Montag, Februar 26, 2007

Es herrscht das Chaos....

Unsere Ankunft in Miami: Donnerstag, 22.März 18.45 :-(

offizielle Mitteilung auf der Homepage des SFV!

Die beiden Testspiele der Schweizer Nationalmannschaft in den USA sind um zwei Tage vorverlegt worden. Damit wird den Spielern eine frühere Rückreise und eine längere Erholungszeit ermöglicht.Von verschiedenen Klubs, die Spieler zur Verfügung stellen, waren entsprechende Wünsche an den Schweizerischen Fussballverband SFV herangetragen worden. Ausserdem versprechen sich die lokalen Organisatoren damit einen grösseren Publikumszuspruch und auch bessere Möglichkeiten für Fernsehübertragungen.
Die beiden Spiele, die im Rahmen des von Gama Sport organisierten „Hublot-Cup 2007“, ausgetragen werden, finden nun wie folgt statt:

Donnerstag, 22. März, (18.45 Uhr Ortszeit, 00.45 Uhr Schweizer Zeit) gegen Jamaika in Fort Lauderdale
Sonntag, 25. März 2007 (13.30 Uhr Ortszeit, 19.30 Uhr Schweizer Zeit) gegen Kolumbien in Miami
Die Mannschaft reist am 19. März in die USA und kehrt am 28. März in die Schweiz zurück

Sonntag, Februar 25, 2007

FC Bayern München : VFL Wolfsburg


1.Bundesliga

2:1
Stadion Fröttmaning
69'000 Zuschauer (ausverkauft)

Vor ungefähr einem halben Jahr machten wir uns, nach einem grottenschlechten Kick, mit reichlich Dosenbier bepackt, auf die 10-stündige Heimfahrt von der "schönsten" Stadt Wolfsburg in die Ostschweiz.

Nein, heute sollte es anders werden, als bei dieser unsäglichen 1:0 Pleite in der Hinrunde und der Tag fing schon gut an.

"Simon Ammann ist Weltmeister!" schrie der DRS 3 Reporter begeistert ins Mikrofon. Motiviert durch die erneute Glanzleistung unseres Skisprungkönigs, machte ich mich auf den Weg nach München.
Wie immer Ende Februar, ging vor dem Pfänder Tunnel überhaupt nichts mehr. Die gefühlte Hälfte der holländischen Bevölkerung, hatte sich auf den Rückweg vom Skiurlaub gemacht. Nur mit den üblichen Tricks, die hier nicht verraten werden, kam ich überhaupt irgendwann in München an.

Dort konnte ich unserem Lorenz, endlich die fröhliche Kunde, vom neuen Skisprung Weltmeister, überbringen. Er reagierte wie erwartet begeistert: "Ja, der Uhrmann war ja auch verletzt!"

Alle Zuschauer waren heute gespannt, ob die Bayern den Schwung aus dem geglückten Auftritt in Madrid mitnehmen könnten. Sie konnten nicht....oder nur teilweise.
Einige positive Dinge dürfen allerdings doch erwähnt werden. Andi Görlitz überzeugte nach langer Verletzungspause. Ich habe einen neuen Lieblings-Holländer (Mark von Bommel), allerdings schade, diesmal von ihm keine Beleidigungen gegen die Gäste-Fans. Lukas Podolski traf wieder mal und der Zwillingsbruder von Phillip Lahm ist unserem Fanclub beigetreten, dazu wechselte Ottmar Hitzfeld völlig überraschend, schon vor der 92.Minute das erste Mal aus.

2:1 Sieg und zurück.

Freitag, Februar 23, 2007

Die Dilettanten aus Muri b. Bern (ein Tatsachenbericht mit Wut im Bauch)


Die Vorfreude war schlussendlich doch sehr gross. War das ein mühsames Hin und Her, bis sich der Schweizer Fussballverband endlich dazu durchringen konnte, dass Trainingslager, im März, in Florida stattfinden zu lassen. Gut, wir wären wohl auch sonst an jede Ecke dieser Welt mitgereist,(so bescheurt sind wir….) aber Florida ist auch, für unsere besseren Hälften, eine attraktive Variante. An einem Testspiel, in Aserbeidschan oder auf Island, hätten sie wohl weniger Freude gehabt.

Klar, ist Amerika mühsam(biometrische Pässe, kriegstreiberische Regierung, fette Menschen usw.) und ich wäre wohl, ohne Fussball, nie in dieses Land gereist, aber ein bisschen Sonne und Strand, in Miami, tut der Seele sicher auch gut.


Wie bereits erwähnt, lange hatte es gedauert bis uns der SFV am 29.Januar die, vermeintlich definitiven, Daten für die Freundschaftsspiele durchgegeben hat. Am Samstag 24.3.07 sollte in Fort Lautderdale gegen Kolumbien gespielt werden, und am Dienstag 27.3.07 in Miami gegen Jamaika. Alle Nachfragen von uns:"Ob die Termine den nun definitiv seien?" wurden mit Ja beantwortet. Befürchtungen unsererseits es könnte nur gegen eine "Walt-Disney-Auswahl" gespielt werden, veneinte der SFV ebenfalls.

Soweit so gut. Leider konnten nicht alle, von uns, die Reise nach Amerika auch buchen, da der Termin doch sehr kurzfristig angesetzt wurde und man nicht unbedingt überall auf Verständnis beim Arbeitgeber gestossen ist. Ausserdem ist die ganze Reise auch nicht wirklich günstig (Flug, Hotel,Automiete usw).

Nun waren wir immerhin noch 6 Personen (ich kenne aber bestimmt noch 15 weitere Miami-Reisende) die unsere "Nati" nach Florida begleiten wollten. Die Planung lief auf Hochtouren. Das Rahmenprogramm war perfekt. Der Zufall will es, dass in der besagten Woche auch noch das Tennisturnier von Key Biscayne angesagt ist und auch ein Basketball Spiel der Miami Heat's wollten wir uns anschauen. Zwei Leute, der Gruppe, hatten sich ausserden noch Tickets für ein Freundschaftsspiel, in Tampa, zwischen der USA und Ekuador besorgt.

Hotels wurden auch gebucht, echt schweineteuer alles dort drüben, Mietwagen muss man auch reservieren, Pässe organisieren und sogar den neuen Führerausweis, im Kreditkartenformat, verlangen sie im Ami-Land.

Alles verlief reibungslos, bis zu diesem Freitag. Da ruft einer von uns beim SFV an und fragt an:"Was den nun mit den Tickets für die zwei Freundschafsspiele sei?" Zur Erklärung: Einige von uns hatten schon vor Wochen per Mail beim SFV angefragt, ob wir die Tickets über den Verband beziehen können, oder vor Ort schauen müssten.

Dann kam die unglaubliche Erklärung des Schweizer Fussballverbandes: "Ja, leider gibt es Probleme mit dem amerikanischen Verband und dem TV, d.h die Spiele werden voraussichtlich doch an anderen Tagen stattfinden, sehr wahrscheinlich am Donnerstag und am Sonntag!"

SCHOCK!!!! Ich musste das Mail des Kollegen, zweimal durchlesen. Es ist unfassbar! Da gibt der SFV die Termine, gegenüber uns, als definitiv bekannt, sie geben die Daten sogar an die Medien weiter und dann kommen sie einen Monat vor der Abreise mit einer Änderung daher. Das beste an der Sache, wir mussten uns selber informieren, kein E-Mail, kein Anruf von denen, obwohl sie wissen mussten, dass wir nach Amerika reisen werden.


Wir reisen Donnerstag Abend an, d.h. sollte das Spiel am frühen Abend sein, können wir es vergessen. Zwei von uns reisen am Freitag an, sie können das erste Spiel sowieso vergessen. Tenniskarten für den Sonntag sind auch wertlos, da ja wahrscheinlich ein Spiel der Schweiz am Sonntag sein wird.

Ich bin sehr entäuscht über das Vorgehen des Schweizer Fussball Verband. Es ist schlicht und ergreifend dilettantisch. Seit der WM setzen sie sich von einem Fettnäpfchen ins nächste, lachhafte Freundschaftsspiele, Streit in der Mannschaft, ein Nationaltrainer der sich für die Propaganda, eines Stromversorgers, ausnützen lässt. Wo führt das alles hin? Wer ist für das alles verantwortlich? Wie bitte schön will man so eine Europameisterschaft ausrichten? Wahrscheinlich findet zeitgleich, zum Eröffnungsspiel in Basel, ein Konzert von Bon Jovi statt und die hochbezahlten Fussballer dürfen in den Rankhof ausweichen.

Ich bin gespannt wie es weiter geht, für Montag wurden uns weitere Informationen versprochen.


In diesem Sinne


Zloczower Raus!

Donnerstag, Februar 22, 2007

der amerikanische Präsident Leonid Breschnew


"Ich habe es als wohltuend empfunden, dass die Bundeskanzlerin, gegenüber dem amerikanischen Präsidenten Breschnew, Guantanamo kritisiert hat."




Löblich, wirklich äussert löblich wie sich der bayrische Ministerpräsident Edmund Stoiber für die Strafgefangenen auf Guantanamo einsetzt. Es ist enorm wichtig, dass sich auch die sogenannten "Spitzenpolitiker" gegen die gravierenden Menschenrechtsverletzungen, im besagten Strafgefangenenlager, einsetzen.

Nur eben leider richtet der "Ede", aus Bayern, hier seine Kritik an die falsche Adresse. Der ehemalige Staatspräsident der Sowjetunion Leonid Breschnew ist, schon seit 1982, Tod und kann somit herzlich wenig für die ganze Angelegenheit auf Guantanamo. Wieso aber kommt Stoiber auf Breschnew und klagt nicht den wahren Sündenbock, den "Georgie-Boy" aus Texas, an? Hängt "Ede"noch dem Sowjet-Kommunismus nach und daher fiel im, in nostalgischer Erinnerung an die "schöne Zeit" des Kalten Krieges, der Name Breschnew ein? Dies trifft wohl kaum zu, ist Stoiber doch seit frühester Jugend stramm rechts eingestellt und hatte schon in seiner Studentenzeit einen Kleber, mit der Aufschrift "Mir stinken die Linken", an seinem Auto angebracht.
"Ja, der Stoiber wird halt vor seiner Ansprache am Aschermittwoch, ein wenig zu tief in die bayrische Mass geschaut haben!" das wohl die Reaktion der meisten Leute. Nun dies wäre die naheliegendste Vermutung, aber "Ede" gilt als strenger Asket und daher halte ich die Sache, mit dem alkoholbedingten Aussetzer, auch für eher unwahrscheinlich.


"Ede" der angeblich in seiner Schulzeit vor allem dadurch auffiel, dass er am lautesten Rülpsen konnte und heute seine Frau liebevoll "Muschi" nennt,dies nur so nebenbei, muss sich jetzt wohl auf einiges gefasst machen. Wie reagiert Washington? Wie reagiert "Georgie-Boy" Bush auf diese fatale Verwechslung mit dem verstorbenen Kommunisten Breschnew. Wird der Freistaat Bayern gar in die "Achse des Bösens" aufgenommen?

Nun, auch das ist wohl eher unwahrscheinlich, eigenltlich sind sich "Ede" und "Georgie" ja ziemlich ähnlich, beides überzeugte Anti-Linke, machtbesessen, extrem konservativ und der Vetternwirtschaft nicht wirklich abgeneigt. Ausserdem neigen beide zu sprachlichen Patzern, also sozusagen Brüder im Geiste….


Leider, leider werden wir künftig nicht mehr in den Genuss der legendären stoiberi'schen Versprecher kommen (Frau Merkel……ääääh Frau Christiansen). Bekanntlich tritt er im September, von all seinen Spitzenämtern, zurück. Was wäre da wohl alles, an lustigen Sprüchen, noch auf uns zu gekommen, aber zur humoristischen Auflockerung in der, "ach so ernsten", Politlandschaft, bleibt uns ja noch der Cowboy aus Texas, "leider" aber auch nur noch ca.2 Jahre.Verdammt Schade, wirklich verdammt Schade.....wenigstens gibt es zur allgemeinen Erheiterung noch, die allwöchentlich wechselnden, italienischen Ministerpräsidenten.

Montag, Februar 19, 2007

Rot Weiss Essen : 1.FC Köln











5:0

2.Bundesliga
Georg Melches Stadion
16'152 Zuschauer

Hennes ist Präsident des 1.FC Köln Fanclubs Cologne Bern (www.colognebern.ch.vu), seinen Spitznamen hat er dem Kölner Wappentier und Masskotchen zu verdanken.
Eigentlich könnte man sich schon fragen, wieso ein treuer und langjähriger YB Fan, und das ist Hennes in erster Linie, aussgerechnet auch noch Fan des krisengeschüttelten Vereins, am Rhein, wird. Er hätte sich zur Nervenberuhigung ja den FC Barcelona oder Manchester United aussuchen können oder zumindest den FC Bayern München.
Aber so sind halt Fussballfans. Hennes war von klein auf ein riesen Anhänger der Kölner Torwart Legende Bodo Illgner und so ist sein Herz halt am 1.FC hängen geblieben.

An diesem Sonntag gings für Hennes, zusammen mit seinem Bruder Reto, Lukas und mir, zum wegweisenden Spiel nach Essen. Können die Kölner den Aufwärtstrend der letzten Wochen fortsetzen, schafft Heilsbringer Christoph Daum gar noch den Aufstieg in die 1.Liga? Dies waren die offenen Fragen vor dem heutigen Spiel.

Essen ist eine der grössten Städte Deutschlands, aber nicht wirklich einer der Schönsten. Nicht umsonst wirbt man hier mit dem Slogan "Essen-Die Einkaufsstadt". Ein Armutszeugnis wie ich finde, aber die Stadt, mitten im Ruhrpott, hat wohl wirklich gar nichts, ausser seiner Einkaufsmeile, zu bieten.

Vom Bahnhof aus, der übrigens mit angetrunkenen Karnevalisten überfüllt ist, gehts für uns mit dem Bus Richtung Stadion. Wir sind ein wenig überrascht, als wir doch fast zwanzig Minuten im Bus sitzen bis wir Spielstätte erreicht haben. Wir hätten uns den Standort, des altehrwürdigen Stadion an der Hafenstrasse, ein wenig anders (zentraler gelegen) vorgestellt.

Der Bus fährt natürlich zielsicher vor den Kölner Gästeblock, nur dank Mithilfe der Schweizer Idenditäts Karte, lässt uns der freundliche Polizist doch noch zum Eingang unserers Sektor.
Die Aussage des Polizisten: "Hier kommt ihr nicht durch, müsst ihr halt in den Gästeblock rein!" ist insofern doch sehr amüsant, wenn man bedenkt was die deutsche Staatsmacht alles gegen die "ach so gefährlichen" Fans unternimmt, ein total überfüllter Gästeblock ist aber dann egal und natürlich völlig ungefährlich.....

Vor der Stehtribüne Nord, dem Stammplatz der treusten Essen Fans, hat sich eine lange Schlange gebildet. "Hochriskospiel" nennt man diese Veranstaltung am heutigen Tag, daher sind ganz genaue Personenkontrollen angesagt. So bleibt genügend Zeit die umstehenden Essen Fans unter die Lupe zu nehmen. Ich werde nicht enttäuscht, der unvergleichliche Ruhrpottcharme umweht einen hier.....die hübsche leicht übergewichtige Blondine, mit dem viel zu grossen Ausschnitt und den total modischen Leggins ist genau so vorhanden, wie der coole Mitvierziger mit der schnittigen Vokuhila Frisur, sogar hinten schön zum Zopf zusammen gebunden.

Endlich gehts voran, ca. 10 Minuten vor Spielbeginn kommen wir durch die Kontrollen und das beste, nicht mal die Eintrittskarte muss man vorzeigen. Ja, ist ja schliesslich ein "Hochrisikospiel¨!"
Wir zwängen uns in den gut gefüllten Block und auch hier gibt es wieder einige "Ruhrpott Schönheiten" zu betrachten. Gut, klar wenn ich mal eine Tochter hätte müsste ich sie nicht unbedingt, mit 13 Jahren, in einem Minirock rumspazieren sehen.....Schon gar nicht bei dem männlichen Publikum hier, aber ist ja schliesslich Karneval. Ein wenig unsymphatisch sind dann doch die Vielzahl "rechter Kameraden" die sich im Block aufhalten. Der Ruf der Essener Fanszene kommt also nicht von Ungefähr.

Spielbeginn und schon früh wird klar, die einzigen Kölner, die heute in Normalform sind, stehen im Gästeblock. Einige Kölner Spieler haben heute wohl Wetten laufen unter dem Motto: "Wie schaffe ich es, während des ganzen Spiels, nur Fehlpässe zu schlagen?" Gewonnen hätten die meisten Kölner....Essen spielt nicht brilliant aber schnell (zu schnell für die Herrn Haas, Alpay und wie sie alle heissen) und so steht es zur Pause bereits 3:0 (Stadionsprecher: "Spielstand Rot Weiss Essen Dreiiiii, Hellau Allaf und was zum Kuckkuck noch Nuuuuulll)
Unser Hennes ist schon ziemlich verzweifelt und verkündet:"Sollte noch ein Treffer fallen, findet ihr mich draussen beim Bierstand!" Es fällt das 4:0 und auch noch das 5:0, Hennes steht,in einer Art Schockzustand,allerdings immer noch bei uns. Das Essener Publikum, kann sein Glück kaum fassen und feiert frenetisch den Triumph über die verhassten Kölner. Eine tolle Atmosphäre herrscht im Stadion des deutschen Meisters von 1955.
Nach dem Schusspfiff spielt der Stadionsprecher, als Gipfel der Verhöhnung, noch "Viva Colonia" und die FC Fans wollen wohl nur noch weg von hier, vorteilhafterweise ist Karneval und der Grossteil von ihnen dementsprechend verkleidet.

Für uns heisst es auch Abschied nehmen von dieser hübschen Stadt und begleitet von Retos legendären "YB Trainingslager-Storys" ("Wo nich verwache liegt än Strasseköter nebe mer") gehts wieder Nachhause.

Mittwoch, Februar 14, 2007

"Socialismo o Muerte"


Wohl kaum ein anderer Staatsmann hat die Welt, in den letzten 50 Jahren, so fasziniert und gefesselt wie Fidel Castro.
Nein,Nein jetzt nicht aufhören zu lesen, auch politisch weniger Interessierte wird dieser Mann beeindrucken. Eine schier unglaubliche Lebensgeschichte.

Letztens habe ich beim Stöbern in einem Musikladen das Hörbuch "Die Revolution bin ich" Fidel Castro im Porträt, entdeckt. Diese CD habe ich nun bereits einige Mal gehört, der Lebenslauf von Castro, natürlich engverbunden mit der Geschichte von Kuba, ist eine der bewegendsten und interessanten Epochen der jüngsten Zeitgeschichte.



Ich habe versucht den Werdegang von Fidel Castro kurz zusammenzufassen, weil ich finde ein Mensch mit solchen Idealen (mögen sie jetzt positive wie auch negative Seiten haben) gibt es in unserer globalisierten Welt, von heute. kaum mehr (bis auf einige Ausnahmen in Lateinamerika).
Und sind die unpolitschen auch noch dabei???Ich will es schwer hoffen...jetzt nicht gleich auf die kicker oder gilmore girls homepage wechseln.
PS: Zwischen den einzelnen Zeilen führe ich immer wieder Anektdoten und Aussergewöhnliches aus dem Leben des Maximo Lider, der Kubanischen Revolution, auf. (kursiv geschrieben)


Am 13. August 1926 wird Fidel Alejandro Castro Ruz als Sohn eines wohlhabenden Grossgrundbesitzers, der aus Spanien eingewandert war, und dessen Haushälterin geboren. Die Mutter soll später gesagt haben, schon vor der Geburt habe sie gemekt, dass Fidel ein aussergewöhnliches Kind werden wird. Schon früh setzt er sich für die Armen und sozial Benachteiligten ein, so versucht er z.B. mit 13 Jahren die Plantagenarbeiter seines Vaters zum Streik zu bewegen.

-als 14-jähriger schreibt Castro einen Brief an den damaligen amerikanischen Präsidenten Franklin D.Roosevelt und bietet ihn um einen unterschriebenen 10-Dollar Schein. Das Weisse Haus schreibt zwar zurück, schickt aber kein Geld. Man sagt, Castro sei deswegen immer noch verägert.

26. Juli 1953: Um den verhassten kubanischen Diktator Batista zu stürzen, überfällt Fidel Castro mit etwa 130 Kampfgefährten eine Militärkaserne. Mit den erbeuteten Waffen sollte der Siegeszug der Revolution beginnen. Der Anschlag scheitert. Castro wandert für 2-Jahre ins Gefängnis. Er spricht die legendären Worte: "Verurteilt mich, das ist ohne Bedeutung, die Geschichte wird mich freisprechen! ("La historia me absolvera!")

-in jungen Jahren erhält, der herrvoragende Sportler, Fidel Castro ein lukratives Angebot um als professioneller Baseballspieler bei den New York Giants zu spielen. Er lehnt das Angebot ab.

7.Juli 1955: Castro folgt seinem Bruder Raul ins Exil nach Mexiko. Dort trifft er das erste Mal auf einen gewissen Che Guevara, die erste Diskussion mit ihm, betraf gleich die politsche Weltlage. Ein Jahr danach brechen Castro, Guevara und 80 Gesinnungsgenossen, mit einer Yacht, nach Kuba auf. Ein erneuter Versuch soll unternommen werden, den verhassten Batista zu stürzen. 3 Jahre später ist es endlich soweit. Fidel Castros Revolution hat gesiegt. Er wird Ministerpräsident von Kuba. Er sieht sich als Anwalt der Armen.

-bei seiner Antrittsrede in Havanna setzt sich eine weisse Taube auf seine Schulter. Die Kubaner sehen in ihm fortan eine Art neuen Jesus, denn die Taube ist in ihrem Land das Symbol des Lebens.

1959: Castro verstaatlicht Industrie, Landwirtschaft und diverse amerikanische Unternehmen, daraufhin erlässt die USA 1960 ein Wirtschaftsembargo gegenüber Kuba. Da Amerika, bis zu diesem Zeitpunkt, der wichtigste Handelspartner für den lateinamerikanischen Staat war, hat dies schwerwiegende wirtschaftliche Folgen für das Land. Übrigens das Handelsembargo gilt bis heute...
1960: Gescheiterte Invasion von Exil Kubaner (unterstützt von der CIA), an der Schweinebucht, in Kuba. Castro höchstpersönlich führt die kubanischen Truppen an.
Sein Worte "Socialismo o Muerte"(Sozialismus oder Tod) und "Patria o Muerte"(Vaterland oder Tod) gehen in die Geschichte ein.

-der sowjetische Regierungschef Nikita Chruschtschow entgegnete auf die Frage, ob er glaube das Fidel Castro Kommunist sei? "Ich weiss nicht ob Fidel Castro Kommunist ist, eins ist jedoch sicher ich bin Fidelist!"

1962: die sogenannte "Kubakrise". Die Sowjetunion stationiert gegen die USA gerichtete Atomrakteten auf Kuba. Die Menschheit steht unmittelbar vor dem 3. Weltkrieg. Kurz vor dem "Super-Gau" einigen sich die Präsidenten John F.Kennedy und Nikita Chruschtschow doch noch auf friedlichem Wege. Fidel Castro kann die Sache nur abnicken, sein Land ist durch das amerikanische Embargo wirtschaftlich abhängig von der Sowjetunion, und hat somit keinen Einfluss auf die, politischen Machtspiele, der Grossmächte.

-Castro gilt als feuriger Liebhaber. Eine deutsche Spionin wird vom CIA nach Kuba geschickt um Fidel zu ermorden. Stattdesen verbringt sie allerdings eine Liebesnacht mit ihm. Er fragt sie in weiser Vorahnung: "Meine kleine Deutsche, willst du mich umbringen?". Sie,bejaht....
Es gibt wohl niemanden auf der Welt der soviel Mordkomplotte überlebt hat, wie Fidel Castro.

1965: Che Guevara tritt von allen Ämtern zurück. 1967 wird er, während eines revolutionären Kampfes, in Bolivien ermordet.

-Fidel Castro gilt als Dauerredner. Er kann ohne weiteres 6 Stunden, ohne Unterbruch, vor seinem Volk sprechen. Auch ist er auch heute noch, mit 80 Jahren, ein Nachtmensch und braucht nur wenig Schlaf. Einmal ist er während einer Rede eingeschlafen, weil er schon 48 Stunden wach war. Er stürzte dabei und zersplitterte sich die Kniescheibe.

1989: Gorbatschow besucht Kuba. Castro lehnt die Reformen des sowjetischen Präsidenten ab. Er will nichts an seiner Politik ändern, dies führt in den folgenden Jahren zu einer schweren Wirtschaftskrise auf Kuba, da der wichtigste Wirtschaftspartner die Sowjetunion, ausseinander gefallen ist. Viele Kubaner flüchten nach Amerika.

-Eine Tochter von Castro flieht auch in die USA. Sie bezeichnet ihren Vater als Tyrannen und wirft ihm vor: " Das Land gehört ihm, er wird es immer wie eine grosse Farm regieren."

1998: Besuch von Papst Johannes Paul II in Kuba. Vorübergehende politische Öffnung.

-Castro gilt als schlechter Verlierer, Bekannte von ihm bezeichnen ihn als schlechtesten Verlierer der ganzen Welt (a.d.R.schlechter als Oli Kahn??). Castro wird nie aufgeben.

2007: Castro erholt sich, von einer schweren Erkrankung, nur langsam. Seine revolutionären Ideen erhalten aber neuen Aufwind, da in anderen lateinamerikanischen Ländern, seine Freunde, Hugo Chavez, Evo Morales oder auch Daniel Ortega an die Macht gekommen sind.

Fazit: Fidel Castro ist ein aussergewöhnlicher Mensch und Politiker. Er hat viel erreicht, man bedenke nur die niedrige Kinder-Sterblichkeitsrate in Kuba (geringer als in den USA), auch hat er viel gutes in Afrika und Zentralamerika bewerksteligt. Sein Berufung war die des Revolutionärs, dieser Aufgabe ist er ohne wenn und aber gefolgt. Vielleicht blieb oder bleibt teilweise die Freiheit der Bürger auf der Strecke, vielleicht wäre ein bisschen mehr Mitspracherecht für die Kubaner angebracht. Interessant wäre auch zu sehen, wie sich Kuba entwickeln würde, wenn Amerika endlich das Wirtschaftsembargo aufheben würde. Eins ist klar, der Handel mit dem grossen Nachbaren würde Kuba wirtschaftlich wieder in eine eindeutig bessere Lage bringen.
Das Urteil wird aber schlussendlich die Geschichte sprechen, erst in vielen Jahren werden wir sehen ob Castro Kuba ruiniert, oder zu Grossem geführt, hat.

Denjenigen politisch weniger Interessierten, die bis zum Schluss durchgehalten haben, sei Respekt gezollt! Ihr wisst jetzt viel mehr über einen Mann, von dem ihr schon hundert oder tausendmal den Namen gehört habt, aber nie wirklich etwas damit anzufangen wusstet.


In diesem Sinne- Venceremos


Montag, Februar 12, 2007

Nicht verzagen den Nachbarn fragen....

Zufällig hörte ich heute auf dem Nachhauseweg die voralbergischen Lokalnachrichten. Daraufhin konnte ich mir ein lautes Lachen nicht verkneifen. Nein es ging nicht um die Bilanz der österreichischen Herren-Skinationalmannschaft in Schweden, sondern um das grosse Thema Heiraten.

Ein 34-jähriger libanesicher Student, wollte gerne eine dauerhafte Aufenthaltsbewillung, in unserem schönen Nachbarland, erhalten. Leider geht das für Bürger dieser Länder ja bekanntlich nicht so einfach. Was tun? Guter Rat ist teuer. So entschloss sich der Mann eine 22-jährige Kellnerin, aus dem Voralberg, zur Frau zu nehmen. Es ging aber hierbei wahrscheinlich nicht um Liebe, denn die junge Österreicherin hatte Geldproblem, und der Libanese bot ihr einen grosszügigen finanziellen Obolus für ihren Heiratsdienst an.

Soweit so gut und auf diese Art schon tausendmal praktiziert worden. Nun passierte es allerdings, dass der "Ehemann"der jungen Dame nur einen geringen Geldbetrag zahlen wollte, viel niedriger als jener der zuvor ausgemacht wurde. Die "Ehefrau" daraufhin sehr erbost, zog vor Gericht und zeigte sich selber wegen der "Scheinehe" an. Pech für den Libanesen, für seine Aufenthaltsbewillung sah es nicht mehr so vorteilhaft aus.

Der angebliche"Schein-Ehemann" lässt sich von den österreichischen Gesetzen allerdings nicht unterkriegen und beharrt darauf, dass die Ehe vollzogen wurde (a.d.R. also auch sexuell ) und somit die Ehe gültig sei. Die Österreicherin ihrerseits behauptet: "Man habe zwar im selben Bett geschlafen, aber nicht mal miteinander gekuschelt."
Verzwickte Angelegenheit, wem soll man Glauben schenken? Die Richter befinden sich in der Zwickmühle. Nun zieht der clevere Libanese einen entscheidenden Trumpf aus dem Ärmel. "Der Nachbar sei beim Liebesspiel dabeigewesen!" meint der Angeklagte. "Der Nachbar!" der Richter ist verduzt und fragt: "Ja, war denn der im Zimmer mit dabei?" Die Anwort des Mannes, mag verblüffen: "Nein, im Zimmer war er nicht dabei, er hat uns aber von seiner Wohnung aus gehört!"

Ich bin gespannt wie es weitergeht? Wird dieser Fall dereinst als Präsedenz Fall in die Justiz-Geschiche eingehen? Können zukünftig, betrogene Ehefrauen mit der Aussage "Nein, gesehen hab ich den Hermann nicht, aber eindeutig gehört!" eine Mords-Scheidungsabfindung kassieren.
Man wird sehen....

SpVgg Greuther Fürth : FC Erzgebirge Aue







2.Bundesliga

Stadion Ronhof
6'400 Zuschauer

"Ohh schakalak ohhh schakalak" tanzend, singend und demzufolge gut gelaunt, mit einem breiten Grinsen im Gesicht, begrüsste mich der schwarzafrikanische Mitarbeiter des SBB-Bistrowagens. "Good day, my friend, is good day!"
Naja, obs wirklich so ein guter Tag werden sollte. Schwer geplagt von meiner gestrigen Migräne machte ich mich mit dem Zug auf ins Frankenland. Das Ziel hiess Fürth, die 110'000 Einwohner Stadt, unmittelbar neben Nürnberg.

In Fürth angekommen fragte ich mich erstamal, ob ich hier wirklich richtig bin, denn von Fussballfans weit und breit keine Spur. Erst bei der U-Bahn Station sichtete ich zwei Fans mit grünen Schals an. Ich blamierte mich aber gleich mal vollkommen, mit der folgenden Frage: "Hallo, ihr zwei seid ja Nürnberg....ähhhh sorry, sorry natürlich Fürth Fans, wo gehts am schnellsten zum Stadion?" Peinlich,peinlich ich konnte ihr ungläubiges Kopfschütteln durchaus nachvollziehen und musste wohl froh sein, keins aufs Maul gekriegt zu haben. "Mann, diese Migräne, ich verfluche sie" dachte ich für mich, zumindest musste das elende Kopfweh als Entschuldigung für meine doofe Frage herhalten.

Playmobil-Stadion, so heisst das Stadion in Fürth seit 1997. Vor Jahren sorgte dieser Name noch für grosses Gelächter, bei den Fussballfans, landauf, landab. Mittlerweile jedoch gibt es in der kommerzialisierten Stadionlandschaft weitaus schlimmere Beispiele.
Irgendwie aber muss man auch als kommerzkritscher Fussballfan zugeben. Der Name passt. Das Stadion macht den Anschein, jemand hätte aus Versehen 2-3 Playmobil-Baukästen durcheindargebracht und noch versucht das beste draus zu machen. Alles wirkt zusammengeflickt, alte (schöne) Haupttribüne, der irgendwie allein da stehende Gästeblock usw. ich will die Nicht-Hopper unter euch jetzt nicht langweilen ;-).

Aus dem Osten sind viele Fans mitgereist, ca. 1'500 aus dem Erzgebirge dürften schon nach Fürth gekommen sein. Sie sorgen von Anfang an für gute Stimmung, bei Fürth dagegen hört man gar nix, war zu erwarten, denn deren Ultras haben sich vor kurzem aufgelöst.
Ein Wahnsinn wieder das übertrieben Polizeiaufgebot, "Hilfe der Osten ist im Anmarsch!"
Aufschlussreich der Dialog meiner Sitznachbaren: "Du, Schatzi, was machen eigentlich die Polizisten in Grün und was machen den die in Schwarz?" Na, ja Mausi, also die Grünen machen eigentlich gar nix und die Schwarzen schlagen drein, falls was passiert!" Eine weitere Lektion in deutscher Staatskunde für mich.

Auf dem Spielfeld verschiesst Aue kläglich einen Elfmeter. Die ostdeutschen Fans beschimpfen die Fürther aus Frust als "Scheiss-Bayern", was denen natürlich gar nicht passt.
Die Franken gehen danach ein bisschen unverdient 1:0 in Führung. Den Treffer erzielt jemand ,der auch mal als "grosses deutsches Talent" in den Medien beschrieben wurde. Christian Timm brachte es aber bis heute nie über den Status des überdurchschnittlichen 2.Liga Spielers hinaus.

Nach der Pause konnte ich, aus nächster Nähe, nun jenen graumelierten Auer Abwehrspieler bewundern, der mir schon in der ersten Halbzeit durch sein herrvorragendes Stellungsspiel aufgefallen war, zusätzlich war er mir allerdings auch durch sein Schneckentempo aufgefallen. Meine Sitznachbaren meinten schon: "Du, da der Ehlers von Aue, der ist bestimmt schon über 40 Jahre alt!" Ich hätte dem beigepflichtet, welch Verwunderung dann am darauffolgenden Tag, als ich im Kicker las. Hendrik Liebers Jhrg. 1975. Tja, in der 2.Liga scheint man schneller zu altern. Doch auch "Speedy" Liebers konnte einen weiteren Treffer von Christian Timm nicht verhindern. Das 2:1 durch Curri war dann, wie es Rolf Töpperwien so schön sagen würde, nur "Ergebniskosmetik".

Zusammen mit den ostklischeehaften Aue Fans (Böhse Onkelz Käppi, Armeehose) gings dann zum Bahnhof Nürnberg und von da für mich wieder zurück in die Schweiz.


PS:"Oh Wunder, Oh du heilige Schutzgöttin der pünktlichen öffentlichen Verkehrsmitteln!" Die Deutsche Bahn brachte mich pünktlich nach Hause. Keine Verspätungen, kein nächtliches Abholen in Lindau. Nix dergleichen.

Donnerstag, Februar 08, 2007

Deutschland : Schweiz













Einleitung: dies ist kein "normaler" Bericht auf gossau-gedanke.ch und fällt ein wenig aus der Reihe.....
Ein Bericht über vielleicht das eine oder ander Bier zu viel und eine desolate Nationalmannschaft. Deshalb ist dieser Text auch mit ein wenig Selbsverarschung
geschrieben :-)und vorallem für die Teilnehmer dieser Reise gedacht und weniger für
die Allgemeinheit.



Deutschland : Schweiz 3;1

Düsseldorf
LTU Arena
51'333 Zuschauer (ausverkauft)


"Mann,Mann, Mann, aaaahhh Durst und mein Kopf (Brumm,Brumm...) und verdammt wo sind die Anderen???" Diese Frage stellte ich mir am Donnerstag Morgen um 8.23, als ich in unserem Hotel, in Düsseldorf, plötzlich erwachte.
Erst auf dem zweiten Blick bemerkte ich, dass ich mich nicht alleine im Hotelzimmer befand Ein Schreiner arbeitete seelenruhig an seiner Gehrungssäge und nahm mich nicht weiter zur Kentniss.
"Kein Plan....was soll das, und wo zum Teufel bin ich?" Absolut verzweifelt suche ich nach meinem Handy. "Scheisse, auch das Handy ist weg!" Verdammt absoluter Filmriss, ich glaube meine Kollegen sind alle weg und haben mich alleine in Düsseldorf zurückgelassen, und noch Übler mein mobiles Telefon wurde mir auch noch gestohlen. Was für ein Reinfall war der gestrige Tag, zuerst gegen die Deutschen ein 3:1 kassiert und dann auch noch das hier!!!! Ich komme mir vor wie im falschen Film!
Völlig verstört renne ich aus dem Zimmer! Erst jetzt bemerke ich, dass ich im falschen Zimmer übernachtet habe. Hier steht ja Zimmer 21 nicht 22! Ich mache die Türe zur 22. auf, da steht er schon der Pitsch, frisch geduscht...Mann bin ich froh, dass mein Cousin hier ist, bestimmt war ich noch nie so glücklich ihn zu sehen. "Hey, Pitsch wieso habe ich nicht in unserem Zimmer gepennt und vorallem wo ist mein Handy?" Völlig entgeistert und noch nicht ganz nüchtern, verspreche ich mir von Pitsch Antworten auf meine wichtigen Fragen. Die erste Frage kann mir auch mein Cousin nicht beantworten, aber wenigstens findet er mein Funktelefon wieder.
Anmerkung: Klar wurde zuviel getrunken, aber ich kann mir die Sache mit dem Zimmer (das sich in der Renevotion befindet und deshalb offen stand) nur damit erklären, dass ich nachts das Klo gesucht habe und versehentlich im falschen Bett gelandet bin.....

Was war das für ein Tag. Dienstag Abend mit meiner Freundin noch ganz entspannt den Film Marathon Man von Dustin Hofmann gesehen. Ein Klasse Film, dass nur so nebenbei. Um 5.51 weckt mich dann meine Freundin. "Hey Flo, dein Zug fährt doch jetzt ab, oder?" "Scheisse verpennt!" Panisch packe ich meine sieben Sachen, und meine Freundin fährt mich in einer Blitzaktion nach Wil, wo ich völlig überraschend, doch noch den Zug erwische. Mein Bruder hat übrigens auch verschlafen und den Zug, auch nur auf den letzten Drücker erwischt.
Ich sags ja ein komischer Tag.....Lustig und entspannt geht es nach der morgendlichen Toilette, auf dem Zug's-WC, Richtung Düsseldorf. In Basel steigen die befreundeten Berner zu und bei ein-zwei morgendlichen Getränken stimmt man sich auf den abendlichen Länderkampf ein.
Lorenz unser "Lieblingsdeutscher" ist ziemlich nervös. Er kann heute nur verlieren. Die Restlichen sind eher entspannt, wir Schweizer rechnen eh alle mit eine Niederlage, bis auf meinen Bruder diesen Daueroptimisten.

In Düsseldorf beziehen wir unser symphatisches, kleines Hotel mit dem prächtigen Zimmerausblick auf die nächste Häuserwand. Egal uns gefällts, und wenig später sind wir auch schon in der berühmt, berüchtigten Düsseldorf Altstadt. Hier gehts um drei Uhr nachmittags schon zünftig ab "Komm, Hol das Lasso raus, wir spielen Cowboy und Indianer!" Schweizer und Deutsche Fans toben..."Kutten ale Kutten ale" *sing*

Gegen 18.00 machen wir uns auf zum Stadion, das von aussen stark an eine Fabrik erinnert.
Immer mehr Schweizer treffen ein, nachdem einige bereits eine Schweigeminute verpfeifen, erwartet man allerdings nicht allzu viel vom heutigen Gästepublikum. Am Anfang teilen wir den Deutschen noch freundlich mit "Ihr seid nur eine Handballnation!" Nachdem uns Kevin Kuranyj nach 7.Minuten aber bereits das 1:0 einschenkt, wissen wir wieder mal, auch heute gibts gegen den grossen Nachbarn nichts zu holen.

"2:0. 3:0 ach ist doch immer die selbe Scheisse!" Resigniert freue ich mich nur noch auf das Spielende. Marco "King Dingeling" Streller schiesst noch das 3:1 und schon dürfen unsere Europameister in Spe (also ich meine natürlich die Schweizer ;-Hahahaha) unter die Dusche.

Gottseidank wartet noch die Altstadt und naja das Altbier ist schon immer gut die Kehle runtergeflossen. Zusammen mit der Kölner WM-Bekanntschaft aus Meerbusch geht es ins Oberbayern, wo ordentlich gelitert wird.

Die Luzerner, die Berner, die Appenzeller, die Genfer alle sind am Start. Spielt unsere Nati auch noch schlecht, wenigstens hats, bis auf einig wenige Vollidioten, immer gute Leute bei den Spielen unserer Landesauswahl. PS:Dänu und Erich, bin ich euch noch Geld schuldig?"

Dani R. geht dann gegen 2.59 auf den Zug Richtung Schweiz. Er kommt dort, zu unserer allgemeinen Überraschung, auch mittags an, dies schreibt er jedenfalls, ein paar Stunden später, per SMS.
Schön, für ihn....Ich persönlich mache noch den Ballermann 6 mehr oder weniger unsicher ;-) danach geht es für mich dann irgendwie zurück ins Hotel.
Am folgenden Morgen laufen wir ziemlich zielos die Königsalle hinauf und hinuter, und danach gings irgendwann wieder Richtung Ostschweiz. Mit dem Reto von den Berner ("Gut, jetz mueni au no ä bier go hole") und der Sandrina (ich hoffe du liest jetzt diesen Blog und dein Freund ist nicht eifersüchtig, und sonst gebe es wie gesagt noch den Dani T. ;-)) verbrachte man dann noch eine vergnügliche Heimfahrt.
Ein tolles "Schüler-Reisli" ging zu Ende. Einzig unsere desolate Nationalmannschaft vermochte die gute Stimmung eine wenig lindern, aber wirklich nur für kurze Zeit.

Um es mit den weisen Worten von Lorenz H. zu sagen: "Düssel, Düssel, Düsseldorf! Düsseldorf! Düsseldorf!

Immer eine Reise wert.....garantiert.

Samstag, Februar 03, 2007

Juventus Turin : Rimini Calcio (abgesagt)


Ja eigentlich war die Vorfreude gross auf Samstag. Eine kleiner Ausflug nach Turin war eingeplant. Der "alten Dame" Juve sollte ein Besuch in der Serie B abgestattet werden, vorallem wollte man aber einmal ein Spiel, im neuen Stadio Olimpico, sehen.

Die Vorfreude hielt aber nur bis Freitag Abend ca. 22.30, denn da erfuhr ich von einem Kollegen, der auch mitgefahren wäre, dass der komplette italienische Ligabetrieb für das kommende Wochenende abegesagt wurde.

Die "Gazzetta dello Sport" titelte am Samstag Morgen. Catania 21.00-ein Polizist ermordet-der Calcio schliesst.
Der Super-Gau ist eingetreten. Die Catania Fans, die schon die ganze Saison über durch schwere Ausschreitungen aufgefallen waren, töteten einen Polizisten.

Der italienische Fussball hat bekannlich seit Jahren ein Problem mit gewaltbereiten Fans. Ein Spieltag ausgesetzt wurde aber zuletzt vor 12 Jahren, als ein Fan vor der Partie Genoa:Milan erstochen wurde.
Wie weiter Italia? Aus meiner Sicht haben all die Massnahmen gegen Gewalt in den letzten Jahren rein gar nichts gebracht. Das unsägliche Pisanu-Dekret unterzeichnet durch, den ehemaligen Innenminister und treuen Berlusconi Weggefährten, Giuseppe Pisanu ist eine Farce, die personalisierten Eintrittskarten haben nur zu umständlichen Wartereien vor italienischen Stadien geführt, ansonsten hat es rein gar nichts gebracht. Die Androhung jedes Spiel beim Abrennen von Fackeln oder ähnlichem abzubrechen, ein Vorschlag von Ahnungslosen. Sollte je ein Spiel auf diese Art abgebrochen werden, ich will nicht wissen was dann los wäre in und um die italienischen Stadien.

Ich liebe den italienischen Fussball, ja wirklich ich liebe ihn.
Gut der Catenaccio, das streng ergebnisorientierte System der italienischen Mannschaften, kann manchmal nerven, dies kann aber nicht über die vielen positiven Aspekte rund um den Calcio hinwegtäuschen.
Dieses Land lebt für den Fussball, aus meiner Sicht gibt es keine melodiöseren Gesänge, als die der italienischen Fankurven, Italien ist das Mutterland der fantastischsten Fanchoerografien ausserdem liebe ich die teilweise alten und maroden italienischen Stadien. Einfach das pure Gegenteil zu der modernen und teilweise langweiligen Stadien Architektur von heute.

Ich bin gespannt wie es weitergehen wird. Kann es sein, dass dieses Problem wiederum in typisch italienischer Art zeredet wird und es schlussendlich einfach weiter läuft wie bisher? Ich denke eher nicht, weil das was die Fans in Sizilien veranstaltet haben führte eindeutig zu weit. Ich bin für die Freiheit der Kurve und ich hoffe und ich denke auch, dass es in Italien nie die selben Zustände der Repression und Willkür wie in Deutschland oder England gegenüber den Fussballfans geben wird, aber nach diesem Mord an einem 38-jährigen Polizisten muss reagiert werden. Wie??? ohne die einzigartige Kultur der italienischen Fans zu zerstören, ist jedoch die entscheidende Frage.....
Mord und Totschlag darf es allerdings unter keinen Umständen mehr geben.

Freitag, Februar 02, 2007

"Bumsi"


An diesem Wochenende startet, im südtirolischen Antholz, die Biathlon WM 2007. Normalweise interessiert mich diese paramilitärische Sportart etwa gleichermassen wie die Tabelle der ungarischen Eishockeyliga, aber die Marketingexperten dieser WM haben es mit dem Namen des Maskottchen geschafft, dass selbst die grössten Biathlon Muffel auf diesen Event aufmerksam gemacht werden.

„Bumsi“!!! Richtig gehört, schlicht und einfach „Bumsi“ heisst das Maskottchen. Man fragt sich, wie kommen die Veranstalter auf so etwas? Was für, bisher unbekannte, Drogen werden im Südtirol konsumiert?
Zumindest im deutschen Sprachgebrauch könnte dieser Name nämlich zu einigen Irritationen führen. Als Begründung erklärten die Veranstalter :„Der Name „Bumsi“ habe einen tiefsinnigen Hintergrund, mit Bumsi sei im weitesten Sinne das „Bumm,Bumm,Bumm“, das beim Biathlon-Schiessen ertönt, gemeint.
Aha, na dann ist ja alles klar, ganz loooogisch der Name. Der Veranstalter übertreffen sich aber noch selber, klickt man die Homepage der Biathlon WM an, findet man verschiedene Grafiken von „Bumsi“ dem Biathlon Bär. So sieht man ihn da, stolz wie Oskar, beim Kacken auf dem Klo oder auch wie er locker das Gewehr im Anschlag hat mit, dem Blick eines Amokläufers.

Die Geschichte der Maskottchen. Eine Geschichte voller Irrtümer. Was mussten wir im letzten Jahr lachen über „Goleo“ den hosenlosen Löwen und „Pille“ den sprechenden Fussball. Auch hier die Begründung für den Namen „Goleo“ absolut einleuchtend: „Goleo“ wurde von seinem Vater früher auf dem Fussballfeld immer mit „Go Leo, Go Leo“ angefeuert. Aha, auch völlig logisch. Welcher Verbrecher kam auf diese Namen? Es scheint klar, nur die BILD Zeitung und oder Gerhard Mayer-Vorfelder können dahinter stecken.

Den Vogel abgeschossen haben aber Ende 2006, die beiden Veranstaltungsländer der EM 08’.
So konnte die Öffentlichkeit unter drei Namenspaaren ihren Favoriten auswählen, Zagi + Zigi, Flitz + Bitz und Trix + Flix. Mein Gott, man stelle sich vor die UEFA zeigt vor den Spielen teure Anti-Raucher Werbespots und auf dem Rasen geben sich die Maskottchen Zagi und Zigi die Ehre. Der labile 14-jährige Schüler, von heute, greift doch direkt zur Zigarette. Schlussendlich zeigte die Bevölkerung, der beiden Alpenländer, leider nicht so viel Ironie und wählte statt Zagi und Zigi dann doch lieber die langweiligen Trix und Flix.

Mein Lieblingsmaskottchen ist übrigens „Ciao“ von der WM 1990. Ein ganz abstraktes Maskottchen mit einem ganz schlichten und einfachen Namen, also nichts mit tiefsinnig, „Bumsi“ und so. Lieber mal beim einfachen bleiben, vielleicht mal weniger saufen bei der Namensfindung liebe Funktionäre.