rot-weissen Schal. Es entwickelte sich eine nette Plauderei, bis wir auf das Thema Senderos zu sprechen kamen. Mehrere Flüche, die man diesem eher vornehmen Herrn gar nicht zugetraut hätte, verliessen seinen Mund. "Wicked" hörten wir ganz erschrocken mehrere Male. "Senderos sei der schlimmste Spieler des FC Arsenal, er solle doch bitteschön wieder nach Genf abhauen". Dafür lobte er Johann Djourou und zeigte sich sichtlich erfreut, dass dieser bald wieder für die Gunners die Fussballschuhe schnürrt. In der City angekommen verabschiedeten wir uns von dem Arsenal Fan, mit der festen Überzeugung, dass Sendoros einfach doch ein Weltklasse Verteidiger ist, zumindest in der Schweiz.

Freitag, Januar 04, 2008

Sheffield United : Crystal Palace



0:1
Football League Championship

Bramall Lane
23'982

Das Liverpooler Nachtleben ist berüchtigt und sorgt für die eine oder andere Überraschung. Nachts um 2.00 hatte ich eigentlich schon beschlossen mich den YB Fans anzuschliessen und den "Doppler" mit United of Manchester und Walsall mitzumachen. Ehrlich gesagt nicht sehr motivierend, weil die United of Manchester Fans das Auswärtsspiel bestreikten. Der Grund, das erste TV Spiel (vom Verband vorgeschrieben) in der Geschichte des noch jungen Fan-Vereins. Die andere Variante wäre gewesen mit unserem Rheintaler Länderpunkt Hopper und seiner Freundin nach Wales zu fahren, das Spiel gegen Stockport konnte bei mir aber auch keine Begeisterungsstürme hervorrufen.
So nahte unerwartete Rettung vom Heimatkanton. Hug und ein Kollege von ihm, der übrigens ohne weiteres als Zwillingsbruder von Kuno Lauener durchgegangen wäre, hatten noch Tickets für die Spiele Sheffield United:Crystal Palace und Everton : Arsenal übrig. Diese Paarungen mochten mich dann doch schon eher zu begeistern.
Wir machten uns also nach kurzer Nacht, mit dem Zug, auf nach Sheffield, das wir sogar zu unserer völligen Überraschung pünktlich erreichten.



Die Sonne schien, der Fussweg zum Ground war kurz, die Tickets waren organisiert, was will man mehr? Die Paarung versprach nämlich auch einiges. Sheffield United spielte letzte Saison noch in der Premier League und mit Keith Gillespie (der Nordire hat mal einen Mitspieler im Flug von Island nach Hause verprügelt, vielleicht erinnern sich einige?), dem Iren Stephen Quinn und dem ehemaligen englischen Nationalspieler James Beattie spielen doch einige bekannte Namen bei United. Auf der Trainerbank von Sheffield sitzt dazu die englische Fussballlegende Bryan Robson. Als Trainer hat er bislang allerdings nur bescheidenen Erfolg, wenn wunderts? Der gute Mann hat letzte Saison Pascal "Zubi" Zuberbühler verpflichtet. Kein Wunder wurde er kurz darauf von West Bromwich Albion entlassen. Nun versucht er also sein Glück bei Sheffield United, allerdings bisjetzt auch ziemlich erfolglos. Der Club dümpelt im Mittelfeld herum, genauso wie der heutige Gegner Crystal Palace. Bei Spielbeginn sang das ganze Stadion die Vereinshymne mit dem merkwürdigen Namen "The Greasy Chip Butty Song“, dies war ziemlich eindrücklich und machte Hoffnung auf stimmungsvolle 90 Minuten. Diese Hoffnungen machten sich aber schnell zunichte, die Stimmung war grottenschlecht, von den Heimfans kam überhaupt nichts und von den Londoner Auswärtsfans gabs nur nach dem 1:0 Führungstreffer einige verhaltene Gesänge. Noch schlechter als die Stimmung, war nur noch das Spiel. Selbst die beiden an viel Leid gewöhnten FC SG Fans, hätten wohl kaum einen Spieler auf dem Platz, ins Espenmoos vermitteln wollen. Das Positivste an der ganzen Angelegenheit, war das Stadion. Unglaublich wie viele schöne Stadien es in diesem Land gibt, und teilweise mitten in Wohngebieten. Man muss sich mal vor Augen halten, was für ein Geschiss in der Schweiz bei jedem Stadionbau ist. Hier auf der Insel geht es doch auch, wenns keine Parkplätze hat, muss man halt mit den öffentlichen Verkehrsmitteln reisen, die sind zwar unpünktlich, aber man kann ja vorher noch einen Pub Besuch einplanen.


Anfangs zweite Halbzeit war die Stimmung wieder Top, ja ihr wisst schon..."The Greasy Chip Butty Song“. Danach war es natürlich wieder wie vorher und das Spiel übrigens auch. Wieso hat Robson nicht wieder den Zubi verpflichtet, dann wäre sicher einiges mehr losgewesen. So waren wir jedenfalls froh, als wir endlich verschwinden konnten. Sheffield hinterliess nicht nur wegen der miesen Stimmung und des schlechten Spiel einen eher negativen Eindruck bei uns. Nein, auch der Fast-Food Verkäufer, zugegeben leicht auf Drogen, hat uns um einen Burger beschissen. Tja, auch auf drei zählen, muss gelernt sein.
Trotz allem, alleine wegen dem Stadion hat sich der Besuch in Sheffield gelohnt und es erwartete uns ja noch das Spiel Everton:Arsenal.


Bern und St.Gallen Nachts um 02.00 in Liverpool

Mittwoch, Januar 02, 2008

Manchester City : Blackburn Rovers

2:2
Premier League
City of Manchester Stadium
42112 Zuschauer



Mark wartete schon ziemlich lange am Picadilly Bahnhof in Manchester auf unsere Ankunft. Die englische Eisenbahn erwies sich wie erwartet als sehr unzuverlässig, und so kamen wir also drei Stunden später als geplant im Nordwesten von England an. Mark befindet sich zwecks Sprachschule, schon seit 2 Wochen auf der Insel, allerdings ist wohl nicht das Perfektionieren der englischen Sprache der Hauptgrund für seinen einmonatigen Aufenthalt in Manchester. Der YB Allesfahrer und langjährige Groundhopper, möchte alle 92 Stadien der vier englischen Profiligen besucht haben. Nach vielen Jahren Reiserei und alljährlichen Weihnachts-Hoppingtouren durch Grossbritanien, ist er seinem Ziel nun schon sehr nahe.
An diesem Tag stand das Spiel Manchester City:Blackburn Rovers auf dem Programm. Mark war zwar wegen einer unerwarteten Spielabsage, als "Ersatz-Programm" schon mal eine zweite Halbzeit im City of Manchester Stadium, aber das zählt natürlich nicht. Deshalb begleitete er uns zu diesem Spiel, inkl. vorgängigem Pub Besuch, was mit dem YB Fanatiker meist sehr angenehm und lustig ist. In mehr als 13 Jahren Fankarriere hat er natürlich das eine oder andere lustige Episödchen auf Lager, auch aus dem Privatleben...:-)

Manchester City ist ja bekanntermassen nur der zweite Verein in der Stadt, allerdings irgendwie auch der symphatischere von Beiden. Die Fans der Citiziens stehen treu zu ihrem Verein, das obwohl der letzte Titelgewinn schon mehr als 30 Jahre zurückliegt. In dieser Saison läufts den Hellblauen aus Manchester allerdings sehr gut, unter der Ägide von Sven Göran Eriksson mischen sie munter im vorderen Tabelldrittel mit. Heute sollte mit einem Sieg gegen die Blackburn Rovers ein guter Jahresabschluss gelingen. Bei Blackburn spielte zu unserer völligen Überraschung der ehemalige Basler Bruno Berner von Anfang an. Natürlich begann gleich die Diskussion, wieso ein Spieler mit dermassen limitierten Fähigkeiten überhaupt in der sogenannt besten Liga der Welt landet. Der ehemalige SC Freiburg Legionär überzeugte aber während der gesamten 90 Minuten mit grossem Einsatz und Kampfgeist, was auf der Insel immer gut ankommt. Bei City stand übrigens auch ein Schweizer auf dem Platz, dazu noch einer mit wesentlich mehr Talent. Gelson Fernandes brachte aber eine eher bescheidene Leistung, und gehörte zu den schwächeren Spielern auf dem Platz. Herausragend war dagegen ein Südamerikaner. Roque Santa Cruz, der vom "fachmännischen" Münchner Publikum, auch gerne mal, ausgepfiffen wurde schoss zwei Tore für Blackburn. Es ist schon merkwürdig wie so hoch talentierte Spieler wie Santa Cruz, erst bei einem neuen Verein so richtig aufblühen. Apropos Aufblühen, die Stimmung blühte nie auf. Nichts war zu Hören, vom City Heimpublikum, auch von den Gästen hörte man gar nichts. Einzig als der Referee zuerst das 2:2 von Santa Cruz nicht anerkennen wollte, merkte man erstmals das man sich nicht in einer Oper sondern in einem Fussballstadion befand. Den Gästefans schien es für Support ebemfalls zu kalt, nur so ist es wohl zu verstehen, dass sich ein Blackburn Fan nach dem Spiel an der Bushaltestelle, seine Hände(linke und rechte!!!!) in seiner Intimzone aufwärmte. Wie appetitlich....(I'm england t'ill i die, I know I am, I'm sure I am, I'm england till I die! *sing*)



Mark verabschiedete sich nach dem Spiel von uns. Er musste zurück in sein Studentenheim, wahrscheinlich weitere Touren planen, und überlegen was er der Frau von Roque Santa Cruz über die grandiose Leistung ihres Mannes erzählen soll. Santa Cruz's Gattin studiert nämlich angeblich an der gleichen Sprachschule wie er. Mark ist sich allerdings noch nicht sicher welche holde Schönheit es ist.

sehr beliebt in Englands Nordwesten, sind bekanntermassen amerkanische Grossunternehmer

Dienstag, Januar 01, 2008

AFC Wimbledon . Carshalton Athletic




2:0
2900 Zuschauer
Ryman League (7.englische Liga)
The Cherry Red Records Fans Stadium


Das nennt man dann wohl christliche Nächstenliebe, auf englische Art. Kaum hatten wir es uns an diesem 26.Dezember an einem Tisch im Vereins Pub des AFC Wimbledon gemütlich gemacht, spendierte uns ein freundlicher Brite ein Pint. Wir kamen so ins Gespräch, und er war sichtlich überrascht, wieso wir ausgerechnet ein Spiel der siebten englischen Liga besuchten, und nicht ein Spiel der Premier League. Er stand darauf hin auf, und erzählte wohl dem ganzen Pub, dass sich hier vier Schweizer das Heimspiel der AFC Wimbledon anschauen wollen. Sein Sohn zeigte sich nicht so verwundert über unsere Präsenz, der AFC Wimbledon besitzt nämlich für viele Fussballfans auf dem europäischen Fussballfans eine Art Vorbildfunktion. Dementsprechend besuchen öfters Fans aus anderen Ländern die Spiele des AFC.

Der Grund für diese Vorbildfunktion, 2002 wurde dieser Verein von den Anhängern des FC Wimbledon gegründet, nachdem dieser in das mehr als 100 km nördlich Wimbledons gelegene Milton Keynes umzog und später den Namen in Milton Keynes Dons änderte. Der AFC ist im Besitz des Dons Trust, einer von den Fans errichteten Non-Profit-Organisationn, in der jedes Mitglied genau eine Stimme hat. Grund genug also diesem Club dem Vorzug, gegenüber dem Spiel des FC Chelsea oder sonst einem stimmungsarmen Premier League Match an diesem Tag, zu geben.

Mittlerweile tauchte der ältere Herr wieder auf, dieses Mal mit einer Tüte voll Chips (Pommes Frites). Wir hatten schon fast ein schlechtes Gewissen, aber er bestand darauf, dass wir alles fertig assen. Gut gestärkt gingen wir also in die erste Partie, unserer diesjähriger "Christmas Hopping Tour". Immerhin fast 3000 Zuschauer taten es uns gleich und besuchten am Boxing Day ebenfalls das Heimspiel der Dons, wie der Verein von den Fans liebevoll genannt wird. Das Spiel besass etwa das Niveau eines Schweizer 1.Liga Spiels, das Drumherum war aber natürlich nicht vergleichbar. Unter anderem rannte das durchgeknallte Maskottchen der Dons wie auf Drogen, vor der Hauptribüne hin und her und auch die Fans bejubelten die Treffer ebenfalls frenetisch. Das ist halt der englische Fussball den man wirklich lieben muss, hingebungsvolle Fans in den untersten Ligen, absolute Loyaliät zum Heimverein, Traditionen werden gepflegt und die Geschichte des Vereins spielt eine grosse Rolle. Diese Dinge und der feine Tee, der in den Stadien ausgeschenkt wird, entschädigen für die schlechte Sache die im englischen Fussball ablaufen. Ich meine die meistens stimmungsarmen Spiele in den Profiligen von England, geprägt von Sitzplatzarenen, überteuerten Tickets und totaler Überwachung.


Wimbledon siegte am Schluss 2:0. Leider trafen wir unseren grosszügigen Spender nicht mehr, wir hätten uns gerne nochmals bedankt. Mehr als eine kleine Tafel Schweizer Schokolade wollte er nämlich vorher nicht als Dank annehmen. Jedenfalls gönnten wir ihm und dem AFC Wimbledon diesen Erfolg von Herzen.