Mittwoch, Januar 28, 2009

Lukas reist...(Teil 3)


gerade noch in Brasilien, nun schon unterwegs nach Paraguay. Hier also Lukas mit dem nächsten Teil seines Reiseberichts.
Gästeblog:

Südamerika Tour Oktober 2008-Paraguay

In letzter Minute (alle die schon mit mir unterwegs waren werden jetzt denken „wie immer“ :-)) erreichte ich den Busbahnhof und den Bus, der für die nächsten 22 Stunden meine Heimat sein soll. Nach dem Abreisestress und den vier anstrengenden und erlebnisreichen Tagen in Rio war ich froh mal einfach etwas Zeit für mich zu haben, aus dem Fenster zu schauen, die wunderbare Landschaft vorbeiziehen zu lassen, die ganzen Eindrücke zu verarbeiten, etwas schlafen, gemütlich lesen und Musik zu hören. So verging die Zeit wie im Flug und nach angenehmer Nacht, im sehr bequemen Bus, kam ich frühmorgens in Foz Iguazu an. Ich checkte bei einem der vielen Hostels ein und machte mich nach einem reichhaltigen Frühstück per Bus auf zu den grössten Wasserfällen der Welt. Die Iguazu Wasserfälle bilden die Grenze zwischen Brasilien und Argentinien und sind von beiden Seiten zu besichtigen. Insgesamt 3 Städte umgeben das Naturspektakel, wovon in jedem umliegenden Land eine beheimatet ist, das erklärt auch die verschiedenen Schreibarten für den Namen der Wasserfälle, da jedes Land eine andere Schreibweise pflegt. Das 3. Land ist übrigens Paraguay, dessen Grenze gleich in der Nähe ist und das, wohl mangels anderer Sehenswürdigkeiten, die Wasserfälle als grösste Touristenattraktion ihres Landes beschreibt. Obwohl der Fluss erst einige Kilometer später durch Paraguay führt. Rund um die Wasserfälle ist ein grosser Naturpark, von dessen Eingang dann Busse zu den Wasserfällen fahren. Mit dem 32 jährigen Zürcher Urs, SPler und FCZ-Fan, den ich im Bus kennengelernt habe, lief ich dann den kurzen Rest zu den Wasserfällen, in denen übrigens „Beisser“ in einem Bond-Film runterfiel, und schaute mir die ganzen Wassermassen an. Schon gigantisch, zuerst sieht man von Weitem die ganze Wasserwand, dann geht man näher und plötzlich steht man mittendrin. Bei der Rückfahrt zum Parkeingang stiegen wir unterwegs aus und wollten noch ein wenig den Wald besichtigen, dies wurde uns leider verwehrt, sodass wir nur dem Strassenverlauf folgen konnten. Nach einer nicht so überzeugenden Pizza verabschiedeten wir uns, da er in der paraguayischen Stadt Ciudad del Este schlief.
Da die Kleinstadt nicht viel zu bieten hat verbrachte ich den Abend mit drei Schweden im Hostel. Am darauffolgenden Morgen machte ich mich per Bus auf nach Ciudad del Este von wo der Bus nach Asuncion fuhr. Da der Bus in Foz Iguazu lange auf sich warten liess und am Zoll unglaublich lange im Stau stand, stieg ich aus und fuhr mit einem Mototaxi über die Grenze zum Busbahnhof. Durch diese zeitsparende Massnahme und dank dem Fahrstil meines Fahrers schaffte ich es in letzter Minute noch auf den Bus, für den mir Urs freundlicherweise schon Tickets gekauft hatte. Ziemlich erschöpft von den ca. 1898 Herzstillständen, die ich hinten auf dem Motorfahrrad hatte, liess ich mich in den Sessel fallen und verbrachte die 5 Stunden nach Asuncion mit Schlafen, Lesen und mit interessanten Diskussionen. Anlässlich des Länderspiels von heute Abend ordnete der Präsident kurzfristig einen halben Feiertag an, auch ansonsten spürte man überall die Euphorie die momentan um Paraguays Nationalmannschaft herrscht. Grund dafür ist die klare Tabellenführung in der Qualifikationsgruppe für die WM 2010 in Südafrika, Paraguay steht 5 Punkte vor Argentinien und Brasilien, den grossen Nachbaren. Heute sollte ein weiterer grosser Schritt zur Qualifikation getan werden, daran zweifelte auch niemand, gastierte doch das letztplatzierte Peru.
In Asuncion, der Hauptstadt Paraguays, angekommen klärte ich als erstes gleich die Weiterfahrt nach Buenos Aires ab und reservierte den Bus. Nach der Gepäckaufgabe machten wir uns schon in Richtung Stadion auf, da das Spiel mangels Flutlicht schon um 17h10 begann. Die Busfahrt zum Stadion war sehr abwechslungsreich, kam doch bei jeder Station ein neuer Verkäufer in den Bus und verkaufte seine Ware, vom Batterienverkäufer über den Kaugummiverkäufer bis zu Verkäufer von diversen Getränken und Esswaren war alles dabei. So eine Art frische Brotringe in Donutsform bildeten mein Mittagessen und den kulinarischen Höhepunkt von Paraguay. Am Stadion kauften wir auf dem Schwarzmarkt Karten für die Gegentribüne und betraten schon ziemlich früh das Nationalstadion Paraguays. Nach und nach füllte sich das Stadion und bis auf den Gästeblock waren alle Tribünen voll. Das erwartete Schützenfest wurde es leider nicht, trat Paraguay doch eher harmlos auf. Als sie gegen Schluss das Tempo erhöhten reichte es aber zu einem ungefährdeten 1:0 Sieg, womit sie mit einem Bein schon in Südafrika sind. Die Stimmung war für ein Länderspiel gut, kommt aber natürlich nicht an die sonst in Südamerika herrschende Stimmung an. Nach Spielschluss verabschiedete ich mich von Urs, der wieder zurück nach Ciudad del Este fuhr, während ich noch etwas im Stadion blieb, dem Treiben zusah und anschliessend in einem proppenvollen Bus in die Stadt zurückfuhr. Die Fahrt dauerte ewig und der Schweiss lief den Leuten nur so die Stirne runter. Die Verkäufer zeigten sich flexibel und verkauften an Ampeln durchs Fenster gekühltes Bier.
In der Stadt suchte ich mir ein Hotel und liess den Abend unspektakulär mit einigen Paraguayer, einem guten Essen und Fussball im TV ausklingen. Der 1:0 Sieg von Chile über Argentinien vergrösserte die Freude der Paraguayer natürlich noch mehr. Irgendwann verabschiedete ich mich, holte das Gepäck am Busbahnhof und fiel ins Bett. Nach einer ,endlich mal genug, langen Nacht hatte ich am Donnerstag einen gemütlichen Morgen, bevor Mittags der Bus nach Buenos Aires fuhr. Diese Busfahrt war etwas anstrengender als die Erste, war doch der Platz um einiges unbequemer und meine Sitznachbarin um einiges mühsamer als auf der ersten Fahrt. Dank meinem äusserst interessanten Buch verging aber auch diese Fahrt und am Freitagmorgen erreichte ich die Stadt meiner Träume, quasi das Mekka der Fussballfans, Buenos Aires.

Montag, Januar 26, 2009

mehr oder weniger freudige Ereignisse

-erst einmal Herzliche Gratulation an unseren Argentinier. Jorge Arie Fernandez wurde Vater einer Tochter mit dem schönen Namen Shirei. Eine richtige, gebürtige Ostschweizerin die Kleine. Die Familie Fernandez wird also später die Schweiz nicht nur als Kältezone in Erinnerung behalten, sondern auch als Geburtsort ihres ersten Kindes. Hoffen wir das Jorge Gossau auch als sportliches Sprungbrett und als Unabsteigbar im Gedächtnis verbleibt.

-etwas verwundert schauten Gossauer Fussballfans schon, als dem St.Galler Tagblatt zu entnehmen war, dass sich Tomislav Misura in die Torschützenliste beim Testspiel im kroatischen Pula eingetragen hat. Tomislav Misura, da war doch was?
Anfang Jahr liess man von Vereinsseite verlauten, dass sich die Wege zwischen dem 1-Tore Mann und dem FC Gossau trennen werden. Misura spielte dann auch diverse Begegnungen als Testspieler mit dem FC Winterthur.
Ob diese plötzliche Kehrtwende im Falle des etwas unglücklich agierenden kroatischen Stürmers etwas bringen wird, wage ich nicht nur leise zu bezweifeln. Die folgende Aussage des Gossauer Präsidenten, vor einigen Wochen im St.Galler Tagblatt getätigt, lässt einen auch nicht gerade mit überschwänglicher Hoffnung zurück: «Tomislav Misura ist ein charakterlich einwandfreier Mensch. Aber er hat keine Akzeptanz im Kader gefunden und nicht reüssiert. Und deshalb ist es zu Problemen gekommen»
Ansonsten habe ich bei den Testspielern im Moment ein wenig den Durblick verloren.
Vidic (Kroatien),Petricevic (Kroatien), Alessandro Maier (St. Gallen), Cyrill Schiendorfer (Wohlen), diese sicherlich äusserst grossen Fussballtalente kamen beim Test gegen den NK Sibenik zum Einsatz. Hoffentlich ist ein grosser, kämpferischer, routinierter und treffsicherer Stürmer dabei (gibt’s so was in der Schweiz überhaupt???), denn nur mit hoffnungsvollen jungen Spielern kommt man wohl nicht weit (Siehe Hinrunde)
So ein Typ à la Carsten Jancker (Jahre 1998-2001) das wärs irgendwie….

-Kennt ihr den SV Meppen? Der Fussballverein aus dem Emsland war in Deutschland jahrelang der Innbegriff des kleinen, provinziellen Kult-Clubs. Der Verein hielt sich jahrelang in der zweiten deutschen Bundesliga, musste aber oft Schmähungen über sich ergehen lassen. So sangen gegnerische Fans beim Abstieg des 1.FC Kaiserslautern "Ihr seid Deutschlands Deppen, nächstes Jahr in Meppen". Als der FC Schalke 1988 aus der 1.Bundesliga abstieg, liess Toni Schuhmacher verlauten "Ich spiel doch nicht in Meppen". Der Ex-Nationaltorwart wechselte daraufhin konsequenterweise vom Ruhrgebiet in die Türkei.
Einen ähnlichen Fall gibt es nun auch im Zusammenhang mit dem FC Gossau. Johann Lonfat, ebenfalls ein ehemaliger Nationalspieler, begründete sein Karrierenende bei Servette Genf u.a. damit, dass es ihm schwer falle seine Tochter, wegen eines Fussballspiel in Gossau, übers Wochenende verlassen zu müssen.

"Je ne peux pas lui dire que papa part à Gossau pour jouer un match de football lorsqu'elle me rejoint pour le week-end."

Der FC Gossau sollte dies positiv sehen. Persönlich finde ich es nicht schlecht, dass die Fürstenländer immer mehr als Beispiel für "Den Dorfverein" im bezahlten Fussball herhalten müssen. Lieber ein solches Image als gar Keins. Übrigens vor 20 Jahren liess ein lokaler Spediteur einen LKW mit der Aufschrift "SV Meppen-das Fussballerlebnis" vor Toni Schuhmachers Haus parkieren.

Wo wohnt Johann Lonfat ??? ;-)

Freitag, Januar 23, 2009

Lukas reist...(Teil 2)

Gästeblog von Lukas:

Südeamerika Tour Oktober 2008- Rio de Janeiro
Nun ging es also los, via Genf und nach zweistündigem Aufenthalt in Madrid sass ich im Flugzeug nach Rio de Janeiro, wo ich nach einem, mit Lesen und Schlafen verbrachten, zehnstündigen Flug um 17 Uhr Ortszeit in Rio landete.
Nach problemloser Zollkontrolle wartete schon der Hostelabholdienst, der ausnahmsweise aufgrund der Zeitknappheit gebucht wurde, auf mich und führte mich zu seinem Auto. Während der Fahrt starteten wir eine kleine Konversation in Portugiesisch und Englisch, dank gütiger Beihilfe von Händen und Füssen verstanden wir uns auch so einigermassen. Die Fahrt vom Flughafen in die Stadt bescherte mir schon ein gutes Stadtbild von Rio. Die Stadt ist sehr hügelig und wie nicht anders zu erwarten fuhren wir als erstes an einigen Favelas vorbei. Später kam der erste Strand und schon waren wir in der berühmten Lapa (Altstadt) von Rio angekommen.
(Nachdem ich diese ersten Zeilen kurz nach Heimkehr verfasste, liess ich den Bericht in den folgenden 2 Monaten links liegen. Erst kurz vor Weihnachten packte es mich plötzlich wieder weiter zu schreiben, sodass die Reise nun schon 2 Monaten zurückliegt.)
Wir fuhren also mit dem Taxi durch die Lapa durch und steuerten den kurvigen, hügeligen Altstadtwohnbereich hoch. 2 Kurven später standen wir schon vor dem Hostel „Rio“ das auf den ersten Blick nicht gerade zu überzeugen vermochte. Einige Treppenstufen höher war ich dafür umso begeisterter. Ein schönes Hostel, mit Terrasse, Pool und Küche. Ausserdem fährt direkt beim Hostel das alte kultige Tram vorbei (siehe Foto), bei dem man an der Seite stehen und mitfahren kann. Da ich keine Zeit hatte bezog ich mein Bett, zog mich schnell um und warf meine Wertsachen, in den für mich reservierten Minitresor. Mit dem gleichen Taxifahrer fuhr ich weiter zum neuerbauten Stadion „Joao Havelange“. Das Stadion, das nach dem langjährigen IOC Vorsitzenden benannt wurde, wurde für einen Leichtathletikanlass erbaut und dient nun als Heimat für den viertgrössten Verein in Rio, Botafogo. Der Club, mit einer traditionell intellektuellen Anhängerschaft, spielt seit dieser Saison vor mehr oder weniger Zuschauer in diesem 48`000 Zuschauer fassenden Stadion. Da der heutige Gegner Vitoria Salvador nicht gerade ein Reisser ist, fanden sich nur 6´000 Zuschauer (davon ca. 100 Gästefans) im Stadion ein. Botafogo hatte insgesamt vier verschiedene Fankurven, wovon der grösste Teil im Oberrang der Gegentribüne stand. Die anderen standen hinter den Toren, entweder neben den Gästefans oder nebeneinander mit ihren jeweils ca. 100 Leuten im Unterrang. Von Oberrang der Gegentribüne kam selbstverständlich die Stimmung, die mich aber nicht gerade zu überzeugen vermochte… Nett anzusehen dafür die vielen Fahnen (lustigerweise alle vier Gruppen gleich viel, die 3 kleinen Kurven hatten pro Person schon fast eine Fahne) und die vielen Blinker die andauernd gezündet wurden. Fussballerisch war es natürlich anders als in Europa, das Spiel endete schlussendlich mit einem 4:1-Heimsieg.
Als ich nach dem Spiel im Taxi sass (normalerweise fahre ich kaum Taxi, aber bei der Hinfahrt war ich unter Zeitdruck und auf der Rückfahrt war es aus Sicherheitsgründen), wusste der Taxifahrer nicht wo mein Hostel ist. Da ich den Weg auch nicht kannte fragte er etwas rum und liess mich dann an einer belebten Strasse raus, von da das Hostel in 5 Minuten zu Fuss zu erreichen wäre.
Schnell merkte ich, dass ich inmitten des Ausgangsquartiers von Rio stand. Ich verschob die Hotelsuche auf später und begab mich in die erste Bar. Als Europäer fällt man natürlich auf, und so ging es nicht lange bis ich von einer brasilianischen Studentin angesprochen wurde. Da sie sehr gut English sprach unterhielten wir uns eine Weile, was die Vorurteile, das Europäer aus Sicht der Südamerikanerinnen sehr attraktiv sind, schnell bestätigte. Als die Bar schloss meinte sie jedenfalls gleich, dass die Party bei ihr zuhause weiterging, was ich dankend ablehnte. Für die beiden Singles in meiner Leserschaft, die im Februar nach Südamerika aufbrechen werden, empfehle ich jedenfalls Einzelzimmer :-)
Nach einigen Rückfragen fand ich erfreulicherweise das Hostel wieder, wirkt doch die Altstadt ausserhalb des Ausgangsbezirks schon etwas düster. Erschöpft von der Reise fiel ich ins Bett.
Am Tag darauf ging ich mit der Metro zur Copacabana, dem wohl berühmtesten Stadtstrand der Welt. Schon schön, wenn man allerdings 2 Monate zuvor in Tel Aviv war wusste man das dies höchstens die Nummer 2 der Stadtstrände sein kann. Von dort bestieg ich den Bus in Richtung Busbahnhof, die Fahrt dauert zwar ohne Metro fast 2 Stunden, dafür fährt man durch viele interessante Viertel. Nach zwei Zwischenhalten, einmal beim wunderschönen, im Kolonialstil gebauten Vereinsheim, mit dem uralten kleinen Stadion an der Rückseite, von Fluminense, und dann noch bei einem grossen Markt wo man alles, aber wirklich auch alles, kaufen konnte, kam ich beim Busbahnhof an. Nach einem kurzen Check bei allen Busfirmen die Richtung Süden fahren, fuhr ich wieder Richtung Innenstadt. Nach einem leckeren Nachtessen in einem typisch brasilianischen Restaurant (Buffet mit diversen Sachen, Preis pro Gramm oder a discretion), kehrte ich ins Hotel zurück. Mittlerweile war es dunkel und ich entschied den Abend mit den anderen Touristen im Hostel zu verbringen. Nach diversen Gesprächen über deren Reisen und ein kurzer Internetcheck weiter entschied ich mich wie meine Weiterreise stattfinden soll. Eigentlich wollte ich dann zeitig ins Bett, eine BigBrother Anwärterin, die deswegen in Rio war, überredete mich aber für einen kurzen Bummel durch die Lapa. Wie zu erwarten wurde der Bummel nicht kurz, dafür hat die Lapa auch einfach zu viel zu bieten. Nebst den ganzen Clubs und Bars ist auf der Strasse extrem viel Los und ich wurde ca. 1898 Leuten vorgestellt, wenn ich sehe wie viele Leute Yara, die BigBrother Anwärterin, kennt traue ich ihr durchaus Erfolgschancen zu. Vom Rasta-Kiffer bis zum Polizist waren da alle Sorten Menschen dabei. Nach einem sehr amüsanten Abend gingen wir zurück ins Hostel. Samstags Morgen musste ich für Yara Kammermann spielen, da sie am Ipanema Beach ein Video drehen musste. Ipanema Beach ist der Strand neben der Copacabana und gilt unter Einheimischen als den Strand wo man hingeht. Anstatt Verkäufer und Touristen waren hier viele Surfer und Strandfussballer. Die Aufnahme bei BigBrother in Brasilien läuft über deren Homepage, da muss man sich anmelden und kann Youtube-Videos verlinken. Die Personen, deren Videos am meisten gesehen wurden, dürfen dann ins Haus einziehen.
Nun musste ich sie also Filmen wie sie dort mit diversen Leuten redete und dazwischen viel über sich selber erzählt.
Nach einem leckeren Mittagessen machte ich mich schon auf in Richtung Maracana-Stadion, dem ehemals grössten Fussballstadion der Welt. Wo 1950 noch 200´000 Zuschauer reinpassten, dürfen heute „nur“ noch 100´000 Zuschauer rein. Versitzplatzung sei Dank… Im Heimstadion von Fluminense und Flamengo, spielte heute der grösste Verein aus Rio, Flamengo, vor 81´000 Zuschauer gegen Atletico Belo Horizonte, die von ca. 400 Fans begleitet wurden. Das Stadion und die Kurve natürlich absolut beeindruckend! Die Fankurve, die im Gegensatz zu normalen Kurven nicht bei der Eckfahne endet sondern bis zum 16er weitergezogen ist, ist dadurch natürlich extrem gross und war natürlich hoffnungslos überfüllt. FOTO. Gigantisch wenn man bedenkt das in der Kurve mehr Leute stehen als in Bern ins Stadion passen. Wenn das ganze Stadion hüpft muss man sich sorgen ob der alte Beton das überhaupt verträgt. Schon lange vor dem Spiel wurde gesungen, gehüpft und unzählige Bengalen und Blinker gezündet. Leider war die Stimmung während dem Spiel nicht mehr so gut, was allerdings an der allgemeinen Nervosität lag. Anders ist es mir nicht zu erklären das nach dem Doppelschlag der Gäste vom 0:1 zum 0:3 die Stimmung wieder besser wurde. Am Schluss blieb es leider 0:3, hätte ich doch gerne einen Torjubel der Flamengo-Kurve gesehen. Als das Spiel zu Ende war fuhr ich mit der Metro in die Stadt, wo ich nach einer kurzen Nahrungsaufnahme den Abend im Hostel mit ein paar Deutschen und Holländer ausklingen liess.
Am Sonntag ging ich als erstes zum Busbahnhof um mein Busticket für die Fahrt nach Foz Iguazu am folgenden Tag zu holen. Nach einem Stadtbummel mit vielen interessanten Häuser, Gegensätze und Märkte fuhr ich zur Copacabana um noch mal ins Meer zu hüpfen. Schon in der Metro merkte ich dass irgendetwas spezielles los war und als an der Copacabana die Metrostation und die Strasse voller Leute war erfuhr ich das am Abend die Gay Parade von Rio stattfinden sollte. Mit 2 Brasilianerinnen wartete ich bei angenehmen Temperaturen auf den Einbruch der Dunkelheit und auf das Vorbeilaufen des Umzuges. Der ganze Umzug war äusserst spektakulär und extrem lang, sodass wir ein paar Stunden dem Treiben zuschauten. Von Klischeeschwulen über Transen bis zu vielen Heterosexuellen, die einfach aus Solidarität mitliefen, war alles zu sehen. Auffallend waren die extrem freizügigen Outfits und wie unkompliziert die Homosexuellen beim Anbaggern sind, da könnten wir Heteros einiges davon lernen J
Abends kehrte ich ins Hotel zurück und genoss noch das letzte Mal den einzigartigen Ausblick über Rio bevor ich Montags morgen Rio schweren Herzens verlassen musste. Selten hat es mir eine Stadt so angetan wie Rio, einerseits schockierten mich die ganzen Gegensätze in dieser Stadt, andererseits faszinierte mich die Lebensfreude, die sich am krassesten abends in der Lapa ausdrückt.

Mittwoch, Januar 21, 2009

Lukas reist...

vor einigen Monaten reiste ein Berner Fussballfreund, äusserst spontan zu einer Begutachtung der südamerikanischen Fussballkultur über den Atlantik. Auf gossau-geedanke.ch werden nun, in einer Serie, die spannenden Reiseberichte von Lukas veröffentlicht.

Südamerika Tour Oktober 2008-Der Aufbruch

Wir schreiben den Donnerstag 25. September und ich sitze im Zug nach Gossau. Am Morgen von England zurückgekehrt, steckte ich inmitten in meinen Zweiwöchigen Ferien und besuchte Freunde, bevor ich am Sonntag nach Thessaloniki ging. Mein Kopf war voller Gedanken, wurde doch YB im Cup den beiden ausgeschlossenen Mannschaften FC Alle und Wacker Grenchen zugelost und hatte dadurch ein Freilos, was mir wiederum ein freies Wochenende bescherte. Während ich im Kopf meine Agenda und die Spielpläne durchging wurde mir plötzlich klar dass daraus eine spielfreie Zeit von 3 Wochen entstand, da am Wochenende zuvor Länderspiele sein werden. Meine Gedanken überschlugen sich, 3 Wochen Spielfrei mitten während der Saison, wann wird es das wieder geben? Schon lange träumte ich von einer Reise nach Südamerika, nach meinem Vorgeschmack im letzten Jahr in Venezuela war der Wunsch noch grösser endlich mal Brasilien und vor allem Argentinien zu besuchen. Während noch um die Jahreswende eine ins Auge gefasste Südamerika Tour im Mai mit 2 Hamburger Kollegen aus Wetter- (Winter in Südamerika) und Jobgründen (Hochsaison im Mai) ins Wasser fiel, waren nun die Gegebenheiten schon um einiges besser, ist doch in Südamerika im Oktober frühlingshaftes Wetter, während es hier immer Kälter wird, dazu befand ich mich in einem gekündigten Arbeitsverhältnis auf Ende Oktober, da sollte es wohl möglich sein die Kündigung um 3 Wochen vorzuziehen. Die Fahrtzeit nach Gossau verging mit den Gedanken im Flug und noch am selben Abend wurden schnell im Internet die Flugpreise und die Spielpläne angeschaut. Während die Flugpreise mein Vorhaben nicht gerade begünstigten wussten die Spielpläne durchaus zu begeistern, war doch am Sonntag 19. Oktober das Spiel der Spiele in Argentinien, der „superclasico“ River Plate gegen Boca Juniors.

Bei Einkaufsbummel am folgenden Tag durch St. Gallen mit Coco, Flo und deren Töchterchen Emma war ich so begeistert von der Idee das mich Flo schon mit den Worten „Viel Spass in Südamerika“ verabschiedete, nun ja, soweit war ich leider noch nicht.
Leider war auch die Suche nach einem Mitfahrer nicht gerade einfach, durchaus logisch das viele meinen Vorschlag, dass wir in 10 Tagen für 20 Tage nach Südamerika gehen würden, Job oder Geldbedingt verneinen mussten.
Langsam machte auch ich mir die „vernünftigen“ Gedanken über Job und Kontostand und verwarf diese Idee, abgesehen von ein paar halbernsten Überzeugungsversuchen bei den Thessalonikimitreisenden, wieder.

10 Tage später, einen Tag nach dem letzten YB-Spiel für 3 Wochen, sass ich wieder im Büro, weit weg von Südamerika und nicht gerade motiviert, und bearbeitete meine in den Ferien angestauten Pendenzen. Als nachmittags meine Konzentration etwas nachliess und ich meinen Gedanken freien Lauf liess befand ich mich plötzlich auf irgendwelchen Airlines-Homepages wieder und suchte mehr unbewusst als bewusst Flüge nach Buenos Aires, Rio de Janeiro und Sao Paulo. Aus Vernunft und auf Grund des fehlenden Mitfliegers wurde die dauernd aufflackernde Idee jedoch wieder verworfen. Nichtsdestotrotz befand ich mich am Dienstag wieder auf den Homepages der Airline, aber auch hier regierte die Vernunft. Am Abend noch sass ich bei einem Kollegen in der WG am Tisch und starrte auf seine Weltkarte, ich erzählte ihm noch wie ich überlegte nach Südamerika zu reisen und wie geil es doch wäre und wie schade es doch ist das ich kein Mitfahrer gefunden habe. Nun ja, die Idee war wohl definitiv gestorben, würde ich nun doch kaum vor dem Wochenende fliegen können, was die sonst schon knapp bemessene Reisezeit definitiv zu kurz macht.

Trotzdem war ich mittwochs Mittag wieder auf der Iberia-Homepage und schaute mir die Preise an. Plötzlich wurde meine Aufmerksamkeit grösser, Genf - Rio via Madrid retour für nur 1000 Franken, Abflug am Donnerstagmorgen. Die Preise für die folgenden Tage waren drastisch höher, so das mir klar wurde das jetzt die letzte Chance bestehen würde. Ich schrieb mal einem Südamerikakenner und häufig Reisenden ein Mail wie denn die Lage fussballtechnisch momentan so sei.
Keine 5 Minuten später kam seine kurze Antwort, ich solle doch in ein paar Tagen noch mal schreiben, da er morgen für 3 Monate nach Argentinien reist wird er mir dann mehr sagen können.
Das schlug ein, ich müsste zwar alleine reisen, aber hatte wenigstens in Buenos Aires einen Kollegen den ich zwar nicht gut, aber immerhin flüchtig kenne und mit dem ich auch schon mal unterwegs war. Keine 5 Minuten später war ich am Verfassen des SMS, ob ich meine Kündigung auf heute vorziehen kann, an meine Chefin, die ausser Haus war und um 17 Uhr zurückkehren sollte, dran. Per Mail fragte ich noch einige ältere und vernünftige Kollegen was sie von der Idee hielten und was ich ins SMS schreiben soll. Nach ein paar Abänderungen, Korrekturen und Mails hin und her verschickte ich kurz nach 4 Uhr nachmittags das SMS. 5 Minuten später klingelt das Telefon, meine Chefin rief an. Ich nahm total nervös ab und wartete ab was sie dazu meinte. Ich solle eine Stufe höher gehen und den ranghöheren Chef fragen. Gesagt getan hatte ich 10 Minuten später das OK des höheren Chefs, er sagte allerdings die Entscheidungsgewalt liege nicht bei ihm, das müsse die direkte Vorgesetzte entscheiden. Ich schrieb ihr also wieder ein SMS und wartete bis sie um 17 Uhr ins Büro zurückkehrte. 1 Stunde und ein paar Rückfragen später hatte ich auch von der direkten Vorgesetzten das OK. In dieser 1 Stunde stieg der Flugpreis leider auch um 200 Franken, allerdings war ich mit meinen Gedanken schon viel zu weit das ich jetzt noch zurück konnte, ausserdem sind 1200 Franken für Südamerika immer noch billig. Diese Preiserhöhung gab mir noch ein bisschen die Möglichkeit die Flugzeiten und Möglichkeiten abzuchecken, da zu diesem Preis mehr Flexibilität möglich war. Wieder eine Stunde und ein Telefon mit meinen Eltern später war es definitiv, ich würde morgen nach Südamerika reisen. Somit buchte ich gegen 19 Uhr, also 13 Stunden vor dem Abflug den Gabelflug Genf – Madrid – Rio und Sao Paulo – Madrid – Genf für 1200 Franken.

Nun ging alles schnell, ich musste meine Dossiers abgeben, mein Abschiedsmail schreiben, das Pult räumen usw. Gegen 22 Uhr holte mich meine Mutter beim Büro ab und fuhr mich nach Hause, da sie mir noch schnell ein paar brauchbare Sachen mitgeben wollte, danke hierfür nochmals!
Zuhause liefen Telefon und Internetverbindung heiss, musste doch noch die ganze Reise grob geplant werden. Um 4 Uhr morgens war das wichtigste geklärt und ich widmete mich in folgender Stunde dem Duschen und Packen, um dann eine Stunde später im Zug nach Genf zu sitzen.

Montag, Januar 19, 2009

FC Gossau : FC St.Gallen

Testspiel
3--5

Kunstrasen Buchenwald
500 Zuschauer

37 Tage ohne Fussball, 37 Tage ohne FC Gossau und gar 396 Tage ohne die filigranen Ballkünste von Roger Gmünder "Fussballgott". Der Stürmer gab heute, mehr als ein Jahr, nach seiner schweren Verletzung beim Cupspiel in Bellinzona, sein Comback auf dem Gossauer Kunstrasen.

Viele fussballhungrige Ostschweizer fanden sich trotz Temperaturen um den Gefrierpunkt zu diesem kurzfristig anberaumten Testspiel ein. Darunter sehr viele Anhänger des Tabellenführers. Die Euphorie treibt die Espen Fans in Scharen zum winterlichen Kunstrasen Kick, auch wenn’s „nur“ zum x-ten Vergleich gegen die Nachbarstadt Gossau geht.
Ein wenig verspätet treffe ich dann auch ein, und so entgeht mir das 1:0 für die Heimmannschaft, und ein allseits bekannter dunkelhäutiger FC St.Gallen Fanatiker ruft mir entsetzt zu: "da isch nie und nimmer ä Goal gsi!" Würden seine Vorfahren nicht aus wärmeren Gefilden stammen, der gute Mann hätte wohl vor lauter Entsetzen einen hochroten Kopf gekriegt. Champions League Finale, WM Endspiel, Cup Final….was ist das alles schon verglichen mit der Wichtigkeit dieses NLB Testspiel am 17. Januar in Gossau?

Neben dem künstlichen Grün also die selben Leute wie im 2008, auf dem Feld aber viele fremde, unbekannte Gesichter. Beim FC St.Gallen spielte ein gewisser Bernt Haas mit, der scheinbar mal Nationaspieler war, und in England sein Geld verdient haben soll, solche Mutmassungen hörte man jedenfalls vereinzelt aus dem Publikum. Ein weitaus bekannterer Spieler hätte heute auch für die Grün-Weissen auflaufen sollen, doch Thomas Knöpfel war angeschlagen und entging so dem Duell gegen seine Ex-Kollegen.
Beim FC Gossau stand gar fast eine komplett neue Mannschaft auf dem Feld. "Dä död isch vo Schalke", "Dä ander, die schwarz Perle im Sturm, dä chund glaub vo Le Mans". Man kam mit Schauen kaum nach. Auf Seiten der Blau Weissen, die am heutigen Tag in extravagentem Neongelb spielten, tummelte sich jedenfalls so einiges an Testmaterial.
Da die Verwirrung bem Blick auf das Spielgeschehen ziemlich gross war, "Häh, wer isch da?" oder "au dä isch aber nöd schlecht", sah man doch ab und zu gerne den warmlaufenden Ersatzspielern zu. Bigoni, Züger, Bushati, Alija lauter vertraute Gesichter liefen da gegen die Kälte an, und eben auch Roger Gmünder, der auf die Frage: "hüt Comback, häh?" im unverkennbaren Rheintaler Dialekt meinte "jo, aber ä schwers".

In der zweiten Halbzeit wurden auf Seiten der Gossauer durchgewechselt, und der neue Ersatzgoalie führte sich leider suboptimal ein. Aller Anfang ist halt schwer...
Das Ding war dann auch ziemlich schnell gelaufen. Irgendwann hiess es 5:1 für die NLA Aspiranten, und viele der Zuschauer zogen sich in die heimische, warme Stube zurück. Vielleicht um Siegerinterviews von Lauberhorn Gewinner Didier Defago anzuschauen, oder der eine oder andere oben angesprochene St.Gallen Fan, um den eminent wichtigen Testspiel Sieg zu feiern.

All diese Leute verpassten allerdings die Minuten des Rückkehrers. Nachdem Gmünder wenig zuvor noch einen missglückten Konter der Gossauer mit den Worten "Langsam, Langsam" und einem grinsenden Blick in unsere Richtung kommentierte, schlug er nur ein paar Minuten später mit einem herrlichen Kopfballtor zu. Was natürlich unausweichlich ein "Roger Gmünder Fussballgott" von unsere Seite aus, zur Folge hatte.
Schlussendlich hiess es "eishockeymässig" 3--5 für den FC St.Gallen, aber Gossau hat seinen Fussballgott wieder und naja die Espen haben Bernt Haas.

Donnerstag, Januar 15, 2009

von "Tschüttelikästen" und der grossen Hoffnung

Während sich im hochstehenden deutschen Kulturkanal (RTL), irgendwelche C oder D-Prominente, Ratten und sonstiges Ungeziefer in die Hosen stecken, ist das Niveau der regionalen Bildschirm Medien, dann doch um einiges höher.

Am Montag waren z.b der FC Gossau Präsident Roland Gnägi und sein Vorstandskollege Adi Keller zu Gast beim Tele Ostschweiz "Sporttalk" (was für ein fantasievoller Namen). Die sichtlich nervöse Moderatorin (lags an den prominenten Gästen?), befragte die Beiden zum Transfer des Gossauer Captains und zur, gelinde gesagt suboptimalen, Tabellensituation der Fürstenländer. Etwas übertrieben war es aber dann schon, als die holde Blondine meinte "Gossau isch sehr am End" (bezogen auf die missliche Tabellensituation). Geht ja noch ein Weilchen die Meisterschaft, gute Frau.

Ansonsten brachte das Interview viele Dinge ans Tageslicht, die man bereits ahnte oder wusste. So stimmte es in der Mannschaft in der Hinrunde nicht wirklich (Gnägi: "das Team isch kei Mannschaft gsi"). Adi Keller bestätigte in der Folge auch, was dringend notwendig ist. Nämlich, dass der FC Gossau noch ein-zwei Stürmer braucht. Desweitern erfuhr der interessierte Zuschauer, dass Vlado Nogic Trainer bleiben wird, auch wenn es am Anfang nicht laufen sollte. Zwischen den Zeilen konnte man aber erkennen, dass einiges auf einen Abgang im Sommer hindeuten könnte, ich wiederhole könnte.... (Gnägi: „eigentlich isch dä Trainer nie i dä Kritik gstande/ Keller:“dä Vlado Nogic isch gar nie zur Diskussion gstande“)
Präsident Gnägi wies auch noch darauf hin, dass die Euphorie, nach dem 1:0 Testspielsieg im Sommer gegen St.Gallen, zu gross war. Bleibt also zu Hoffen, dass man nächsten Samstag, auf dem Kunstrasen in Gossau gegen die Espen, eine Kanterniederlage einfährt.
Erfreut durfte der geneigte Gossau Anhänger, auch davon erfahren, dass die beiden Vorstandsmitglieder felsenfelst vom Klassenerhalt überzeugt sind. Dieses Ziel zu erreichen wird sicherlich schwer, u.a will man mit einer Erhöhung des Trainingsaufwands eine Verbesserung der misslichen Lage erreichen.
Viel Hoffnung setzten die Verantwortlichen auf das erste Spiel gegen den FC Wil. Beim Derby soll die Wende zum Guten kommen, besser sogar noch eine Woche vorher beim Nachholspiel gegen den FC Locarno.

Die Gossauer Vorstandsmitglieder hinterliessen einen motivierten und positven Eindruck. Die äusserst innovative Studiokulisse (ein „Tschüttlikasten“, an dem sich die Moderatorin und die Gäste abstützten) konnte sie da nicht beirren.

Dienstag, Januar 13, 2009

Dinge

Dinge, die man dieses Jahr machen sollte….

1) den FC Gossau zum Ligaerhalt schreien…
2) das Toten Hosen Konzert in Jonschwil besuchen….so was hat diese bäuerlich geprägte Region noch nie gesehen! Wetten
3) nach Lettland fliegen, zum WM-Quali Spiel der Schweiz in Riga! Schöne Stadt, und wohl vorentscheidendes Spiel für die Nati
4)ans Open Air St.Gallen pilgern, auch wenn man nicht mehr in der werberelevanten Zielgruppe (15 - 25 Jahre) zuhause ist.
5)nochmals alten Stadien, wie z.b in Aarau, Luzern Besuche absatten. Bald gibt es nur noch überall die selben, langweiligen Arenen.
6) Qualitäts Zeitungen Kaufen und Lesen….es graut einem vor einer Zukunft, ausschliesslich mit belanglosen Gratiszeitungen.
7)"Zeit des Aufruhrs" von Richard Yates lesen.
8)auf England als Weltmeister 2010 tippen, die haben einen italienischen Trainer
9)zwischendurch bei gossau-gedanke.ch reinschauen.

Dinge, die man dieses Jahr nicht machen sollte….

1)"Fan" von "Vereinen" wie TSG Hoffenheim werden. Da kriegt der Begriff Erfolgsfan eine ganz neue Dimension.
2) in eine Gasheizung investieren…
3) dem FIFA Confederations Cup Beachtung schenken. Sepp Blatter auf der Suche nach einem neuen Goldeselchen unterstützen.
4) über die Wirtschaftskrise jammern…(sofern man nicht blöderweise gerade entlassen wurde)
5) sich ein AC Milan Trikot mit der Rückennummer von David Beckham kaufen. Gut eigentlich sollte man überhaupt kein Trikot dieser Mannschaft tragen
6) Lance Armstrong bei der Tour de France die Daumen drücken
7) sinnlos Auto fahren, nur weil Benzin mal wieder günstig ist…
8) Filme mit und von "Sektenheini" Tom Cruise anschauen
9) auf England als Weltmeister 2010 tippen, halt wie immer rausgeworfenes Geld
10)solch langweilige Blogs wie Diesen Schreiben.

Freitag, Januar 09, 2009

Quo Vadis FC Gossau?

Digenti weg (war der überhaupt einmal richtig da?), Die Brüder Boumelaha weg ( Olivier sucht den achten Verein in viereinhalb Jahren…was so einiges sagt), dazu kommt auch noch Valmir Pontes, der beim FC Gossau keine Perspektiven mehr sah. Weitere Abgänge werden laut Präsident Gnägi folgen. Gottseidank, ist man geneigt zu sagen, denn nicht alle Kadermitglieder scheinen sich mit dem FC Gossau zu identifizieren, oder bringen schlichtweg die Qualität für die zweithöchste Schweizer Liga einfach nicht mit.

Man darf gespannt sein, wer noch "aussortiert" wird? Misura? Samuel Haas? Zancanaro?
Gerade grossartig aufgefallen sind diese drei Spieler in der Vorrunde jedenfalls nicht. Wobei ein Fabio Zancanaro wohl auch nie eine richtige Chance erhielt, wieso auch immer? Tomislav Misura dagegen durfte sein Glück im Gossauer Sturmzentrum mehrfach versuchen, doch zumeist (Ausnahme erstes Spiel gegen den FC Wohlen) agierte er ziemlich unglücklich. Samuel Haas hinterliess in den vier Partien, die er für die Fürstenländer bestritt, auch keinen wirklich bleibenden Eindruck.
Doch die Liste der ungenügenden Spieler ist noch nicht zu Ende. Vicenzo Zinna ist sicher der technisch beste Spieler im Kader des FC Gossau. Gerade sein Auftritt gegen den FC St.Gallen gab zu Hoffnungen Anlass, doch er scheint Keiner zu sein, der mal ein Spiel rumreisst, dazu spielte er auch noch sehr unkostant in der Hinserie. Fabio Klingler erzielte als Stürmer null Tore in der Vorrunde, doch er ist noch jung, und er kämpft (immerhin). Dominque Longo war der eigentliche "Star-Einkauf" des FC Gossau. Der ehemalige FC St.Gallen und FC Wil Spieler überzeugte allerdings auch nicht auf ganzer Linie. Er hatte gute Partien, doch er bringt nicht die Leidenschaft eines Jean Pierre Tchetchoua auf den Rasen mit. Vielleicht ist Longo spielerisch besser, doch der Kameruner Innenverteidiger brachte Leben in das Spiel der Mannschaft.

Leidenschaft war nämlich das Offensichtlichste was den Ostschweizern in der Vorrunde fehlte. Thomas Knöpfel war in der letzten Saison der Innbegriff und das Symbol für den kämpferischen, aufopferungsvollen und erfolgreichen Fussballstil des FC Gossau. In dieser Spielzeit wirkte er zeitweilig gehemmt, obwohl er immer noch einer der Besten war. Ob ihm das Angebot des FC St.Gallen noch im Kopf rumspukte? (siehe Kommentar unten) Sandro Foschini kam vor der Saison vom FC Luzern, wo er in den letzten zwei Jahren 7 Spiele in der NLA bestritt. Anfangs vermochte er durchaus zu begeistern, später passte er seine Leistung den Mitspielern an. Sforza ist ja nun weg aus Luzern, dass sollte genug Ansporn für das junge Talent sein, um sich mit einer starken Rückrunde wieder bei den Innerschweizern ins Gespräch zu bringen. Jorge Ariel Fernandez ist taktisch einer der Besten im Kader der Gossauer, eine objektive Beurteilung seiner Leistungen fällt mir allerdings ein wenig schwer. Der Argentinier hat mit seinem Hin und Her (Südamerika-Gossau-Südamerika-Gossau), viele Symphatien bei den Gossauer Fans eingebüsst. Ein Fernandez in Topform ist aber absolut notwendig, um die Chancen auf den Klassenerhalt zu wahren.

Wer ein Blick auf die Tabelle wagt, kann schnell ablesen, dass wohl kaum ein Mitglied des Kaders vollständig überzeugen konnte. Positv waren mehrheitlich die Leistungen von Marc Lütolf, Darko Damjanovic, Ifraim Alija (allerdings nicht so konstant wie letzte Saison), Marcel Zaugg und Begat Bushati (wenn er dann mal von Anfang an ran durfte).
Mario Bigoni war leider öfters krank und verletzt, ansonsten kann er auf dem Feld und auch als Integrationsfigur für die Gossauer Zuschauer, eine wichtige Rolle einnehmen. Hoffen wir, dass er in der Rückrunde wieder vermehrt spielen kann.
Speziell erwähnen sollte man Phillip Züger, der jetzt sicher nicht die Gossauer Antwort auf Lionel Messi ist, aber mit seinem unermüdlichen Einsatz und Willen, konnte er sich als Einziger gegenüber der letzten Saison sogar noch steigern. Dem Verteidiger sieht man an, welche Identifikation er mit dem Verein hat. Davon könnte sich der eine oder andere Mitspieler eine Scheibe abschneiden.

Das Ziel heisst weiterhin Klassenerhalt, auch dem grössten Optimisten wird klar sein, dass vieles optimal laufen muss, um dem Abstieg in die 1.Liga zu entgehen. Mir fehlt aber im Gegensatz zum letzten Winter (noch) die Aufbruchsstimmung bei den Fürstenländern. Gossau ist klein, man hört viel, auch das einzelne Teammitglieder schon fest mit dem Abstieg rechnen. Diese Entwicklung ist entäuschend, der FC Gossau sollte alles (natürlich im finanziell verantwortbaren Rahmen) unternehmen, um in der NLB zu verbleiben. Ansonsten wird man wohl für Jahre in den Niederungen der 1.Liga verschwinden. Ein Neuaufbau in der dritthöchsten Schweizer Spielklasse, düfte nämlich äusserst schwierig sein. Bei einem Abstieg werden viele Spieler den Verein verlassen. Wer würde bleiben? Damjanovic? Züger? Zaugg? Bushati? Bigoni? Gmünder (Fussballgott)? viel mehr werden es wohl nicht sein. Was macht Trainer Vlado Nogic? Die UEFA Lizenz hat er kaum für Spiele gegen den FC Kreuzlingen gemacht?

Beim SC Brühl spielen mittlerweile mit Christoph Bättig und Christian Böhi zwei Spieler, die einen nicht unwesentlichen Anteil am Austieg des FC Gossau bis in die NLB hatten. Weitere ehemalige Gossauer gehören dem Kader der Kronen an. Der ehemalige FC G Junior Thomas Koller war gar einer der konstantesten Spieler der Vorrunde. Man kann nur hoffen, dass der Traditionstsclub beim einem allfälligen Aufstieg in die 1.Liga, den FC Gossau nicht mit den eigenen "Waffen" schlagen wird.

Das sind aber Blicke in die ferne Zukunft. Nun sehen wir optimistisch in die Rückrunde, denn mit dem FC Gossau rechnen wohl nur noch die Wenigsten, was auch eine grosse Chance ist. Auch in der letzten Saison sahen viele Gegner die Fürstenländer nur als Punktelieferant an, sie haben sich getäuscht (Chiasso, Kriens, Delemont). Werden sich die Konkurrenten auch dieses Jahr zu früh freuen? Die Hoffnung stirbt zuletzt, wie es so schön heisst.


zu Thomas Knöpfel: eigentlich hat es ja sowieso viele Leute verwundert, dass er trotz des sommerlichen Angebots vom FC St.Gallen, beim FC Gossau blieb. Der Verbleib war ihm hoch anzurechnen und spricht für seinen Charakter. Nun transferiert er doch noch zu den Espen. Objektiv gesehen ein logischer Schritt, er hat die Möglichkeit nächste Saison in der NLA zu spielen, statt vor 700 Zuschauern spielt er künftig vor 14'000. Statt des evtl. Abstiegs mit Gossau erwartet ihn vielleicht eine Aufstiegsfeier auf dem Marktplatz in St.Gallen. Subjektiv gesehen ist es natürlich sehr bedauerlich, dass der Captain das (sinkende?) Schiff verlässt.
Persönlich mag man es dem symphatischen Mittelfeldspieler gönnen, er war sich nie zu Schade nach dem Spiel in die Fankurve zu gehen, auch bei hohen Niederlagen. Ohne ihn wäre der FC Gossau letzte Saison abgestiegen. Er hat sich die Möglichkeit bei einem grösseren Verein zu spielen, sicher mehr als verdient.

Alles Gute Thomas, vielleicht führt dich dein Weg nach 172 NLA Partien, 2 Meistertiteln und 29 Länderspielen ja wieder zurück nach Gossau, wer weiss?

Mittwoch, Januar 07, 2009

So wirds oder auch nicht (vierter und somit letzter Teil)

So nun also zum letzten Teil der satirischen Jahresvorschau 2009. Diese zwei letzten Monate haben es in sich, die Ereignisse überschlagen sich.

November:
-Espen Trainer Ciriaco Sforza wird, nach 10 sieglosen Spielen nacheinander, entlassen. Mäzen Edgar Oehler spricht von einem grossen Missverständnis. Ein Problem ist sicher die hohe Abfindung die Sforza vertraglich vereinabart hat. Bei einer vorzeitigen Entlassung vor dem Jahr 2028 stehen dem ehemalig (gefühlt) besten Mittelfeldspieler Europas 2 Millionen Frannken und 30 Member Cards für die örtliche Szene Disco zu.
Nachfolger des ehemaligen Schweizer Nationalspielers wird der Österreicher Kurt Jara, dieser bringt Toni Polster als Assistenztrainer mit. Sforza unterschreibt unterdesen beim 1.FC Kaiserslautern (es wächst zusammen, was zusammen gehört)
-Die ganze Schweiz und ganz Österreich fiebert den Entscheidungsspielen um die WM Qualifikation entgegen. Völlig überraschend rückt Marco Streller ins Aufgebot der Schweizer Nati. Nachdem sich Thomas Häberli und Reiner Bieli verletzt haben, fehlt den Eidgenossen ein Joker. Streller kommt quasi direkt von der Imbissbude auf Mallorca, ins Trainingslager der Schweizer eingeflogen. Der ehemalige Basler Stürmer hat ein paar Kilo zu viel auf den Rippen und sein Zimmerkollege beschwert sich, dass Streller in der Nacht immer was von "Mit Senf oder Mayo?" schwafelt.
-Mit Captain Johann Vogel grüsst der FC Gossau von der Tabellenspitze der NLB. Zu einem heissen Duell kommt es im Monat November. Vogel trifft mit den Fürstenländern auf den Tabellenzweiten FC Wohlen, mit Köbi Kuhn auf der Trainerbank. Der Mittelfeldstratege der Gossauer schiesst zwei Tore zum Sieg, und lässt es sich nach den Treffern nicht nehmen, mit einer Kopie des EM Pokals vor der Wohlener Trainerbank rumzutanzen.
-Der Stürmerstar des FC Sion Miroslav Klose und Schlagersternchen Francine Jordi räkeln sich, für ein Foto Shooting der Schweizer Illustrierten, auf dem tigerfarbenen Sofa ihrer Eigentumswohnung in Visp. Das Traumpaar plant ihn Kürze eine pompöse Hochzeit auf dem Matterhorn.
-Die Schweiz gewinnt ihr Heimspiel gegen Österreich mit 2:1. Alex Frei schiesst zwei Tore. Für den Anschlusstreffer ist der mittlerweile 40jährige Ivica Vastic besorgt. Ösi-Trainer Christan Gross und Assistenztrainer Herrmann Maier zeigen sich zufrieden mit dem Resultat. Motivationskünstler Gross lässt vor dem Spiel ein Double des verstorbenen Austro Pop Stars Falco in der Kabine aufreten, dieser gibt innbrüstig eine Version von "Rock me Amadeus" zum Besten.
-150'000 Schweizer Fans reisen mit Extrazügen ans Rückspiel nach Wien. Die Karten werden zu Höchstpreisen gehandelt. Das Ganze ist eine riesen Sache u.a bestreiten Simon Ammann und Andi Goldberger am Nachmittag ein Skispringen am Wiener Prater. Kliby und Caroline und DJ Ötzi treten im Showprogramm eines Bierzelts vor dem Stadion auf.
Das Spiel selber verläuft äusserst spannend. Österreich führt lange mit 1:0 ehe Marco Streller mit seinem ersten und letzten Ballkontakt das 1:1 erzielt. Die Schweiz fährt zur WM nach Südafrika. Streller spicht im Interview von Expansionsplänen seiner Würstchenbuden-Kette nach Kapstadt, und Alex Frei stellt bereits sein neues Buch vor "Der Weg von Alex Frei und dem Rest an die WM 2010".


Dezember:
-Die Berner Young Boys besiegen in der Champions League Gruppenphase den RED BULL Traditional Soccer Club Hoffenheim-Salzburg mit 2:0. Mäzen Dietmar Hopp tobt und erwägt nun auch noch eine Fusion mit dem Verein FC Magna Wiener Neustadt. "Wir müssen uns endlich eine eigene Identität schaffen", so der Milliardär.
-Skandal im Bundeshaus. Die Ersatzwahl von Bundesrat Couchepin gerät für die FDP zum Desaster. Die SVP Politkerin Jasmin Hutter gelingt der Einzug in den Bundesrat. Sie wird neue Innenministerin. Schon in den ersten Tagen ihrer Amtszeit sorgt sie für grosse Verwirrung in Bern. Sie ruft die unabhängige Republik Rheintal-Chancental aus. Als Staatspräsident setzt sie Christoph Blocher ein, Vizepräsident wird Christoph Mörgeli.
Nationaltrainer der neuen Republik wird, wenig überraschend, der bisherige FC Wohlen Trainer Köbi Kuhn.
-Hedge Fonds, diese verdammten Hedge Fonds…Ex UBS-Verwaltungsratspräsident Marcel Ospel kämpft als FC Sion Vorsitzender ziemlich verzweifelt gegen den Konkurs seines Vereins. Uli Hoeness ist bereits weg ("die Ratten verlassen das sinkende Schiff"), und wird Mangager bei RED BULL /Magna Traditional Soccer Club Hoffenheim-Salzburg-Wiener Neustadt since 1692.


ein ereignsreiches Jahr geht zu Ende, Phillip Degen gewinnt mit den "New Kids on the Block" einen Grammy für den besten Live Act 2009, Lothar Matthäus verliebt sich in die 19-jährige Tochter des Gladbacher Platzwarts, die Republik Rheintal-Chancental gewinnt gegen England ihr erstes Länderspiel (Stadion Sunnebräu, Widnau 42'000 Zuschauer) und Alex Frei qualifiziert sich für die Fussball Weltmeisterschaft 2010.

alles wird gut….

Montag, Januar 05, 2009

So wirds, oder auch nicht...(Teil 3)

Nun also der sehnsüchtig erwartete dritte Teil, der satirischen Jahresvorschau.
Wie beim Kommentar zum zweiten Teil richtig angemerkt, steigt Schalke natürlich in der Dietmar Hopp Arena ab, und nicht in Gelsenkirchen. Lustig und tränenreich wird’s trotzdem…
Desweitern hat Lothar Matthäus bereits geheiratet, zwar nicht Sandy Meyer-Wölden, aber auch eine Münchnerin, und tatsächlich eine Gespielin, die noch jünger ist als die Ex vom "Bobbele". Man fasst es kaum…der Loddar. Heiratet einen schwarzhaarigen "Schuss" in Las Vegas (Bohlen Dieter / Feldbusch Verona)

jetzt aber weiter mit August 2009:

-Nun ist es also perfekt. Uli Hoeness wird Manager beim FC Sion. Ein besonderes Highlight erwartet die Zuschauer der Kabel 1 Doku Soap "Mein neues Leben XXL". Ein Kamerateam begleitet den Ex Bayern Manager, bei desen Umzug ins Wallis. Von den ersten Gehversuchen mit der neuen Sprache "Je m'appele Uli" und "Tu s'appelles Christian Constantin" und allerersten Konakten mit den Fans "lui sont responsable scheiss d'ambiance" wird alles schonungslos festgehalten.
-Die Schweizer Version der "Auswanderer-Sendung" erfreut sich ebenfalls grosser Beliebtheit. Marco Streller wird begleitet, wie er eine "Würstchen Bude" auf Mallorca eröffnet. Seine Fussballerkarriere hängt er nach Pfiffen beim letzten Länderspiel an den Nagel. Nun wagt er einen Neuanfang im sonnigen Süden. "Ich habe schon immer gesagt, dass ich irgendwann mein Geld in Spanien verdienen will", so der Basler.
-Hoffenheim erwischt einen kapitalen Fehlstart in die Fussball Bundesliga. Das man nun wieder Auswärtsspiele bestreiten muss, bereitet dem Meister grosse Schwierigkeiten. Ausserdem erweist sich die Verpflichtung der beiden übergewichtigen Brasilianer Ronaldinho und Ronaldo als Fehler. Besonders das ausschweifende Nachtleben in Hoffenheim wirkt nicht unbedingt leistungsfördernd auf die beiden ehemaligen Weltklassefussballer. Das Ausgehviertel in der 4'000 Einwohner Gemeinde ist nicht umsonst berühmt berüchtigt, und wird als die "Copacapana des Rhein Neckar Kreis" bezeichnet. Dietmar Hopp zeigt allerdings Fussballsachverstand und verpflichtet noch kurzfristig einen Landsmann, der beiden "Schwerenöter". "Adriano wird sie auf andere Gedanken bringen, und sie werden sich wieder auf den Fussball konzentrieren", so der Hoffenheim Mäzen.

September:
-wer hätte das gedacht? Ralph Zloczowers Sohn wird neuer Präsident des Schweizer Fussballverbands. Als erste Amtshandlung wird Ralph Senior zum Ehrenpräsident ernannt, und erhält ein Stimmrecht auf Lebenszeit im Vorstand des SFV. Sein Kommentar dazu: "nun sind die Voraussetzungen geschaffen, dass die erfolgreichste Periode der Schweizer Fussballgeschichte fortgeführt werden kann." Als Abschiedsgeschenk erhält der verdienstvolle Präsident eine zweiwöchige Reise nach Ungarn.
-Unterdesen schiesst Alex Frei die Schweizer Nationalmannschaft zu einem ungefährdeten Sieg gegen Griechenland. Der Legionär von Arnothosis Famagusta meint nach dem Spiel gewohnt selbsbewusst: "Ein Alex Frei hat in der europäischen Top Liga von Zypern Tor um Tor geschossen. Nur logisch, dass es in der Nationalmannschaft auch "kachelt". Ich will noch anfügen, ein Gruss an den Holger Klopp oder wie der auch heisst, dort in Dortmund unten".
-Trainer Daum und Manager Mehmet Scholl feiern beim FC Bayern Sieg um Sieg. Nur einer ist traurig, Miro Klose spielt kaum. Sein Transfer zum FC Sion überrascht deshalb nicht wirklich. Er unterschreibt auch gleich einen Vertrag bei "Mein neues Leben XXL". Mit den Worten " Je m'appele Torschützenkönig Sommermärchen 2006" stellt er sich in der ersten Folge beim Einwohneramt Sitten vor.

Oktober:
-Die Schweiz vergibt den ersten Matchball und verliert mit 0:1 in Luxemburg. Alex Frei konsterniert: "Ich hab zur Mannschaft und zum Ottmar, ich duze den Ottmar eben, gesagt, ein Alex Frei schiesst euch nicht automatisch zum World Cöp, da muss auch der andere neben mir mal "töpfen"? Ach übrigens ist der Horst Klopp auch im Stadion? Ich bin gerade sowieso hässig!" -Diese Sorgen hat der Marco Streller nicht mehr. Seine Würstchenbude auf Mallorca floriert. Einzig die Sprache bereitet ihm Kopfzerbrechen. "Ich hätte jetzt nicht erwartet, dass es hier Leute gibt, die nicht Deutsch können, nicht mal Schweizerdeutsch", so der Schweizer Ex-Fussballstar ziemlich entsetzt.
-"Jaaaaaaaaaaaaaaaa, wir sind Fussballmacht" titelt die BILD Zeitung euphorisch. Der Grund, Dietmar Hopp und Dosen-Mateschitz aus Salzburg haben fusioniert. Ab sofort geht die TSG Hoffenheim unter dem Namen RED BULL Traditional Soccer Club Hoffenheim-Salzburg ins deutsche Meisterrennen. Das Farmteam RED BULL Traditional Soccer Club Salzburg-Hoffenheim geht derweil in Österreich auf Punktejagd
-Die Schweiz muss in die WM Barrage. Ein Unentschieden gegen Israel im letzten Spiel reicht leider nicht. Nun geht’s ins Playoff gegen Österreich, dass sich unter der Ägide von Christan Gross sensationell für diese Spiele qualifizierte. Alex Frei selbstbewusst: "Ich werde mir von den Ösis sicher nicht auf die Kappe scheissen lassen!"


Demnächst noch der letzte Teil dieser satirischen Vorschau. Wie heisst das Kind von Lothar Matthäus? Trifft sich Miro Klose wirklich mit Schlagersternchen Francine Jordi? Qualifiziert sich Alex Frei für die Fussball WM?
Alles darüber und noch viel mehr in den Monaten November und Dezember.