Donnerstag, März 31, 2011

Gästeblog:Bulgarien : Schweiz 0:0

Gästeblog von Dani, der spontan nach Sofia flog, und dafür nicht wirklich belohnt wurde... EM Qualifikation Bulgarien-Schweiz, Vasil Levsky Stadion, Sofia BUL. Eine Woche vor dem Spiel hats mich dann doch gepackt und mein innerstes ich konnte mich davon überzeugen, nach Sofia zu fahren. Dabei probierte ich die Variante Altenrhein aus, welche mir äusserst symphatisch erschien. Zudem hat sich der Flug auf dem die anderen Teile der Sektion Träumerhaufen waren mittlerweile ziemlich verteuert. Ich musste dann aber feststellen, dass Altenrhein mit ÖV nicht erreichbar ist. Somit durfte mich meine Freundin hocherfreut des Morgens um 0530 an den Bodensee fahren. Der Flughafen ist aber top! Man wartet draussen und irgendwann wird man persönlich abgeholt. 2 Schritte weiter sitzt man schon im Flugzeug nach Wien. Nach kurzem Aufenthalt dort landete ich planmässig eine Viertelstunde vor dem Rest in Sofia. Es herrschte eine sehr angenehme Temperatur, wodurch ich schnell festgestellt habe, dass meine zusätzliche Jacke inkl. Regenschutz an sich die Reise für nichts gemacht haben. Nachdem sich die restlichen Trümmerhaufen eingefunden und mit Devisen eingedeckt haben gings dann los - mit 2 Taxis und sehr netten, zuvorkommenden Kutschern am Steuer in Richtung Hotel. Dort wurden aus den 30 Lewa schnell 30 Euros. Die beiden 2 Meter grossen, 200 Pfund schweren und glatzköpfigen Fahrer konnten uns aber überzeugen, dass dieser Preis schon seine Korrektheit habe... kurze Zeit später fand man sich an der Hotelbar wieder, nun mit der Gewissheit, dass man das mit der Währung unbedingt im Voraus klären muss. Danach fuhren wir wieder mit Taxis (diesmal für 10 Lewa, die Fahrt dauerte aber doppelt so lange) ins Stadtzentrum. Schon die Taxifahrt machte eigentlich klar, dass nicht allzu viele Sehenswürdigen auf uns warten werden. Nachdem wir die Kirche begutachtet haben liefen wir eineganze Zeitlang durchs Stadtzentrum und frönten der schönen Bauwerke. Wie immer meldete sich nach einer Weile der Hunger und nach einer weiteren Weile sassen wir auch in einer Gartenschänke. Durch die kyrillisch geschriebenen Karten wurde die Bestellung nicht einfach, aber irgendwann einigte man sich auf "8 Mal dies (Finger aufs Bildchen) und 8 Mal Bier". Die Biere tröpfelten denn auch Stück für Stück ein. Dreissig Minuten später begann es im gleichen Takt mit dem Essen. Erstmal 2 Teller Fleisch und Chevapcici mit Kartoffeln fürs obere Ende vom Tisch. Eine gefühlte Stunde später 2 Teller Chevapcici und Kartoffeln für die nächsten usw. Die Speise war ganz in Ordnung, nur hatte der arme Sascha Hehn noch immer nix auf dem Tisch. Ganz zum Schluss kam die Dame dann nochmals aus dem Keller - begleitet von Witzen, dass da wohl eh keine Würsten mehr übrig sind - und prompt kriegte Er noch 'was gegrilltes, ich aber nicht mehr. Danach begab man sich noch eine Runde "zu den schönsten Plätzen Sofias". Am Abend wurde dann noch mit einem ausgewanderten Schweizer ein "Bulgarischer Abend" abgemacht. Wir trafen und mit den Leuten eine gefühlte Stunde nachdem wir abgemacht haben vor einem Hotel, danach ging es in eine typisch bulgarische Kneipe. Dort angekommen wurde uns von einer Bulgarien, welche für irgend etwas Regie führt (keine Erwachsenenfilme - wie sie auf mehrmalige Nachfrage bestätigt hat) in die Essgewohnheiten der Bulgaren eingeführt. Es gab eine grosse Platte mit Salat - und dazu eine Flasche einheimischer Magenbrenner. Dieser musste auch (gemäss Tradition...) zum Salat getrunken werden. Später gab es eine schöne Platte Fleisch und wir wurden sehr lecker verköstigt. Unsere Tischnachbarn waren eher von der unangenehmeren Sorte, wodurch wir bald nach dem Essen aufgebrochen sind und unser Glück in einem Tanzschuppen nahe dem Hotel gesucht haben. Dort hatten wir noch ein bisschen Spass. Den nächsten Morgen erlebten alle etwas unterschiedlich. Während ich mich noch am Vormittag aus dem Bett kämpfen konnte warteten einige der Sektion Trümmerhaufenschon in einer netten kleinen Gartenwirtschaft. Einige weitere Kameraden konnten sich zu dem - und auch zu einigen späteren Zeitpunkten nicht bewegen, wodurch wir sehr spät auf sie getroffen sind. Wir genossen das schöne Wetter und machten uns später auf in Richtung Stadtzentrum. Unterwegs kreuzte ein Schuppen in dem man um Geld spielen kann unseren Weg. Wie normal wurde man mit einheimischen Bierspezialitäten verköstigt solange man den Roulette-Tisch laufen liess. Das taten wir dann noch eine ganze Zeit, bis offiziell der Biervorrat zu Ende war. Einige von uns konnten sich sogar "auszahlen" lassen und mit einem Lächeln ging es per Taxi zum Vasil Levsky Stadion. Dort angekommen entdeckten wir noch einige Strassenverkäufer. Die Preise für die Bulgarien-Schals waren hier wieder sehr hoch (was wohl erklärt, dass die Verkäufer auch den einen oder anderen Skischuh feilgeboten haben...). Man traf auch wieder auf diverse Landsleute, einige sah man von weitem an, dass sie nicht wegen dem Spiel sondern eher wegen der "günstig zu erwerbenden Liebe" in dieses Land im Osten gereist sind. Im Stadion fanden wir schnell unsere Plätze und kurz vor Spielbeginn trafen auch die beiden "wir sind noch müde und bleiben im Hotel" Kollegen ein. Zum Spiel gibt es in etwa soviel zu sagen: wenn einer behaupten kann, im Verein solche Chancen zu verwerten hat er kein Abschiedsspiel im modernen Neubau nahe der Themse verdient. Nach dem Spiel fand sich der komplette Träumerhaufen in einer gemütlichen Pizzeria ein. Natürlich war die Karte wieder komplett in kyrillisch, was gewisse Mitfahrende zu einem "Ah, Spaghetti, Spaghetti" verleiten liess. Die Pizzas waren jedoch sehr lecker. Den Abend liess man dann bei ein paar Leva im Automaten ausklingen, da alle ziemlich kaputt waren und die "Sechzig Diskos" zu Fuss einfach zu weit weg waren.

Mittwoch, März 30, 2011

Gästeblog: FC Tuggen : FC Gossau 5:0


wer von den Gossau~fen's hat an diesem Tag wohl das schlimmere Spiel gesehen...?

Laura war jedenfalls in Tuggen und wenig begeistert von der Darbietung des FC G. Sie konzentriert sich in ihrem Bericht daher auf Randerscheinungen im Kanton Schwyz. Ein genauer Blick aufs Spielfeld lohnt ja bekanntlich seit langem nicht mehr, sowohl bei der "Nati" wie auch bei den Gossauern.


Gästeblog: 1.Liga, Linthstrasse, 420 Zuschauer / Die Reise zum „statistisch besten Fussballklub des Kanton Schwyz (gem. Homepage)“ begingen wir nur zur zu Dritt. Sofia war wohl an diesem Samstag ein etwas beliebteres Ziel als Tuggen, immerhin Ort des Tabellenspitzenreiters der 1. Liga, Gruppe 3. Ob sich die Berge in der Umgebung, genauer gesagt die Tuggener „Berge versetzen lassen“?, fragten wir uns. Für den Führungstreffer mussten sie aber noch keine Glanzleistung zeigen. Ein etwas unglücklicher Rückpass Oertig zum Goalie, und schon war die Arbeit getan. Dumm gelaufen. 43. Minute 2:0 durch Nushi, 45. Minute 3:0 durch Nushi. Gut, dass die Pause kam. Zeit für eine Bratwurst. Obwohl Tuggen bietet im Angebot neben der obligatorischen Bratwurst und dem Cervelat auch die Schweinsbratwurst im Sortiment. Vielleicht ist es also gar nicht das Bergpanorama das Geheimrezept der Tuggener, sondern die etwas andere Wurst. Wir jedenfalls vermuteten, dass der Doppeltorschütze sich in der Pause ebenfalls eine solche zur Stärkung gegönnt hat, denn schon 2. Minuten später hatte er den Hattrick geschafft. So waren es die ehemaligen Gossauer, Alessandro Maier (verletzt), Zverotic und Etemi, die sich am Ende wieder eine Bratwurst, egal welcher Art, verdient hatten. Uns blieb schliesslich nur noch die Hoffnung im Länderspiel gleich darauf, möglichst wenige Parallelen zum gesehenen Match zu finden… Anmerkung: diese Hoffnung wurde erfüllt, es gab deutlich weniger Tore in Bulgarien.

Montag, März 21, 2011

FC Gossau : FC Luzern U-21 0:2

1.Liga
Sportanlage Buechenwald
280 Zuschauer

Gossau war an diesem Sonntag das grosse Thema in den lokalen Medien. Gesprochen und geschrieben wurde dabei nicht über das nachmittägliche Gekicke auf dem Buechenwald Sportplatz. Vielmehr stand eine Messe in der Andreas-Kirche im Mittelpunkt des Interesses. Der örtliche Pfarrer orientierte darin die Gläubigen über seine bevorstehende Demissionierung. Trotz Zöllibat wird der katholische Priester in den nächsten Monaten Vater. An und für sich ein freudiges Ereignis, das im fernen Vatikan allerdings immer noch nicht toleriert wird.

Langsame, rückwärtsgewandte Denkensweise. Lethargisches Festhalten an falschen Positionen. Das hätte auch alles zur Mannschaft des FC Gossau gepasst. Selbst ein ganzer Priesterorden wäre nicht mit soviel Nächstenliebe aufgetreten, wie die Hintermannschaft der Fürstenländer. Das furios aufspielende Nachwusteam des FC Luzern lief mehrmals beinahe ungehindert durch die Abwehrreihen der Gastgeber. Der bemitleidenswerte Torwart Adrian Zürcher wehrte sich als Einziger gegen eine Kanterniederlage. Der 2:0 Sieg der Innerschweizer fiel eindeutig zu wenig hoch aus. Die 280 Zuschauer verfolgten das Geschehen auf dem arg malträtierten Rasen mit einer gewissen Fassungslosigkeit. Ein zynischer Beobachter meinte in der 89.Minute, dass es wohl heute nichts mit einem Sieg für den FC Gossau werde. Am Schluss reichte es nicht einmal zu einer(!)Torchance für den NLB-Absteiger. Die Drittletzten der Tabelle legen eine eklatante Heimschwäche an den Tag.

Courage und Charakter zeichnen die mutige Entscheidung des zurücktretenden Pfarrers aus. Alles Eigenschaften die man dem Gossauer Fanionteam absprechen muss. Im sozialen Netzwerk wurde eine Gruppe gegründet, die zum Ziel hat, dass der werdende Vater Priester bleiben darf. Die zahlenmässige Unterstützung wächst stündlich. Die erste Mannschaft des FC Gossau sollte im Moment keine Gruppe zur Unterstützung im Abstiegskampf ins Leben rufen. Das Echo wäre bestimmt äusserst gering, und sie dürften keine himmlischen Kommentare erwarten, eher im Gegenteil...

Donnerstag, März 17, 2011

FC Gossau : SC Buochs 2:1

1.Liga
200 Zuschauer
Sportanlage Buechenwald

Es sind keine einfachen Tage. In Libyen tobt ein heftiger, blutiger Bürgerkrieg. In Japan herrscht nach dem tragischen Jahrhundertbeben Angst vor dem nuklearen Super-Gau. Ein Blick ins benachbarte Frankreich, das 58 Atomkraftwerke unterhält, stimmt auch nicht gerade optimistisch für die Zukunft. Da dient die Tabelle der 1.Liga Gruppe 3 nicht als Stimmungsaufheller. Der FC Gossau kämpft um den Klassenerhalt.

Wäre das Ganze noch nicht schlimm genug suchen auch noch halbwüchsige Teenager unsere Gesellschaft beim abendlichen Flutlicht Kick. Ihre Trainerhosen, ihre freche Klappe und ihre Begriffsstutzigkeit deutet durchaus auf eine kommende Karriere als "Mitläufer"-Ultra' hin. Während das Heimteam auf dem Feld von der ersten Minute an das Zepter übernimmt, belästigen uns die Jugendlichen mit ihrem Halbwissen aus diversen Internet Foren. "Die Schweizer Fanszene sei im Fall in ganz Europa hoch angesehen". Wem das so ist, wird das bei diesem "Nachwus" nicht so bleiben, denkt man für sich. "Die Ultras Rapid Wien haben eine Freundschaft mit dem Gate 13 aus Griechenland und die Schickeria sei die beste Szene Deutschlands". Bruchstückhaft werfen sie jeden Schnippsel ihres Wissens in die Runde. Gut ist einiges auf dem Feld los, so sind wir von diesem Gelabber ablenkt. Der Goalie des SC Buochs steht nach einer Notbremse bereits unter der Dusche, als der Gossauer Aydeniz die verdiente Führung erzielt. Beim Anblick der Jubelszenarien der Blau-Weissen sind wir allerdings vor allem froh, dass sich niemand dabei verletzt hat.

Nachdem die Jünglinge bemerken, dass sie nicht unsere ganze Aufmerksamkeit geniessen werden sie auch noch unverschämt. "Wir seien ja gar keine richtigen Fans. Nicht richtige Ultras wie sie, die im Fanblock des benachbarten NLA Vereins stehen".

Der FC Gossau geht mit dem knappen 1:0 Vorsprung in die Kabine. Die wenigen Zuschauer zeigen sich weder euphorisch noch konsterniert. Der Tabellenletzte aus der Innerschweiz scheint mit dem Zwischenstand auch ganz zufrieden. Die Mannschaft des ehemaligen Erzgebirge Aue Legionär Dusan Pavlovic hat sich mit dem Abstieg wohl schon abgefunden. Die Lage ist mit 5 Punkten auf der Haben-Seite auch schier aussichtslos. In den zweiten 45 Minuten machen sich die Fürstenländer dann das Leben selber schwer. Sie haben mehr Präsenz im gegnerischen Strafraum, als Karl Theodor zu Guttenberg in den deutschen Medien. Ungelogen ähneln sich dabei die Möglichkeiten wie Duplikate. Die Blau-Weissen vergeben aber selbst die besten Chancen. Dies führt zu einem heftigen Wortgefecht innerhalb des Teams. Irfan Testemel und Enzo Todisco sind am heutigen Tag mit Bestimmtheit die lautesten Personen auf der Buchenwald Sportanlage. Unsere Teenie-Freunde zeigen sich darob unbeindruckt. Sie tauschen lieber angebliche Erlebnisse aus, die selbst den erfahrensten "Bunga-Bunga" Politiker aus Italien die Schamesröte ins Gesicht getrieben hätte.

Die Hausherren erzielen durch Silvan Eggmann doch noch das 2:0. Er lässt sich nach dem Treffer feiern, als hätte er gerade im Alleingang die Krise in Nordafrika gelöst. Die aufopferungsvoll kämpfenden Buochser kommen danach noch zum Anschlusstreffer. Zu mehr reicht es aber nicht und der FC G holt drei eminent wichtige Punkte. Der Blick auf die restliche Saison macht im Fürstenland deutlich mehr Hoffnung, als der Gedanke an den Fussballfan-Nachwus.

Dienstag, März 15, 2011

SC Brühl : FC Gossau 1:1

Gästeblog von Fabio, der in der Freizeit öfters mal Play Station spielt.

1.Liga
Paul Grüninger Stadion
1'250 Zuschauer

Nach langer Zeit ging es für mich wieder einmal ins Paul-Grüninger-Stadion. Das letzte Mal als ich da war, war mit meiner Mannschaft (YB) in einem typischen Pokalspiel mit viel Regen und einem Elfmeterschiessen welches das Spiel entscheidete.

Für dieses Lokalderby waren die Wettervorhersagen um einiges besser und zu einem Elfmeterschiessen konnte es ebenfalls nicht kommen. 1‘280 Zuschauer verfolgten die Partie zwischen dem SC Brühl (oder Ex-FC Gossau) und dem FC Gossau bei trockenem Wetter, jedoch zunehmend stärkerem Wind. Im Mittelfeld traten beim FCG die neuen Tastemel und Lattmann auf. Wobei Letzterer ein alter Bekannter ist, welcher mit den Gossauern schon NLB-Einsatzzeiten hatte. Hoffen wir, dass die 1. Ligazeiten ein wenig erfolgreicher verlaufen für den ballverliebten Techniker. Ebenfalls wieder dabei war Yago Bellon. Im Spiel gegen Eschen hat er sich noch das Nasenbein gebrochen. Dank einer Maske war er dann aber einsatzbereit. Er war dann auch gleich die Leaderfigur im schwungvoll agierenden FCG-Spiel. Auch die Verteidigung des FCG war schwungvoll gestartet, aber eher in der Disziplin Rudern. Doch alles paddeln nützte nichts. Böhi gewann ein Kopfballduell gegen den um einiges grösseren Marco Varga, schoss den Gossauer-Goalie gekonnt an, der Ball prallte zu Morina welche die gute Gossauer Anfangsphase jäh stoppte. Wieder einmal zeigte Böhi, dass er ein blau-weisses Herz hatte und versuchte noch, die Brühler Führung zu verhindern ;-)

Doch die Gossauer kamen wieder zurück. Goalie Zürcher machte das Spiel schnell, Bellon lancierte Eggmann und dieser netzte zum 1-1 ein. Nach 23 Minuten ein weiteres Indiz, dass der Brühler Mittelfeldmotor Böhi ein eigentlich Gossauer ist. Todisco tankte sich auf der linken Seite gekonnt durch, Böhi konnte ihn nur noch mit einem Foul stoppen. Da Böhi der letzte Mann war, durfte er bereits unter die Dusche und die Gossauer über 70 Minuten in Überzahl spielen. Leider konnte aus der Überzahl nicht viel zwingendes rausspringen. Im Mittelfeld wurde der Ball oft zu lange gehalten. Tastemel flog vor allem dank seinen PlayStation3-Dribblings auf. L2 und 2xViereck oder so … meistens vergebens. Die Brühler hatten hinten das Spieldiktat im Griff und konnten trotz Unterzahl ab und an einen Angriff starten, welcher die wackelige Gossauabwehr vor Problemen stellte. Für die Offensive wurde im Winter viel getan, vielleicht wurde aber die Abwehr ein wenig vernachlässigt. Das Spiel endete mit einem freundschaftlichen 1 zu 1. Die Gossauer Mannschaft zeigte eine hoffnungsvolle Partie und ich bin überzeugt, dass diese Mannschaft die Klasse halten wird. Bereits am Mittwoch bietet sich die Chance, drei wichtige Punkte im Kampf um den Abstieg einzufahren.

Montag, März 07, 2011

USV Eschen/Mauren : FC Gossau 4:0

1.Liga
Sportpark Eschen
250 Zuschauer (Gratis Eintritt)

In der Nähe des Sportpark in Eschen befindet sich der Feldkircher Wildpark. Oberhalb der Voralberger Stadt gelegen, ist der Besuch des Naherholungsgebiet eine willkommene Einstimmung auf die Rückrunde der dritthöchsten Schweizer Liga. Die Tierwelt offenbart durchaus Parallelen zum Fürstenländer Fussballverein. Die Wildschweine knietief im Matsch stehend, symbolisieren die aktuelle Lage des FC Gossau wohl am besten. Die umher hüpfenden jungen Rehe machen dagegen Hoffnung auf beschwingt aufspielende Jungspunde im Kader der Blau-Weissen. Ein anderes Tier sollte aber schliesslich symtomatisch für die Leistung des siegreichen Gegners stehen. Der Wolf.

Kostenloser Einlass wurde am heutigen Tag im Eschener Sportpark gewährt. Ob das am Maskenball lag, der nach dem Spiel im Vereinsgebäude stattfinden sollte, erfuhren wir nicht. Die Fasnacht scheint im Ländle jedenfalls einen hohen Stellenwert zu geniessen. Das Clubrestaurant war bunt geschmückt, und einige verkleidete Menschen erblickte man auch. Die Gäste aus der Ostschweiz wollten dem närrischen Treiben aber ein Ende setzen. Engagiert und mit schnellem Tempofussball spielten sie einige hochkarätige Chancen heraus. Der Neuzugang Yago Bellon ragte dabei besonders hervor. Der Mittelfeldspieler, einst beim Nachwus von Aston Villa unter Vertrag stehend, zeigte einen guten Einstand. Mit Gerrado Clemente hatte auch der USV Eschen/Mauren seinen "Star" auf dem Feld. Er galt einst als hoffnungsvolles Talent bei Juventus Turin. Premier League oder Serie A, und nun im Sportpark Eschen vor 250 Zuschauern, auch so können sich Karrieren im Fussball-"Business" entwickeln. Der Gossauer Angreifer Enzo Todisco hat ebenfalls schon bessere (NLA-) Zeiten erlebt. Seine Abschlussschwäche entwickelt sich mittlerweile zu einer Seuche. Selbst die besten Chancen vermag der symphatische Angreifer nicht zu verwerten. Ganz anders das Heimteam. Abwartend und mit gehörigem Abstand zum Tor, schlugen sie plötzlich blitzschnell zu. Gossau war das Schaf, Eschen/Mauren der Wolf und es stand zur Halbzeit 1:0 für das Raubtier.

In der Pause lief auf dem Bildschirm im Clublokal die Bundesliga. Hannover 96 bewies dabei, wie man mit schnellem Fussball erfolgreich sein kann. Die Niedersachsen schossen im Gegensatz zu den Gossauern das eine oder andere Tor. Ähnlich erfolgreich wie für Bayern Coach Louis van Gaal verlief der Nachmittag für die Gäste aus dem Fürstenland. Besonders bitter für den besten Mann auf dem Rasen. Yago Bellon musste in der 60. Minute mit einem Jochbeinbruch ins Spital transportiert werden.

Da half nicht mal mehr Beten! Das "Urbi et Orbi" sprach Johannes Paul II 1985 im Fürstentum. Selbst ein kollektives Niederknien vor dem Papst-Denkmal neben dem Eschener Fussballplatz hätte aus Gossauer Sicht nichts mehr genützt. Der Abstiegsgespenst weht heftig über die Ostschweiz. Die Zukunft des FC G ist in etwa so ungewiss, wie die aktuelle Lage in Nordafrika. Heissen die Gegner im nächsten Jahr tatsächlich Seuzach, Rorschach und Amriswil?

Sinnbildlicherweise ist das Wildschwein nun gefordert in die Rolle des Wolfs zu schlüpfen. Ansonsten steigt dieser Verein (rechnerisch) zum dritten Mal in Folge ab. Die Versenkung in der Beutungslosigkeit und Spiele auf den Sportplatz Aegeten in Widnau stehen kurz bevor.