Samstag, Januar 20, 2007

"Lieblings-Nachbaren"

"Gopferdammi!", jetzt haben sie es also geschaft. Unsere "lieben Nachbaren", aus dem Land des Obstlers und der Mozartkugeln, verdienen gemäss neusten EU Statistiken im Durchschnitt mehr als die Schweizer Bürger.

Im Grunde genommen könnte mir das egal sein, handelt es sich doch nur um den schnöden Mammon, aber wenn es um unseren östlichen Nachbaren geht, fällt es mir schwer über diesen Makel hinwegzusehen.

Gegönnt hat man denen eigentlich noch nie was. Wurde man doch schon als Kind in dieser Hinsicht geschult, wenn ein österreichischer Skifahrer, bei der Zwischenzeit schon 1 Sek. oder mehr, Rückstand auf Pirmin Zurbriggen hatte, rief einem der Vater euphorisch zu: "Schalt uf dä Öschtricher um! Haha"! Genussvoll hörte man dann den Ösi Kommentator: "Ah mei, das geht sich für den Peter Wirnsberger heut nimmer auf!"
Ich weiss auch noch ganz genau, wie Toni Polster 1989 die Rot-Weiss-Rote Nation, mit 3 Toren gegen die DDR, an die WM nach Italien geschossen hat. Man war ich damals genervt, als ich das im Radio gehört habe. Unsere Nati war damals etwa so weit von der WM entfernt, wie heute George Bush vom Frieden im Irak. Es war also sportlich gesehen immer ein ausgeglichener Zweikampf der Schweiz mit Österreich. Mal dominierten sie beim Alpinen Sport mal wir, mal hatten sie die bessere Fussballnationalmannschaft(was meistens der Fall war) mal wir.

In den neunziger Jahren dann die Trendwende beim Skisport. In der Schweiz wurden 3.Plätze in Weltcup Rennen etwa so enthusiastisch gefeiert, wie bei den Ösis Olympiasiege. Wir Schweizer waren nur noch eine zweitklassige Skination. Das war natürlich bitter.....
Im Fussball war es wiederum ausgeglichen. Beide Nationen waren, in diesen Jahren, einmal an der WM und beide hatten Top Torjäger in der Bundesliga. Sie den Toni Polster wir den Chapuisat, aber im Gegensatz zum Wiener ("Toni, Toni Doppelpack-Schlampen trinken Sechserpack") belästigte uns der Chappi , wenigstens nicht mit kölschen Karneval Hits.

Mal abgesehen von Toni Polster haben wir Eidgenossen, in musikalischer Hinsicht, böse das Nachsehen hinter den Ösis. Während unser DJ Bobo, in so prestigeträchtigen Ländern wie Albanien, ein echter "Weltstar ist dürfen die Österreicher eine Legende wie Falco zu ihnen zählen, und Hans Hölzl hatte sogar in den USA einen Nr.1 Hit. Ausserdem stammt wohl ein gewisser Wolle Mozart auch aus Österrreich.

Beim Essen und Trinken, muss ich sagen, ganz klarer Pluspunkt für die Schweiz. Gut, das Wiener Schnitzel ist nicht übel, aber der Rest alles so Süss und, sind wir ehrlich die Mozartkugeln schmecken echt scheisse. Beim Trinken kennen sich unsere Nachbaren eigentlich ja Super aus, müsste man annehmen, aber trotzdem unser Wein ist vielleicht nicht Weltklasse, aber der Wein von denen....Naja. Vielleicht sollte sie den Wein mal mit Red Bull mischen, machen sie ja sonst auch mit jeder alkoholischer Flüssigkeit, die ihnen in die Hände kommt.

Leider bin ich jetzt ein wenig abgeschweift, eigentlich geht es ja darum, dass die Ösis nun also mehr verdienen als wir Schweizer. Das war natürlich schon lange nicht mehr der Fall, vor gut 70 Jahren sind unser geliebten Nachbaren, einem schnauzbärtigen Komplexhaufen aus Braunau ins deutsche Reich gefolgt. Die "Heimholung ins Reich" durch ihren Landsmann endete aber bitter, als Kriegsverlierer standen sie vor dem wirtschaftlichen Nix. Mitte der neunziger Jahre dann der Schritt in die EU und damit verbunden der wirtschaftliche Aufschwung in der Alpenrepublik. Wir hingegen dürfen uns mit dem altgestrigen Christoph Blocher in der Regierung herumärgern ( "das isch üsers Maskotli, dä Geissbock Zottel"), während die Ösis mit Fug und Recht, ihren braunen Stänkerer, Jörg Haider in die Provinz nach Kärnten zurückbeförderten.

Sollen wir nun in eine kollektive helvetische Depression verfallen? Sind uns die Ösis in jeder Hinsicht enteilt? Werden sie 2008 sogar noch Europmeister? Stellt sich heraus, dass Roger Federer in Wirklichkeit aus Graz stammt und Hansi Hinterseer aus Zürich? Wechselt Herbert Prohaska, als Kommentator zum Schweizer Fernsehen ("der FC Bayernnn ist eine internattttionaleee Spitzenmannschaft")?Na dann Prost!
Das alles wollen wir nicht hoffen!

Eines ist jedoch klar, wirtschaftlich stehen wir immer noch besser da als unsere Nachbaren. Beschissen haben sie bei der Statistik, die "Damischa", ja richtig Beschissen. Die Statistik wurden mit falschen Zahlen errechnet. Hah! Wir sind immer noch vorn, zumindest wirtschaftlich, dank Globalisierung, dank UBS und Novartis....
Ehrenvoll ist das sicher nicht, ganz und gar nicht, dann gebe ich doch lieber an mit unseren Erfolgen in Tennis und Segeln an. Obwohl Segeln ist ja auch irgendwie überhaupt nicht mein Fall.

PS: Sollte es hier den Anschein machen, ich hätte was gegen die Österreicher ist das ganz und gar falsch. Mein Bruder hat eine Tirolerin geheiratet, sie ist sehr symphatisch ihre Verwandtschaft im Übrigen auch. Aber wehe, die Ösis sind an der EM besser als wir :-)

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