Sonntag, März 29, 2009

FC Gossau : FC Wil 0:0

1) Gossau hat einen neuen Trainer, Werdegang siehe Link: er heisst Hans Kodric, der 63jährige scheint sich mit schwierigen Aufgaben auszukennen. Er betreute zuletzt Teams in Ghana und Bulgarien.
http://www.fc-gossau.ch/images/stories/Tagblatt/werdegang%20_2_.pdf

2) Wir steigen niemals ab! (Teil II)

3) Der Bericht:
NLB
Gemeindesportplatz
650 Zuschauer

"död lueg im Fernseh Gossau~fen!", riefen einge Junioren des FC Gossau begeistert durch das Clubbeizli! "Jo voll, död hinterem Goal isch dä Fahne"meinten ihre Teamkameraden. Eben hatten sie bei den äusserst unfreundlichen Wetterbingungen, die undankbare Aufgabe erhalten, die Tribüne vom Abfall zu befreien. Nun sassen sie im gewärmten Vereinsheim und schauten sich auf der Grossleinwand das Länderspiel Moldawien:Schweiz an.


Die jungen Fussballer hatten richtig gesehen. Gossau~fen war heute nicht nur beim Derby anzutreffen, sondern auch beim WM Qualifikationsspiel der Schweiz im ärmsten Land Europas. Die SMS aus der moldawischen Hauptstadt Chisinau trafen im Minutentakt im Fürstenland ein. Nervös wurde nach dem Spielstand gefragt. Durch die wetterbedingte Spielverlegung entging den Moldau Reisenden dieses kapitale Spiel ihrer Clubmannschaft in der Schweiz. Vielleicht lag es auch daran, aber vorallem wohl am schlimmen Wetter, dass sich nur sehr bescheidene 650 zahlende Gäste auf dem Fussballplatz in Gossau eingefunden hatten. Der "Werni Zünd Effekt" blieb also jedenfalls im Hinblick auf die verkauften Eintritte aus. Wer mit Massen von "Werni" Fans aus dem Rheintal gerechnet hatte, wurde entäuscht. Nicht entäuscht wurden die Gossau Fans allerdings vom Kampfeswillen ihrer Mannschaft auf dem Platz. Der Tabellenletzte zeigte ein gutes Spiel, und war dem Achten der NLB meist überlegen. Der Fussballplatz, der sich wiederum als Acker präsentierte, behagte den technisch versierten Gästen gar nicht. Dazu kam die Tatsache, dass sich das Heimteam mit Darko Damjanovic im Tor, im Vergleich zum letzten Spiel gegen Nyon, wieder deutlich sattelfester in der Abwehr präsentierte. Allerdings geht im Offensivbereich immer noch sehr wenig. Ein deutliches Indiz dafür, am 25.Juli 2008 traf mit Tomislav Misura zuletzt ein Stürmer des FC Gossau bei einem Heimspiel. Man will es ja nicht verschreien, aber die Winter-Neuverpflichtung Ali Özcakmak entwickelt sich immer mehr zu einem Fehleinkauf. Die Hoffnung bleibt, dass er uns vielleicht schon nächsten Freitag bei Concordia Basel eines Besseren belehrt.
Aufgrund der Harmlosigkeit des Gossauer Offensivpersonal, brandete der erste Jubel erst kurz vor Schluss auf. Der Torschütze spielt allerdings bei Borussia Dortmund, und der Treffer fiel einige tausend Kilometer von Gossau entfernt. Ein Gossauer Anhänger, sichtlich frustriert über die Torlosigkeit seines Vereins, meinte dann auch nur "Und z'Kasachstan isch ä Velo umkeid". Er drückte somit aus, dass ihn das Geschehen in der Moldau Republik nicht im Geringsten interessierte, und er im Moment viel lieber einen Torerfolg des FC G bejublen würde.


Daraus wurde nichts. Leider wiederum kein Sieg im vierten Derby seit dem Wiederaufstieg. Wenigstens hatten unsere Freunde in Chisinau mehr Glück, und konnten einen glücklichen Schweizer Erfolg bejublen. Leider fehlt dem FC Gossau in dieser Saison das Fortune, um solche knappen Spiele wie gegen den Kantonsrivalen zu gewinnen. Was soll man dagegen unternehmen? Glück lässt sich bekanntermassen nicht erzwingen, auch dass Ottmar Hitzfeld der neue Gossau Trainer wird, ist eher unwahrscheinlich. Und um noch 3 Euro ins DSF Phrasen-Schwein zu werfen "Die Hoffung stirbt zuletzt".

"Wo isch das Spiel eigentlich?" meinte einer der Junioren im Clubbeizli. "jo z'Moldawie denks" antwortete sein Kollege.
Irgenwie wäre man auch gerne da gewesen, dort wo die Stürmer noch die Tore treffen, und auch Gossau~fen wieder mal einen Sieg bejublen konnte....

HOPP Gossau!
Nächste Woche klappts mit dem Sieg! Bestimmt

Donnerstag, März 26, 2009

Soldat Frey bei der besten Armee der Welt

Es ist zum Haare raufen! Eben waren es doch noch Monate, dann noch Wochen, dann Tage und nun veflixt nochmals nur noch Stunden bis zum nächsten Einrücken in den grünen Klamotten. Klar, Soldat Frey ist nur eine sogenannte Büroordonanz, und hatte schon Jahre keine Waffe mehr in der Hand, trotzdem überkommt ihn eine nachhaltige Übelkeit, sobald er in die Armee-Kleidung steigen muss. Ein Gefühl wie an einem Sonntag Morgen mit 17 Jahren, als er am Abend zuvor das verhängnisvolle Mixgetränk Kuhmilch und Vodka Gorbatschov ausprobierte.

Es ist ca. 14.00h irgendwo in der Schweiz. Frey und ein paar weitere Schicksalsgenossen sitzen nun schon seit geschlagenen 6 Stunden auf einem Militärareal rum. Ihre lasche Einhaltung der Kleidungsvorschriften unterscheidet sie von den vielen hohen Militärs, die wie stolze Gockel auf dem Gelände herumstolzieren.
Wieder mal weiss keiner von den Hilfssoldaten was er hier überhaupt soll? Plötzlich wie ein ungebetener Gast tritt ein Hauptmann an die Gruppe heran. Der hochdekorierte Mann sieht aus, wie eine Erwachsene Version von Harry Potter, nur einfach mit den Symphatiewerten einer Zürcher Radarpistole. Ein Kollege von Frey fragt den Hauptmann "Ob hier Krieg gespielt wird?". Entrüstet meint der Armeetyp, hier werde nichts gespielt, hier wird simuliert.
Frey und seine Leidensgenossen werden in ein Büro abkomandiert, wo die Vorbereitungen auf das Kriegsszenario laufen. Auf dem Bildschirm, wo später Landkarten eigeblendet werden, läuft im Moment noch die Tagesschau. Ein Gewerkschaftspräsident gibt gerade ein Interview. Man hört Flüche im Raum, und der Sozialdemokrat kriegt neue Spitznamen verpasst, die Ähnlichkeiten mit einem Körperteil unterhalb des Rückens aufweisen.

Wie angenommen, ist es während der Übung sterbenslangweilig. Frey interessiert das ganze "Kriegsspiel" nicht im Geringsten. Kondom Werbung des Papstes ist etwa genauso realistisch wie das "simulierte" Angriffszenario auf die Schweiz, denkt Frey. Bleibt also genug Zeit um die Leute im Raum zu analysieren. Da gibt es den Major Hürlimann, ein alter Armee Haudegen, der mit Vorliebe über seine Ex-Frau wettert und noch lieber von seinen fünf Freundinnen prahlt. Alllerdings scheint der Major mit dieser Anzahl von Gespielinnen ein wenig überfordert. Nur so ist seine Aussage erklärbar, dass er sich lieber von seinem Geschlechtsteil trennen würde, als von seinem Militär-Dienstbüchlein.
Major Hürlimann ist allerdings nicht Frey's persönlicher Favorit in diesem Büro, sein Kollege Hauptmann Schmidli übertrumpft ihn um Längen. Eigentlich nimmt ihn keiner richtig Ernst, den Hauptmann Schmidli, und das ist auch schon mal sein grösstes Problem.
Schon von Anfang an fällt er Soldat Frey und seinen Kollegen negativ auf. Schmidli möchte nämlich seine Arbeit auf die Soldaten abwälzen "da cha doch eine vo dene mache". Er wird allerdings zurechtgestutzt, und muss den Job selber erledigen. Dieser Hauptmann gibt zu Hoffungen Anlass, dass Ueli Maurer sein Ziel von der "Besten Armee der Welt" bald erreichen wird. In langen Monaten oder Jahren in denen Schmidli zum Offizier ausgebildet wurde lernte er wichtige Dinge wie "nint no eine än Schnupf?" und dem darauf folgenden flachsinnigen Militär Spruch, mit einem abschliessenden "Brissssss". Da er weder mit Persönlichkeit, und wohl auch nicht fachlich überzeugen kann, versucht er sich auf Kosten von Frey und seiner drei Soldaten-Kollegen aufzuspielen. "Dä Fax muess mer no leere, dä Fax wird eifach nöd schnell gnueg gleert" ruft er öfters durchs Büro. Wie erwähnt, für voll nimmt ihn keiner, von Frey kriegt er nur ein mitleidiges Lachen, und vom Ranghöchsten im Büro wird er noch darauf hingewiesen, dass die Sache mit dem Fax gar nicht stimme. Da läuft er dann lieber wieder zum Major Hürlimann "Brisssss".
Leider bringt Hauptmann Schmidli auch das tonnenweise Verschenken von Schnupftabak keine Freunde ein. Als er das Büro mal kurzzeitig verlässt , und ihn jemand sucht, fällt keinem der Offiziere der Name von Schmidli ein…Bitter.

Mittlerweile läuft die "simulierte" Übung schon einige Zeit, es sieht übel aus für die Schweiz. Der Feind ist schon über dem Rhein. Das wars dann, wir gehören nun zu Gross-Russland oder so…zukünftig heissen die Kinder Vladimir und Natascha, anstatt Ueli und Vreni.
Frey kann sich ein Schmunzeln nicht verkneifen, als bei der Kriegsübung auch noch die modernsten Medien zum Einsatz gelangen. In fantasievollen Radioreportagen wird aus den Krisengebieten berichtet. Einzig die Aussage eines "Augenzeugen", er habe den Glauben an die Schweizer Armee langsam verloren, scheint einigermassen realistisch, denkt Frey.

Pünktlich um 12.00 ist der Krieg fertig. Frey hat nicht mitgekriegt, ob gewonnen oder verloren. Major Hürlimann kann nun wieder zu seinen fünf Freundinnen zurückkehren, Hauptmann Schmidli absolviert eine Schnupftabak-Entziehungskur, und Soldat Frey hat das Gefühl wieder mal einige Tage seines Lebens völlig sinnlos verbracht zu haben. Er denkt, da wäre er besser auf einer Autobahn fischen gegangen.

Soldat Frey ist eine fiktive Person. Übereinstimmungen und Ähnlichkeiten mit wirklichen Personen, oder Handlungen sind rein zufällig.

Dienstag, März 24, 2009

Danke Vlado!

Vlado Nogic ist nicht mehr Trainer des Fussballclub Gossau. An diese Tatsache muss man sich erst einmal gewöhnen, fast vier Jahre lang war der Kroate Coach bei den Fürstenländern. 3 Saisons davon waren geprägt von Erfolgen und einem stetigen Vorwärtskommen. Nun in der aktuellen Spiezeit häuften sich die Misserfolge, und der Abstieg rückt bedrohlich nahe. Vlado Nogic trat zurück, zum Wohle der Mannschaft, wie er sagt, dadurch sollen beim Team neue Kräfte freigesetzt werden.

Vlado Nogic war in Gossau Unantastbar, eine Lichtgestalt, seine unglaublichen Erfolge mit den bescheidenen Mitteln des FC Gossau, machten ihn zu einer Art Franz Beckenbauer des Fürstenlands. Immer wieder fand er auch gegen klar bessere Mannschaften, dass taktisch richtige Konzept und schockte vorallem in der letzten Saison die arrivierten NLB Konkurrenten.
Nogic war stets symphatisch im Umgang mit uns Fans, auch vor wichtigen Spielen begrüsste er die Leute auf dem Sportplatz per Handschlag. Man merkte, dass er sich beim FC Gossau wohl fühlt. Sein Abgang hinterlässt eine grosse Lücke.

Nogic hat das Potential um in der Zukunft ein Top Team aus der NLB, oder gar eine Mannschaft aus der NLA zu trainieren. Er hat das viel beschriebene Auge für gute Spieler, dies hat er in der Vergangenheit des Öfteren bewiesen. Seine Personalentscheidungen riefen bei einigen Anhänger zwar manchmal Unverständnis hervor, aber speziell in der letzten Saison behielt er meist Recht. In dieser Spielzeit häuften sich allerdings die Abgänge von verdienten Mannschaftsmitgliedern, da fehlte mir persönlich eine gewisse Nachhaltigkeit in der Kaderplanung. Vorallem weil sich die Mission Klassenerhalt für einen kleinen Verein wie den FC Gossau immer auch als Drahtseilakt erweist. Bei einem Abstieg müsste aller Voraussicht nach, mit einer grossen Kadermutation zu rechnen sein. Da wäre es von Vorteil, wenn man noch den einen oder anderen vereinstreuen Spieler in den eigenen Reihen wüsste. Vlado Nogic war aber davon überzeugt, dass nur mit einer Kaderauffrischung das Ziel Ligaerhalt zu erreichen sei. Nogic kann nun nicht beweisen, ob er mit dieser Meinung richtig lag, diese Aufgabe obliegt nun seinem Nachfolger. Dieser übernimmt sicherlich keinen leichten Job, mit Servette und Locarno duelliert sich der FC Gossau mit äusserst finanzstarken Vereinen um den rettenden 14.Ligaplatz.

Vlado Nogic's Sorge muss das nicht mehr sein, er wird als einer der erfolgreichsten Trainer in die Geschichte des FC Gossau eingehen. Sein sensationeller Aufstieg mit den Ostschweizern war im ganzen Land ein Thema. Unter seiner Ägide fielen die grossartigen Cup Triumphe gegen den FC St.Gallen und Lausanne Sports. Sein Trainergeschick führte den FC Gossau in den Cup Viertelfinale gegen die AC Bellinzona.

DANKE VLADO

und sollte Nogic mit seinem Rücktritt tatsächlich die Trendwende bei den Fürstenländern ausgelöst haben, war auch die letzte Entscheidung von Vlado Nogic als Trainer des FC Gossau, die Richtige.

Samstag, März 21, 2009

FC Gossau : Stade Nyonnaise 2:3


NLB
Gemeindesportplatz
350 Zuschauer (Saison Minusrekord)

Die amerkanischen Hip Hop Pioniere von Public Enemy schrieben vor einigen Jahren den Hit "Harder than you think". Stärker als er es sich vorstellen konnte, musste auch Adrian Harder nach diesem richtungsweisenden Spiel für den FC Gossau sein. Der junge Torhüter wurde von einigen halbschlauen Zuschauern auf das Wüsteste beschimpft: "Kein Ball häsch chöne hebe, du Pfiffe" dies noch der harmloseste Kommentar, denn sich der unglückliche Goalie zu seiner Leistung anhören musste.

Es war nicht der Tag des 18-jährigen Ersatztorhüters, der für den gesperrten Darko Damjanovic zum Einsatz kam. Zwei Tore musste er sich direkt ankreiden lassen, und auch sonst war Adrian Harder nicht gerade der Beherrscher über den Strafraum. Die Gäste vom Genfersee konnten nach dem Spiel ihr Glück kaum fassen, sie hätten wohl 99 von 100 Spielen an diesem Abend verloren. Doch die Fürstenländer, gaben ihnen in der letzen Minute gar noch ein Gastgeschenk für ihre lange Rückreise Richtung Westschweiz mit. Ein Harass Stadtbühler und ein Pack Olma Bratwürste hätte da allerdings auch gereicht...

Vor der Saison-Minuskulisse von 350 Zuschauern hatten es die Gossauer einzig und alleine ihrem Verteidiger Alija zu verdanken, dass sie überhaupt lange Zeit an den Sieg glauben durften. Symtomatisch für den bisherigen Saisonverlauf, dass der Abwehrspieler mit 5 Toren die interne Torschützenliste anführt und in diesem Spiel auch gleich zwei Mal einnetzte. Ansonsten präsentierten sich die Ostschweizer gewohnt harmlos. Neuverpflichtung Ali Özcakmak ist zwar bemüht, doch scheint er seine bisherige Karriere auch nicht zwingend mit dem Bejubeln von erfolgreichen Abschlussversuchen verbracht zu haben. Der Slowene Ljubisa Strbac zeigt zwar technisches Können, und NLB Potential hat der Stürmer allemal, doch scheint er oftmals hilflos in der Luft zu hängen. Mit Pässen sollte ihn zum Beispiel ein Vincenzo Zinna versorgen, doch das ehemalige Talent vom FC St.Gallen, kann seine Fähigkeiten auf dem Platz nicht abrufen.

Es wäre so enorm wichtig gewesen mit einem Sieg gegen den Abstiegskonkurrenten, eine optimale Motivationsspritze vor dem Derby gegen den FC Wil zu erhalten. Nun scheint im Moment alles Kalt und Grau wie der gestrige Abend auf dem Gossauer Sportplatz. Woraus soll man noch Hoffnung beziehen? Die Sache scheint ausseinander zu fallen. Mit Marcel Zaugg hat sich nun auch noch ein weiterer verdienter Spieler aus eigenem Wunsch vom FC Gossau verabschiedet. Mit Damjanovic, Alija, Züger und Bushati stehen somit nur noch vier Spieler im Kader des FC Gossau, die auch am ersten Spieltag nach dem NLB Aufstieg, auf dem Rasen standen. Wobei die beiden letztgenannten Spieler schon lange Zeit nicht mehr zum Einsatz kommen. Es hilt nur noch eine Siegesserie, und diese muss zwingend beim nächsten Spiel gegen den FC Wil beginnen. Vielleicht platzt bei irgendeinem Stürmer ja mal der Knopf, das muss doch möglich sein? Irgendwie!!!

Adrian Harder zog nach dem Spiel entäuscht von dannen. Diese Niederlage wird ihn noch lange beschäftigen. Wie weit ihn sein Talent bringen wird, mag ich nicht zu beurteilen. Ist er überhaupt ein Talent? Wird es seine einzige Partie in der NLB gewesen sein? Macht ihn dieses bittere Erlebnis stärker? Eins ist klar, der grösste Torhüter ist Harder nicht gerade, doch auch kleine Goalies konnten schon erfolgreiche Karrieren lancieren. Man denke an Jörg Stiel, Fabien Barthez oder den mexikanischen Paradiesvogel Jorge Campos. Dies vielleicht als kleine Aufmunterung, auch wenn die Vergleiche nach der gestrigen Leistung ein bisschen sehr hoch gegriffen scheinen.

Wie gröllte das deutsche Technourgestein Scooter einst: "Faster, Harder, Scooter"
Vielleicht sollte man dem Unglücksraben diese Textzeilen mit auf den Karrierenweg geben "Faster, Harder, Harder"! (Schneller, stärker, Harder) vielleicht das nächste mal...

PS: ein grosses Dankeschön von Gossau~fen an Mäsi Zaugg. Für die vielen wichtigen Tore für den FC Gossau, dank dir hatten wir in der letzten Saison auch fast durchgehend weibliche Begleitung an den Auswärtsspielen :-) Alles Gute

Sonntag, März 15, 2009

FC Winterthur:FC Gossau 2:1

NLB
Stadion Schützenwiese
1800 Zuschauer
Sollten sich die fünf Leser dieses Blogs fragen wieso der Typ von gossau-gedanke, dieses Mal so lange für den Spielbericht brauchte, dem sei folgendes gesagt:
1)es lag nicht an der Leistung der Gossauer Mannschaft. Bewundernswert, dass sie trotz allen negativen Voraussetzungen, trotz zig Jahren ohne Punktgewinn in Winterthur, immer noch an einen Sieg gegen die Mannschaft von der Schützenwiese glauben rsp. glaubten...Denn geklappt hats bekanntlich auch dieses Mal nicht.
2)es lag auch nicht am oben angesprochenen Stadion. Ein Besuch im nostalgischen Heimstadion des FC W (Anmerkung:dem einzigen akzeptierten FC W), gehört immer noch zu den Höhepunkten im Auswärtsspiele-Kalender, auch wenn die kurze Anreise für die "normal" Durstigen nicht zum Kauf eines 6-er Packs Bier lohnt.
3)es lag auch nicht an Alain Sutter, der Berater des FC Winterthur meinte nach dem Spiel, dass er die Leistung der Gossauer durchaus ansprechend fand. Der muss es ja wissen, der Experte Nr. 1 vom Leutschenbach.
4) es lag auch nicht daran, dass ein langjähriger FC Winti Fan nach dem Spiel meinte, dass wir den blonden Ex-Fussballprofi doch gleich nach Gossau mitnehmen sollen, weil er bei Winterthur der falsche Mann am falschen Ort sei. Er schob, dann auch noch hinten nach, den Trainer Walther könnten wir gleich auch mitnehmen...Wir verzichteten dankend, und sind nicht wirklich interessiert, also höchstens am Sutter.
5) es lag auch nicht daran, dass eine Passantin auf ihre Frage nach dem Ergebnis und unsere Anwort "2:1 für Gossau" antwortete: "Aber nei, aber nei doch nöd geg Gossau"
Der Grund für meinen äusserst verspäteten Blog liegt alleine darin, dass ich diese Woche in der Fremde weilte, um dort grundlegende Forschungen zu merkwürdigen, menschlichen Gattungen machen durfte. Nein, ich war nicht am Fritzl Prozess in St.Pölten, dort schnappte mir CNN die letzte Journalisten Akreditierung weg. Ich war woanders.
Sollten sich nennenswerte Ergebnisse zu meinen Forschungen ergeben, werde ich euch auf dieser Seite informieren.
In diesem Sinne.
Hopp Gossau, die Hauen wir weg, die Nyoner :-)

Mittwoch, März 11, 2009

Der vergessene Stürmer

"Wo isch eigentlich dä Gmünder?" Diese Frage tauchte am vergangenen Sonntag beim Publikum in Gossau des Öftern auf. Der langzeitverletzte Offensivspieler der Fürstenländer ist bei den Zuschauern beliebt, und nicht wenige hätten sich über ein Comeback von Roger Gmünder gefreut. Doch daraus wurde nichts, nicht am letzten Sonntag und auch nicht in den restlichen Spielen der Rückrunde. Die letzte verbleibende NLB Lizenz für diese Saison vergaben die Verantwortlichen des FC Gossau an die Neuverpflichtung Ali Özcakmak. Ob der türkischstämmige Angreifer endlich der erhoffte Goalgetter und Nachfolger von Safet Etemi ist, wird sich in den nächsten Wochen zeigen. Die Vita des ehemaligen Schaffhauser liest sich jedenfalls schon mal einigermassen eindrucksvoll (für einen FC Gossau Spieler), u.a. war Özcakmak schon bei Jahn Regensburg, in der deutschen Regionalliga, und für Kocalispor in der zweiten türkischen Liga tätig. Es geht aber nicht darum, ob nun der neue FC G Stürmer die Treffsicherheit eines Hakan Sükur aufweist oder nicht, es geht in diesem Text um die Personalie Roger Gmünder.

Es geschah im Dezember 2007 beim wohl wichtigsten Spiel der Gossauer Vereinsgeschichte. Der FC Gossau kämpfte mit Ligakonkurrent AC Bellinzona um den Einzug in den Cup Halbfinal, als sich Roger Gmünder in der 42 Minute schwer verletzte. In den Wochen zuvor präsentierte er sich in einer beneidenswerten Verfassung, und schoss u.a. das 1:0 im Viertelfinale gegen den FC St.Gallen. Nun folgte eine lange Pause von mehr als einem Jahr. Der Offensivspieler verschwand aber nicht von der Bildfläche, immer wieder sah man ihn selbst bei Auswärtsspielen. "Höred emol uf mit dem Soach!" seine Reaktion auf unsere Sprechchöre "Roger Gmünder Fussballgott" war schon fast legendär.
Mit seinen Reisen in die Westschweiz oder auch ins Tessin bewies der Rekonvalezent, dass in seiner Brust ein blau-weisses Herz schlägt, und das ihm der Verein viel bedeutet.

Wie oben schon beschrieben, freuten sich viele Anhänger des FC G auf eine Rückkehr des Publikumliebling. Sein Tor im Testspiel gegen den FC St.Gallen im Januar steigerte dann die Vorfreude, und auch unsere kleine Fangruppe machte sich grosse Hoffungen, dass Roger Gmünder in der Rückrunde noch das eine oder andere entscheidende Tor erzielen könnte. Man hätte es dem Rheintaler auch persönlich gegönnt, nach seinem langwierigen Reha Programm und seinem unermüdlichen Einsatz für eine Rückkehr ins NLB Team.
Die Überraschung war deshalb gross, als aus dem Umfeld es FC Gossau bekannt wurde, dass auf die Dienste von Roger Gmünder in der Rückrunde verzichtet wird.

Die Hoffnung, der sportlichen Leitung, auf mehr Durchschlagkraft im Angriff und mehr Stabilität in der Verteidigung wird von uns Fans absolut unterstützt. Deshalb waren oder sind die Verpflichtungen von Vidic, Strbac und Özcakmak sportlich sinnvoll. Das Problem mit den fehlenden Lizenzen begann aber in der verkorksten Hinrunde. Damals durften sich reihenweise Spieler im Trikot des FC Gossau ausprobieren. Virgile Boumelaha (4 Einsätze), Samuel Haas (4 Einsätze), Fabio Digenti (2 Einsätze) und Luca Dimita (6 Einsätze) enttäuschten meist auf ganzer Linie.
Nun fällt das ganze auf einen Spieler wie Roger Gmünder zurück, der seit 5 Jahren in Diensten des FC Gossau steht. Einer der Letzten, des sensationellen Aufstiegs Teams.
Das ist sehr Schade…

Wir unterstützen unser Team natürlich mit voller Kraft in der Rückrunde. Die Mannschaft hat in den letzten drei Spielen auch wieder viel Kredit gutgemacht, und zeigt sich in einer sehr guten Verfassung.
Allerdings denken wir das ein Typ wie Roger Gmünder auch menschlich dem Team viel gebracht hätte, deshalb wird in den restlichen Spielen der Saison ein Transparent mit Gmünder Schriftzug mit uns dabei sein. So wollen wir unseren Fussballgott ehren, und ihm ein Dank für seinen unermüdlichen Einsatz aussprechen, und zweitens dafür sorgen das unsere Aufstiegshelden nicht vergessen werden.

Gossau~fen


Montag, März 09, 2009

FC Gossau : FC Lugano 0:1

Willi wirds schon richten...

NLB
Gemeindesportplatz
900 Zuschauer

Eine Eiskunstlaufveranstaltung in der Wüste Gobi wäre vor drei Tage etwa genauso realistisch gewesen wie eine Fussballpartie in Gossau. Mit einem imensen Arbeitseinsatz schafften es aber wahre "Helden an der Schneeschaufel" doch noch, dass dieses Spiel angepfiffen werden konnte. (ein riesen Dank und Kompliment an alle Helfer)

Die schwierigen Verhältnisse kamen den Gossauer sicher zu Gute, deshalb versuchten die Verantwortlichen der Luganesi den Schiedsrichter bis kurz vor Spielbeginn zu einer Absage zu bewegen. Doch dieser liess sich nicht beirren und Pfiff die "1.nationalen Schlamm Fussballwettkämpfe" pünktlich an. Die Gossauer Haudegen um Alija, Longo und Bigoni fühlten sich sauwohl auf dem Acker. Schon nach einigen Minuten hätte Özcakmak, der zweite Zungenbrecher neben Strbac im Gosauer Sturm, das 1:0 erzielen müssen. Wenn wir gerade von sauwohl sprechen, schon in der Anfangsphase des Match war klar, dass man wohl nach dem Spiel eine Schweinezucht auf dem Gossauer "Rasen" eröffnen könnte. Der Platz sah jedenfalls bedenklich nach winterlicher Bauernhof Idylle aus . Die Schönwetter Fussballer aus dem Tessin hatten bis auf wenige Ausnahmen allerdings keine Lust den Fürstenländer Fussballplatz umzugraben. Einige von ihnen schafften das fast Unmögliche, und ihr Trikot war bis zur Pause noch Blütenweiss. Ganz im Gegensatz zum kämpferischen Heimteam, deren Triktofarbe von Rot immer mehr ins Schwarz wechselte. Doch ein NLB Spiel ist kein "Happy Day" mit Röbi Koller auf SF1, nein bei einem Spiel gegen den Abstieg passieren manchmal so unverdiente Dinge wie das 1:0 für den FC Lugano kurz vor der Pause.

Während der Halbzeitunterbrechung hatte dann der Wirt des FC G Clubbeizli wohl den härtesten Job des ganzen Tages. Er durfte die Spielfeldmarkierungen nachziehen, verglichen mit diesem Unterfangen hat Barack Obama im kriselnden Amerika geradezu einen "Schoggijob" abgekriegt. Doch Willy Römer kämpfte unbeirrt gegen die Tücken des Gossauer Wembley Rasens, ein bis zweimal fiel zwar der blöde Farbeimer um, aber ansonsten verlief das ganze ziemlich zügig. Angefeuert von "Willy Römer, du bist der beste Mann" Sprechchören "weisselte" er stoisch eine nach er anderen Linie. Nach 15 Minuten kamen die Mannschaften wieder, und Willy Römer wurde vom Schiri angehalten er solle noch die eine Seitenlinie nachziehen. Die Pause ging also noch ein wenig länger. Nach Erledigung dieses Vorgangs, sah die Wiese dann wieder einigermassen wie ein Fussballspielfeld aus und der Wirt des Clubbeizli durfte wieder hinter seinen angestammten Platz beim Zapfhahn. Die Spieler freuten sich hingegen auf zweite 45 Minuten technisch hochstehenden Fussball bei besten Verhältnissen. Die Spannung unter den 900 Zuschauern war gross. Würde dem Heimteam der eminent wichtige Punktgewinn gelingen, und würden die Gäste ihre Trikots auch in der zweiten Halbzeit sauber halten können, und somit ihrem Zeugwart die Wäsche ersparen? Fragen über Fragen.

Der FC Gossau machte im zweiten Abschnitt da weiter wo er aufgehört hatte, mit viel Einsatz und sogar mit einigen spielerischen Glanzpunkten setzte man den Tabellenzweiten immer wieder unter Druck. Doch der Ball wollte nicht ins Gehäuse der Luganesi, kein Dreckhügel der ihn in die richtige Richtung abfälschte, keine Pfütze die den Torwart im entscheidenen Moment ausrutschen liess, das Tor blieb wie vierriegelt. Man mag darüber spekulieren, ob nicht vielleicht ein Roger Gmünder mit seinem Torinstinkt, gerade bei den Bedingungen, den Ball im entscheidenden Moment reingedrückt hätte?
Schlussendlich blieb es jedenfalls beim völlig unverdienten Auwärtssieg der Tessiner, die wohl ihren glücklichsten Saisonsieg feierten. Nicht nur 3 Punkte sogar teilweise Perwoll Weisse Trikots durften sie mit Nachhause nehmen. Ob auf dem Gossauer Fussballplatz jemals wieder ein Ball rollen wird, oder ob zukünftig Schlamm Catchen darauf veranstaltet wird, wird die Zukunft zeigen?

Mittwoch, März 04, 2009

da bleibt einem die Spucke weg...

die eigentliche Negativ Meldung der letzten Tage, hat mit der Nr.14 des FC Gossau zu tun...dazu mehr in einem der nächsten Blogs.

heute aber zu etwas anderm, die Seite heisst ja gossau-gedanke, deshalb fühle ich mich fast verpflichtet, über etwas zu schreiben, was Gossau landauf, landab in dieser Woche sehr viel Aufmerksamkeit entgegengebracht hat.

Gossau hat es diese Woche schweizweit in die Medien geschafft, und das nicht weil die künftige Miss Schweiz von hier stammt, oder weil der FC Gossau kurz vor dem Gewinn seiner ersten Schweizer Meistserschaft steht. Nein, ein umstrittenes Gesetz ist der Grund für Gossauer TV Auftritte u.a. in der Nachrichtensendung 10 vor 10.
Künftig kann jeder in Gossau dafür bestraft werden, wenn er öffentlich uriniert, spuckt oder seinen Mageninhalt auf die Strasse entleert. Vorallem der Punkt mit dem Spucken löste in vielen Teilen der freiheitsliebenden Schweizer Bevölkerung Entsetzen aus. Scheinbar aber nicht bei der mehrheitlich braven Gossauer Bevölkerung, und schon gar nicht beim bürgerlich bestimmten Parlament des Fürstenländer Städtchens.
Nun ist Gossau also die wahrscheinlich repressivste Stadt der Schweiz, überspitzt formuliert das Nordkorea der Ostschweiz. Letztes Jahr wurde nämlich schon ein nächtliches Ausgehvebot für Jugendliche beschlossen. Seitdem muss sich der junge Teil der Bevölkerung sputen, wenn sie noch zu legalen Zeiten von ihrem "Pfadi Höck" oder vom "Blauring Kurs" nach Hause kommen wollen. Sollten die Jugendlichen doch zu spät unterwegs sein, besteht die Gefahr, dass sie z.b. von öffentlichen Überwachungskameras erfasst werden. Ja richtig, die Videoüberwachung gehört nämlich auch zum neuen Polizeireglement. Liest man dazu das Protokoll der betreffend Sitzung im Gossauer Stadtparlement, überrascht es wenig, dass der Antrag eines SP Politiker auf Streichung dieses Artikels mit grosser Mehrheit abgelehnt wurde.
Wieso all die Dinge gerade im friedlichen und harmlosen Gossau? Ein Hauptgrund ist sicher das kleinbürgerliche Klima in Gossau. Der typische Durchschnitts Bürger dieser Stadt, ist ca. 42 Jahre alt, wählt mit Vorliebe CVP oder vielleicht auch mal die Partei des blonden Toggenburgers. Ausserdem hat er ein Abo für das Freibad, liest am Sonntag die Zeitung mit den grossen Buchstaben, trinkt mit Vorliebe Kaffe Creme, oder das örtliche (vorzügliche) Bier. Am liebsten hat er es ruhig, vorallem am Abend wenn er "Deal or No Deal" im Fernsehen schaut. Der Papst ist im symphatisch, die Calmy Rey eher weniger. In die Ferien geht’s im Winter in die Flumserberge und im Sommer ins Südtirol, alle zwei Jahre auch mal ans Meer.
Ich hoffe es fühlt sich jetzt niemand angegriffen, einige der obigen Dinge sind ja nicht negativ, aber halt der Nährboden für solche überflüssigen Gesetze, wie das oben Beschriebene. Nach Gossau zieht man halt nicht wegen des ausschweifenden Nachtlebens, auch nicht wegen der kulturellen Vielfalt, und wohl auch nicht wegen der vielen Kebab Läden. Nein, in unserer Stadt wohnt man, weils ruhig ist (ausser für ewige Zeiten an der St.Gallerstrasse), weil einem niemand Drogen verkaufen will am Bahnhof, und nicht wenige wohl auch, weil sie vom Balkon aus den Säntis sehen wollen.
Da soll es halt ruhig bleiben, da braucht man keine spuckenden Jugendliche, kein Erbrochenes auf der Strasse, deshalb wählt man wohl auch Volksvertreter die solche Gesetze wie dieses Polizeireglement durchwinken.
Wohl dem der in den jetztigen Zeiten mit Problemen wie die Stadt Gossau zu kämpfen hat.

PS: sollte jetzt der eine oder andere den Lokalpatriotismus von gossau~fen oder von mir im Speziellen in Frage stellen, dem sei gesagt, dass wir den Namen unserer Stadt (meistens) im Positiven in die Welt hinaus getragen haben....ob in Miami oder Istanbul, ob in Dublin oder Lissabon. Das Ganze ohne grossartig rumzuspucken, oder auf fremde Strasse zu Erbrechen ;-)

Sonntag, März 01, 2009

Lausanne Sports:FC Gossau 1:1

NLB
Stade Olympique de la Pontaise
1'050 Zuschauer

Für mich war der Ausflug nach Lausanne, genau wie für die Mannschaft, kein Erfolg auf ganzer Linie. Gewohnt gehetzt, aber für einmal mit dem PKW, machte ich mich von der ersten, grösseren Laufveranstaltung des Jahres, direkt auf zum Fussballspiel nach Lausanne. Meine Euphorie nach dem 11km Rennen, und den darüberaus optimal abgestimmten Zeitplan, verflog allerdings schnell, als mir das NLB Städtchen Wohlen mit seinen Baustellen einen gehörigen Strich durch die Rechnung machte. Eigentlich ein gutes Pflaster für Gossauer Fussballer und deren Anhänger erwies sich die Aargauer Gemeinde an diesem Tag als ziemlicher Stolperstein. Stau und merkwürdige Umleitungen hielten mich lange auf, und kosteten wertvolle Zeit. Als ich Wohlen endlich hinter mir lassen konnte, dauerte es eine gefühlte Ewigkeit bis ich die lang ersehnte Autobahn erreichte. Zwichendurch wurde ich noch von einem blauen Opel mit getönten Scheiben begleitet. Der Typ hatte aus unerfindlichen Gründen das Gefühl ich wolle mit ihm den "Grosen Preis von Aargau" veranstalten. So liess er mich auffahren, und brauste dann mit 120 Stundenkilometer die Hauptstrasse entlang. Ich tuckerte gemächlich mit 80km hinterher. Scheinbar hat ihn selbst der Kindersitz, der Winnie Pooh Sonnenschutz an den Scheiben, und die Skibox auf meinem Dach nicht davon abhalten können, mich zum Duell auf vier Rädern herauszuforderen. Das wäre irgendwie wie wenn ein Hooligan den Armen-Pfarrer Sieber zu einem Eins gegen Eins auffordern würde.
Auf der Autobahn gings dann auch nicht bedeutend schneller voran wie in Wohlen City. Tausende Holländer und Deutsche auf dem Weg in die Skiferien, und alle müssen ins Berner Oberland genau dann wenn ich auch in diese Richtung muss…verdammt, wieso?! (diverse Flüche entglitten meinem Mund)
Nachdem ich die Stadt des künftigen Schweizer Meisters hinter mir gelassen hatte, gings danach ziemlich zügig voran. In der 33 Minute der ersten Halbzeit stand ich dann auf der Tribüne der altehrwürdigen Pontaise, das 1:0 für den FC Gossau hatte ich grad verpasst und Chappi machte schon mal einen"Lätsch". Gut so....

Aber jetzt der Gästeblog von Beat alias Günther, der am Abend zuvor beim Bundesliga Kracher 1.FC Köln:Armina Bielefeld weilte, um danach noch die legendäre Düsseldorfer Altstadt unsicher zu machen. Für die Freunde des gepflegten Boulevard Journalismus sei vielleicht noch angemerkt, dass er in der selben Kneipe sein Altbier zu sich nahm, wie Willi Herren, bekannt aus dem "Dschungelcamp", diversen"Ballerman Songs" und als Bösewicht aus der Serie "Die Lindenstrasse". Wahnsinn, von was für Begegnungen unser Beat später seinen Enkeln berichten kann ;-).


Lausanne Sports – FC Gossau 1-1
Pontaise, 1050 Zuschauer

Auswärts in Lausanne, da war doch was! Genau, im November 2007 spielte der FCG im Cup auf der Pontaise und gewann sensationell mit 2-0. An diesen Tag, den grossartigen Sieg und auch an die anschliessende legendäre Heimfahrt erinnern wir uns alle gerne. Heute stand in Lausanne jedoch wieder Ligaalltag auf dem Programm. Nach einer anstrengenden Nacht in Düsseldorf kehrte ich kurz nach Gossau zurück um sogleich wieder, diesmal mit Fahnen und „Fetzen“ im Gepäck, den Weg Richtung Romandie anzutreten. Da unsere weiblichen Anhänger bereits am morgen früh die Reise antraten, (natürlich nicht ohne den Hintergedanken Shopping) und alle anderen potenziellen Mitreisenden anderweitig beschäftigt waren, trat ich die Reise für einmal ganz alleine an. Die 3 Stunden Fahrzeit vergingen dann wie im Zuge, hatte ich doch einiges an Schlaf nachzuholen, mein Magen liess dann auch nur 3 Biere der Marke Stadtbühler zu, für mehr war er (noch) nicht bereit. In Lausanne angekommen ging es mit einem der legendären Busse Richtung Olympiastadion. Schon bald danach trafen auch die Gossauer Damen ein. Diese waren ziemlich euphorisiert, es lag wohl an der erfolgreichen Shoppingtour (oder doch an den konsumierten Getränken?). Nachdem wir dem völlig verwirrten Sicherheits-Menschen in perfektem französisch erklärten, dass wir wirklich nur 5 Gästefans seien, durften wir uns einen freien Platz auf der Haupttribüne (dank Gratis-Tickets vom Verein) suchen, denn ein langes hin und her wäre nichts für unsere Nerven gewesen, waren’s doch nur noch 5 Minuten bis Spielbeginn. So ging es also sofort los, der FCG spielte wie sie vor 2 Wochen in Locarno aufgehört hatten. Unglaublich dieser Wandel in der Winterpause, der Ball lief hervorragend durch die Lausanner Abwehrreihen, Gossau erspielte sich grossartige Chancen und verwertete eine davon ziemlich glücklich durch Cyrill Schiendorfer. Natürlich war grenzenloser Jubel angesagt. Leider schlugen die heute im roten Trikot spielenden Gossauer danach nicht noch ein weiteres mal zu, so dass Lausanne immer besser ins Spiel kam. Kurz nachdem auch die zweite Männliche Unterstützung im Gästeblock erschien, pfiff der unsägliche Schiri einen Elfmeter für Lausanne. Ein überaus strittiger Entscheid. Den Romands war das natürlich egal, der Strafstoss wurde souverän versenkt, da hatte auch der heute wiederum souveräne Darko keine Chance. In der zweiten Halbzeit folgte dann der zweite fatale Pfiff, welcher zum Platzverweis (gelb-rot) für den anscheinend wieder erstarkten Tomislav Misura führte. Die letzten 30 Minuten zeigte Gossau sein neues Gesicht 2009, mit viel Kampf und Leidenschaft wurde der verdiente Punkt nach Hause gerettet. Unterstützung auf den Rängen erhielt unsere Gruppe nun auch noch durch einen „Auswanderer“ aus dem Kanton Uri, welcher sich kurzerhand entschied, stimmkräftig mit zu supporten. Schlussendlich waren wir angesichts der Unterzahl in der 2.Halbzeit hochzufrieden und feierten die Mannschaft. Trotzdem wäre heute sogar noch mehr drin gelegen, doch alles jammern bringt nichts, wenn die Mannschaft so weitermacht, bin ich zuversichtlich, dass der Ligaerhalt geschafft wird! Auf der anschliessenden Reise nach Hause wurde über die Schwärmerei zu Fussballern, Alkoholproblemen von Fussballfans und eine baldige Heirat gesprochen. Hoffen wir, dass der Aufwärtstrend anhält und wir schon bald über dem „Strich“ sind.
Günther

bleibt noch anzumerken, dass auch ich irgendwann gegen Mitternacht wieder Gossau erreichte. Das ganz ohne die Begleitung von rasenden Opel Fahrern.