Montag, November 15, 2010

Gästeblog: FC Zug 94 - FC Gossau 5:2

Gästeblog: von Dani
1.Liga
Stadion Herti
250 Zuschauer

Zug 94 - FC Gossau vor gefühlten 50, offiziell aber 250 Zuschauern.Mit Mobil ging es am Sonntag gegen 1230 los in Richtung Innerschweiz. Gegen den Tabellenvorletzen machte man sich gewisse Hoffnungen, unsere Gossauer beim nächsten Sieg zu sehen. Die Voraussetzungen hierfür waren nicht so schlecht, zumal man mit einem Einsatz vom neuen Hoffnungsträger Rodrigo rechnen konnte. Ich erreichte das Spiel dannnoch bei Minute 0:00, was mich erst sehr verwunderte. Zumal ich meiner Verspätung bewusst -und schon heftige Bewegungen auf dem Platz auszumachen waren. "D'Stadionuhr funktioniert hüt nöd, mir müend üs uf d'Uhr vom Schiri verloh", wurde mir dann der Stadionsprecher von den mitgereisten Gossauern zitiert. Das Spiel begann ganz ok, bis dann in Minute 14 und 16 ein Doppelschlag seitens der Zuger zum ganz bösen Erwachen führte. Leider muss man erwähnen, dass seitens FCG bei keinem der beiden Tore die Unschuld festzustellen war. In Minute 30 pfiff derSchiedsrichter dann aber einen Elfer für Gossau. Leider wurde die Vision eines der Mitgefahrenen (da git jetzt aber niemols öppis!) auch Realität und kurze Zeit darauf fiel ein Ball sogar nochzum 3:0 hinter die Linie von Adi Zürcher. So ging man also mit einem 0:3 in den Pausenkaffee (Kirsch, nicht Träsch! Man sei hier in Zug, gefälligst :-)).

Zu Beginn von HZ 2 spielten die Gossauer munter mit und es kam so etwas wie Hoffnung auf, hier doch noch die eine oder andere Torchance zu erleben (mehr durfte an diesem Tag nicht gehofft werden, so trüb sah das alles aus). Zumal der mit Spannung erwartete Rodrigo nun mit der Nr. 20 im Mittelfeld zauberte. Leider kassierte man aber nach gut 20 Minuten bereits das 5:0, womit das Spiel endgültig entschieden war. Ein Einheimischer gesellte sich dann noch zu uns in die Kurve und schwärmte von der Ostschweiz. Seit irgend ein Verwandter von ihm irgendwo inder Ostschweiz lebe finde er das alles absolut klasse. Wir mussten ihm dann erklären, dass es da auf der A1 nahe der Kantonsgrenze einen ganz schwarzen Fleck gäbe, welcher auch ihm unmöglich gefallen könne.Zwischenzeitlich konnte Gossau auf 5:1 verkürzen. Rodrigo spielte einen Zuckerpass und man musste nur noch einschieben. Als man wenige Minuten später dank eines Freistosses im Strafraum (nach Rückpass) den Andersson machen konnte keimte sogar wieder Hoffnung auf. Leider war aber nur die Stadion-, nicht aber die Schiedsrichteruhr kaputt, womit läppische 2 Minuten plus Nachspielzeit für 3 Tore übrig blieben.Anzunehmen, dass hier nichts mehr ging. Nach Spielschluss wurde die Mannschaft in die Kurve geschickt, wo sie sich für die Leistung entschuldigten. Netter Zug von Olaf Sager. Hoffen wir beim nächsten Male kommt die Mannschaft wieder freiwillig und nicht um sich zu entschuldigen.

Dienstag, November 09, 2010

FC Gossau : FC Rapperswil-Jona 3:1


1.Liga
Sportanlage Buechenwald
300 Zuschauer

Die Mitglieder der SPP (SPurt-Partei) waren sich einig. Das ausufernde und kapital schlechte Wetter muss endlich überwunden werden. Die letzten Jahrzehnte zeigten auf, dass diese Wetterlage langfristig nicht zu gerechten Läufen auf der ganzen Welt führen kann. Gleiche Chancen für alle! Dieser Punkt gilt als Fernziel im Parteiprogramm der SPP.
Die Abschaffung des teuren und kühlen Spätherbst stand auch zur Debatte und wurde ebenfalls klar angenommen. Obwohl die Schweiz bekanntlich den besten November der Welt besitzt. In naher Zukunft soll nun trotzdem das Thema Spätherbst mit einer Initiative angegangen werden. Es kämpften am heutigen Tag nämlich eine Armee von 200 Läufern 17,6 Kilometer gegen die misslichen Bedingungen an.

Ob linker Parteiflügel, oder rechter Parteiflügel, alle hatten mit den mühsamen Bedingungen zu kämpfen. Einige Genossen zogen trotzdem ein horrendes Tempo an. Da wurde keine Rücksicht auf Solidarität gelegt.

Die Revolution beginnt bekanntlich von unten. Doch nicht das hintere Läuferfeld machte den Sieg unter sich aus, sondern die Parteibonzen an der Spitze. Trotzdem darf der Wettkampf als Sieg der gesamten Läuferbewegung verstanden werden, zumal ein wichtiger Erfolg gegen imperialistische Feinde eingefahren werden konnte.

Die Freude war umso grösser, dass nach dem Athletik-Triumph von Dynamo Gossau, auch ein weiterer Sieg für die geliebte Stadt erkämpft wurde. Auf dem fussballerischen Parkett überzeugten die Genossen auf ganzer Linie. Ein übermächtiger Gegner, der an diesem Sonntag das fremde Territorium erobern wollte, wurde zurück an den See geschickt. Packende Rededuelle lieferten sich der Gäste Torwart und ein junger Mann aus dem Publikum. Lenin und Trotzki hätten das nicht besser gemacht. Die Gossauer Spielerpartei konnte die Zuschauer mit ihren Argumenten vollumfänglich für sich gewinnen. Hoffentlich kein Strohfeuer. Ein dauerhafter Sieg der sportlichen Bewegung aus dem Fürstenland scheint möglich.

Konterrevolutionäre scheinen dieses Jahr nicht im Team zu sein. Ideologische Abweichler konnten keine ausgemacht werden. Die Führung im Politbüro macht ebenfalls einen gefestigten Anschein. Der Rückhalt in der Bevölkerung muss allerdings noch zurück erkämpft werden. Die Parteilinie muss hier durchgezogen werden.

Venceremos
*Läufer hört die Signale*

Donnerstag, November 04, 2010

Weisse Zähne, Schnelle Füsse, Lucerne 2010

"Stephan Weiler, das sei doch dieser Ex-Meister Schweiz, der sich nach der Wahl sofort die Zähne restaurieren liess." Einige Ostschweizer diskutieren im Zug nach Luzern angeregt über den ehemalig schönsten Eidgenossen. "Ja und im Augang habe ich ihn auch schon oft gesehen, und heute kann man ihm 21,1km hinterher rennen ". meint eine junge Läuferin schmunzelnd. Der St.Galler Beau ist einer der (Cervelat-) prominenten Tempomacher am Lucerne Marathon 2010.

Die Veranstaltung in der Innerschweiz hat sich in den letzten Jahren als beliebter Herbstlauf etabliert. An diesem Sonntag pilgern über 8'000 Sportler nach Luzern. Darunter auch "Zege". Hochmotiviert, von einem Fuss auf den anderen hüpfend steht der Athlet zuvorderst im ersten Startblock. Dieser Mann wird über sich hinauswachsen, dieser Mann ist Bereit für grosse Taten, dieser Mann wird heute Geschichte schreiben. Seine Gestik und seine Mimik, verdeutlichen ganz klar, Muhammad Ali und Haile Gebrselassie waren Gestern, heute ist der Tag von "Zege". Die Empfehlung des Speakers an die Läufer, die warmen Kleider aufgrund der angenehmen Temperaturen abzulegen, ignoriert "Zege" ohne ein Schulterzucken. Wollmütze, Trainingsanzug und Töfffahrer-Handschuhe, Rocky Balboa schlug in den Achtziger Jahren in dieser Aufmachung auf Schweinehälften ein.
Der Startschuss ertönt, abgegeben vom griechischen Botschafter. 2500 Jahre Marathon-Geschichte liegen hinter der Menschheit und nun möchte man "Zege" zurrufen: "Flieg mein Junge, Flieg bis zum Olymp". 400 Meter weiter, fällt "Zege" in ein unerwartetes Leistungsloch, stark schnaufend wird er von vielen Läufern überholt. Die "Töffhandschuhe" haben sich zu diesem Zeitpunkt noch nicht ausbezahlt

Beim Luzerner KKL, in der Nähe des Bahnhofs, werden die Teilnehmer frenetisch angefeuert. Aus den Boxen ertönt die Stimme der Innerschweizer Laufikone Viktor Röthlin. Das Spitzenfeld besteht vornehmlich aus Halbmarathon-Läufern, die jetzt schon um jede Sekunden kämpfen. Auf hügligen Strassen geht es über Langensand, St.Nikolausen und Kastanienbaum hinweg. Sportler, welche Strecken bevorzugen, die flach sind wie die Hinterteile von französischen Topmodels sind hier am falschen Rennen. Persönliche Bestleistungen fallen nicht wie Äpfel von Luzerner Obstbäumen. Der schöne Lauf führt am malerischen Vierwaldstättersee entlang. Ein gegelter Jüngling steht vor einer herrschaftlichen Villa und schaut verschlafen dem Treiben vor seinem Haus zu. "Ja, hier lasse sich gut leben, er könne sicher nicht klagen" beantwortet er die Frage eines neugierigen Zuschauers am Streckenrand.

Bei Kilometer 13 erreichen wir Horw. Neben der Luzerner Innenstadt, einer der Stimmungshochburgen dieser Veranstaltung. Kinder strecken die Patschhändchen zum Abklatschen aus. Iso Getränke werden gerreicht und klebrige Energie Gels für eine konstante Geschwindigkeit auf den letzten Kilometer hinuntergewürgt. Die Batterie der Sportuhr am Armgelenk hat sich blöderweise in die ewigen Jagdgründe verabschiedet. So heisst es nach Gefühl laufen. Halb so schlimm, der Typ der vor 2'500 Jahren von Marathon nach Athen rannte hatte ja schliesslich auch noch keinen Schimmer, was eine Pulsuhr mit integrierter Zeit-und Kilometermessung ist.

Die Kircheglocke schlägt 10.00. Eine Stunde hetzt die Läufermenge nun schon durch den Kanton Luzern. Die letzten 5 Kilometer stehen an. Ein Läufer glaubt nicht mehr an seine anvisierte Zeit unter 80 Minuten und beendet das Rennen kurz vor dem KKL. Nochmals Tempobolzen, vorbei an den Zuschauermassen in der der Leuchtenstadt. Wo jetzt wohl Zege ist? Er führt jedenfalls nicht das Feld der Marathonläufer an. Der spätere Sieger passiert soeben den Wendepunkt zur zweiten Runde. Die Halbmarathonläufer preschen Richtung Ziel im Verkehrshaus. Noch 50 Meter, die Uhr zeigt 1h 19min 49 Sekunden an, ai ai ai, persönliche Bestzeit? Ein Schlussspurt lohnt sich jedenfalls. Im Ziel meint jemand von den Helfern. "Stopp, Stopp, ganz langsam, der Lauf ist hier vorbei".

Stephan Weiler erreicht samt weissen Zähnen in 1h 54min die anvisierte Zeit unter 2 Stunden. Später sitzt FDP Präsident Fulvio Pelli in Laufkleidung auf dem Schiff Richtung Bahnhof Luzern. Der See glänzt im herbstlichen Sonnenlicht und passt zur entspannten Atmosphäre, weitab vom Trubel der Grossveranstaltung.

1 Stunde 19 Minuten 57 Sekunden

Montag, November 01, 2010

Gästeblog:SC Cham : FC Gossau 3:2

Gästeblog von Günther:
1.Liga
Stadion Eizmoos
120 Zuschauer

„De Grilleur wär bereit, es isch em langwilig“, waren die Worte vom Stadionsprecher Mitte der zweiten Halbzeit. Lag es am nicht gerade Wurst-freundlichen Wetter oder weil das Spiel zu diesem Zeitpunkt schon fast entschieden war? Ein Blick zurück: Vor fast 3 Jahren spielte der FC Gossau ebenfalls auswärts gegen Cham, damals jedoch in Zug, da das heimische Eizmoos (noch) nicht NLB-würdig war. Es war Mitte November und noch ein wenig kälter als Heute, die damalige Mannschaft führte in der 83. Minute mit einem Mann weniger 2-1, verlor anschliessend doch noch 3-2. Trotzdem war man irgendwie zufrieden mit der aufopferungsvollen Leistung. Heute hiess es am Schluss auch 3-2 für Cham, von aufopferungsvoller Leistung oder Zufriedenheit konnte man aber nicht sprechen. Zu viel läuft momentan schief. Das Talent ist vorhanden, der Wille bei einigen Spielern nicht, hat man (manchmal) das Gefühl.

Dabei fing alles so gut an, in der zweiten Hälfte zumindest. Zum ersten Durchgang gibt’s nicht viel zu berichten, ausser von mindestens drei Grosschancen des SC Cham und der schönen Frisur von Altmeister Ronny Hodel. Die Chamer selber nennen sich übrigens „Chomer“. Das ist hier in der Inner.. äää Zentralschweiz so. Ein Dankeschön hiermit an unsere Freunde und Geographie-Lehrer aus der Inner.. nein, sorry, schon wieder, aus der Zentralschweiz natürlich.

Nach 48 Minuten und der ersten wirklichen Chance für unsere Jungs hiess es 1-0. Nach einem Traumpass von Stan Freid netzte Silvan Eggmann souverän ein. Der Jubel hielt leider nicht lange. Gleich im Gegenzug fiel der Ausgleich, kurz darauf der Führungstreffer für die Zentralschweizer (so ist’s richtig). Also schon wieder eine Niederlage, langsam aber sicher erinnert man sich an letzte Saison...

Danke an unseren Fahrer, der uns im Fiat Punto sicher und pünktlich hin und zurück fuhr.


"Allein sein zu müssen ist das Schwerste, allein sein zu können das Schönste."

(hier am Beispiel des FC Gossau Präsidenten auf der verlassenen Tribüne des SC Cham)