Mittwoch, Dezember 30, 2009

So wird’s oder auch nicht (Teil III)… die Satirische Jahresvorschau

weiter gehts mit dem nicht ernst gemeinten Jahresausblick 2010. So sitze ich also da, mit einem schönen Glas des italienischen Modegetränk Amarone in unmittelbarer Nähe, und wage einen Ausblick auf das erste Jahr des neuen Jahrzehnts.

Juli:

-die WM Viertelfinals stehen an. Die von Hans Peter Latour trainierte Mannschaft aus Honduras schickt die Italiener völlig überraschend zurück ins Land der Spaghettis und gelifteten Ministerpräsidenten. Ein Wahnsinns Erfolg und eine der grössten Sensationen der WM Geschichte. Ab August übernimmt, der mittlerweile eingebürgte Latour prompt das Amt des Landespräsidenten. Sein Captain und WM Star Carlos Varela wird im politisch chaotischen Honduras neuer Deeskalation Minister.

-die Schweiz verpasst leider den Einzug ins Halbfinale. Das Viertelfinale gegen Holland ist Endstation. Man zieht im Elfmeterschiessen den Kürzeren. Die zugegeben ziemlich arrogante Elfemetertaktik von Bondscoach Louis van Gaal geht voll auf. Die ersten vier Elfemter lässt van Gaal absichtlich verschiessen, um für die Schweizer eine Drucksituation enstehen zu lassen. Prompt schiessen die ersten vier helvetischen Schützen den Ball Richtung Kap der guten Hoffnungen. Mark van Bommel verwandelt daraufhin als fünfter Schütze leicht und locker. Der letzte Schweizer Schütze trifft den Ball erst beim zweiten Versuch. Das "Geschoss" bleibt allerdings kurz vor dem Fünfmeterraum schneller stehen, als ein Freier auf dem polnischen Strassenstrich vor einer attraktiven Blondine.

-Im Halbfinale setzt sich Deutschland diskussionslos gegen Honduras durch. Latour plant in der Pause bereits seinen Staatsbesuch bei Barack Obama im kommenden September. Jens Lehmann befindet sich in der Form seines Lebens. In der zweiten Hälfte weigert er sich den Ball mit den Händen zu fangen. Er möchte sich für den Final schonen, trotzdem hält er seinen Kasten sauber. Das 6:0 durch Kevin Kuranyi bereitet er mit einer wunderschönen Flanke gleich selber vor. In der anderen Halbfinal Begegnung schlagen die Holländer das Team aus England. 50'000 Briten verfolgen bei kalten Temperaturen die spannende Partie. Für die Kälte sind die Inselbewohner mittlerweile gerüstet, ein englisches Brauereiunternehmen verschenkt vor dem Stadion neongelbe Skianzüge an die Fans der "Three Lions". Den Halbfinale entscheidet Holland Coach van Gaal praktisch im Alleingang. Er wechselt in der 119.Minute Fussballrentner Patrick Kluivert ein. Mit der einzigen Ballberührung während der gesamten WM schiesst der ehemalige Barceolona Stürmer die Niederlande ins Traumfinale gegen Deutschland. England versinkt im Tränenmeer. In der regulären Spielzeit vergaben sie gleich drei Elfmeter.

-Das grosse Finale! Ein Freudentag für holländische und deutsche Holligans auf den Zeltplätzen von der Nordsee bis an den Gardasee. Reparturwerkstätten für Wohnwagen und Mercedes Benz Autos geniessen in den folgenden Wochen Hochkonjunktur. In Südafrika selber bleibt es ruhig, genauso wie auf dem Spielfeld in Johannesburg. Die Taktik von Louis van Gaal geht wiederum hervorragend auf. In den ersten 88.Minuten verlassen die Holländer ihre eigene Platzhälfte nicht. Dies würde aufgrund des enorm starken deutschen Torwarts kaum Sinn machen, so van Gaal in einem Pauseninterview. In der 89. Minute dann die Entscheidung. Mit einem überfallartigen Angriff taucht die niederländische Elf vor Jens Lehman auf, dieser weiss sich nur mit einem Foul zu helfen. Penalty! Lehmann zieht die Handschuhe aus und hält den plazierten Schuss von van Bommel mirakulös. Mit dem unmittlerbaren Gegenstoss lanciert Lehman seinen Mannschaftschaftskollegen Lukas Podolski, dieser trifft gekonnt zum 1:0 für Deutschland! In der Folge landen Big Brother Jürgen und Tim Toupet mit ihrem Hit "Lu-Lu-Lu Lukas ist Weltmeister" einen Megaerfolg.

August

-Die ersten nüchternen deuschen Touristen landen auf den Flughäfen von Rostock bis München . Manch einer bereut nun sein Tatoo auf der linken Arschbacke "WEEEEÄÄÄMMM 2010 Vollsuff Ballermann! Ich war dabei"

-In der Schweiz nehmen die gewohnten Dinge seinen Lauf. Etwas überraschend kommt die Trennung von Ottmar Hitzfeld. Der Nati-Trainer möchte seine "alte Liebe" FC Aarau zurück in die NLA führen. Neuer Teamchef der Schweizer Nationalmannschaft wird Oliver Bierhoff, sein Assistent ein gewisser Pascal Zuberbühler. Uli Forte bangt aufgrund dieser gut frisierten Partnerschaft um seinen Werbevertrag mit einer Haarspray Firma.

-der FC Gossau startet erfolgreich in die NLB Saison. Der Klassenerhalt gelang im letzten Jahr nachdem sieben Vereine aus finanziellen Gründen absteigen mussten.

-Moritz Leuenberger tritt als Bundesrat zurück. Augrund dieser Tatsache ist er auch sein Amt als Zugbegleiter für Gästefans los. An der Sache mit dem Fussball fand der ehemalige Verkehrsminister allerdings Gefallen. In seiner Freizeit betätigt er sich fortan, als "Capo" (Vorsänger) des Fussballclubs Red Star Zürich.

Montag, Dezember 21, 2009

So wird’s oder auch nicht (Teil II)… die Satirische Jahresvorschau

ein nicht ernst gemeinter Jahresausblick 2010

April:

-Der FC Gossau etabliert sich im gesicherten Mittelfeld. Dragan Draganovic, der neuverpflichtete Torwart aus Bosnien, hält mirakulös. Seine legendäre Frisur bringt ihm gar eine Nebenrolle im nächsten "3 Wetter Taft" Werbespot mit Uli Forte ein. Gedreht wird während eines Sandsturms in der Sahara (Sahara, 50 Grad, Sandsturm, die Frisur hält)

-Miroslav Klose ist gross in Form. Der Ex-Bayern Stürmer schiesst Tor und Tor, sein Verein Rot Weiss Essen steht kurz vor dem Aufstieg in die 3.Bundesliga.

- Jens Lehmann hext den VFB Stutgart ins Champions League Final. Dank sensationeller Paraden gegen seinen Ex-Verein Arsenal London stehen die Schwaben völlig überraschend im Finale gegen den FC Bayern München.
Bei Bayern überrascht ohnehin nichts mehr. Ohne einen Punktverlust absolvieren die Münchner ihre Rückrunde. Van Gaal wird schon fast "gottähnlich" verehrt. Eine Statue, wie er gerade einen holländischen Käse verspeist, wurde auf dem Marienplatz in München aufgestellt. Van Gaal nimmt den Rummel wie gewohnt gelassen, während der ersten Halbzeit des Champions League Halbfinale stellt er an einer Pressekonferenz seine Biografie vor. Assistenztrainer Hermann Gerland übernimmt für ihn währenddesen.

-Karin Keller Sutter wird Bundesrätin. Sie übernimmt die Nachfolge von Bundesrat Merz, dieser wird Präsident des Schlittschuh Club Herisau. Für die FDP Frau wird eigens ein neues Departement geschaffen. Die Wilerin betreut das Ressort für "Hooliganismus". Eine Sonderabteilung für die Kat.C wird dem Militärdepartement zugeordnet, um die Europacup Reisen der Ultras (Pässe, Verhandlugen mit Polizei, Choreobewilligung, Getränkenachschub) kümmert sich fortan Aussenministerin Micheline Calmy Rey. Verkehrsminister Moritz Leuenberger begleitet die Auswärtsfahrer auf ihren Zugreisen durch die Schweiz.

Mai:

-Der FC Lausanne wird Cupsieger, im Finale schlagen sie den FC Basel (2:2 n.V. 4:3 nach Penaltyschiessen). Das Spiel findet, passend zur abgelaufenen Cupsaison, in Absurdistan statt. Obwohl man bis zuletzt versuchte das Spiel beim eigentlichen Gastclub stattfinden zu lassen…

-Schweizer Meister werden die Berner Young Boys, wieder nicht. Das letzte Spiel verliert man unglücklich beim FC Basel. Die Berner verpflichten daraufhin Uri Geller als neuen Cheftrainer für die kommende Saison.

-Den Champions League Titel fährt sensationeller Weise der VFB Stuttgart ein. Im Finale schlagen sie Bayern München im Penaltyschiessen. Der grosse Held ist der Ersatzkeeper der Schwaben. Pascal Zuberbühler steckt Jens Lehmann vor dem Elfmeterschiessen einen Zettel mit den entscheidenden Tipps zu.

Juni:
-Die WM beginnt, erste englische Touristen werden mit Erfrierungen im Spital eingeliefert. Mit Bermuda Shorts und mit hübsch tätowierten, freigelegten Oberkörpern landen sie zu Tausenden im winterlichen Südafrika. Die kalten Temperaturen kommen für sie so überraschend, wie ein Pub mit ausschliesslich alkoholfreiem Bier. Als die Horrormeldungen von den kühlen Temperaturen den Ballermann erreichen, stornieren viele deutsche Fans ihren Weiterflug ans Kap der Guten Hoffungen, und bleiben lieber beim "Onkel Jürgen Drews" am Ballermann.

-Sensation!!!! Die Schweiz schlägt dank eines Treffers von Albert Bunjaku Spanien mit 1:0. Die sieben angereisten Schweizer Fans (Sepp Blatter und Bundespräsidentin Doris Leuthard auf der Tribüne mitgezählt) bejubeln den Erfolg euphorisch

- Nordkorea schlägt im Schneegestöber von Johannesburg die Brasilianer. Werbestrategen und Marketingexperten sind verzweifelt, schnell wird ein Werbespot mit der nordkoreanischen Nationalmannschaft abgedreht. Nordkorea verkündet ausserdem selbsbewusst den Sieg des Kommunismus gegen das kapitalistische Ausland. Die Welt spielt verrückt...

was wird noch geschehen?
reist Nordkoreas Führer Kim Jong Il zum Finale gegen Deutschland? Wird Beni Huggel Torschützenkönig der WM? Wird die Anzahl Schweizer Fans im nächsten Spiel zweistellig sein? Fragen über Fragen, demnächst beantwortet auf gossau-gedanke.

Mittwoch, Dezember 16, 2009

So wirds, oder auch nicht... (Teil I) Die satirische Jahresvorschau

Millionen von Blog Lesern warten seit Wochen sehnsüchtig, nun ist sie endlich da!
Alle Jahre wieder, der nicht ernst gemeinte Aublick auf das kommende Jahr.

Januar

-Elvis Lebt!!! zum 25.Todestag des King of Rock n'Roll singt Lothar Matthäus eine neue Version des Presley Klassiker "muss i denn, muss i denn ausm Städtele hinaus" . Das Lied ist als Beitrag zu einem Promi Special auf RTL gedacht. Im Videoclip fährt der Rekordnationalspieler mit einer Kutsche durch das winterliche Kitzbühl. Den Refrain singen Andi Brehme und Hansi Hinterseer. Der Song stürmt völlig überraschend die Charts. Matthäus beendet kurz darauf seine Trainerlaufbahn, und moderiert zukünftig zusammen mit Florian Silbereisen den "Musikantenstadel".

-der Transfermarkt herrscht ein Betrieb wie bei einer Apres Ski Party in Ischgl. Nicht ganz so viele Betrunkene wie in den Tiroler Bergen, aber die Vereine haben ähnliche Moralvorstellungen, wie abgefüllte englische Touristinnen im Skihasen Kostüm.
-Johann Vonlanthen wechselt nicht ganz überraschend zum Verein Santa Evangilista Medellin nach Kolumbien. Ein allfälliger Transfer im Sommer zum AC Vatikan schliesst der Schweizer Nationalspieler nicht aus.
-Hakan Yakin zieht es auch wieder mal in die Fremde! Er wechselt zu AL Quadsia nach Kuwait. Kurz darauf meldet sich eine Dame bei einer grossen Schweizer Boulevard Zeitung, diese titelt daraufhin "Luzernerin erwartet Drillinge von Schweizer Fussballstar"
-Ein Sensationstransfer kündigt sich derweil in Spanien an. Cristiano Ronaldo soll zu den LA Galaxy wechseln. Gerüchte um eine Beziehung zu Lady Gaga ("Pokerface") kommen auf. Eins steht jedenfalls fest, der Portugiese spielt in Dirty Dancing 3 eine Nebenrolle als Balletttänzer.
-Christian Gross holt Pascal "Zubi" Zuberbühler als Ersatzgoalie nach Stuttgart. "Ich wollte einen jungen, ambitionierten Keeper der dem Jens ein wenig Druck macht" so Gross.

Februar


-Golfprofi Tiger Woods kann sich seit seiner Ehekrise nicht mehr auf den Sport konzentrieren. Nun soll Jürgen Klinsmann für Abhilfe sorgen, er übernimmt einen Job als Motivationscoach und Caddy von Tiger Woods.

-die olympischen Winterspiele sind im vollen Gange. Eins kann man jetzt schon sagen, für Österreich wird’s peinlich. Mit einem neuen Flugstil dem "Flying Hirsch" wollte man die Konkurrenz in Grund und Boden springen. Dies ging gewaltig daneben, die Austria Adler konkurrieren mit den Skihüpfern aus Marokko und Paraguay um die letzten Plätze. Techniktrainer und Ex-Fussballer Toni Polster erklärt daraufhin frustriert den Rücktritt "ja geh worens zvui am Tresen bam Flying Hirsch die Depperten"

-"Das Wunder von Vancouver!!!" Der Schweizer Skistar Lara Gut holt kurz nach ihrer langwierigen Verletzungspause gleich 3 Goldmedaillen an den Olympischen Spielen. Für Aufsehen sorgt auch ihre Hochzeit mit dem Schweizer Musiker Bligg kurz nach den Spielen. Sein Lied "Laralie" im Duett mit den Hinterpfupfinger Jodelkatzen floppt allerdings gewaltig.

-der FC Gossau tritt zum Rückrundenstart mit folgender Aufstellung an: Dragan Draganovic (Neuzugang aus Bosnien); Zancanaro, Tcheutchoua, Böhi, Lütolf; Avanzini, Bigoni, Holenstein, Todisco; Murat Ural, Zahir Idrizi (Rückkehrer aus Wohlen). Im ersten Spiel schlägt man den FC Wil deutlich mit 4:1. Das Projekt der neuen "Franz Sebastian Keel Tribüne" wird vor dem Match der Öffentlichkeit präsentiert, die Begeisterung darüber ist gross.

März

-Jens Lehmann hält mirakulös für den VFB Stuttgart, man schielt bereits auf die internationalen Plätze. Bei einem Heimspiel erleidet er allerdings einen Rückfall in alte Zeiten. Nachdem ein Verteidiger den Ball halbhoch statt tief zurück spielt, zieht er dem armen Mitspieler die Kickschuhe aus, rennt wutenbrannt dreimal um den Platz, klaut Eratzgoalie Pascal Zuberbühler die Torwarthandschuhe und küsst Trainer Christian Gross die Glatze. Danach hält er einen Elfmeter. Bundestrainer Jogi Löw, der schon länger "richtige Typen" im Kader vermisst, beruft ihn daraufhin für das nächste Länderspiel in den DFB Kader.

-FC St.Gallen Trainer Uli Forte wird zum Werbestar. Seine Betonfrisur bringt ihm einen lukrativen Vertrag mit einer Haarspray Firma ein. Der Werbeclip wird während eines Wirbelsturms in Florida gedreht. "Miami, Hurricane, 30 Grad, die Frisur hält"

-Silvio Berlusconi tritt nach dem sogenannten "Lange Nudeln" Skandal als italienischer Ministerpräsident zurück. Langweilig wird’s ihm auch zukünftig nicht, er moderiert fortan auf seinem eigenen TV Sender das Format "Tutti Frutti Italia".

-Hanspeter Latour wird Nationaltrainer von Honduras, Assistenzcoach wird Erich Vogel. Sie suchen nun mit aller Macht nach Verstärkungen für ihr Team. Die langjährigen NLA Spieler Reto Zanni und Carlos Varela finden entfernte Bekannte, die schon mal jemanden getroffen haben, die jemanden kennen, der in einem Nachbarland von den Honduras in den Ferien war. Sie werden natürlich umgehend eingebürgert und warten gespannt auf ihren Einsatz im WM Spiel gegen die Schweiz.

Was passiert im restlichen Jahr? Wie heisst das Baby von Bligg und Lara Gut? Schiesst Carlos Varela das entscheidende Tor für Honduras gegen die Schweiz? Zieht Pirmin Schwander mit seinem Kanton in den Reduit???

Fragen über Fragen

Montag, Dezember 14, 2009

4 Personen

Ich hasse Jahresrückblicke. Schon Mitte Oktober kommen die ersten deutschen TV Sender mit grossen Rückblick Shows daher. Irgendwelche Soap Sternchen äussern sich da heulend über den Tod von Michael Jackson: "damals, damals, das war eine ganz schlimme Zeit für mich".
Das Ableben des King of Pop war zu diesem Zeitpunkt allerdings erst 4 Monate her. Selbst Leute mit einem extremen Kurzzeitgedächtnis dürften sich da noch daran erinnert haben. Jedem Mensch war ziemlich klar, dass der King of Pop nie mehr ein "Heal the World" zum besten geben wird.
Ich frage mich wirklich was das Ganze soll???

Da ich mich gerade so schön aufrege, hier 4 Menschen oder Personengruppen, die mich im ablaufenden Jahr ziemlich genervt haben:

1) Pirmin Schwander:
Pirmin wer? Eigentlich ist mir der farblose Nationalrat bis anhin kaum aufgefallen. Pirmin Schwander war jahrelang einfach einer von Vielen. Dies änderte sich schlagartig an der SVP Delegiertenversammlung, nach dem folgenschweren Ja zum Minarettverbot. Im Siegesrausch, als hätte er gerade das eidgenössische Jodlerfest gewonnen, liess er seine Parteifreunde aufstehen und Schwander sprach folgendes:

«Gedenken wir all jenen, die unserer Freiheit, unserer direkten Demokratie, unseres Wohlstandes überdrüssig sind: Den Berufseuropäern, den Freunden des Fundamentalismus und den ja so Toleranten gegenüber den Intoleranten. Geben wir ihnen von hier aus den Mut und die Kraft, unser Land zu verlassen. Damit sie dereinst verschleierten Hauptes Aug in Aug mit den Herrschern über das Völkerrecht und die Menschenrechte auf das gepeinigte und gesteinigte Volk herabblicken können.»

Nach diesen unglaublichen Verlautbarungen informierte ich mich über diesen Pirmin Schwander etwas genauer. Seine Eckdaten: Oberst im Schweizer Militär, Präsident der Aktion für eine unabhängige und neutrale Schweiz (AUNS), Befürworter einer Law and Order Politik, kritisch bis sehr kritisch gegenüber Forderungen nach mehr Umweltschutz. Genug Gründe um den Schwyzer auf Rang 1 dieser Liste zu setzen. Herr Schwander steht für mich symtomatisch für viele ewiggestrige Schweizer Politiker im Jahr 2009.

2) Der Wettpate
Keine konkrete Person, einfach jeder Mensch der vesucht mit unlauteren Mitteln Einfluss auf ein Fussballspiel zu nehmen. Millionen Fans freuen sich Wochenende für Wochenende auf die Spiele ihrer Mannschaft. Bei einer Niederlage sind sie tagelang frustriert, bei einem Sieg die glücklichsten Menschen auf der Welt. Dieser Sport gibt ihnen so viel, nun wurden sie bitter entäuscht...(wieder mal)

Der Fussball ist mittlerweile so tief verwurzelt in unserer Gesellschaft, dass zwangsläufig ein kriminelles Umfeld angezogen wird. Dies mag eigentlich niemanden verwundern. Die eigentliche Problematik an der Sache. Immer mehr Spieler auch in unteren Ligen kicken nur für oder wegen dem Geld. Leidenschaft, Teamgeist und Herzblut für den Verein scheinen Wörter aus einer längst vergangenen Zeit. Dies macht sie anfällig für Angebote dubioser Wettpaten. Der ganze "Wettskandal" steht sinnbildlich für unsere Zeit, in der Geld über allem steht. Die grossen Fussballstars leben mit ihrem pompösen Auftritten einen Lebensstil vor, dem viele Junge nacheifern. Ein falscher Eindruck wird vermittelt. Ein minder talentierter NLB Fussballer hat das Gefühl, er müsse mit seinem Gekicke nebenbei noch den grossen Reibach machen. Jeder Provinz "Tschutter" muss unbedingt den neusten Audi fahren.
Die Freude am Sport müsste wieder im Vordergrund stehen, nur so kann der ehrliche Fussball überleben.


3) der überehrgeizige Hobby Sportler
So schlimm wie dieses Jahr war es noch nie! Seit Jahren besuche ich im In und Ausland diverse Laufveranstaltungen mit manchmal Tausenden von Läufern. Seit der "Wirtschaftskrise" scheinen allerdings immer mehr Hobby Läufer ihren Ehrgeiz von der Börse, oder dem Managerposten auf die Laufstrecke zu verlagern. Letztens habe ich gelesen, dass heutzutage in jeden perfekt abgerundeten Lebenslauf die Absolvierung eines Marathons gehört. Hübsche Frau, zwei Kinder, Haus im Grünen, mindestens 150'000.-- Franken im Jahr Netto-Einkommen und einmal die 42,125km gelaufen, so muss es aussehen im 21. Jahrhundert. Nun, da die Sache mit der Wirtschaft nicht mehr so funktioniert wird wie besessen am sportlichen Ziel gearbeitet. "Platz da, verdammt", tönt es von hinten nach 10 Kilometer bei einem Marathon. Fairness? Wieso auch, im Beruf hat man ja auch nie auf so was geachtet. Die Kollegialität, die ich bei vielen älteren, langjährigen Mitläufern erfahre, die kennt man nicht bei dieser Spezies von Hobby Sportlern. Jeder Konkurrent um einen belanglosen 78. Rang bei einem Halbmarathon wird angeschaut, als ob es hier um die Beförderung auf einen Chefposten in einer Grossbank ginge.
Übrigens am schönsten ist es, wenn man die "Platz da, Verdammt!" Läufer einige Kilometer vor dem Ziel wieder überholt. Schnaufend wie ein Pferd hecheln sie Richtung Ziellinie. Sie wollten wieder einmal zuviel, zumindest dies sollte ihnen aus dem Berufsleben bekannt vorkommen.

4) Cristiano Ronaldo
Die Nackenhaare stellen sich mir auf, wenn ich den Portugiesen im weissen Real Madrid Trikot über den Platz stolzieren sehe. Jede Epoche hat den Weltfussballer den sie verdient, ist man geneigt zu sagen.
Die konservativen Fünfziger Jahren hatten den Pfälzer Kämpfer Fritz Walter, die zügellosen Sechziger George Best, die wilden Siebziger Johann Cruyff, die aufwühlenden und politischen Achtziger Jahre Diego Armando Maradona, die freien Neunziger Zinedine Zidane und nun haben wir den Cristiano Ronaldo…

natürlich ist dies eine subjektive Auswahl. Ihr seid in den Kommentaren dazu angehalten, eure eigene Top Four, oder einfach nur eine Nervensäge zu küren :-). Ob's der Nachbar ist, der einem tierisch auf den Sack geht, oder ein westafrikanischer Politiker, der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.

Dienstag, Dezember 08, 2009

FC Thun - FC Gossau 4-0

Stadion Lachen, 1300 Zuschauer
Gästeblog von Günther

43
15
2.86
13
0.86

Nein, diese Zahlen standen nicht auf dem aktuellen Sporttipzettel sondern waren die nackte Wahrheit über die Leistung unseres FCG in der aktuellen Spielzeit vor dem heutigen Spiel in Thun. 43 erhaltene Tore in bisher 15 Pflichtspielen (inklusive Cup), macht 2.86 Gegentore pro Spiel. Dem gegenüber stehen 13 erzielte Tore, also 0.86 pro Partie. Der fleissige Teletext-Leser ahnt es, zumindest bei den geschossenen Toren blieb es auch Heute bei 13.

Trotz all diesen Negativ-Punkten fanden sich heute 6 unentwegte Gossau-Anhänger im Gästeblock des Stadion Lachen ein. Mindestens genauso viel Sicherheitspersonal war um unser Wohl bemüht. Wesentlich mehr zu tun hatten die zwei Jungs hinter dem Bierstand, die heute lernten, wie man einen guten Kaffi Schnaps macht. Dazu hatten sie nämlich reichlich Gelegenheit. Fast gar nichts zu tun hatte heute der gegnerische Torhüter, Roman Bürki. Der tat einem fast leid, trat der doch mit kurzärmligem Shirt an. Im Gegensatz zu uns konnte er sich aber nicht mit heissen Getränken aufwärmen. Als es nach insgesamt vier Schüssen der Thuner an die Torumrandung immer noch 0-0 stand kam bei mir ein erstes Mal ein Fünkchen Hoffnung auf, dass dieses Spiel nun eigentlich nur noch ein gutes Ende nehmen kann. Es kam, wie so oft in dieser Hinrunde, anders. Nach einem harten Elfmeter und dem daraus folgenden 1-0 für Thun brach die Mannschaft völlig zusammen und durfte am Ende mit vier Gegentoren noch zufrieden sein. Ein Kompliment hat Adrian Harder, der junge Ersatztorwart verdient. Nach der milde gesagt, schwachen Leistung gegen Le Mont, blieb er am heutigen Tag fehlerfrei. Klar bemerkbar war die Absenz von Murat Ural, ohne ihn im Sturm läuft noch weniger als sonst schon. Für die Rückrunde braucht es neue Spieler, ich bin mir sicher, der Verein um Sportchef und Ersatztorwart in Personalunion wird alles dafür tun, um mit den bescheidenen Mitteln das bestmögliche rauszuholen. Die Mannschaft ist nicht so schlecht wie es die Tabellenlage zu sagen scheint.

Bedauerlich ist, dass einem Kollegen von uns am Bahnhof Thun sein Schal geklaut wurde. Dass sich einige wohl immer noch pubertierende Thun-Fans anlässlich eines Gossau-Liedes derart provoziert fühlten und anscheinend unbedingt noch einen Adrenalin-Kick brauchten ist schade und wirft ein schlechtes Bild auf die ansonsten anständigen Thun-Anhänger.

47
16
2.93
13
0.81

Das sind die Zahlen nach dem Spiel gegen Thun. Die Zuordnungen könnt ihr selber vornehmen, eurer Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.

Nach diesem letzten Pflichtspiel im Jahr 2009 bleibt eigentlich nur noch die Hoffnung auf ein, in vielerlei Hinsicht, besseres Fussballjahr 2010!

So schaut eine Wohnung nach einer durchzechten Nacht aus. Mit dabei: durstige und enttäuschte Gossau-Fans, durstiger und enttäuschter SG-Fan, durstige und müde Wintersportler, durstige Luzerner, durstige Aarauer, durstige Solothurner, durstige Walliser..

Freitag, Dezember 04, 2009

baldiges Ende der Diskussion???

Gossau ist nicht gerade für schnelle Entscheidungen bekannt. Die sogenannte Sportstättenplanung ist da natürlich keine Ausnahme. Seit Jahr und Tag wird darüber diskutiert und debattiert, was die beste Lösung für Gossau wäre? Von den Pistolenschützen bis zum Handballverein, jeder will (logischerweise) das beste für sich heraus holen.
Manchmal habe ich das Gefühl, dass der FC Gossau (nicht nur in dieser Angelegenheit ) eher das "Stiefkind" der Gossauer ist. Da gab es z.B. hie und da schon ein schadenfreudiges Lächeln, und einen vorwitzigen Kommentar zum aktuellen Wettskandal. Dies obwohl der FC G sehr vielen Jugendlichen eine Plattform für sportliche Aktivitäten bietet. Dazu hat der Fussballverein auch eine wichtige Rolle bei der Integration von ausländischen Jugendlichen.

Ein leidiges Thema im Zusammenhang mit der Sportstättenplanung ist das neue Stadion für den FC Gossau. Einmal brachte Präsident Roland Gnägi mit einem ambitionierten Kleinstadion endlich wieder mal Schwung in diese Angelegenheit. Ein anderes Mal sahen die Gossauer Politiker das Problem schon gelöst, weil der FC G einen notgedrungenen Wechsel ins St.Galler Stadion erwog. Wirklich etwas bewegt hat sich aber nicht…

Persönlich war und bin ich der Meinung, dass dem heimischen Fussballclub mit einem zweckmässigen und einfachem 1.Liga Stadion am besten gedient wäre. Europacup tauglich muss dieses kaum sein. Es würde eine überdachte Sitzplatztribüne genügen, dazu um das Feld herum eine mehrstufige Stehplatztribüne. Das Ganze wäre eine relativ einfache und kostengünstige Variante für die Stadt Gossau. Man müsste auch die nächsten hundert Jahre nicht mehr über ein neues Stadion diskutieren, was sicher viele Ortspolitiker freuen wird.
Wenn schon die heutige Holztribüne seit fünfzig Jahren ihren Dienst tut, wie lange würde dann wohl eine Betontribüne bestehen bleiben?

Meine Bitte also liebe Gossauer, probiert doch einmal den einfachen Weg aus! Ein Feuerwehrdepot, das sicherlich nötig war kostet auch 10.65 Mio. Franken. Nur wenige Bürger fragen sich, ob das nicht auch ein wenig günstiger gegangen wäre? Jedenfalls sollte es doch auch möglich sein, endlich in Sachen Gossauer Fussballstadion vorwärts zu kommen. Alfred Zahner, von der Freien Liste Gossau, brachte meines Erachtens einen guten Antrag im Gossauer Stadtparlament ein.

(St.Galler Tagblatt vom 3.12.2009)
Tribüne für FC
Einen Zusatzantrag stellte Alfred Zahner (Flig). Er beantragte, 15 000 Franken für eine Machbarkeitsstudie für eine neue Tribüne auf dem Fussballplatz zu sprechen. Er schätzt, dass eine Holz-Beton-Konstruktion etwa eine Million kosten würde. Er mache diesen Vorschlag im Wissen darum, dass ein Kleinstadion für acht bis zehn Millionen, wie es der FC Gossau gerne hätte, keine Chance habe. Im Konto «Kultur und Sport» sind Planungskredite für 150 000 Franken vorgesehen. In diesem Kredit habe es Platz für eine Machbarkeitsstudie, wurde Zahner versichert. Er zog den Antrag daraufhin zurück.


Bleibt abzuwarten, was das Resultat dieser Machbarkeitsstudie hervorbringt, oder dauert es vielleicht wieder Jahre, Jahre, Jahre…und es wird diskutiert, diskutiert, debattiert….

PS: morgen ist der Anlass schlechthin in Gossau, der 22.Weihnachtslauf. Das ist eine gute Sache für Gossau, da sind sich zumindest alle einig von Links-Rechts.

Mittwoch, Dezember 02, 2009

Im Kreuzfeuer (wieder mal)

Die Schweiz liefert sich ein enges Duell mit Nordkorea. Die spannende Frage, welches Land schafft es im Jahr 2009 die meisten negativen Meldungen in der Weltpresse zu platzieren? Switzerland hat nun einen vielleicht vorentscheidenden Treffer gelandet. Nach den Grossbanken, nach der Festnahme von Roman Polanski, nach dem langwierigen Theater um die libyschen Geiseln und nach dem Desaster mit dem Bankgeheimnis. Nun also noch das "Verbot von Minaretten"…., von einem Fettnäpfchen ins Nächste heisst die Devise. Sozasagen Homer Simpson mit Sennenkäppeli auf dem Kopf und Schweizer Fähnchen in der Hand.

Homer arbeitet allerdings mit einem dunkelhäutigen Kumpel im Kernkraftwerk und betrinkt sich auch gerne in Moe's Taverne mit diesem. Ob sich viele der Minarett Gegner mit andersfarbigen in einer Bar blicken lassen würden, darf nach dem letzten Sonntag bezweifelt werden. Die Schweiz hat jedenfalls ein deutliches Zeichen von Intoleranz in die Welt hinaus gesandt.

Gründe, warum die Schweiz die "Anti-Minarett Initiative" hätte ablehnen müssen:
(wie gewohnt (teilweise ironisch) und stets mit einem Augenzwinkern)

1)Intoleranz:
Ein Land das so bekannte und weltoffene Leute wie Max Frisch, Friedrich Dürrenmatt, DJ Bobo oder Köbi Kuhn hervorbrachte ist so einer Abstimmung grundsätzlich nicht würdig. Es ergreift mich ein Schaudern, wenn ich daran denke, dass die Schweiz nun als Vorbild für Europas Rechtspopulisten herhalten muss.

2) Ulrich Schlüer und Lukas Reinmann.
Die beiden Mitinitianten dieser Initiative. Leute die wohl früher in der Schule in der ersten Reihe sassen, Mitschüler verpetzt haben und immer als Erste an die Wandtafel wollten. Ihre Jugend verbrachten sie wahrscheinlich mehrheitlich an "SVP Buure Zmorgen" anstatt betrunken in einer Disco, oder feiernd in einem Pub. Sie lasen immer schon lieber die "Schweizerzeit" statt den "Playboy" oder "Bravo". In Lukas Reinmann's Zimmer hing vielleicht ein Christoph Blocher Poster, bei uns anderen der Starschnitt von Pamela Anderson.
Ein paar Jahre später werden die Herrn Schlüer und Reinmann von mehr als 57% der Schweizer Bevölkerung unterstützt, auch mal Gedanken darüber gemacht?

3) Die Schweizer Cervelat Prominenz.
Renzo Blumenthal, Ex-Mister Schweiz und umtriebiger Landwirt hat ein Ja in die Urne eingelegt. Der ehemals schönste Schweizer ist sich auch nicht zu Schade, seine Position im Schweizer Fernsehen darzulegen. Seine stichhaltige Argumentation: "er wolle ja zukünftig nicht überall Minarette sehen, wenn er mit dem Auto durch die Schweiz fahre". Diese einleuchtenden Aussagen sind absolut verständlich und nachvollziehbar. Ich persönlich will ja auch nicht, dass mir bei meinen Fahrten durch die Schweiz überall die blendende Schönheit von Renzo Blumenthal von Plakatwänden entgegen strahlt.

4) die 1x Wähler
Die direkte Demokratie hat den Nachteil, dass sich ziemlich ahnungslose Mitbürger an Abstimmungen zu Sachfragen beteiligen können. Ich fühle mich, wie wenn ich meinen Verein durch fünf Cuprunden begleitet hätte und am Schluss beim ausverkauften Finale sitzen Leute im Stadion, die nicht mal die Namen der Spieler kennen.
Oft hörte man in den letzten Wochen den selben Satz: "Also eigentlich interessiert mi Politik gar nöd, aber die Minarette und die Burkas ghörd sicher nöd id Schwiz, drum gangi damol go wähle".


auf ein besseres 2010 für die Schweiz…die Hoffnung bleibt,
bei solchen Künstlern in Land...

ALL JOHR Ä NEUI PARANOIA (GREIS)