Montag, Januar 15, 2007

Pisa Calcio : A.S.Pizzighettone Calcio






Pisa Calcio : A.S. Pizzighettone Calcio 4:0
Serie C1
Arena Garibaldi

6’000 Zuschauer


Von Napoli aus gings, über Caserta, mit dem Nachtzug nach Pisa. In Caserta steht eine der meistbesuchtesten Sehenswürdigkeiten der Apennin Halbinsel, der Palazzo Reale. Eine Art Schloss Versaille Italiens. Dies als Hinweis für die Kulturfreunde unter euch. Wir selber wussten bei unserem einstündigen Aufenthalt nichts anzufangen mit dieser Stadt, habe ich doch die obige Info über Caserta, erst Zuhause dank Wikipedia erfahren. So bestaunten wir den Palast nur von Weitem und Mark zeigte stattdessen seine soziale Ader bei der Fütterung eines „Strassenköters“.

Eine geruhsame Nacht, im Zug, wurde es nicht gerade. Ein etwas übergewichtiger Italiener schnarchte mir, die ganz Nacht hindurch, schön in die Ohrmuschel.
In Pisa angekommen, mussten wir in einer Espresso Bar noch 3 Stunden totschlagen bis das örtliche Hallenbad geöffnet hatte, wo wir uns eine erfrischende Dusche gönnten.
Ein weiterer Hinweis. Falls ihr es nicht schon wisst, meidet italienische Hallenbäder! Ich nehme an dasjenige von Pisa steht exemplarisch für die italienischen Hallenbäder. Badekappen Pflicht, seperate Bezahlung von Hallenbadbesuch, Dusche und Haarföhn, total überfüllte kleine Becken, ausserdem wurde das Gebäude wahrscheinlich noch von Benito Mussolini persönlich eingeweiht. Skanadallöserweise wurden Simu, Mark und Lukas, vom Bademeister, auch noch aus dem wohlig warmen „Kinder-Plantschbecken“ gejagt.

Trotz allem wieder schön sauber, gings zum Wahrzeichen von Pisa, wo Lukas mit seinem Versuch kläglich scheiterte mit dem Schülerausweis kostenlos auf den Turm hochzukommen. War wahrlich ein überzeugender Versuch, Lukas. Echt Klasse.... :-)
15 Euro war uns dann eh allen zu teuer, ausserdem vermochte mich der Turm auch bei meinem zweiten Besuch hier, nicht wirklich zu überzeugen.

Pisa Calcio kämpft in dieser Saison um den Aufstieg in die Serie B, ihr heutiger Gegner gegen den Abstieg aus der Serie C. Wir kamen vor der Pisa Kurve mit einigen Ultras ins Gespräch und freundlicherweise brachten sie uns kostenlos in das Stadion. Sie bemühten sich redlich um die „quattro svizzeri“ und so gings mit Pisa Calcio Dauerkarten, an den Kontrollen vorbei, ins Stadion.
In der Kurve selber roch es stark nach Tetrahydrocarbinol Produkten, Haschisch zählt wohl zu den beliebtesten Drogen, in der Fanszene, von Pisa.
Die Kurve mochte, trotz reichhaltigem Drogenkonsum, von Beginn weg zu überzeugen. Der ca. 35-jährige Capo von Pisa ist ein wahres Wunder an Redefluss. Immer wieder tönte er auch Anti-Gesänge auf den Erzfeind, dem im Moment sogar international erfolgreichen A.S. Livorno, an.
Wir standen am Rande der Kurve, direkt neben einem achtzigjährigen Herren mit Pisa Schal um den Hals, der die ganze Zeit nervös hin und her lief. In der 41 Minute wurde der Mann erlöst, Pisa ging 1:0 in Führung. Die Kurve tobte und der Capo in der Mitte der Kurve, mit dem Mikrofon in der Hand, gab noch mehr Gas obwohl ich das eigentlich für nicht mehr möglich gehalten hätte. So kam dann sogar noch das 2:0 vor der Pause.

Das Stadion von Pisa liegt übrigens sehr idylisch. Man hat einen wunderschönen Ausblick auf den schiefen Turm, der in unmittelbarer Nähe des Stadions steht.
In etwa so schief wie das Wahrzeichen der Stadt, stand dann Anfang 2.Halbzeit auch die Abwehr von Pisa. Die etwa 15 angereisten Fans von Pizzighettone konnten, allerdings dank der Unfähigkeit ihrer Stürmer, trotzdem keinen Treffer bejubeln. So trafen dafür die Stürmer des Heimteams noch zweimal und für Pisa sieht es gut aus für das Unternehmen „Aufstieg Serie B“, dann wäre man nur noch eine Liga entfernt von den, von ihnen so, verhassten Nachbaren aus Livorno.

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