Mittwoch, Januar 31, 2007

Herabgestiegen von den Innerschweizer Bergen....


FC Bayern München:Bochum

0:0

Stadion Fröttmaning
64'000 Zuschauer

30.1.2007


Eigentlich hätte es einer dieser "normalen" Bundesliga Spieltage unter der Woche geben sollen. Ein Auto, gefüllt mit Bayern Fans, fährt Dienstag Abends, von der Schweiz aus, nach München. Gemütlich sitzt man im Gefährt hört sich dieses und jenes Blablabla an, gibt selber mehr oder doch eher weniger Wichtiges in die Runde, und kurz vor 20.00 steht man, an seinem angestammten Platz, in der Südkurve.

Wie sich einen Tag später aber heraus stellen sollte, wurde es eben doch ein Spiel das länger in Erinnerung bleiben wird.

Nein, nicht wegen dem Spiel selber, das war nämlich "grottenschlecht" und auch nicht wegen der Stimmung, die war nämlich auch wieder....na ja mir fällt kein Wort mehr dazu ein.
Die Bochumer waren von Trainer Marcel Koller so eingestellt worden, wie man in München halt spielen sollte. Geschickt auf Konter warten und hinten kompakt stehen. Es ist nur der Unfähigkeit des Bochumer Offensivpersonals zu verdanken, dass der FC Bayern nicht eine weitere peinliche Niederlage einstecken musste. Bei Bayern lief gar nix zusammen und Herr Schweinsteiger, der sich ja nur allzu gerne mit Zinedine Zidane oder Stefan Effenberg vergleicht, war als Spielmacher total überfordert. So wurde die Mannschaft des FC Bayern nach 90 Minuten gnadenlos vom Grossteil des Münchner Publikums ausgepfiffen, man muss dazu vielleicht erwähnen, dass die Pfeiferei eine Spezialdisziplin, der erfolgsverwöhnten und kritischen FC Bayern Zuschauer ist. Nach dem Spiel hörte man auch einige "Magath Raus" Rufe, aber wirklich noch vereinzelt.

Seis drum, man stieg ins Auto ein und fuhr einigermassen frustiert wieder Richtung Ostschweiz. Die Unterhaltungen drehten sich nur kurz um den Trainer des FC Bayern, die längste Zeit diskutierten wir eher über Tankstellen(Krass!) und Lindau(Krass!) , daneben bemitleidetet man natürlich auch noch den Kollegen der speziell für diesen Kick, von Olten nach München fuhr.

Am anderen Tag aber dann die Hammer-Meldung. Felix Magath, immerhin 2-facher Doublegewinner mit dem FC Bayern, wurde fristlos entlassen. Neuer Trainer bis Juni 2007 Ottmar Hitzfeld, höchspersönlich herabgestiegen von den Innerschweizer Bergen in die bayrische Landeshauptstadt, mit dabei auch wieder, der als Solo-Trainer chronisch erfolglose, Assistenz-Trainer Michael Henke.

Alte Besen kehren gut, sagt man so schön. Man wird sehen. Man durfte auch unter dem Ottmar, den einen oder anderen üblen Kick mitansehen, damals noch im zügigen Olympiastadion. Da die Stimmung im neuen Stadion ja "sooooo" viel besser geworden ist, wird wohl das Bayern Spiel unter dem "Alten" (nett gemeinter Spitzname aus der ersten Hitzfeld Ära) auch um einiges attraktiver. Hoffen wir also das Beste....

Montag, Januar 29, 2007

nöd normal....


"Gruss aus dem Zug von Marakesch nach Casablanca!" An und für sich wäre diese Handy Kurzmitteilung nicht sehr aussergewöhnlich....Nun ja, ich meine wir sind im Reise-Zeitalter. Reisen ist schick und fast schon ein Prestigeobjekt geworden. Der "Reisende", von dem ich den Gruss aus Marokko erhalten haben, ist allerdings ein sehr Aussergewöhnlicher.

Lukas habe ich vor ungefähr zweieinhalb Jahren in Frankreich kennengelernt. Nach einem Spiel der Schweizer U-21 Auswahl in Troyes kamen wir zufällig miteinander ins Gespräch. Nachdem er mir erzählte, dass er neben den Berner Young Boys auch mit dem ganzem Herzen den HSV unterstützt, wurde mir schnell klar, er ist einer jener nicht ganz gewöhnlichen Fussballfans. Lukas war auch sofort begeistert, als ich ihm von meinem Vorhaben erzählte, am darauffolgenden Tag ein Spiel, der 2.Mannschaft von Paris St.Germain, zu besuchen. Der junge Berner stellte sich aber noch als weitaus verrückter heraus, als ich anfänglich gedacht hätte.

Nicht nur sitzt er, fast jedes zweite Wochenende, im city-nightline Zug nach Hamburg, um die Heimspiele zu besuchen. Ich muss wahrscheinlich nicht erwähnen, dass ihn das Zug-Personal natürlich schon längstens kennt. Nein, Lukas ist auch bei vielen Auswärtsspielen anzutreffen. Es gibt nur einen Grund, wieso er ein HSV Spiel sausen lässt, ein Spiel des BSC Young Boys. Da jedes Pflichtspiel, und eigentlich auch jedes Freundschaftsspiel, von YB, für ihn ein Muss sind, er aber trotzdem auch möglichst oft beim HSV dabei sein will, ergeben sich jeweils die aussergewöhnlichsten Reisevarianten. Zwei Nächte hintereinander Übernachten am Flughafen London Stansted und dazwischen nach Spanien (YB Trainingslager) und Bielefeld (HSV Spiel) fliegen, ist nicht sehr aussergewöhnlich für ihn. Andere Leute wären nach zwei Übernachtungen an einem Flughafen wahrscheinlich am Rande des Nervenzusammenbruchs. Nicht so Lukas, er fliegt nicht Nachhause sondern direkt weiter nach Marokko. Neben seinen beiden Vereinen ist der Sohn eines Hamburgers, und einer Schweizerin, auch noch dem Grounhopping verfallen. Was lässt man sich da von den Grosseltern zu Weihnachten schenken? Es liegt ja auf der Hand, einen Flug nach Venezuela zur Copa America.

Da er beruflich in der Reisebranche arbeitet, kennt er natürlich alle Tricks um möglichst günstig von einen Ort an den anderen zu kommen. Das hat viele Vorteile, schon oft gab er mir noch einen "kostensparenden" Tipp. Klar manchmal kann er auch nerven, wenn er sich z.b drei Tage lang über eine Taxifahrt, für 10 Euro pro Person, in Neapel aufregen kann. Aber ohne seine "Low Budget" Mentalität könnte er sich all seine Reisen auch nicht finanzieren. Legendär wie er anlässlich eines WM-Quali Spiel der Schweiz in Dublin, drei Tage lang andauernd "Gratis-Hahnenwasser" in den Pubs bestellte. Bei Lukas kommt nämlich ein weiteres kostensparendes Element dazu, er ist unglaublicherweise strikter "Anti-Alkoholiker". Das verwundert einen anfänglich, Fussballfan und kein Alkohol? Was soll den das bitteschön werden? Doch wenn man ihn besser kennt und erfährt, dass seine Eltern einen gutgehenden Tee Laden in Bern betreiben, verwundert das nicht mehr sonderlich. Ausserdem kenn ich keinen Anti-Alkoholiker, der mit einem Betrunkenen die Nacht auf den Färör durchmacht, oder an der WM, Morgens um Fünf, die Polonäse durch einen Zug der Deutschen Bahn tanzt. Lukas ist auch ein guter Diskussionspartner, von Vorteil das wir politsch meistens einer Meinung sind.

Bitter wird es diese Saison für ihn, wenn der HSV wahrscheinlich absteigen wird. Ich bin jetzt schon gespannt, wie er es jeweils an die Montag-Abend Spiele z.b nach Paderborn schaffen wird. Keine Frage, er wird auch in Liga 2 wieder fast überall anzutreffen sein. Zu gönnen wäre ihm auch einmal ein Titel mit YB, vielleicht klappt es dieses Jahr und vielleicht gibt es dann zu Feier des Tages auch mal ein Sieges-Bier, wie es sich für einen Fussbalfan, eigentlich, auch gehört :-).

Sonntag, Januar 28, 2007

SV Wacker Burghausen : 1.FC Köln





SV Wacker Burghausen : 1.FC Köln 1:3
2.Bundesliga

Wacker-Arena
5'012 Zuschauer

Von München aus gings mit dem Regionalzug, über Mühldorf in Oberbayern, in das 18'000 Einwohner fassende Burghausen an der deutsch-österreichischen Grenze.

Der Zug ist ziemlich überfüllt mit gut gelaunten Kölnern, die uns gleich ein Kölsch in die Hand drücken. " Weisst du wir fahren hier nach Burghausen weil der Christoph Daum wieder mal ein bisschen Schnee braucht!"mit schwerer Zunge, will uns ein Kölner Fan, der wohl schon sehr lange unterwegs ist, den wahren Grund seines Ausflugs in die bayrische Provinz weismachen. In Köln scheinen die abgedroschenen Witze über die Drogenvergangenheit, ihres Trainers, immer noch sehr in Mode zu sein. Er will von uns dann noch in Erfahrung bringen, ob wir die Karten für das heutige Spiel vom "Hans-Peter" erhalten haben? Wir müssen leider verneinen, der Schweizer Ex-Köln Trainer, Hans-Peter Latour, hat uns leider keine Tickets zukommen lassen.
Seis drum, der FC-Fan dreht sich wieder von uns ab und nimmt einen Telefonanruf entgegegen: "Den Laptop besorge ich für die Hälfte, ja DSL Anschluss mach ich auch rüber....." überraschend wieder ziemlich gefasst, wickelt er im allgemeinen Fangetümmel noch einige Geschäfte ab. Gleich nachdem er wieder aufgelegt hat, gibt er aber wieder richtig Gas: "Ohne Punkte fahren wir nicht Nachhaus!" und "0:3,0:3,0:3", singend und wackligen Schrittes führt der Computer-Fachmann die Polonäse, durch den Zug, an.
Nach einem ausserplanmässig langen Zwischenhalt, in einem Kaff, kurz vor Burghausen(entsetzter Köln Fan: "Nicht mal ein Getränkecenter gibts hier!"), erreichen wir dann irgendwann doch noch die verschneite oberbayrische Stadt.

Der Verein Wacker Burghausen verdankt seine Erfolge, in den letzten Jahren, vorallem seinem Namens und Geldgeber den ortsansässigen Wacker Chemie Werken, auch der Aufschwung der Stadt Burghausen ist eng mit dem wirtschaftlichen Erfolg der Firma Wacker verknüpft, so lebten hier nach dem 2.Weltkrieg erst ca. 5000 Einwohner.

Die Wacke Arena ist heute nur spärlich gefüllt, die sibirschen Temperaturen und die ziemlich hoffnungslose Tabellenlage des Heimklubs, scheinen nicht allzu viele Burghausener vom heimatlichen Ofen hervorzulocken. Die Kölner sind mit etwa 400 Leuten angereist was, bei der momentanen Erfolgslosigkeit und dem "fantechnisch" unsinnigen Spielbeginn Freitag 18.00, gar nicht mal so schlecht ist.
Die erste Halbzeit ist eher langweilig einzig der frühere Burghausener, und seines Zeichens "ewiges Talent", Thomas Broich sorgt mit einigen gelungen Aktionen dafür, dass sein Spitzname "Mozart" wenigstens in der bayrischen Provinz nicht ganz in Vergessenheit gerät. Ansonsten läuft bei den Kölnern nicht viel zusammen, mir ist es ein Rätsel wieso Riccardo Cabanas nicht einmal im Aufgebot der Kölner steht. Fussballerisch wäre er hier wohl einer der Besten, aber er scheint nicht gerade ein Liebling des neuen Trainers zu sein.
Zur Pause steht es 0:0, man friert.

Anfangs 2.Halbzeit zeigen die mitgereisten Kölner Fans ihren grenzenlosen Optimismus, den sie trotz lange vergangener Triumphe (deutscher Meister 1978), immer beibehalten haben. "Eines Tages fahren wir nach Mailand um den FC Köln zu sehen", schreien sie, ihre Hoffungen nach baldigen Champions League Auftritten, trotzig in die klirrend kalte bayrische Nacht. 1:0 für Burghausen, der Tiefpunkt für den 1.FC Köln und seinen Trainer Christoph Daum scheint nun endgültig erreicht. Unser Nebenmann, den sein Kapuzzenpulli als Mitglied des martialisch klingenden Fanclubs "Salznachersturm" ausweist, rastet vor Freude fast aus. Irgendwas will er meinem Kollegen mitteilen, aber Berndeutsch und Bayrisch passt irgenwie nicht (O-Ton: "I ha käi ahnig was dä gsäid häd"). Ein Glücksschuss des Kölner Neuzugangs Serhat Akin beendete daraufhin aber die Siegesträume des Mannes vom "Salznachersturm". Kurz darauf schossen nämlich Matthias Scherz und der grandiose "Mozart" Broich das daumsche'Team zu einem, nicht mehr für möglich gehaltenen, 3:1 Sieg.
Grenzloser Jubel beim Kölner Anhang sie dürfen wieder von Mailand träumen oder zumindest vom Bundesliga Aufstieg.

Wir hingegen flüchten nach Spielschluss möglichst schnell in die Wärme des Wacker-Vereinsheims, wo wir uns mit mit Diskussionen über die Vereinsfarben von RW Oberhausen ("Man, ich Depp RW stoht jo für Rot-Wis....") und der Analyse des Liebeskummer eines mitgereisten Kollegen ("d'Helene Fischer uf WDR am Sunntig More, da isch Liebä uf dä erscht Blick gsi") die Zeit vertrieben, bis unser Zug wieder Richtung München fuhr. Für Interessierte der Hinweis auf die Homepage der Angebeteten www.helene-fischer.de.

Dienstag, Januar 23, 2007

Der Fussball Europameister 2008

Das Ziel wurde vom Schweizer Fussball Verband klar definiert. Man will im kommenden Jahr Europameister werden, was sonst?
Die Planungen laufen auf Hochtouren. Die Public Viewing Verträge, mit den Städten,sind unterschrieben, die Hooligans werden von der Polizei, als Vorwarnung, sogar auf der Arbeitsstelle besucht und die Maskottchen Fix und Foxi äääh Trix und Flix wurden auch schon präsentiert. Alles also Friede, Freude, Eierkuchen.....

Etwas westentliches vergisst SFV Präsident Zloczower allerdings. Die UEFA schlachtet zwar jedes Grossturnier, finanziell, erbarmungslos aus, noch konnten sich die älteren Herren im Exekutive Komitee allerdings nicht zu einem Verzicht auf das eigentliche Fussballspiel durchringen.
Der SFV, sicherlich den Euro 08 Millionen auch nicht abgeneigt, sollte schleunigst darauf achten, dass man auch sportlich eingemassen Euro 08 tauglich wird.

Ich habe einmal die Planungen, der beiden Veranstaltungsländer Schweiz und Österreich, unten aufgeführt.

SFV Kalender 2007

Mittwoch 07.02.07
Länderspiel Deutschland-Schweiz /Düsseldorf
Samstag 24.03.07
Länderspiel Ort und Gegner offen
Mittwoch 28.03.07
Länderspiel Ort und Gegner offen
Samstag 02.06.07
Länderspiel Ort und Gegner offen
Mittwoch 06.06.07
Länderspiel Ort und Gegner offen
Mittwoch 22.08.07
Länderspiel Ort und Gegner offen
Samstag 08.09.07
Vierländerturnier in Österreich
Mittwoch 12.09.07
Vierländerturnier in Österreich
Samstag 13.10.07
Länderspiel Schweiz : Österreich Ort offen
Mittwoch 17.10.07
Länderspiel Ort und Gegner offen
Samstag 17.11.07
Länderspiel Ort und Gegner offen
Mittwoch 21.11.07
Länderspiel Ort und Gegner offen


ÖFB Kalender 2007

07.02.2007
Freundschaftsspiel Malta:Österreich / Ta'Qali
24.03.2007
Freundschaftsspiel Österreich:Ghana / Graz
28.03.2007
Freundschaftsspiel Frankreich:Österreich / Paris
30.05.2007
Freundschaftsspiel Österreich:Schottland / Wien
02.06.2007
Freundschaftsspiel Österreich :China / Wien
13.10.2007
Freundschaftsspiel Schweiz : Österreich / Spielort offen, Veranstalter SFV
17.10.2007
Freundschaftsspiel Österreich : Elfenbeinküste / Innsbruck

Ich weiss aus persönlicher Erfahrung, dass es sehr fähige Mitarbeiter beim SFV gibt. Wahrscheinlich fehlt es an Personal, oder wieso hat unser östlicher Nachbar schon alle Termine für die Länderspiele 2007 fixiert und der Schweizer Fussballverband ist noch verzweifelt auf der Suche. Rein sportlich gesehen, müsste es der Schweiz ja einfacher fallen Gegner zu finden.

Montag, Januar 22, 2007

TUS Koblenz : MSV Duisburg





TUS Koblenz : MSV Duisburg 1:1

2.Bundesliga
21.1.2007

Stadion Oberwerth
11'201 Zuschauer


"Nein, Nein.....nicht Koblenz im Aargau!" Am Abend vor meinem Abstecher in die Stadt, am Deutschen Eck (Mündung der Mosel in den Rhein), musste ich den einen oder anderen Kollegen noch über mein Reiseziel aufklären.

Eine schöne Zugreise, entlang am Rhein, hat man hinter sich, wenn man in der Stadt zwischen Mainz und Bonn angelangt ist. Die Heimatstadt von Bodo Illgner und Rudi Gutendorf ist eine der ältesten Städte Deutschlands und der örtliche Fussballverein, in dieser Saison das erste Mal in der 2.Bundesliga.

"Mit dem Bus zu TUS!" Diese Aufforderung kamen wir nicht entgegen und liefen die ca. 2 Kilometer vom Bahnhof zum Stadion Oberwerth. Vor und hinter uns schlenderten hunderte MSV Duisburg Fans, unverkennbar an ihren blau-weissen Trikots, ihrem unvergleichlichem Ruhrpott Charme und ihrem Sinn nach gewagter Kleidung, oder wo trägt man sonst Pullover mit der Aufschrift "ich ficke dich"? Leider mussten wir uns von den Duisburg Fans wieder trennen, sie wurden mit einem kultigen Wegweiser mit der Aufschrift "Gäste Fans-5 Minuten Umweg" in eine andere Richtung gelotst.

Wir nahmen unsere Plätze auf der Gegengerade ein, wo wir umringt waren von einigen Hansa Rostock Fans, die sich wahrscheinlich hier, in der Gegend irgendwo, arbeiten.
100.-- Euro hätte ich gewettet, dass der eine vor uns ein Ostdeutscher ist, ohne dass ich vorher seinen Dialekt gehört hätte. Er war in typisch ostdeutsche Uniform gekleidet, Böhse Onkelz Kappe, Lonsdale Jacke, schwarze Adidas Turnschuhe und lässig die Zigarette im Mundwinkel.
Er unterstützte heute natürlich den Heimclub. Durchaus nachvollziehbar kämpft doch Rostock, mit Duisburg, um den Aufstieg in die 1.Liga.

Der MSV Duisburg Block, auf der anderen Seite der Gegengerade, war mittlerweile rappelvoll. Das erste Spiel nach der Winterpause lockte viele Anhänger, in die fussballerische Provinz, nach Koblenz. Ein bisschen Rauch steigt vor dem Spiel im Gäste Block auf und der Rostocker vor uns meint :" Da schau, Haha, jetzt gehen sie rein die Bullen mit ihren Eierbechern, Haha!"
Der Junge war wirklich völlig im Element.
Bei Anpfiff ist das schöne Stadion ziemlich gefüllt, neben den zahlreichen Duisburgern haben sich auch viele Koblenzer eingefunden. Das Spiel beginnt eher schwach, so bekommt sogar das ziemlich merkwürdige Koblenz Maskotchen. mit dem noch viel merkwürdigerem Namen, "Schängelche" ein bisschen Aufmerksamkeit vom Publikum. Der Torwart des Heimklubs wollte jedoch lieber selber im Mittelpunkt stehen und griff bei einem harmlosen Flankenball zielsicher daneben. 1:0 für Duisburg. Der Rostocker vor uns ging, total entsetzt über den Führungstreffer des Aufstiegsrivalen, zum Bier holen. Die TUS Koblenz brachte, nach dem Gegentreffer, nicht mehr viel zu Stande. Der von meinem Mitfahrer viel gelobte Neuzugang aus Mainz, Christoph "Bumm,Bumm" Babatz, blieb auch ziemlich farblos. Nach seinem ersten Freistossversuch fragte ich mich ernsthaft, ob sie ihm damals in Mainz einen ironischen Spitznamen verpasst haben, nach "Bumm,Bumm" sah das jedenfalls nicht aus.

Pause. In diesen 15 Minuten, ein weiteres Mal Pausenspielchen auf dem Rasen, für die das Prädikat "Sinnlos" noch eine postive Beschreibung ist.

2.Halbzeit. Koblenz spielt wie verwandelt, und nachdem "Bumm,Bumm" Babatz den Platz verlassen hatte, erzielte Publikumsliebling Dzaka sogar noch den Ausgleich. Unser Kollege, der Rostocker muss beim Torjubel ziemlich abgegangen sein, jedenfalls stand er nun einige Meter weiter vorn.
Die Duisburger brachten in der 2.Hälfte gar nichts mehr, auch die Fans konnten ihre Mannschaft nicht mehr nach vorne treiben, alle Anfeurungen wurden von der heftigen Bise im Winde verweht.

So waren am Schluss irgendwie alle glücklich. Die Duisburger über den Auswärts-Punkt, die Koblenzer über das Remis gegen den Aufstiegs-Anwärter und der Rostocker sowieso.

Samstag, Januar 20, 2007

"Lieblings-Nachbaren"

"Gopferdammi!", jetzt haben sie es also geschaft. Unsere "lieben Nachbaren", aus dem Land des Obstlers und der Mozartkugeln, verdienen gemäss neusten EU Statistiken im Durchschnitt mehr als die Schweizer Bürger.

Im Grunde genommen könnte mir das egal sein, handelt es sich doch nur um den schnöden Mammon, aber wenn es um unseren östlichen Nachbaren geht, fällt es mir schwer über diesen Makel hinwegzusehen.

Gegönnt hat man denen eigentlich noch nie was. Wurde man doch schon als Kind in dieser Hinsicht geschult, wenn ein österreichischer Skifahrer, bei der Zwischenzeit schon 1 Sek. oder mehr, Rückstand auf Pirmin Zurbriggen hatte, rief einem der Vater euphorisch zu: "Schalt uf dä Öschtricher um! Haha"! Genussvoll hörte man dann den Ösi Kommentator: "Ah mei, das geht sich für den Peter Wirnsberger heut nimmer auf!"
Ich weiss auch noch ganz genau, wie Toni Polster 1989 die Rot-Weiss-Rote Nation, mit 3 Toren gegen die DDR, an die WM nach Italien geschossen hat. Man war ich damals genervt, als ich das im Radio gehört habe. Unsere Nati war damals etwa so weit von der WM entfernt, wie heute George Bush vom Frieden im Irak. Es war also sportlich gesehen immer ein ausgeglichener Zweikampf der Schweiz mit Österreich. Mal dominierten sie beim Alpinen Sport mal wir, mal hatten sie die bessere Fussballnationalmannschaft(was meistens der Fall war) mal wir.

In den neunziger Jahren dann die Trendwende beim Skisport. In der Schweiz wurden 3.Plätze in Weltcup Rennen etwa so enthusiastisch gefeiert, wie bei den Ösis Olympiasiege. Wir Schweizer waren nur noch eine zweitklassige Skination. Das war natürlich bitter.....
Im Fussball war es wiederum ausgeglichen. Beide Nationen waren, in diesen Jahren, einmal an der WM und beide hatten Top Torjäger in der Bundesliga. Sie den Toni Polster wir den Chapuisat, aber im Gegensatz zum Wiener ("Toni, Toni Doppelpack-Schlampen trinken Sechserpack") belästigte uns der Chappi , wenigstens nicht mit kölschen Karneval Hits.

Mal abgesehen von Toni Polster haben wir Eidgenossen, in musikalischer Hinsicht, böse das Nachsehen hinter den Ösis. Während unser DJ Bobo, in so prestigeträchtigen Ländern wie Albanien, ein echter "Weltstar ist dürfen die Österreicher eine Legende wie Falco zu ihnen zählen, und Hans Hölzl hatte sogar in den USA einen Nr.1 Hit. Ausserdem stammt wohl ein gewisser Wolle Mozart auch aus Österrreich.

Beim Essen und Trinken, muss ich sagen, ganz klarer Pluspunkt für die Schweiz. Gut, das Wiener Schnitzel ist nicht übel, aber der Rest alles so Süss und, sind wir ehrlich die Mozartkugeln schmecken echt scheisse. Beim Trinken kennen sich unsere Nachbaren eigentlich ja Super aus, müsste man annehmen, aber trotzdem unser Wein ist vielleicht nicht Weltklasse, aber der Wein von denen....Naja. Vielleicht sollte sie den Wein mal mit Red Bull mischen, machen sie ja sonst auch mit jeder alkoholischer Flüssigkeit, die ihnen in die Hände kommt.

Leider bin ich jetzt ein wenig abgeschweift, eigentlich geht es ja darum, dass die Ösis nun also mehr verdienen als wir Schweizer. Das war natürlich schon lange nicht mehr der Fall, vor gut 70 Jahren sind unser geliebten Nachbaren, einem schnauzbärtigen Komplexhaufen aus Braunau ins deutsche Reich gefolgt. Die "Heimholung ins Reich" durch ihren Landsmann endete aber bitter, als Kriegsverlierer standen sie vor dem wirtschaftlichen Nix. Mitte der neunziger Jahre dann der Schritt in die EU und damit verbunden der wirtschaftliche Aufschwung in der Alpenrepublik. Wir hingegen dürfen uns mit dem altgestrigen Christoph Blocher in der Regierung herumärgern ( "das isch üsers Maskotli, dä Geissbock Zottel"), während die Ösis mit Fug und Recht, ihren braunen Stänkerer, Jörg Haider in die Provinz nach Kärnten zurückbeförderten.

Sollen wir nun in eine kollektive helvetische Depression verfallen? Sind uns die Ösis in jeder Hinsicht enteilt? Werden sie 2008 sogar noch Europmeister? Stellt sich heraus, dass Roger Federer in Wirklichkeit aus Graz stammt und Hansi Hinterseer aus Zürich? Wechselt Herbert Prohaska, als Kommentator zum Schweizer Fernsehen ("der FC Bayernnn ist eine internattttionaleee Spitzenmannschaft")?Na dann Prost!
Das alles wollen wir nicht hoffen!

Eines ist jedoch klar, wirtschaftlich stehen wir immer noch besser da als unsere Nachbaren. Beschissen haben sie bei der Statistik, die "Damischa", ja richtig Beschissen. Die Statistik wurden mit falschen Zahlen errechnet. Hah! Wir sind immer noch vorn, zumindest wirtschaftlich, dank Globalisierung, dank UBS und Novartis....
Ehrenvoll ist das sicher nicht, ganz und gar nicht, dann gebe ich doch lieber an mit unseren Erfolgen in Tennis und Segeln an. Obwohl Segeln ist ja auch irgendwie überhaupt nicht mein Fall.

PS: Sollte es hier den Anschein machen, ich hätte was gegen die Österreicher ist das ganz und gar falsch. Mein Bruder hat eine Tirolerin geheiratet, sie ist sehr symphatisch ihre Verwandtschaft im Übrigen auch. Aber wehe, die Ösis sind an der EM besser als wir :-)

Montag, Januar 15, 2007

SSC Napoli : Hellas Verona



SSC Napoli : Hellas Verona 1:0
Serie B
Stadio San Paolo

ca. 40'000 Zuschauer


„Lueg Papi, üsi Heimat!“, ein ca. zehnjährige Junge, der im Flugzeug hinter uns sass, brachte seine Vorfreude, bei der Landung, zum Ausdruck. Zusammen mit seinem Vater, einem Süditaliener wie aus dem Bilderbuch (gegelte Haare, ein wenig kleingewachsen und Napoli Jacke an) gings für ihn heute an das Spiel SSC Napoli : Hellas Verona.
Schon während des frühmorgendlichen Fluges ab Basel fand der junge Napoli Fan kaum eine ruhige Minute und gab schon diverse Fangesänge zum besten.

Was hat man schon alles gehört über die drittgrösste italienische Stadt. „Die Camorra überall“, „angeschossene Touristen“, „gefährlichste Stadt Europas“....um nur einige boulevardeske Schlagzeilen zu nennen.
Wir schlenderten allerdings unbeheligt durch, die am Vesuv gelegene, Stadt. Nicht einmal einen „Streifschuss“ sollten wir abkriegen, obwohl sich das in der Biographie noch ganz verwegen angehört hätte. Das einzige was uns im Vergleich zu anderen italienischen Städten auffiel, war die Unmengen an Abfall die überall herumlagen. Ich hatte von diesem Problem, vor ein paar Monaten, in einer Zeitung gelesen. Die Camorra verdiente sich, in früheren Zeiten, eine „goldenen Nase“ als private Abfallentsorgungsfirma. Die Stadt hat aber, vor einigen Jahren, die illegalen Abfalldeponien der Mafia-Organisation schliessen lassen, man wollte eigene städtische Abfallverbrennungsanlagen bauen. Diese Projekte werden aber geschickt, von der Camorra, unterwandert und wurden daher bis zum heutigen Tag nicht gebaut....nun wachsen und wachsen die Müllberge vor sich hin.
Ansonsten fiel uns höchstens noch auf, das einige Kinder in Süditalien, mit Vorliebe an parkierten Autos oder direkt an Hauswänden urinieren.

Beim SSC Napoli, dem Stolz der ganzen Stadt, war heute das verhasste Hellas Verona zu Gast. Seite Mitte der achtziger Jahre, als beide Vereine jeweils um den „Scudetto“ mitspielten, verbindet die Clubs eine innige Feindschaft. Zu der sportlichen Rivalität kommt natürlich der, für Italien typische, Nord-Süd Konflikt noch dazu. Im Zuge dessen bezeichnen die rechtsgerichteten Verona Fans die Einwohner von Napoli mit Vorliebe als Afrikaner, was in diesem Fall sicherlich nicht als Kompliment gemeint ist.

Ziemlich aufgeheizte Stimmung vor dem Stadio San Paolo. Nervöses Hin und Her Gerenne der Napoli Fans, man weiss nicht genau wieso. Helikopter kreisen über dem WM Stadion von 1990. Irgendein glatzköpfiger Napoli-Ultra, fragt ob wir Engländer seien, er will uns in seine Kurve mitnehmen. Wir lehnen dankend ab, die Tickets haben wir bereits per Internet geordert. Jugendliche Süditaliener klettern über die Stadionzäune, die Polizei kümmert das wenig, entweder wissen sie „die haben eh kein Geld fürs Ticket“ oder die Staatsmacht sitzt wie vielerorts in dieser Stadt sowieso am kürzeren Hebel. Zigtausendfach wird die Sonderausgabe, der Gazzetta dello Sport, vor dem Stadion verteilt. Sie ist Diego Armando Maradona gewidmet, der hier immer noch, wie ein Heiliger, vergöttert wird.

Wir beziehen unsere Plätze auf der Distinti. Das Spiel geht, vor gut 40'000 Zuschauern, los. Der Aufstiegsaspirant aus dem Süden wird von seinen frenetischen Fans von Beginn weg lautstark unterstützt. Die beiden Napoli Kurven singen und zünden, bis auf ein paar schwächere Phasen, eigentlich das ganze Spiel hindurch. Die ca. 200 Fans die aus Verona angereist sind hört man, aufgrund ihrer zahlenmässigen Unterlegenheit, das ganze Spiel nicht. Das erste Mal fallen sie auf, als sie ihre lächerlichen Keltenkreuz Fahnen schwingen, ausserdem sehen sich die Veronesi das ganze Spiel hindurch mit Angriffen aus der Napoli Kurve konfrontiert. Die Fackeln können ihnen, aufgrund des Netzes das über den kompletten Block gespannt ist, nicht viel anhaben, mühsamer sind wohl eher die höllischen lauten „Böller-Petarden“ die während des Spiels zigfach auf dem Netz, über ihren Köpfen, explodieren. Ich bezweifle ob sie Zuhause ihre eigene „Mama“ noch verstehen werden, ausserdem dürfte es wohl die eine oder andere plötzliche Tinitus Erkrankung, in Kreisen der Gäste Fans, gegeben haben.
Das Spiel ist mittelmässig. Die Napoli Spieler mühen sich redlich ab, aber sie weisen, das eine oder andere Mal, eklatante Abschlussschwächen auf. Die Hellas Spieler kämpfen viel, ein Tor wollen sie aber wohl nicht schiessen, bei der Mittellinie hört ihr Spiel auf.
0:0 zur Pause. In der zweite Halbzeit das selbe Bild auf dem Spielfeld. Auf den Rängen wird es dagegen immer hitziger. Ein Napoli Fan schlägt sich bis in die Nähe des Verona Blocks durch. Er wirft eine Art Molotow Cocktail in Richtung der Hellas Fans, das Fangnetz geht in Flammen auf, die Feuerwehr eilt heran.
In der 83.Minute, eigentlich haben wir uns schon mit einem 0:0 abgefunden, denkt sich der Schiedsrichter: „Es ist wohl finanziell lukrativer für mich, wenn ich Napoli gewinnen lasse!“ und schenkt den Süditalienern einen Penalty. Dieser wird durch Bucci souverän versenkt und jetzt geht’s aber ab im altehrwürdigem Stadio San Paolo.
Napoli gewinnt 1:0 und ist neuer Tabellenführer der Serie B. Vor dem Stadion liefern sich die Napoli Ultras noch eine „Private Ausseindersetzung“ mit der örtlichen Polizei, die Gazzetta dello Sport spricht tags darauf von einer neuen „Dimenssion der Gewalt.“

Pisa Calcio : A.S.Pizzighettone Calcio






Pisa Calcio : A.S. Pizzighettone Calcio 4:0
Serie C1
Arena Garibaldi

6’000 Zuschauer


Von Napoli aus gings, über Caserta, mit dem Nachtzug nach Pisa. In Caserta steht eine der meistbesuchtesten Sehenswürdigkeiten der Apennin Halbinsel, der Palazzo Reale. Eine Art Schloss Versaille Italiens. Dies als Hinweis für die Kulturfreunde unter euch. Wir selber wussten bei unserem einstündigen Aufenthalt nichts anzufangen mit dieser Stadt, habe ich doch die obige Info über Caserta, erst Zuhause dank Wikipedia erfahren. So bestaunten wir den Palast nur von Weitem und Mark zeigte stattdessen seine soziale Ader bei der Fütterung eines „Strassenköters“.

Eine geruhsame Nacht, im Zug, wurde es nicht gerade. Ein etwas übergewichtiger Italiener schnarchte mir, die ganz Nacht hindurch, schön in die Ohrmuschel.
In Pisa angekommen, mussten wir in einer Espresso Bar noch 3 Stunden totschlagen bis das örtliche Hallenbad geöffnet hatte, wo wir uns eine erfrischende Dusche gönnten.
Ein weiterer Hinweis. Falls ihr es nicht schon wisst, meidet italienische Hallenbäder! Ich nehme an dasjenige von Pisa steht exemplarisch für die italienischen Hallenbäder. Badekappen Pflicht, seperate Bezahlung von Hallenbadbesuch, Dusche und Haarföhn, total überfüllte kleine Becken, ausserdem wurde das Gebäude wahrscheinlich noch von Benito Mussolini persönlich eingeweiht. Skanadallöserweise wurden Simu, Mark und Lukas, vom Bademeister, auch noch aus dem wohlig warmen „Kinder-Plantschbecken“ gejagt.

Trotz allem wieder schön sauber, gings zum Wahrzeichen von Pisa, wo Lukas mit seinem Versuch kläglich scheiterte mit dem Schülerausweis kostenlos auf den Turm hochzukommen. War wahrlich ein überzeugender Versuch, Lukas. Echt Klasse.... :-)
15 Euro war uns dann eh allen zu teuer, ausserdem vermochte mich der Turm auch bei meinem zweiten Besuch hier, nicht wirklich zu überzeugen.

Pisa Calcio kämpft in dieser Saison um den Aufstieg in die Serie B, ihr heutiger Gegner gegen den Abstieg aus der Serie C. Wir kamen vor der Pisa Kurve mit einigen Ultras ins Gespräch und freundlicherweise brachten sie uns kostenlos in das Stadion. Sie bemühten sich redlich um die „quattro svizzeri“ und so gings mit Pisa Calcio Dauerkarten, an den Kontrollen vorbei, ins Stadion.
In der Kurve selber roch es stark nach Tetrahydrocarbinol Produkten, Haschisch zählt wohl zu den beliebtesten Drogen, in der Fanszene, von Pisa.
Die Kurve mochte, trotz reichhaltigem Drogenkonsum, von Beginn weg zu überzeugen. Der ca. 35-jährige Capo von Pisa ist ein wahres Wunder an Redefluss. Immer wieder tönte er auch Anti-Gesänge auf den Erzfeind, dem im Moment sogar international erfolgreichen A.S. Livorno, an.
Wir standen am Rande der Kurve, direkt neben einem achtzigjährigen Herren mit Pisa Schal um den Hals, der die ganze Zeit nervös hin und her lief. In der 41 Minute wurde der Mann erlöst, Pisa ging 1:0 in Führung. Die Kurve tobte und der Capo in der Mitte der Kurve, mit dem Mikrofon in der Hand, gab noch mehr Gas obwohl ich das eigentlich für nicht mehr möglich gehalten hätte. So kam dann sogar noch das 2:0 vor der Pause.

Das Stadion von Pisa liegt übrigens sehr idylisch. Man hat einen wunderschönen Ausblick auf den schiefen Turm, der in unmittelbarer Nähe des Stadions steht.
In etwa so schief wie das Wahrzeichen der Stadt, stand dann Anfang 2.Halbzeit auch die Abwehr von Pisa. Die etwa 15 angereisten Fans von Pizzighettone konnten, allerdings dank der Unfähigkeit ihrer Stürmer, trotzdem keinen Treffer bejubeln. So trafen dafür die Stürmer des Heimteams noch zweimal und für Pisa sieht es gut aus für das Unternehmen „Aufstieg Serie B“, dann wäre man nur noch eine Liga entfernt von den, von ihnen so, verhassten Nachbaren aus Livorno.

Freitag, Januar 12, 2007

Leid und Elend?

vor einigen Tagen fiel dem Grossteil der Gossauer Bevölkerung, beim Durchlesen des St.Galler Tagblattes, wahrscheinlich das "Konfi-Brötli" aus der Hand.
aber lest selbst....

Aus dem Tagblatt vom 09-01-2007

Schweizer Demokraten gegen Skateranlage

Die Schweizer Demokraten Gossau nehmen Stellung zur bewilligten Skateranlage an der Mooswiesstrasse in Gossau. Sie schreiben: «Die neue Betonanlage für wenige Skater ist leider vom Stadtparlament Gossau am 5. September 2006 beschlossen worden. Sie kostet uns Steuerzahlerinnen und Steuerzahler stolze 160 000 Franken.»
Zudem seien diese gefährlichen amerikanischen Trendsportarten auf Beton und Schnee abzulehnen. «Sie bringen viel Leid und Elend in unsere Bevölkerung (verletzte Kinder und Erwachsene)», schreibt der SD-Präsident Thomas Fischer in der Stellungnahme und appelliert: «Die Jugendlichen sollen sich doch den Freizeit- und Sportvereinen in unserer Region anschliessen.» Die Schweizer Demokraten hoffen auf weitere Ablehnung aus der Bevölkerung. (tf.)

Ein Mitarbeiter von mir, ebenfalls schon viele Jahre in Gossau wohnhaft, und ich waren uns schnell einig. Gegen solch "bescheuerte" politische Vorschläge, muss man zumindest mit einem Leserbrief dagegen halten.
Der Leserbrief wurde am Freitag veröffentlicht.

Leid und Elend?

Viel Leid und Elend bringen also die Sportarten wie Skaten und Snowboarden in unsere Gesellschaft. Das ist jedenfalls die Meinung, der örtlichen Partei der Schweizer Demokraten. Die vom Parlament bereits beschlossene Skateranlage sei zu teuer und ausserdem sind amerikanische Trendsportarten auf Beton und Schnee sowieso abzulehnen. Leider ist der Präsident der Ortspartei, Thomas Fischer, wohl mit dem eigenen Parteiprogramm nicht ganz vertraut. So liest man da unter dem Punkt Gesundheits- und Drogenpolitik Folgendes: Förderung des aktiven Sports und des Wanderns als Ausgleich zur bewegungsarmen Lebensweise.
Gemäss Aussage der Schweizer Demokraten sollen sich die Jugendlichen den regionalen Sportvereinen anschliessen. Nun ist es aber heutzutage so, dass ein Grossteil des Angebotes an Sportarten hierzulande ihren Ursprung ebenfalls im Ausland haben. Wir fragen uns deshalb, ob sich die Gossauer Jugendlichen den regionalen Skiclubs nicht mehr anschliessen dürfen? Diese bieten nach unserer Kenntnis auch Kurse für die viel «Leid und Elend» bringende amerikanische Trend-Sportart Snowboarden an. Wir fragen uns weiter, ob die Schweizer Demokraten in Zukunft mit der Förderung des aktiven Sports nur noch solche bei der Jugend trendige «Schweizer Sportarten» wie Hornussen unterstützen möchten.
Wir persönlich freuen uns sehr über eine jugendfreundliche Sportpolitik unseres Parlaments. Wir unterstützen den demokratisch gefällten Entscheid vom 5. September 2006 und hoffen auf viele bewegungsfreudige Skater an der Mooswiesstrasse. In diesem Sinne wünschen wir der Gossauer Jugend viele unbeschwerte und unfallfreie Stunden auf der neuen Skateranlage.

Dienstag, Januar 09, 2007

Heiraten ist schwer....

Nervös standen sie vor dem Eingang, die heiratswilligen Frauen mit uns Männern im Schlepptau. Hochzeitsmesse in den Olma Hallen St.Gallen. Jahr für Jahr das Stelldichein der, kurz vor dem Traualtar stehenden, Ostschweizer Paare.

Gleich nachdem man seinen Gutschein eingelöst hatte, ( Ja,ihr werdet es nicht glauben, es gibt sogar Leute, ohne Gutschein, die 14.-- Franken Eintritt für diesen Spass bezahlen mussten...Tztztz), wurde einem von einer hübschen jungen Dame, wortlos irgendein "Hochzeitsplanungsbuch dingsda" in die Hand gedrückt. Drei Meter weiter kommt schon ein Typ von einem Catering Service daher: "Dörfed mer äne öpis zeige?" Schnell zerre ich meine Freundin von dem Stand weg. Unser Ziel für den heutigen Nachmittag ist klar definiert! Wir kaufen Eheringe und das zügig und danach wieder weg von hier, so zumindest unsere Abmachung vor der Messe.

Irgendeine heruntergekomme Ösi-Band, ausgestattet mit topmodischen Hemden, wenn wir im Jahre 1982 wären, gibt das unvermeidliche "Ewige Liäbi" zum besten und das Mittags um halb eins. Nein, nüchtern ist diese Combo bestimmt nicht mehr. Ohne Hochprozentiges bringt nicht mal die Festzelt-Erprobteste Band der Welt, diesen "Brechreiz" Klassiker über die Lippen.

Was es an so einer Hochzeitsmesse alles gibt, es ist schier unglaublich. Der ganze Hochzeitkommerz bricht förmlich auf mich ein. Hochzeitszeitungen, Hochzeitskutschen, Hochzeitsweine, Hochzeitskaffee, Hochzeitschokolade, Hochzeitsfrisuren und und und.... Die gesamte "schönster Tag des Lebens" Industrie versammelt auf zwei Olma Hallen.
"Ja, darf ich ihnen die Ring zeige?" ein Schmuckhändler aus dem deutschen Singen versucht seinen Kitsch an uns loszuwerden. Symphatischer Mann, aber mit hässlichem Schmuck. Wir gehen weiter.
Mittlerweile hab ich eine prall gefüllte Plastiktasche bei mir. Ich frage mich wieso und weshalb? Wahrscheinlich stammt sie von all diesen Leuten, die mich die ganze Zeit ansprechen und mir irgendwelche Prospekte entgegenstrecken.
So endlich, wir sind beim Stand, den sich meine Freundin schon vor der Messe ausgekuckt hat. Eine nette Dame zeigt uns diverse Ringe. "Ah schön, au dä isch herzig" meine Freundin ist begeistert. "Au jo dä isch schön, au leck dä isch verdammt tüür!" ich bin auch begeistert.
Schon nach dem ersten besuchten Stand, ist mir klar welche Ringe meine bald Angetraute schlussendlich auswählen wird. Man klappert, natürlich trotzdem, noch einige andere Aussteller ab. Die Ringe sehen für mich teilweise identisch aus, trotzdem sehen wohl Frauen immer noch einen Unterschied. Auffallend auch, dass die Verkäuferinnen meist nur die Frauen ansprechen. Routiniert wissen sie wohl, wer am Ende über den Ringkauf entscheiden wird. Der Mann eher nicht. Diese Tatsache würde das teilweise gezwungene Lächeln der Männer beim Unterschreiben des Kaufvertrags, für die Ringe, erklären.

Wir treffen auf die Chefin meiner Freundin. "I ha dä perfekt Hochzitsanzug für dich gfunde!"meint sie begeistert zu mir. Ich lasse mir den Anzug, der übringens wirklich ziemlich schön war, von dem enthusiastischen, italienischstämmigen Verkäufer vorführen. Ziemlich schnell kommt meine Frage nach dem Preis. Nach einigen Ausschweifungen, wie einmalig so eine Hochzeit sei blablabla...., kommt er endlich auf meine Frage zurück: "2'200.--Franke, aber sie münd wüesse, dä anzug chamer au a hochzite vo kollege alege und am hochzitstag natürlich au jedes johr." Der Preis ist mir natürlich viel viel viel zu hoch. Wir schlagen ihm ein Leihgeschäft vor, dieses lehnt er natürlich ab. Mit der Festellung, dass es wohl Menschen gibt, die für einen Hochzeitsanzug über 2'000.-- ausgeben, ziehen wir wieder weiter durch die endlosen Hallen.

"Ach, do stoht dä Musiker wo scho bim Pitsch (mein Cousin) uf dä Hochzit gspielt häd."meint meine Freundin. Tatsächlich der etwas schräge Typ steht mit seiner Gitarre dort und gibt seinen Gesang zum besten."Was muss das für ein Leben sein, jede Woche bei einer anderen Hochzeit aufspielen?" denke ich so für mich. Fünfzig Mal im Jahr den Ententanz und Ewigi Liäbi.....Oh Gott!!!!!

Nach etwa 4 Stunden verlassen wir die heile Welt, der Hochzeitsindustrie, wieder. Übringens wir haben die Ringe gekauft, die wir zuerst angeschaut haben. Hab ich es doch von Anfang an gewusst! Ich kenne meine Freundin also ganz gut, wohl eine ordentliche Voraussetzung für eine Heirat.

PS: Das beste ist, ich muss nie mehr auf eine Hochzeitsmesse!

Samstag, Januar 06, 2007

Über den Provinzfussball


Manchmal kann es sein, dass mein Chef ein wenig aus der Haut fährt. Dieser Gefühlsausbruch hat aber weniger mit dem normalen Arbeitsalltag zu tun, sonderen eher mit seinem Amt, als Sportchef eines regionalen Fussballvereins.
Der besagte Fussballverein hat nämlich klare Leitmotive. Es wird auf Spieler aus der eigenen Jugend gesetzt, oder zumindest sollten diese aus der Region kommen. Obwohl der Verein, letztes Jahr, zwischenzeitlich in der vierthöchsten Liga der Schweiz spielte, wurden auch keine Spesen, geschweige den ein Gehalt an die Spieler ausbezahlt. Löblicherweise wie ich finde.
Woher sollte den das Geld überhaupt kommen? Wohl kaum vom Eintrittsgeld der 200 bis 300 Zuschauer, die normalerweise ein Spiel in der 2.Liga besuchen.

Der Grund für seine Aufregung kommt daher, dass leider nicht alle Amateurvereine in der Schweiz (und wohl nicht nur in diesem Land) die gleichen vorbildchen Grundsätze haben. So gibt es in dem einen oder anderen Provinzverein, auf der Position des Sportchefs oder Trainers, Leute die sich doch ab und an als Uli Hoeness oder Felix Magath vom Land betrachten.
Wahrscheinlich haben diese engagierten Männer, in ihrer Jugend, zuviel am Amiga 500 gesessen, und wollen nun das beliebte PC-Spiel "Bundesliga-Manager" endlich in die Tat umsetzen. Da werden für Ersatzspieler, der fünfthöchsten Schweizer Liga, tausende von Franken, als Ablösesumme gefordert, oder man versucht Torjäger, anderer Vereine, mit astronomischen "Spesen" zum Wechsel zu bewegen. Tatsache ist, diese sportlichen Verantwortlichen haben wohl das Gehabe und die Geltungssucht eines Rudi Assauers oder Erich Vogels zu besten Zeiten. Der Unterschied ist aber, und dieser Unterschied ist nicht unwesentlich, ihnen fehlt das leidliche Geld für ihre hochtrabenden Ideen.

Natürlich sind auch die Spieler nicht unschuldig. So ist es doch eine Frechheit, wenn ein Spieler der vierthöchsten Schweizer Liga, 5 Minuten vor dem Spiel, zu seinem Präsidenten hinläuft und folgende Worte zum besten gibt : "Präsi, wie sieht eigentlich mit meinem Gehalt aus?" Unglaublich denkt man, aber tatsächlich passiert. Gewisse unterklassige Spieler, die vielleicht vor Jahren, mit ihrem linken Fuss gegen den FC Wittenbach, ein schönes Tor erzielt haben, halten sich ab und an für verhinderte Maradonas.
"Ohne ein paar Scheine lief es leider nicht ab!" so erwiderte vor einigen Jahren ein Bekannter von mir, seines Zeichens auch Sportchef eines Amateurteams, meine Frage ob den der Transfer des gewünschten 4.Liga Spieler geklappt habe.
Ganz schwierig wird es im regionalen Fussball, wenn jemand, ein-zwei Spiele, in der dritthöchsten Liga gespielt hat. Falls diese Leute auch noch einen gewissen Hang zur Profilneurose haben, sehen sie sich schnell als regionale Fussballstars. Bei Transfergesprächen wird dann z.b. die Erfahrung hervorgehoben, die man als 26-jähriger schon habe. Die lahmen 1.Liga Begegnungen gegen den FC Brugg oder den FC Seefeld, machen in den Erzählungen dann den Anschein der gute Mann hätte in der Champions League vor 98'000 Zuschauer im Camp Nou gespielt. Erteilt man diesen "Topstars" eine Absage, verstehen sie die Welt nicht mehr und glauben es erst beim dritten oder vierten Gespräch, dass trotz Erfahrung auf ihre Dienste verzichtet wird.

Es wäre schön wenn es mehr regionale Vereine, wie denjenigen meines Chefs geben würde. Statt mit irgendwelchen Transfersummen, oder der Verpflichtung abgehalfterter 1.Liga Fussballer, würden sich einige Verantwortliche besser mit den eigenen Junioren ausseindarsetzten.
Die finanziellen Abenteuer bringen vielleicht kurzfristig etwas, aber sind wir ehrlich, z.B. ein FC Bazenheid oder ein FC Amriswil werden wohl nie in den höchsten Schweizer Ligen spielen. Es will sie eigentlich auch niemand da sehen.

Dienstag, Januar 02, 2007

2007! So wirds, oder auch nicht....

Wer ist schon Elisabeth Teissier oder Monica Kissling alias Madame Etoile?
Hier eine, manchmal etwas gewagte, sportliche Vorschau auf das Jahr 2007.

Januar:
-Didier Cuche wird an der Lauberhorn-Abfahrt in Wengen Zweiter,
0.01 Sek. hinter dem Österreicher Michael Walchhofer.
-Roger Federer gewinnt die Australien Open. 6:0 6:0 6:0 im Finale
gegen Raffael Nadal.
-Didier Cuche wird Zweiter der Hahnenkamm Abfahrt in Kitzbühl,
wieder nur 0.01 Sek. hinter Michael Walchhofer. Der "Blick" tobt und
vermutet eine Manipulation der Zeitmessung, von österreichischer Seite aus.
-Der HSV verliert sein Auswärts-Spiel, bei Arminia Bielefeld, mit 0:5. Trainer Thomas Doll
bleibt optimistisch. "Wir packen das!"

Februar:
-Deutschland wird bei der Handball-WM im eigenen Land Dritter.
Sönke Wortmann kündigt den "Kinohit-2007" an. Deutschland- ein Wintermärchen.
-Die Schweiz verliert ihr Länderspiel in Düsseldorf mit 1:11 (Pause 1:0 für die Schweiz). In der zweiten Halbzeit spielt Pascal Zuberbühler und hält dabei keinen einzigen Ball. Selbst Jens Lehmann lässt sich, als 3-facher Torschütze, feiern. Kommentar Zuberbühler : "Ich bin der statistisch beste Torwart der WM, Kritik wäre hier Fehl am Platz!"
-Didier Cuche wird, mit 0.01 Sek. Vorsprung, Abfahrts-Weltmeister vor Michael Walchhofer.
Aufgrung einer Kampagne des "Blick", wurde die Zeitmessung durch Schweizer Fachleute vorgenommen. Österreich tobt!

März:
-Der FC Bayern München steht nach problemlosen Siegen gegen Real Madrid im CL-Viertelfinale. Real Madrid kündigt Interesse an folgenden Bayern Spielern an: Kahn,Lahm,Lucio,van Buyten,Podolski,Schweinsteiger,Pizarro und Makaay.
Real Trainer Capello dazu: "Irgendwann, mit irgendwelchen Spielern, muss dieser verdammte Verein doch wieder mal einen Titel gewinnen können!"
-Der HSV eilt von Niederlage zu Niederlage. Thomas Doll bleibt optimistisch "Wir packen das!"
-Die Schweiz verliert ein Testspiel, im Rahmen des Trainingslager in Florida, gegen eine amerikanische College Auswahl. Köbi Kuhn tritt frustriert zurück:"Ohne Torwart kann man einfach nicht Europameister werden!" Zuberbühler kontert:"Meine Frau Bea sagt, der statistisch beste Torwart der WM muss sich so eine Beleidigung nicht gefallen lassen!"

April:
-Beim FC Sion entlässt Präsident Christian Constantin, Trainer Gabet Chapuisat trotz Tabellenrang 2. Er findet allerdings keinen Nachfolger, und übernimmt den Job gleich selbst.
-In Luzern wird Ciriaco Sforza entlassen. Rene van Eck geht daraufhin vom FC Wohlen zurück zum FC Luzern. Der FC Wohlen übernimmt im Gegenzug seinen "verlorenen Sohn" Sforza. Ciri auf der Pressekonferenz im Materialraum des Aargauer Fussballvereins: "Dieser Verein wird mein Sprungbrett in die deutsche Bundesliga!"

Mai:
-Der FC Bayern München wird deutscher Fussballmeister. Der FC Schalke 04 hätte in der letzten Begegnung gegen Arminia Bielefeld nur noch einen Punkt gebraucht. Allerdings verschiesst Kevin Kuranyi ,in der letzten Minute, beim Stand von 0:1 einen Elfmeter.
-Der HSV steigt erstmalig in seiner Geschichte ab. Thomas Doll ziemlich resigniert: "Ich dachte immer, wir packen's noch!"
-Einige Tage nach der 21.Meisterschaft doppeln die Bayern nach und holen in Athen die Champions League. Im Finale besiegen sie Manchester United mit 3:0. Dreifacher Torschütze Owen Hargreaves. Uli Hoeness: "Ich wusste immer wie wichtig Owen für uns ist, da konnten uns die Engländer noch so viele Millionen für ihn anbieten!"
-Der FC Sion wird, unter Trainer Constantin, Landesmeister. Die Young Boys gewinnen den Cup-Final gegen den FC Basel mit 4:3. Pascal Zuberbühler, mittlerweile von den englischen Tribünen ins Tor des FC Basel zurückgekehrt, verschuldet drei der vier Gegentore. Zubi: "Der statistisch beste Torwart der WM, darf sich auch mal ein nicht so gutes Spiel leisten!"
-Der FC Wohlen, steigt unter Sforza sang und klanglos, in die 1.Liga ab. Sein Kommentar: "Ich bin für Angebote aus der 1.Bundesliga immer offen!"
-In Italien wird Juventus Turin Meister. Da allen Mannschaften der Serie A wegen Korruption,Spielwetten und sonstigen Illegalitäten die Punkte abgezogen werden, holt die alte Dame, als Meister der Serie B, auch den Scudetto. Gianluigi Buffon: "Die Gerechtigkeit hat gesiegt. Wir wurden zu Unrecht im letzten Jahr verurteilt." Luciano Moggi, der ehemalige Manager der Juve, wird in vorgezogenen Wahlen zum italienischen Staatspräsidenten gewählt. Mit dem Slogan "Ich verbanne die illegalen Machenschaften aus unserem Land!" überzeugt er die Wähler.
-Roger Federer gewinnt die French Open. 6:0 6:0 6:0 im Finale gegen Andy Roddick.
-Deutschland sensationell Dritter an der Eishockey WM in Moskau. Sönke Wortmann kündigt euphorisch den Film "Deutschland-Ein Frühlingsmärchen" an.

Juni:
-Deutschland verliert die EM-Quali Spiele gegen San Marino und die Slowakei. Jogi Löw muss zurücktreten. Oliver Kahn wird überraschend als sein Nachfolger präsentiert. Nach seinen grandiosen Erfolgen, im letzten Jahr seiner Karriere, gilt er in Deutschland als neue "Lichtgestalt." Erste personelle Massnahme des neuen Teamchef. Er wirft Jens Lehmann aus dem Kader und installiert sich wieder als neue Nummer 1 im deutschen Tor. Kahn, wie immer, mit viel Selbstvertrauen: "Nur mit einem Oliver Kahn im Tor, wird Deutschland Europameister!"

Juli:
-Bei der Tour de France werden erstmals DNA Tests bei den Fahrern durchgeführt. Jan Ullrich beendet die Rundfahrt auf dem gewohnten 2.Platz. Sieger wird der zurückgekehrte Lance Armstrong, mit 20 Minuten Vorsprung, vor dem Deutschen. "Ich bin im Namen des sauberen Radsports zurückgekehrt!" verkündet der Amerikaner stolz an einer Pressekonferenz. Den DNA Test verweigert er allerdings, als einziger Fahrer im Feld. "Ich muss niemandem etwas beweisen!"sein Kommentar dazu. Armstrong wechselt nach seinem letzten Triumph in die amerikanische Politik und wird Berater von George W.Bush. "Ich stehe für sauberen Sport und George W.Bush für saubere Politik!"
-Federer gewinnt Wimbledon. Im Finale ein 6:0 6:0 6:0 gegen Nalbandian.

August:
-Der Schweizer Fussballverband präsentiert Christian Constantin als neuen Nationaltrainer. Er wirft Zuberbühler aus dem Kader, und gewinnt gleich das erste Freundschaftsspiel mit 5:0. O-Ton Zubi: "So eine Demontage lässt sich der statistisch beste Torwart der WM nicht bieten!"
-Federer gewinnt die US Open im Finale gegen Nadal mit 6:0 6:0 6:0. Es wird der letzte grosse Triumph von Federer sein. Die ATP beschliesst, dass man den Schweizer, ab dem kommenden Jahr, nicht mehr zu den Tennisturnieren zulassen wird.

September:
-Deutschland eilt, unter Teamchef Oliver Kahn und Assistenz Trainer Uli Stein, von Sieg zu Sieg. Wales wir mit 7:0 geschlagen. Kahn hält im Tor gigantisch.
-EM Bronze für die deutschen Basketballer. Sönke Wortmann kommt mit dem Drehen nicht mehr nach....
-Ciriaco Sforza heuert nach seinem Rauswurf in Wohlen, beim FC Wettingen 93, in der 2.Liga an: "Mein Wechsel, in die 1.Bundesliga, steht kurz bevor!" mutmasst Sforza.

Oktober:
-Schalke erholt sich immer noch nicht vom Schock des letzten Saison. Noch keinen einzigen Punkt in dieser Saison.
-Der FC Bayern kaufte sich, mit den 100 Millionen Euro die Manchester United für Owen Haergreavs hingeblättert hat, den Mailänder Kaka und Didier Drogba vom FC Chelsea. Therry Henry, vom FC Arsenal gekommen, ist allerdings unzufrieden mit seiner Rolle auf der Ersatzbank der Münchner.
-Die Schweiz und Deutschland sind bei den Buchmachern, nach den letzten Erfolgen, bereits Topfavoriten auf den EM Titel.
-Zubi lässt über die Medien, nach dem ersten Gegentor der Schweizer Nati nach seinem Abgang(8:1 Sieg gegen Österreich), mitteilen: "Der statistisch beste Torwart der WM wäre für eine Rückkehr ins Tor der Nati bereit!"

November:
-Nach dem Konkurs der russischen Gazprom, ereilt auch den FC Schalke das selbe Schicksal.
Der Tradiontsverein hatte sich vollkommen auf seinen russischen Sponsor verlassen. Rudi Assauer baut als Trainer,Manager und Präsident einen neuen Verein in der Kreisliga auf, den FC Schalke 07. Assistenztrainer wird Olaf Thon. Stolz verkündet er: "Ich wusste meine Zeit, beim FC Schalke, wird eines Tages kommen!"
-Sforza holt Zuberbühler zum FC Wettingen 93. "Wir haben beide grosse Ziele. Zubi will an die EM und ich in die Bundesliga."

Dezember:
-Christan Constantin entlässt sich, nach einer Testspiel Niederlage, aus alter Gewohnheit gleich selber. Daraufhin engagiert der SFV, Roger Federer als Nationaltrainer. Der arbeitslose Ex-Tennisprofi soll den Schweizer Spielern die Siegermentalität einimpfen.
-Christoph Daum wird Trainer des FC Bayern München. Nachdem der 1.FC Köln seit dem 1.Spieltag die Tabelle der Bundesliga anführt, sieht Uli Hoeness keinen anderen Ausweg, als seinen Intimfeind zu verpflichten. Hoeness dazu:"Wir wollten die Sache mit Daum, noch vor dem ersten grossen Schneefall, unter Dach und Fach bringen.
-Sforza wird beim FC Wettingen 93 entlassen. Er hatte zu lange an seinem schwachen Torhüter festgehalten. Sforza zu seiner Entlassung: "Ich bin sowieso zu Höherem berufen!"
Zubi sieht seine Situation ähnlich selbstbewusst: "Unter dem neuen Nationaltrainer, rechnet sich der statistisch beste Torwart der WM, natürlich wieder Chancen aus!"
-in Italien führt Juve die Tabelle, ohne Verlustpunkt und ohne Gegentor, an. Staatspräsident Luciano Moggi nimmt es mit Freude zur Kenntnis: "Endlich ist der italienische Fussball von Manipulationen und Korruption befreit."

Montag, Januar 01, 2007

Günther's Absprung








Nur mit finanziellen Verlust brachten am heutigen Tage die Schwarzmarkthändler ihre Tickets an den Mann. Die "Hanni!Ich will ein Kind von dir" Boom Jahre des Skispringen scheinen vorbei. Seit die einstiegen deutschen Überflieger entweder, unter dem imensen medialen Druck, zusammen gebrochen sind, oder dann nur noch von den Schanzen dieser Welt "Hüpfen" nicht "Springen" hat das Interesse der schwarz-rot-goldenen Öffentlichkeit stark nachgelassen. So setzte heute auch einer zum letzten Absprung an, der meistens zur richtigen Zeit am richtigen Ort war oder ist. Günther Jauch nahm als Abschiedsgeschenk eingermassen erfreut einen örtlichen Hartkäse entgegen. "Günther, Danke für die Zeit mit dir in Oberstdorf", der Präsident des örtlichen Skiclub nahm mit viel Phatos Abschied vom deutschen Vorezeige-Moderator.

Trotz nachlassendem medialen Interesse hatten sich dann doch 16'000 Unentwegte an der Schattenbergschanze, in der südlichsten Gemeinde Deutschlands, eingefunden. Der Stadionsprecher heizte die Stimmung, zu den unverkennbaren Klängen der "Bravo-Hit's 1998", mächtig an. Richtige Schenkelklopfer gab er schon vor dem Springen zum Besten: "Der K-Punkt (Kritischer Punkt) im Skispringen wurde früher auch G-Punkt genannt, weil die Frauen unter den Zuschauern, dann vor Verzückung immer so laut schrien!" Das Niveau seiner Sprüche sollte sich im Verlaufe des nächsten Stunden nicht grossartig steigern.
Richtig zur Höchstform lief der Mann auf, als der ehemalige "Schokoriegel-Werbestar" Martin Schmitt zum Telemark ansetzte. "Ein Wunder, es ist wie ein kleines Wunder!", schlussendlich landete Schmitt auf dem abgeschlagenen 18.Schlussrang, wie ein Wunder, wie ein kleines Wunder.....ganz klar.
Überhaupt hatte der Stadionsprecher wohl die Aufgabe erhalten in fast schon "klinsmännischer" Art seine Landsleute im Publikum zu motivieren: "Drei Deutsche unter den Top 6 im Zwischenklassement! Ist das Klasse, frage ich euch? Nein, das ist nicht Klasse, das ist Spitzenklasse!". Übrigens bester Deutscher wurde Jörg Ritzerfeld auf Rang 12. Ist das nicht Spitzenklasse....?
Im Gegensatz zu den einheimischen Springer, bekamen die ausländischen Sportler teilweise ordentlich ihr Fett ab." Jakub Janda, der letztjährige Tourneesieger, nur auf dem 21.Rang! "Schlecht, schlechter gehts kaum!", kommentierte der Verbalakrobat die Leistung des Tschechen.
Mit Ausnahme des engagierten Stadionsprecher "Michi Uhrmann i bin richtig z'frieden mit dir"(Rang 15) konnten sich die Deutschen allerdings nicht so sehr für die Flugkünste ihrer Hoffnungsträger erwärmen. So hatten an diesem Tage, eher die Schweizer und Österreicher im Publikum ihre Freude. So zauberten die Ösis, mit dem Teenager Gregor Schlierenzauer, wieder einmal ein Wunderkind aus dem Hut. Mit zwei sensationellen Sprüngen sicherte sich der 16-Jährige den Tagessieg. Wenn der Bub klaren Kopf bewahrt und seine Nase nicht in "Andi Goldberger-Manier" zu tief in die Verlockungen des Wiener Nachtlebens hält, wird er wohl in den kommenden Jahren der neue Star in der Skisprung Szene.
Die Schweizer hatten heute mit Andreas Küttel und Simon Amman sogar zwei potentielle Sieg-Springer auf der Schattenbergschanze. Obwohl die meisten Deutschen zu den beiden Eidgenossen hielten, anders ist das Schulterklopfen unserer Stehplatznachbaren wohl nicht zu deuten, reichte es am Ende "nur" zu Rang 2 und 5. So sah man sich am Schluss, als Schweizer Skisprung Anhänger, nochmals zufrieden das Resultat auf der "Videowool" (O-Ton Stadionsprecher) an.
Nach der wohl letztmaligen "RTL Light Show" auf die mittlerweile nächtliche Schanze, verliessen wir das Skisprung Stadion in Oberstdorf. Günther Jauch und RTL waren wohl vorerst das letzte Mal hier, zumindest bis zum nächsten "Skisprung-Hype" in unserem nördlichen Nachbarland. Wir hingegen werden wohl wieder kommen, in diese kleine idylische bayrische Stadt, alleine schon wegen den unnachamlichen Anfeuerungen des Stadionsprechers für die norwegischen Skispringer "Klor de bokken Roar Ljokelsoey".