Montag, April 18, 2011

FC Tägerwilen : FC Winkeln 1:2

2.Liga Regional

Tägermoos

120 Zuschauer


Die Popgruppe Lovebugs gastiert als Stargast beim diesjährigen Grümpelturnier in Tägerwilen. Festzeltmusik, schwabelnde Bierbäuche in engen Fussballtrikots mit Sanitär-Firmen Aufdruck. Dazu spätpubertierende Schönheiten, die den Frontsänger der Basler Musikband anhimmeln. Mitte Juni ist es soweit, nach Stefanie Heinzmann und Seven in den letzten beiden Jahren, rocken nun die Lokal-Radio Lieblinge vom Rheinknie das Thurgauer Dorf. Dieser Termin ist in jedem Tägerwiler Jahreskalender Rot, ja wohl sogar dunkelrot angestrichen. Vorher gaben aber noch die Fussballer aus Winkeln ihr Gastspiel im Tägermoos.


Das Tägermoos besitzt einen besonderen Status. Das Gebiet gehört zwar staatsrechtlich zur Schweiz, allerdings übt die deutsche Stadt Konstanz seit dem Staatsvertrag von 1831 bestimmte verwaltungsrechtliche Aufgaben aus. Ob sich der technisch versierte Gästespieler Remo Heusi von dieser geschichtsträchtigen Tatsache ablenken lies? Der Offensiv-Akteuer beförderte den Ball aus idealer Position über das Tor der Tägerwiler. Besser machte es Jungspund Marc Grünenfelder, der vom ehemaligen Partner der ehemaligen Miss Schweiz geschickt lanciert wurde, und das Leder im Gehäuse der Thurgauer versenkte. Da die "Most-Indier" bis zu diesem Zeitpunkt eher blass blieben, wurde im Publikum eifrig über andere Aspekte des Lebens diskutiert. Zwei Rentner echauffierten sich, dass sie beim Besuch des Spiels YB-Basel beinahe am Rauch der pyrotechnischen Fan-Utensilien erstickt wären. Derlei infernalen Rabauk müssen die Dorfbewohner beim Auftritt der Soft-Rocker aus selbigem Kanton jedoch kaum erwarten.


Bis zur Pause gestaltete sich die Partie immer ausgeglichener. Die Gebrüder Gort in der Verteidigung wurden nun vermehrt gefordert. Die beiden Kaltbrunner sind läuferisch mit guten Genen ausgestattet. Ihre Eltern bestritten zeitlich parallel zum Match den Halbmarathon in Wien. Die Defensiv Abteilung wurde allerdings je ausseinander gerissen, als der stark aufspielende Marc Hörler kurz vor der Pause verletzt den Platz verlassen musste. Der Siebzehnjährige wurde durch den alten 2.Liga Haudegen Alain Häne ersetzt.

Die Zuschauer genossen noch den herrlichen Ausblick über das Tägermoos, als die Akteure bereits wieder auf dem Platz standen. Das Niveau flachte nun zusehends ab. Der regional, gefürchtete Stum-Blitz Roger Kobler wurde nun vom Trainer Jack Hörler ins Spiel gebracht. Der langjährige Winkeln Spieler musste kurz darauf staunend zusehen, wie die Tägerwiler den herrlichen Ausgleichstreffer erzielten.


Der "Turbo-Zug" fuhr gerade in der Nähe des Sportplatz vorbei, als Häne in der 88.Minute den umjubelten Siegtreffer für die West-St.Galler köpfte. Obwohl der Abwehrrecke tempomässig eher an eine Thurgauer Regionalbahn, als einem Intercity erinnert ist sein Torinstinkt immer noch unnachahmlich.


Der sonntägliche Auftritt der Gründemoos Elf bereitete Freude. Diese junge, engagiert kämpfende Mannschaft hat die besten Tage noch vor sich. Wohl ganz im Gegensatz zu den musizierenden "Liebeskäfern", die im Juni nicht das Hallenstadion in Zürich, sondern das Grümpelturnier in Tägerwilen beehren.

Gästeblog:GC Biaschesi – FC Gossau 5-0


Was wahre Leidenschaft ist, bewiesen zwei Gossau Anhänger die mit dem Zug ins Tessin fuhren, um diese himmeltraurige Mannschaft zu unterstützen. Gästeblog von Günther. GC Biaschesi – FC Gossau / 5-0 / Al Vallone / 100 Zuschauer /Wie merkst du, dass du einem FC Gossau Spiel beiwohnst? 1. du weisst bereits in der 45. Minute, dass das Heute nichts mehr wird 2. du siehst ungläubig zu, wie ein Spieler bei seiner Auswechslung trotz 0-2 Rückstand gemütlich vom Platz trabt. Und mit gemütlich meine ich wirklich gemütlich!!! 3. obwohl du eigentlich ein echt ruhiger Typ bist, fängst du laut an zu fluchen 4. trotz perfektem Fussballwetter hast du das Gefühl, dass die Spieler gar keine Lust auf Fussball haben 5. du machst dir ständig Gedanken, was du sonst Alles an diesem wunderbaren Tag hättest tun können 6. um dir das Spiel schön zu trinken bräuchtest du mindestens 2 Flaschen Appenzeller 7. selbst dann wäre Angela Merkel noch schöner als dieses Fussballspiel 8. du denkst an die guten Alten Zeiten zurück 9. spätestens in der 70. Minute bemerkst du, dass du ja noch 4 Stunden Heimfahrt vor dir hast und wirst langsam aber sicher ziemlich wütend 10. auf der 4-stündigen Heimfahrt planst du eben doch wieder die nächste Auswärtsfahrt Es gäbe noch viel mehr zu erzählen, begreiflicherweise fehlt mir aber die Lust dazu. Immerhin war es ein wunderbarer Tag im idyllischen Tessin und eine kurzweilige Fahrt. Karl Schmuki schrieb in seinem Bericht „Insgesamt schien es von aussen, dass viele Spieler den Ernst der Situation noch nicht erkannt hätten.“ Ich habe eher das Gefühl, dass es vielen Spielern total egal ist, was mit dem FC Gossau passiert.

Mittwoch, April 13, 2011

Donau Linz Marathon 2011

Harald ist ein leidenschaftlicher Inline-Skater. Im Zug nach Oberösterreich nimmt der symphatische Liechtensteiner neben mir Platz. Rasch stellen wir fest, dass wir das selbe Reiseziel verfolgen. Ebenso wir ich nimmt der Sportler aus dem Ländle an der zehnten Austragung des Linz Marathon teil. Während meine Füsse mich 42,125 km durch die Stadt an der Donau tragen sollen, wird Harald den Halbmarathon auf Rädern absolvieren. Es bleibt bis Linz genug Zeit für einen Erfahrungsaustausch unter begeisterten Sportlern. Als wir Wörgl im Bundesland Tirol passieren erklärt mir Harald, dies sei das Mekka der Inline Skater. Ich erfahre vieles über die Tücken seines Trainingsalltag. Von haarscharfen Sprintduellen mit kläffenden Hunden bis zum Windschatten Fahren bei beleidigten Rennvelofahrern. Die Zeit vergeht und nach gut fünf Stunden erreichen wir die drittgrösste österreichische Stadt. Mein temporärer Reisepartner und ich verabschieden uns, natürlich nicht ohne gegenseitige Glückwünsche für den nächsten Tag.

Nachdem ich mein schönes Hotelzimmer bezogen habe, sitzte ich eine Stunde später bereits mit meinen Startunterlagen entspannt am Ufer der Donau. Hinter mir quasselt die Freundin eines Marathon-Anfängers, ihren Partner in Grund und Boden. Der Arme tut mir leid, er wird froh sein, dass er Morgen einige Stunden alleine unterwegs ist. Ein paar Meter entfernt hocken ein paar Obdachlose und trinken billigen Fusel, während die Sportler an der Marathonmesse Pasta- Party feiern und ihren Kohlenhydrat Speicher aufladen. Ein Unterschied wie Bengasi und Blüemlisalp. Ich verzichte auf das hektische Nudel-Fest und geniesse ein feines Abendessen in einem schmucken Spezialitäten Restaurant. Gemütlich sitze ich in dem kleinen Lokal und geniesse Teigwaren aus dem Veneto und ein Glas Rotwein aus dem Veneto. Um halb zehn liege ich bereits gemütlich in meinem Bett und schlafe erstaunlich ruhig und tief. Am Morgen erwache ich pünktlich um 06.00. Ein ebenfalls laufbegeisterter Kollege wünscht mir um diese Uhzreit bereits per Kurzmitteilung viel Erfolg.

Ideale Bedinungen für den Marathon wurden vorausgesagt. Dementsprechend euphorisch stimmt der Speaker die Teilnehmer auf dieses Laufereignis ein. Die Temperaturen bewegen sich um die 10 Grad, besseres Laufwetter gibt es nicht. Die Sonne scheint, einzig die angekündigte Bise bereitet mir ein wenig Sorgen. Durch die Boxen dröhnt der eigens für die Veranstaltung geschriebene Marathon Song "Ich geh jetzt zur Linie". Gesungen durch eine Musikgruppe mit dem merkwürdig anmutenden Namen "Superfeucht".

Ich fühle mich in Topform, alles verlief bis hierhin nach Plan. Der ganze Lauffrühling ein durchgehendes Erfolgserlebnis. Meine Gedanken gehen wenige Minuten vor dem Start nochmals zurück. Ende Februar der dritte Platz beim Halbmarathon in Götighofen. Anfang März der Sieg beim 32 Kilometer Lauf in Bregenz. Vor zwei Wochen meine neue persönliche Bestzeit beim Halbmarathon in Oberriet mit 1h 16min 29 Sek.

Die Faszination Marathon macht aber auch aus, dass nicht alles planbar ist. Da kann das Selbstvertrauen noch so gross sein, die Vorbereitung noch so ideal. Während mehr als 42 Kilometer kann vieles passieren. Beschwerden in den Knien, Hungerast, zu wenig Flüssigkeit, der Kopf will nicht mehr, oder auch schwierige klimatische Einflüsse, die zu Schaffen machen. Die Kunst liegt darin, alle negativen Gedanken zu verdrängen und sich völlig auf die bevorstehende Aufgabe zu fokussieren. Ein Einklang zwischen Körper, Geist und Laufschuhen sozusagen.

Mein Trainigspartner, ein erfahrener und ambitionierter Läufer, gab mir den Tipp auf einen 5 Kilometer Schnitt von 19min 30 Sek zu laufen. Meine Uhr ist so programmiert, dass mir jeweils diese Zwischenzeiten angezeigt werden. Zudem überprüfe ich laufend meine Geschwindigkeit. Die Strecke ist flach und vorallem die Passagen in der Linzer Innenstadt sind sehr schön. Die vielen Zuschauer feuern die Läufer begeistert an. Den ersten Teil des Marathons absolviere ich in 1h 21min, alles läuft nach Plan. Etwa 15 Kilometer vor dem Ziel werden meine Kilometer Zeiten einige Sekunden langsamer. Das sind die schwierigen Phasen während eines Marathons. Ein Kampf, Ein Leiden, der Kopf sagt, da geht noch was, doch die Beine können nicht mehr schneller. Bei der Mehrzahl meiner 15 Läufen über die 42,125km kamen diese Momente, das ist normal. Manchmal intensiver, manchmal weniger.

Die Strecke führt jetzt durch Vororte. Die mittlerweile starke Bise macht hier mehr zu Schaffen, als in den Häuserschluchten der Innenstadt. Die Einteilung der Strecke in Fixpunkte erleichtern mir die letzten Kilometer. Nur noch 10, noch 5, noch 3 Kilometer... Ich blicke auf die Kirchenuhr und sehe, dass es für eine Zeit unter 2h 50min reichen müsste. Diese Tatsache gibt mir nochmals Aufwind. Die letzten Kräfte werden mobilisiert und ich renne über das Kopfsteinpflaster der Linzer Altstadt ins Ziel. 2h 47min 48 Sekunden, Persönliche Bestzeit, Rang 28, 8 Platz in der Alterskategorie M30.

Erleichtert geniesse ich im Ziel eine Massage. Ich gehe gedanklich nochmals das Rennen durch. Es war ein gutes aber kein perfektes Rennen, was mich darin bestärkt, dass ich noch schneller laufen kann. Die Lehren aus dem Marathon werde ich Ende Oktober in Frankfurt hoffentlich in einen erneuten Leistungsschub ummünzen können.

Am Bahnhof treffe ich zufällig wieder auf Harald. Er erreichte eine Top Platzierung bei den Inline Skatern. Wir erzählen uns von unseren Eindrücken, und nach einer kurzweiligen Fahrt ist der Linz Marathon 2011 bereits wieder Geschichte.

weitere Bilder und noch ein Bericht

Dienstag, April 12, 2011

FC Gossau : FC Baden 0:5

1.Liga Buechenwald Stadion 300 Zuschauer Ich war ausser Landes, übrigens nicht geflüchtet, auch wenn das auf der Hand liegen würde, bei den miesen Resultaten des favorisierten Fussballvereins. Obwohl ich diesem Spiel nicht beiwohnen durfte gibt es etwas zu schreiben. Nicht über das Resultat das ja scheinbar zu hoch ausfiel. Nur interessiert diese Tatsache im Abstiegskampf einen feuchten Kehrricht. Jedenfalls musste in der Folge Trainer Olaf Sager den Hut nehmen. Dem symphatischen Coach möchte ich auf diesem Weg für seinen Einsatz danken. Ich kann mir nicht vorstellen, dass er den sportlichen Niedergang zu verantworten hat. Das Problem scheint wiederum die Mannschaft zu sein, die sich nicht als Einheit auf dem Platz präsentiert. Nun dürfen sich Jan Berger und Roli "Gerland" Näf probieren. Ihnen beiden wünsche ich nur das Beste im Saisonfinale. Sollten sie diese Truppe vor dem Abstieg retten, würde ich es mit den Worten des ehemaligen Frankfurt Stürmers Jan-Aage Fjortoft sagen und einfach den Vornamen austauschen: "Jörg Berger ist so ein guter Trainer, der hätte auch die Titanic gerettet". Der leider verstorbene Ex-Bundesliga Coach Jörg Berger rettete die Eintracht 1999 vor dem fast sicher stehenden Abstieg. Hoffentlich steht der Nachname für Glück und Können im Abstiegskampf.

Donnerstag, April 07, 2011

FC Winterthur U-21 : FC Gossau 2:0


1.Liga

Stadion Schützenwiese

100 Zuschauer

Ich hätte es wissen müssen, das geht nicht gut aus. Der Radio Moderator tönte es am Morgen schon an. Es herrscht keine gute Sternen-Konstellation an diesem Tag. Manche Menschen würden zu übertriebenen Gefühlsausbrüchen neigen, und die Konzentration sei wesentlich beinträchtigt, so der Mann im Hörfunk.

Der FC Gossau gab also auch in dieser Saison ein Gastspiel in der altehrwürdigen Schützenwiese. Dieses Mal allerdings "nur" gegen die Nachwusmannschaft der Winterthurer, und auch die Zuschauerzahl sank gegenüber dem letzten Auftritt merklich. Der prominenteste Zuseher blieb allerdings der Selbe. Der Ex-Bundesliga Kicker Alain Sutter sah dem Treiben auf dem Platz zu. Beim gastgebenden Verein wirkt er als Berater des Präsidenten. Vielleicht sah er sich auch in seiner Rolle, als TV-Experte der Nation nach einem Ersatz für die zurückgetretenen Kollegen Streller-Frei um? Beim flachen Sortiment an Stürmern im Land hätte es kaum verwundert, wenn ausserdem jemand mit Trenchcoat und süddeutschem Akzent auf der Tribüne Platz genommen hätte. Der blonde Alain sah jedenfalls eine Gossauer Offensivabteilung, die es locker mit dem "Nati" Stumduo vom Bulgarien Spiel hätte aufnehmen können. Silvan Eggmann zeigte sich wohl bemüht, aber er wurde überhaupt nicht unterstützt. Aydeniz, sein Partner im Angriff, fand niemals richtig ins Spiel. Das Mittelfeld der Fürstenländer war ganz einfach inexistent. Die Gefahr, die beide Mannschaften auf den jeweiligen Torhüter entwickelte, konnte man durchaus mit einer Solaranlage und einem maroden Atomkraftwerk vergleichen. Totale Harmlosigkeit trifft Brandgefährlich. Das Wort Abstiegskampf beinhaltet "Kampf", das scheinen erschreckenderweise nur die wenigsten Gossauer Spieler erkannt zu haben. Fassungslos sahen die FC G Anhänger dem Treiben auf dem Platz zu. Ausgewechselte Spieler, die beim Stand von 2:0 locker Richtung Seitenlinie spazieren. Fussballer die aus Frustration über die eigene Leistung die Auswechslung verlangen. Die Auftritte des US-Schauspieler Charlie Sheen waren in den letzten Wochen nur unwesentlich peinlicher, als das Gastspiel des Gossauer Fanionteam an diesem Mittwoch Abend. Das Heimteam, trainiert vom ehemaligen YB Spieler Dario Zuffi, konnte munter ihr Angriffsspiel forcieren. Eine bessere Trainingseinheit dürfte das für diese Truppe gewesen sein. Der Ex-Gossau Torwart Christian Leite verbrachte einen erholsamen Abend im Kasten des FC Winterthur.

Alain Sutter sah es, die wenigen Zuschauer sahen es, Dario Zuffi sah es. Der FC Gossau besitzt keine richtige "Mann"-schaft. Den richtige Männer sind die Meisten wohl nicht. Jedenfalls haben sich einige von ihnen bei diesem katastrophalen Auftritt so präsentiert. Der Klassenerhalt ist so realistisch, wie ein Friedens Nobelpreis für Muamar Ghaddafi. Die Leistungen sind wechselhafter, als die Krisenherde in Nordafrika. Nur die Lage der Flüchtlinge in Lampedusa ist ungemütlicher, als die Tabellensituation der Gossauer.

Am Schluss des Abends passte der Stau auf der Autobahn Richtung Gossau in die unheilvolle Szenerie. Der Radio Moderator hatte am heutigen Morgen absolut Recht. Ich hätte wissen müssen, das geht nicht gut aus.

Dienstag, April 05, 2011

FC Gossau : FC Lugano U-21 2:1

1.Liga, 420 Zuschauer Sportplatz, Buechenwald "Die setzen nicht auf eigene Junioren"! "Die holen nur teure Spieler von auswärts"! Diese Kritik hört man bei Fussballinteressierten in unserer Stadt öfters. Vielleicht wurde ja am heutigen Tag der neue FC Gossau präsentiert? Als der Schiedsrichter den Match abpfiff standen drei eigene Junioren auf dem Platz. Auf der Anzeigetafel leuchtete zudem ein 2:1 zu Gunsten der Gastgeber auf. Die Fürstenländer zeigten ein tolles Spiel. Man fragte sich mehrfach, wieso diese Mannschaft auf dem zweitletzten Rang der Tabelle steht? Fünf Wochen war Beat, einer der treusten Anhänger der Blau-Weissen, auf Rundreise in Amerika. In dieser Zeit erfuhr er, ausgenommen vom wenig glanzvollen Sieg über Buochs, nur von Spielen aus der altbekannten Rubrik "Pleiten, Pech und Pannen". Nun, zurück aus dem Land der unbegrenzten Möglichkeiten, nützten auch die Fürstenländer endlich ihre Chancen. Ähnlich wie der Zeiger auf der Waage von USA-Touristen, zeigte auch die Leistung der Gossauer stark aufsteigende Tendenz. Sie liessen sich auch durch das frühe 1:0 der Luganesi nicht aus der Ruhe bringen. Noch vor der Pause erzielte Silvan Eggmann den Ausgleichstreffer. Ähnliches Fussballwissen, wie John Smith aus Milwaukee legte der Schreiber dieses Textes in der Pause an den Tag. Sprach ich doch dauernd von einer 1:0 Führung, mit unwissentlicher Ignoranz des Tessiner Treffers in der 11.Minute. Ich habe meine Lehren daraus gezogen, und werde künftig ohne Kleinkinder zum Fussball gehen. Bei schlechtem Fussball, belohne er sich mit einem feinen Essen, oder einer Übernachtung in einem schmucken Hotel. Er müsse ja schliesslich das schlimme Erlebnis mit seinem Club irgendwie wieder wett machen. Von dieser interessanten Einstellung erzählte uns ein langjähriger FC Winterthur Anhänger. Wir Gossau~fen's hätten dementsprechend einige Male in den teursten Luxustempel im Land übernachten müssen. Kiloweise Kaviar wären zudem als Entschädigung für die letzten qualvollen Jahre angebracht gewesen. An diesem sonnigen Tag hätte aber billiger Fast Food durchaus gereicht. Güntensperger erzielte das 2:1 und der FC G tischte uns guten Fussball und drei Punkte auf. Einzig Beat hätte wohl neben gutem Fussball, auch gerne noch kulinarisch Hochstehendes genossen. Fast Food gab es für ihn in den letzten Wochen reichlich, was unschwer zu erkennen war. Wenigstens blieb für den guten Beat noch Zeit übrig, um sich in Las Vegas ein T-Shirt mit der Aufschrift "Support your local Team" drucken zu lassen. Seine wahre Liebe gilt eben doch dem Fussball und nicht dem Essen….auch wenn böse Zungen anderes behaupten :-)