Gästeblog von Lukas:
Südeamerika Tour Oktober 2008- Rio de Janeiro
Nun ging es also los, via Genf und nach zweistündigem Aufenthalt in Madrid sass ich im Flugzeug nach Rio de Janeiro, wo ich nach einem, mit Lesen und Schlafen verbrachten, zehnstündigen Flug um 17 Uhr Ortszeit in Rio landete.
Nach problemloser Zollkontrolle wartete schon der Hostelabholdienst, der ausnahmsweise aufgrund der Zeitknappheit gebucht wurde, auf mich und führte mich zu seinem Auto. Während der Fahrt starteten wir eine kleine Konversation in Portugiesisch und Englisch, dank gütiger Beihilfe von Händen und Füssen verstanden wir uns auch so einigermassen. Die Fahrt vom Flughafen in die Stadt bescherte mir schon ein gutes Stadtbild von Rio. Die Stadt ist sehr hügelig und wie nicht anders zu erwarten fuhren wir als erstes an einigen Favelas vorbei. Später kam der erste Strand und schon waren wir in der berühmten Lapa (Altstadt) von Rio angekommen.
(Nachdem ich diese ersten Zeilen kurz nach Heimkehr verfasste, liess ich den Bericht in den folgenden 2 Monaten links liegen. Erst kurz vor Weihnachten packte es mich plötzlich wieder weiter zu schreiben, sodass die Reise nun schon 2 Monaten zurückliegt.)
Wir fuhren also mit dem Taxi durch die Lapa durch und steuerten den kurvigen, hügeligen Altstadtwohnbereich hoch. 2 Kurven später standen wir schon vor dem Hostel „Rio“ das auf den ersten Blick nicht gerade zu überzeugen vermochte. Einige Treppenstufen höher war ich dafür umso begeisterter. Ein schönes Hostel, mit Terrasse, Pool und Küche. Ausserdem fährt direkt beim Hostel das alte kultige Tram vorbei (siehe Foto), bei dem man an der Seite stehen und mitfahren kann. Da ich keine Zeit hatte bezog ich mein Bett, zog mich schnell um und warf meine Wertsachen, in den für mich reservierten Minitresor. Mit dem gleichen Taxifahrer fuhr ich weiter zum neuerbauten Stadion „Joao Havelange“. Das Stadion, das nach dem langjährigen IOC Vorsitzenden benannt wurde, wurde für einen Leichtathletikanlass erbaut und dient nun als Heimat für den viertgrössten Verein in Rio, Botafogo. Der Club, mit einer traditionell intellektuellen Anhängerschaft, spielt seit dieser Saison vor mehr oder weniger Zuschauer in diesem 48`000 Zuschauer fassenden Stadion. Da der heutige Gegner Vitoria Salvador nicht gerade ein Reisser ist, fanden sich nur 6´000 Zuschauer (davon ca. 100 Gästefans) im Stadion ein. Botafogo hatte insgesamt vier verschiedene Fankurven, wovon der grösste Teil im Oberrang der Gegentribüne stand. Die anderen standen hinter den Toren, entweder neben den Gästefans oder nebeneinander mit ihren jeweils ca. 100 Leuten im Unterrang. Von Oberrang der Gegentribüne kam selbstverständlich die Stimmung, die mich aber nicht gerade zu überzeugen vermochte… Nett anzusehen dafür die vielen Fahnen (lustigerweise alle vier Gruppen gleich viel, die 3 kleinen Kurven hatten pro Person schon fast eine Fahne) und die vielen Blinker die andauernd gezündet wurden. Fussballerisch war es natürlich anders als in Europa, das Spiel endete schlussendlich mit einem 4:1-Heimsieg.
Als ich nach dem Spiel im Taxi sass (normalerweise fahre ich kaum Taxi, aber bei der Hinfahrt war ich unter Zeitdruck und auf der Rückfahrt war es aus Sicherheitsgründen), wusste der Taxifahrer nicht wo mein Hostel ist. Da ich den Weg auch nicht kannte fragte er etwas rum und liess mich dann an einer belebten Strasse raus, von da das Hostel in 5 Minuten zu Fuss zu erreichen wäre.
Schnell merkte ich, dass ich inmitten des Ausgangsquartiers von Rio stand. Ich verschob die Hotelsuche auf später und begab mich in die erste Bar. Als Europäer fällt man natürlich auf, und so ging es nicht lange bis ich von einer brasilianischen Studentin angesprochen wurde. Da sie sehr gut English sprach unterhielten wir uns eine Weile, was die Vorurteile, das Europäer aus Sicht der Südamerikanerinnen sehr attraktiv sind, schnell bestätigte. Als die Bar schloss meinte sie jedenfalls gleich, dass die Party bei ihr zuhause weiterging, was ich dankend ablehnte. Für die beiden Singles in meiner Leserschaft, die im Februar nach Südamerika aufbrechen werden, empfehle ich jedenfalls Einzelzimmer :-)
Nach einigen Rückfragen fand ich erfreulicherweise das Hostel wieder, wirkt doch die Altstadt ausserhalb des Ausgangsbezirks schon etwas düster. Erschöpft von der Reise fiel ich ins Bett.
Am Tag darauf ging ich mit der Metro zur Copacabana, dem wohl berühmtesten Stadtstrand der Welt. Schon schön, wenn man allerdings 2 Monate zuvor in Tel Aviv war wusste man das dies höchstens die Nummer 2 der Stadtstrände sein kann. Von dort bestieg ich den Bus in Richtung Busbahnhof, die Fahrt dauert zwar ohne Metro fast 2 Stunden, dafür fährt man durch viele interessante Viertel. Nach zwei Zwischenhalten, einmal beim wunderschönen, im Kolonialstil gebauten Vereinsheim, mit dem uralten kleinen Stadion an der Rückseite, von Fluminense, und dann noch bei einem grossen Markt wo man alles, aber wirklich auch alles, kaufen konnte, kam ich beim Busbahnhof an. Nach einem kurzen Check bei allen Busfirmen die Richtung Süden fahren, fuhr ich wieder Richtung Innenstadt. Nach einem leckeren Nachtessen in einem typisch brasilianischen Restaurant (Buffet mit diversen Sachen, Preis pro Gramm oder a discretion), kehrte ich ins Hotel zurück. Mittlerweile war es dunkel und ich entschied den Abend mit den anderen Touristen im Hostel zu verbringen. Nach diversen Gesprächen über deren Reisen und ein kurzer Internetcheck weiter entschied ich mich wie meine Weiterreise stattfinden soll. Eigentlich wollte ich dann zeitig ins Bett, eine BigBrother Anwärterin, die deswegen in Rio war, überredete mich aber für einen kurzen Bummel durch die Lapa. Wie zu erwarten wurde der Bummel nicht kurz, dafür hat die Lapa auch einfach zu viel zu bieten. Nebst den ganzen Clubs und Bars ist auf der Strasse extrem viel Los und ich wurde ca. 1898 Leuten vorgestellt, wenn ich sehe wie viele Leute Yara, die BigBrother Anwärterin, kennt traue ich ihr durchaus Erfolgschancen zu. Vom Rasta-Kiffer bis zum Polizist waren da alle Sorten Menschen dabei. Nach einem sehr amüsanten Abend gingen wir zurück ins Hostel. Samstags Morgen musste ich für Yara Kammermann spielen, da sie am Ipanema Beach ein Video drehen musste. Ipanema Beach ist der Strand neben der Copacabana und gilt unter Einheimischen als den Strand wo man hingeht. Anstatt Verkäufer und Touristen waren hier viele Surfer und Strandfussballer. Die Aufnahme bei BigBrother in Brasilien läuft über deren Homepage, da muss man sich anmelden und kann Youtube-Videos verlinken. Die Personen, deren Videos am meisten gesehen wurden, dürfen dann ins Haus einziehen.
Nun musste ich sie also Filmen wie sie dort mit diversen Leuten redete und dazwischen viel über sich selber erzählt.
Nach einem leckeren Mittagessen machte ich mich schon auf in Richtung Maracana-Stadion, dem ehemals grössten Fussballstadion der Welt. Wo 1950 noch 200´000 Zuschauer reinpassten, dürfen heute „nur“ noch 100´000 Zuschauer rein. Versitzplatzung sei Dank… Im Heimstadion von Fluminense und Flamengo, spielte heute der grösste Verein aus Rio, Flamengo, vor 81´000 Zuschauer gegen Atletico Belo Horizonte, die von ca. 400 Fans begleitet wurden. Das Stadion und die Kurve natürlich absolut beeindruckend! Die Fankurve, die im Gegensatz zu normalen Kurven nicht bei der Eckfahne endet sondern bis zum 16er weitergezogen ist, ist dadurch natürlich extrem gross und war natürlich hoffnungslos überfüllt. FOTO. Gigantisch wenn man bedenkt das in der Kurve mehr Leute stehen als in Bern ins Stadion passen. Wenn das ganze Stadion hüpft muss man sich sorgen ob der alte Beton das überhaupt verträgt. Schon lange vor dem Spiel wurde gesungen, gehüpft und unzählige Bengalen und Blinker gezündet. Leider war die Stimmung während dem Spiel nicht mehr so gut, was allerdings an der allgemeinen Nervosität lag. Anders ist es mir nicht zu erklären das nach dem Doppelschlag der Gäste vom 0:1 zum 0:3 die Stimmung wieder besser wurde. Am Schluss blieb es leider 0:3, hätte ich doch gerne einen Torjubel der Flamengo-Kurve gesehen. Als das Spiel zu Ende war fuhr ich mit der Metro in die Stadt, wo ich nach einer kurzen Nahrungsaufnahme den Abend im Hostel mit ein paar Deutschen und Holländer ausklingen liess.
Am Sonntag ging ich als erstes zum Busbahnhof um mein Busticket für die Fahrt nach Foz Iguazu am folgenden Tag zu holen. Nach einem Stadtbummel mit vielen interessanten Häuser, Gegensätze und Märkte fuhr ich zur Copacabana um noch mal ins Meer zu hüpfen. Schon in der Metro merkte ich dass irgendetwas spezielles los war und als an der Copacabana die Metrostation und die Strasse voller Leute war erfuhr ich das am Abend die Gay Parade von Rio stattfinden sollte. Mit 2 Brasilianerinnen wartete ich bei angenehmen Temperaturen auf den Einbruch der Dunkelheit und auf das Vorbeilaufen des Umzuges. Der ganze Umzug war äusserst spektakulär und extrem lang, sodass wir ein paar Stunden dem Treiben zuschauten. Von Klischeeschwulen über Transen bis zu vielen Heterosexuellen, die einfach aus Solidarität mitliefen, war alles zu sehen. Auffallend waren die extrem freizügigen Outfits und wie unkompliziert die Homosexuellen beim Anbaggern sind, da könnten wir Heteros einiges davon lernen J
Abends kehrte ich ins Hotel zurück und genoss noch das letzte Mal den einzigartigen Ausblick über Rio bevor ich Montags morgen Rio schweren Herzens verlassen musste. Selten hat es mir eine Stadt so angetan wie Rio, einerseits schockierten mich die ganzen Gegensätze in dieser Stadt, andererseits faszinierte mich die Lebensfreude, die sich am krassesten abends in der Lapa ausdrückt.
Nach problemloser Zollkontrolle wartete schon der Hostelabholdienst, der ausnahmsweise aufgrund der Zeitknappheit gebucht wurde, auf mich und führte mich zu seinem Auto. Während der Fahrt starteten wir eine kleine Konversation in Portugiesisch und Englisch, dank gütiger Beihilfe von Händen und Füssen verstanden wir uns auch so einigermassen. Die Fahrt vom Flughafen in die Stadt bescherte mir schon ein gutes Stadtbild von Rio. Die Stadt ist sehr hügelig und wie nicht anders zu erwarten fuhren wir als erstes an einigen Favelas vorbei. Später kam der erste Strand und schon waren wir in der berühmten Lapa (Altstadt) von Rio angekommen.
(Nachdem ich diese ersten Zeilen kurz nach Heimkehr verfasste, liess ich den Bericht in den folgenden 2 Monaten links liegen. Erst kurz vor Weihnachten packte es mich plötzlich wieder weiter zu schreiben, sodass die Reise nun schon 2 Monaten zurückliegt.)
Wir fuhren also mit dem Taxi durch die Lapa durch und steuerten den kurvigen, hügeligen Altstadtwohnbereich hoch. 2 Kurven später standen wir schon vor dem Hostel „Rio“ das auf den ersten Blick nicht gerade zu überzeugen vermochte. Einige Treppenstufen höher war ich dafür umso begeisterter. Ein schönes Hostel, mit Terrasse, Pool und Küche. Ausserdem fährt direkt beim Hostel das alte kultige Tram vorbei (siehe Foto), bei dem man an der Seite stehen und mitfahren kann. Da ich keine Zeit hatte bezog ich mein Bett, zog mich schnell um und warf meine Wertsachen, in den für mich reservierten Minitresor. Mit dem gleichen Taxifahrer fuhr ich weiter zum neuerbauten Stadion „Joao Havelange“. Das Stadion, das nach dem langjährigen IOC Vorsitzenden benannt wurde, wurde für einen Leichtathletikanlass erbaut und dient nun als Heimat für den viertgrössten Verein in Rio, Botafogo. Der Club, mit einer traditionell intellektuellen Anhängerschaft, spielt seit dieser Saison vor mehr oder weniger Zuschauer in diesem 48`000 Zuschauer fassenden Stadion. Da der heutige Gegner Vitoria Salvador nicht gerade ein Reisser ist, fanden sich nur 6´000 Zuschauer (davon ca. 100 Gästefans) im Stadion ein. Botafogo hatte insgesamt vier verschiedene Fankurven, wovon der grösste Teil im Oberrang der Gegentribüne stand. Die anderen standen hinter den Toren, entweder neben den Gästefans oder nebeneinander mit ihren jeweils ca. 100 Leuten im Unterrang. Von Oberrang der Gegentribüne kam selbstverständlich die Stimmung, die mich aber nicht gerade zu überzeugen vermochte… Nett anzusehen dafür die vielen Fahnen (lustigerweise alle vier Gruppen gleich viel, die 3 kleinen Kurven hatten pro Person schon fast eine Fahne) und die vielen Blinker die andauernd gezündet wurden. Fussballerisch war es natürlich anders als in Europa, das Spiel endete schlussendlich mit einem 4:1-Heimsieg.
Als ich nach dem Spiel im Taxi sass (normalerweise fahre ich kaum Taxi, aber bei der Hinfahrt war ich unter Zeitdruck und auf der Rückfahrt war es aus Sicherheitsgründen), wusste der Taxifahrer nicht wo mein Hostel ist. Da ich den Weg auch nicht kannte fragte er etwas rum und liess mich dann an einer belebten Strasse raus, von da das Hostel in 5 Minuten zu Fuss zu erreichen wäre.
Schnell merkte ich, dass ich inmitten des Ausgangsquartiers von Rio stand. Ich verschob die Hotelsuche auf später und begab mich in die erste Bar. Als Europäer fällt man natürlich auf, und so ging es nicht lange bis ich von einer brasilianischen Studentin angesprochen wurde. Da sie sehr gut English sprach unterhielten wir uns eine Weile, was die Vorurteile, das Europäer aus Sicht der Südamerikanerinnen sehr attraktiv sind, schnell bestätigte. Als die Bar schloss meinte sie jedenfalls gleich, dass die Party bei ihr zuhause weiterging, was ich dankend ablehnte. Für die beiden Singles in meiner Leserschaft, die im Februar nach Südamerika aufbrechen werden, empfehle ich jedenfalls Einzelzimmer :-)
Nach einigen Rückfragen fand ich erfreulicherweise das Hostel wieder, wirkt doch die Altstadt ausserhalb des Ausgangsbezirks schon etwas düster. Erschöpft von der Reise fiel ich ins Bett.
Am Tag darauf ging ich mit der Metro zur Copacabana, dem wohl berühmtesten Stadtstrand der Welt. Schon schön, wenn man allerdings 2 Monate zuvor in Tel Aviv war wusste man das dies höchstens die Nummer 2 der Stadtstrände sein kann. Von dort bestieg ich den Bus in Richtung Busbahnhof, die Fahrt dauert zwar ohne Metro fast 2 Stunden, dafür fährt man durch viele interessante Viertel. Nach zwei Zwischenhalten, einmal beim wunderschönen, im Kolonialstil gebauten Vereinsheim, mit dem uralten kleinen Stadion an der Rückseite, von Fluminense, und dann noch bei einem grossen Markt wo man alles, aber wirklich auch alles, kaufen konnte, kam ich beim Busbahnhof an. Nach einem kurzen Check bei allen Busfirmen die Richtung Süden fahren, fuhr ich wieder Richtung Innenstadt. Nach einem leckeren Nachtessen in einem typisch brasilianischen Restaurant (Buffet mit diversen Sachen, Preis pro Gramm oder a discretion), kehrte ich ins Hotel zurück. Mittlerweile war es dunkel und ich entschied den Abend mit den anderen Touristen im Hostel zu verbringen. Nach diversen Gesprächen über deren Reisen und ein kurzer Internetcheck weiter entschied ich mich wie meine Weiterreise stattfinden soll. Eigentlich wollte ich dann zeitig ins Bett, eine BigBrother Anwärterin, die deswegen in Rio war, überredete mich aber für einen kurzen Bummel durch die Lapa. Wie zu erwarten wurde der Bummel nicht kurz, dafür hat die Lapa auch einfach zu viel zu bieten. Nebst den ganzen Clubs und Bars ist auf der Strasse extrem viel Los und ich wurde ca. 1898 Leuten vorgestellt, wenn ich sehe wie viele Leute Yara, die BigBrother Anwärterin, kennt traue ich ihr durchaus Erfolgschancen zu. Vom Rasta-Kiffer bis zum Polizist waren da alle Sorten Menschen dabei. Nach einem sehr amüsanten Abend gingen wir zurück ins Hostel. Samstags Morgen musste ich für Yara Kammermann spielen, da sie am Ipanema Beach ein Video drehen musste. Ipanema Beach ist der Strand neben der Copacabana und gilt unter Einheimischen als den Strand wo man hingeht. Anstatt Verkäufer und Touristen waren hier viele Surfer und Strandfussballer. Die Aufnahme bei BigBrother in Brasilien läuft über deren Homepage, da muss man sich anmelden und kann Youtube-Videos verlinken. Die Personen, deren Videos am meisten gesehen wurden, dürfen dann ins Haus einziehen.
Nun musste ich sie also Filmen wie sie dort mit diversen Leuten redete und dazwischen viel über sich selber erzählt.
Nach einem leckeren Mittagessen machte ich mich schon auf in Richtung Maracana-Stadion, dem ehemals grössten Fussballstadion der Welt. Wo 1950 noch 200´000 Zuschauer reinpassten, dürfen heute „nur“ noch 100´000 Zuschauer rein. Versitzplatzung sei Dank… Im Heimstadion von Fluminense und Flamengo, spielte heute der grösste Verein aus Rio, Flamengo, vor 81´000 Zuschauer gegen Atletico Belo Horizonte, die von ca. 400 Fans begleitet wurden. Das Stadion und die Kurve natürlich absolut beeindruckend! Die Fankurve, die im Gegensatz zu normalen Kurven nicht bei der Eckfahne endet sondern bis zum 16er weitergezogen ist, ist dadurch natürlich extrem gross und war natürlich hoffnungslos überfüllt. FOTO. Gigantisch wenn man bedenkt das in der Kurve mehr Leute stehen als in Bern ins Stadion passen. Wenn das ganze Stadion hüpft muss man sich sorgen ob der alte Beton das überhaupt verträgt. Schon lange vor dem Spiel wurde gesungen, gehüpft und unzählige Bengalen und Blinker gezündet. Leider war die Stimmung während dem Spiel nicht mehr so gut, was allerdings an der allgemeinen Nervosität lag. Anders ist es mir nicht zu erklären das nach dem Doppelschlag der Gäste vom 0:1 zum 0:3 die Stimmung wieder besser wurde. Am Schluss blieb es leider 0:3, hätte ich doch gerne einen Torjubel der Flamengo-Kurve gesehen. Als das Spiel zu Ende war fuhr ich mit der Metro in die Stadt, wo ich nach einer kurzen Nahrungsaufnahme den Abend im Hostel mit ein paar Deutschen und Holländer ausklingen liess.
Am Sonntag ging ich als erstes zum Busbahnhof um mein Busticket für die Fahrt nach Foz Iguazu am folgenden Tag zu holen. Nach einem Stadtbummel mit vielen interessanten Häuser, Gegensätze und Märkte fuhr ich zur Copacabana um noch mal ins Meer zu hüpfen. Schon in der Metro merkte ich dass irgendetwas spezielles los war und als an der Copacabana die Metrostation und die Strasse voller Leute war erfuhr ich das am Abend die Gay Parade von Rio stattfinden sollte. Mit 2 Brasilianerinnen wartete ich bei angenehmen Temperaturen auf den Einbruch der Dunkelheit und auf das Vorbeilaufen des Umzuges. Der ganze Umzug war äusserst spektakulär und extrem lang, sodass wir ein paar Stunden dem Treiben zuschauten. Von Klischeeschwulen über Transen bis zu vielen Heterosexuellen, die einfach aus Solidarität mitliefen, war alles zu sehen. Auffallend waren die extrem freizügigen Outfits und wie unkompliziert die Homosexuellen beim Anbaggern sind, da könnten wir Heteros einiges davon lernen J
Abends kehrte ich ins Hotel zurück und genoss noch das letzte Mal den einzigartigen Ausblick über Rio bevor ich Montags morgen Rio schweren Herzens verlassen musste. Selten hat es mir eine Stadt so angetan wie Rio, einerseits schockierten mich die ganzen Gegensätze in dieser Stadt, andererseits faszinierte mich die Lebensfreude, die sich am krassesten abends in der Lapa ausdrückt.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen