Sonntag, März 01, 2009

Lausanne Sports:FC Gossau 1:1

NLB
Stade Olympique de la Pontaise
1'050 Zuschauer

Für mich war der Ausflug nach Lausanne, genau wie für die Mannschaft, kein Erfolg auf ganzer Linie. Gewohnt gehetzt, aber für einmal mit dem PKW, machte ich mich von der ersten, grösseren Laufveranstaltung des Jahres, direkt auf zum Fussballspiel nach Lausanne. Meine Euphorie nach dem 11km Rennen, und den darüberaus optimal abgestimmten Zeitplan, verflog allerdings schnell, als mir das NLB Städtchen Wohlen mit seinen Baustellen einen gehörigen Strich durch die Rechnung machte. Eigentlich ein gutes Pflaster für Gossauer Fussballer und deren Anhänger erwies sich die Aargauer Gemeinde an diesem Tag als ziemlicher Stolperstein. Stau und merkwürdige Umleitungen hielten mich lange auf, und kosteten wertvolle Zeit. Als ich Wohlen endlich hinter mir lassen konnte, dauerte es eine gefühlte Ewigkeit bis ich die lang ersehnte Autobahn erreichte. Zwichendurch wurde ich noch von einem blauen Opel mit getönten Scheiben begleitet. Der Typ hatte aus unerfindlichen Gründen das Gefühl ich wolle mit ihm den "Grosen Preis von Aargau" veranstalten. So liess er mich auffahren, und brauste dann mit 120 Stundenkilometer die Hauptstrasse entlang. Ich tuckerte gemächlich mit 80km hinterher. Scheinbar hat ihn selbst der Kindersitz, der Winnie Pooh Sonnenschutz an den Scheiben, und die Skibox auf meinem Dach nicht davon abhalten können, mich zum Duell auf vier Rädern herauszuforderen. Das wäre irgendwie wie wenn ein Hooligan den Armen-Pfarrer Sieber zu einem Eins gegen Eins auffordern würde.
Auf der Autobahn gings dann auch nicht bedeutend schneller voran wie in Wohlen City. Tausende Holländer und Deutsche auf dem Weg in die Skiferien, und alle müssen ins Berner Oberland genau dann wenn ich auch in diese Richtung muss…verdammt, wieso?! (diverse Flüche entglitten meinem Mund)
Nachdem ich die Stadt des künftigen Schweizer Meisters hinter mir gelassen hatte, gings danach ziemlich zügig voran. In der 33 Minute der ersten Halbzeit stand ich dann auf der Tribüne der altehrwürdigen Pontaise, das 1:0 für den FC Gossau hatte ich grad verpasst und Chappi machte schon mal einen"Lätsch". Gut so....

Aber jetzt der Gästeblog von Beat alias Günther, der am Abend zuvor beim Bundesliga Kracher 1.FC Köln:Armina Bielefeld weilte, um danach noch die legendäre Düsseldorfer Altstadt unsicher zu machen. Für die Freunde des gepflegten Boulevard Journalismus sei vielleicht noch angemerkt, dass er in der selben Kneipe sein Altbier zu sich nahm, wie Willi Herren, bekannt aus dem "Dschungelcamp", diversen"Ballerman Songs" und als Bösewicht aus der Serie "Die Lindenstrasse". Wahnsinn, von was für Begegnungen unser Beat später seinen Enkeln berichten kann ;-).


Lausanne Sports – FC Gossau 1-1
Pontaise, 1050 Zuschauer

Auswärts in Lausanne, da war doch was! Genau, im November 2007 spielte der FCG im Cup auf der Pontaise und gewann sensationell mit 2-0. An diesen Tag, den grossartigen Sieg und auch an die anschliessende legendäre Heimfahrt erinnern wir uns alle gerne. Heute stand in Lausanne jedoch wieder Ligaalltag auf dem Programm. Nach einer anstrengenden Nacht in Düsseldorf kehrte ich kurz nach Gossau zurück um sogleich wieder, diesmal mit Fahnen und „Fetzen“ im Gepäck, den Weg Richtung Romandie anzutreten. Da unsere weiblichen Anhänger bereits am morgen früh die Reise antraten, (natürlich nicht ohne den Hintergedanken Shopping) und alle anderen potenziellen Mitreisenden anderweitig beschäftigt waren, trat ich die Reise für einmal ganz alleine an. Die 3 Stunden Fahrzeit vergingen dann wie im Zuge, hatte ich doch einiges an Schlaf nachzuholen, mein Magen liess dann auch nur 3 Biere der Marke Stadtbühler zu, für mehr war er (noch) nicht bereit. In Lausanne angekommen ging es mit einem der legendären Busse Richtung Olympiastadion. Schon bald danach trafen auch die Gossauer Damen ein. Diese waren ziemlich euphorisiert, es lag wohl an der erfolgreichen Shoppingtour (oder doch an den konsumierten Getränken?). Nachdem wir dem völlig verwirrten Sicherheits-Menschen in perfektem französisch erklärten, dass wir wirklich nur 5 Gästefans seien, durften wir uns einen freien Platz auf der Haupttribüne (dank Gratis-Tickets vom Verein) suchen, denn ein langes hin und her wäre nichts für unsere Nerven gewesen, waren’s doch nur noch 5 Minuten bis Spielbeginn. So ging es also sofort los, der FCG spielte wie sie vor 2 Wochen in Locarno aufgehört hatten. Unglaublich dieser Wandel in der Winterpause, der Ball lief hervorragend durch die Lausanner Abwehrreihen, Gossau erspielte sich grossartige Chancen und verwertete eine davon ziemlich glücklich durch Cyrill Schiendorfer. Natürlich war grenzenloser Jubel angesagt. Leider schlugen die heute im roten Trikot spielenden Gossauer danach nicht noch ein weiteres mal zu, so dass Lausanne immer besser ins Spiel kam. Kurz nachdem auch die zweite Männliche Unterstützung im Gästeblock erschien, pfiff der unsägliche Schiri einen Elfmeter für Lausanne. Ein überaus strittiger Entscheid. Den Romands war das natürlich egal, der Strafstoss wurde souverän versenkt, da hatte auch der heute wiederum souveräne Darko keine Chance. In der zweiten Halbzeit folgte dann der zweite fatale Pfiff, welcher zum Platzverweis (gelb-rot) für den anscheinend wieder erstarkten Tomislav Misura führte. Die letzten 30 Minuten zeigte Gossau sein neues Gesicht 2009, mit viel Kampf und Leidenschaft wurde der verdiente Punkt nach Hause gerettet. Unterstützung auf den Rängen erhielt unsere Gruppe nun auch noch durch einen „Auswanderer“ aus dem Kanton Uri, welcher sich kurzerhand entschied, stimmkräftig mit zu supporten. Schlussendlich waren wir angesichts der Unterzahl in der 2.Halbzeit hochzufrieden und feierten die Mannschaft. Trotzdem wäre heute sogar noch mehr drin gelegen, doch alles jammern bringt nichts, wenn die Mannschaft so weitermacht, bin ich zuversichtlich, dass der Ligaerhalt geschafft wird! Auf der anschliessenden Reise nach Hause wurde über die Schwärmerei zu Fussballern, Alkoholproblemen von Fussballfans und eine baldige Heirat gesprochen. Hoffen wir, dass der Aufwärtstrend anhält und wir schon bald über dem „Strich“ sind.
Günther

bleibt noch anzumerken, dass auch ich irgendwann gegen Mitternacht wieder Gossau erreichte. Das ganz ohne die Begleitung von rasenden Opel Fahrern.


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