Donnerstag, Februar 28, 2008

SC Herisau : HC Luzern 4:0 (2:0,1:0,1:0)



Eishockey
Playoff Halbfinale 2.Liga
Sportzentrum Herisau
924 Zuschauer

Nach der unglücklichen Niederlage im Auswärtsspiel bei Luzern, gelang den Appenzellern im ersten Heimspiel des Playoff Halbfinale die souvärene Revanche. Diskussionslos besiegte der SC H vor fast 1000 Zuschauern die Innerschweizer mit 4:0. Die Stimmung war für ein 2.Liga Spiel vorzüglich. Einige Pyromanen aus Luzern waren ebenfalls zu diesem Match mitgereist, was den eher an Viehdiebe und betrunkene Traktor Fahrer gewöhnten Appenzeller Polizisten, dann doch zu viel des Guten war, und so kam es sogar noch zu einem kleinen Handgemenge vor dem Sportzentrum.
Es ist halt Playoff Zeit in der 2.Liga, die Nerven liegen blank :-)

Sonntag, Februar 24, 2008

FC Gossau : SC Cham 3:2



NLB
Gemeindesportplatz
650 Zuschauer

Papi sagt ich sei ein "Glücksbringer"! Gossau hat nämlich heute 3:2 gewonnen.
Das war wichtig, denn heute war ich bei meinem ersten Fussballspiel, und wer weiss, vielleicht hätte mich Papi, wenn Gossau heute nicht gewonnen hätte, nicht so schnell wieder an einen Fussballmatch mitgenommen.

Ich will euch kurz erzählen, wie dieser spannenden Tag, und mein erstes Fussballspiel abliefen.
Gemütlich im Kinderwagen, schoben mich mein Papi und mein Mami zum Sportplatz in Gossau. Es war sehr schönes Wetter, und alle schwärmten von diesem wunderbaren Tag, und viele Menschen wollten einen Blick in meinen Kinderwagen werfen. "Jöh, isch die chlie" meinten die Meisten. Dabei stimmt das gar nicht, ich bin nämlich schon fest am Wachsen.

Papi legte die Fahnen und Doppelhalter (ich weiss nicht genau was das ist), in meinen Kinderwagen, dieses Mal musste er sie dem Ordner auch nicht zeigen. Sie sagten, sie kennen die Fahnen jetzt, und er müsse sie nicht mehr zeigen. Ich weiss auch nicht, wieso sie die Sachen überhaupt sehen wollen, mein Papi ist doch so ein Lieber, aber er sagt, dass man heutzutage in jedem Stadion streng kontrolliert wird. Scheinbar nur weil es manchmal ein, zwei Blöde gebe, aber daran müsse ich mich gewöhnen, meinte er. Mein Papi traf dann viele Kollegen, und einige von ihnen, nahmen so eine Fahne in die Hand, die Papi mitgbracht hatte. Ich blieb bei meiner Mami, die redete das ganze Spiel mit ihren Kolleginnen, und ich sah leider nicht sehr viel vom Spiel. Ich hörte aber, dass Gossau in der Pause 0:1 im Rückstand lag, und mein Papi meinte, sie müssten unbedingt noch 2 Tore schiessen. Ich drückte den Spielern also ganz fest die Daumen und es nützte, denn so ein schneller Stürmer der Etemi heisst, schoss nach der Pause das 1:1. Nun, hatte ich aber genug gesehen, jetzt musste ich mal Essen und Mami musste sich ein ruhiges Örtchen suchen, wo ich mein "Zvieri" einnehmen konnte. Ich hörte aber den Jubel von den Gossauer Zuschauern, als die Spieler das 2:1 schossen. Schön, dachte ich, jetzt haben alle Freude (bis auf die 5 Zuschauer aus Cham), aber der böse Schiedsrichter wollte das die Anderen auch noch ein Goal schiessen und pfiff einen komischen Penalty. Das weiss ich alles von meinem Papi, der sagte nämlich, dass dieser Schiedsrichter gar nicht gut sei. Nun waren alle sehr aufgeregt, und der Gossauer Trainer fuchtelte wild mit den Händen hin und her, und die Gegner hatten viel Glück, denn Gossau hatte viele Chancen.

Ein Fussballspiel dauert 90 Minuten sagt meine Papi, aber nach 90 Minuten stand es immer noch 2:2. Mein Papi meinte aber, dass müsse nichts bedeuten, denn der FC Gossau schiesse meistens die Tore erst in den letzten Minuten. Das sei zwar nicht so gut für das Herz der Gossau Fans, aber dafür seien die Siege umso Schöner. Ich glaubte meinem Papi, und drückte nochmals fest die Daumen, und es wirkte tatsächlich. Zahir Idrizi (von dem bin ich jetzt Fan) schoss in der 91. Minute das 3:2 für den FC Gossau, und alle jubelten, mein Papi wurde sogar mit einem Bier überschüttet, danach hatte ich es nicht mehr so gerne, wenn er mich in den Armen hielt.

Ich bin also ein richtiger "Glücksbringer", das freut mich. Mein Papi wollte mich deshalb nächste Woche an den Match gegen Concordia Basel mitnehmen, aber mein Mami hatte nicht so Freude an dieser Idee. Ich bleibe also zuhause (leider) und drücke dort die Daumen.
Hopp Gossau
Eure Emma oder Emma-Sophie, wie ihr wollt

SC Herisau : HC Chiasso 7:3 (3:2,2:1,2:1)

Eishockey
Playoff 1/4 Finale

Sportzentrum Herisau
873 Zuschauer

Zugegeben, ich erfuhr erst beim Sportzentrum Herisau, dass heute bereits das entscheidende Playoff 1/4 Finale stattfinden sollte. Anfangs dachte ich, es werde nach dem Best-of-Five Modus gespielt, das war allerdings eine falsche Annahme, denn das Viertelfinale der 2.Liga läuft nach dem Best-of-Three System ab. Bedeutet nach einem Auswärtssieg der Herisauer und einem Auswärtserfolg der Ticinesi, war das heutige Spiel für eine der beiden Mannschaften bereits der letzte Auftritt in dieser Saison.

Das Herisauer Publikum hatte jedenfalls noch keine Lust die Eishockey Saison zu beenden, fast 900 Zuschauer strömten in das Sportzentrum um ihre Jungs zu unterstützen. Das Ziel 1.Liga fest vor Augen, wollen die Fans und die Mannschaft unbedingt aufsteigen. Eins ist allen klar dieser Club gehört einfach nicht in die 2.Liga.
Diese Tatsache unterstrichen Fabrizio Ciofalo und Alain Flotiront mit 2 schnellen Toren, und obwohl Chiasso danach nochmals den Anschlusstreffer schaffte, war der Sieg der Appenzeller nie wirklich gefährdet. Bei den Zuschauer herrschte deshalb entspannte Playoff Atmosphäre, der Getränkestand des SC H Fanclubs wurde stark frequentiert, Aussage eines Zuschauers :"meh chönd mene s'bier werd bald verbote", und ein "leicht" angetrunkener Herisau Fan brachte seiner peinlich berührten Gattin im letzten Drittel ein schönes Ständchen "Ewige Liäbi, Ewigi das wünsch ich mir", Aussage eines Zuschauers: "Er häd kei Alkoholproblem, er isch Metzger". So feierte das restliche Publikum mit dem verliebten Metzger und der Herisauer Mannschaft den souveränen Einzug ins Playoff Halbfinale, und es gab sogar noch eine Standig Ovation, als sich das Team am Schluss noch bei den Zuschauern bedankte.

Nach dem Match, gings wie in guten alten Zeiten, in die Amadeus Bar, die heute allerdings "Schickeria" heisst. Wobei die "Schickeria" sich hier in Herisau mit dem gemeinen Volk vermischt. SC H Präsident Bachschmied feierte jedenfalls ausgelassen mit Mitgliedern des Fanclubs, währendesen ich mich mit einem eingefleischten Herisau Fan über den SC H und vieles mehr unterhielt "Weisch däm Bachschmied hani au scho gschriebe, passt mer nöd alles wa dä macht, aber eis isch klar, ohni än würs dä verein nüme geh".
Ich freu mich jedenfalls schon, wenn Ex-Goalie Bachschmied wie dazumals beim NLA Aufstieg,
vielleicht auch nach der Qualifikation zur 1.Liga, wieder mit Schlittschuhen an, die Strasse rauf und runter rennt.

Eins ist übrigens auch sicher, ob Aufstieg oder Nicht-Auftstieg, das Halbfinale gegen den HC Luzern findet im Best-of-Five Modus statt, dieses Mal hab ich mich schon vorab informiert.

Donnerstag, Februar 21, 2008

Hoi mitenand



So, jetzt wohne ich schon fast eine Woche im schönen Gossau. Geboren wurde ich ja in St.Gallen, dort war es lustig, es hatte sehr viele andere Babys in diesem Haus, aber meinem Mami hat es im Spital gar nicht gefallen. Dann hat uns letzten Samstag so ein Mann abgeholt, dem ich Papi sagen soll, der ist mit uns in so einem Ding gefahren, das sie Auto nennen. Extra geputzt hat er es scheinbar, aber im Spital war es doch viel sauberer als in diesem Auto.
Sie haben mir dann sofort mein Kinderzimmer gezeigt, aber das gefällt mir noch nicht so, lieber bin ich an der Brust meines Mami, ist viel bequemer,ausserdem bin ich da gleich an der Quelle. Auf meinem Bett liegt übrigens schon ein Trikot der Schweizer Fussball Nati, ich weiss zwar noch nicht was das ist, aber über Fussball redet mein Papi viel, das habe ich bereits jetzt festgestellt. Muss ja wirklich sehr interessant sein dieser Fussball, aber zu mir hat er gesagt,ich solle später nicht Fussballerin werden, und auch nicht unbedingt Fussball Fan, da kenne er zu viele negative Beispiele. Er hat mir dann so ein paar Geschichten erzählt, über Kollegen von ihm, aber die Namen sind mir leider entfallen, aber ich muss schon sagen komische Leute sind das. Obwohl ein-zwei von denen habe ich schon kennen gelernt, und die sind doch ganz in Ordnung, sie haben mir auch ganz schöne Geschenke gebracht.


Ihr fragt euch sicher was ich den ganzen Tag so mache, also sicher mal viel Schlafen und ein lustiges Spiel habe ich erfunden. Ich schau das mein Mami kaum Schlaf findet. In der Nacht will ich sowieso zu meinen Eltern ins Bett, das ist klar, und alle 3 Stunden muss ich ja wieder etwas essen, weil ich ja noch wachsen muss. Sie versuchen zwar immer wieder mich in den Stubenwagen zu legen, aber nicht mit mir, dann mache ich halt einfach in die Windeln oder"brüelle" ein bisschen, bis sie mich da rausholen.

Man merkt nämlich, dass ich das erste Kind der beiden bin, sobald ich einen Mucks von mir gebe, springen sie gleich zu mir und schauen was los ist. Wirklich herzig die beiden, und sie strahlen mich immer so schön an, da kann ich noch so blöd tun. Sie sagen aber alle, ich sei so eine Liebe, aber wir wissen alle, das kann sich noch ändern, auch ich komme irgendwann in die Pubertät. Letztens hat mich meine Omi gewickelt, die hat grosse Freude an mir, weil ich ihr erstes Enkelkind bin, aber das Wechseln der Windeln hat ihr dann nicht so Gefallen…hat schon recht gestunken, hab ich ja selber auch gemerkt "sorry for that"…


Ein lustige Frisur habe ich auch, vorne sind kaum Haar hinten aber schon, fast so wie mein Opa. Mein Mami sagt, sie will, dass ich blonde Haare kriege,vielleicht weil mein Papi auf Blodinnen steht, aber mein Mami ist ja gar nicht Blond….das muss Liebe sein.


Gestern war ich dann das erste Mal in der Zeitung, mein Götti hat denen ein Foto geschickt, und eins kann ich jetzt schon sagen, ich bin richtig fotogen, aber das soll jetzt nicht eingebildet tönen. So jetzt muss ich dann wieder mal meinem Mami rufen, es wird wieder mal Zeit, das Baby will an Mutters Brust....ach ja über meinen Namen will ich noch was schreiben. Eigentlich gefällt mir ja der Name Emma-Sophie, aber in der Schule muss ich dann immer so einen langen Vornamen schreiben. Danke Mami, Danke Papi, echt


Bis Bald

Eure Emma oder Emma-Sophie, wie ihr wollt...,
unten noch ein Foto meiner Oma und meines Opa (frappierend diese Ähnlichkeit mit mir)

Montag, Februar 18, 2008

FC Gossau : Servette Genf 2:1

NLB

Sportanlage Buechenwald
780 Zuschauer

Der Ordner am Eingang zum Sportplatz Gossau, machte nach der Winterpause einen sehr motivierten Eindruck: "Du, wa stoht död uf dene fahne?" meinte er zu mir. Als ich ihm antwortete, das selbe wie auch schon letzten Dezember, sah er mich entschlossen an und sagte: "Cha jo mittlerwile öpis anders druf stoh, also ufmache und zeige"!
Schon lustig, was für einem Prozedere man sich unterwerfen muss, nur um an einem NLB Spiel für ein wenig positive Fankultur zu sorgen. Damit er nächstes Mal, wirklich mal an den Anschlag kommt, sollten wir wohl Doppelhalter mit der Aufschrift "alli Ordner sind ä chli blöd" oder "Keine Zukunft-Kein Hobby-Kein Leben-Komm zu einer Sicherheitsfirma" entwerfen.

Ansonsten lies man sich von den "für d'polizei häds halt nöd ganz glanged" Ordnern nicht den schönen Fussballnachmittag verderben, der sogar fast 800 Zuschauer angelockt hatte. Zugegebenermassen immer noch kein berauschender Publikumsaufmarsch, aber wie es ein Kollege von mir immer so schön forumuliert "es tut sich was". Die ca. 50 Servette Ultras sorgten sogar für ziemlich gute Stimmung und Dauersupport im Buechenwald Stadion. Auf dem holprigen Terrain war dagegen nicht sehr viel los. Auffälligste Person die ehemalige Gespielin von Urs Meier, die mit ihren skurillen Entscheidungen mittlerweile also nur noch in der NLB für Unruhe sorgt. Wieso pfeifft die Frau Petignant und Ex-Frau Moudi eigentlich nicht mehr in der höchsten Schweizer Liga, evtl.. weil der Urs die Schiedsrichter einteilt? Ein Schelm wer böses vermutet. Jedenfalls verteilte die Nicole auch an diesem Nachmittag fleissig ihre Kärtchen. Wir vermuteten schon, dass sie zwecks Partnersuche (die gute Frau wird ja auch nicht jünger), jeweils ihre Telefonnummern den Spielern gleich auch noch zusteckt. Sehr auffällig war jedenfalls, dass sie einige Spieler sehr gerne anfasste…naja wers mag

Nachdem Diego Büchel, er trägt den Namen Diego nicht umsonst, für die Führung sorgte, kämpften die Welschen verbissen um den Ausgleichstreffer. Doch wenn man sich mit Leuten wie "Mr.Chancentod" N'Tiamoha versteckt, wird’s halt ein bisschen schwierig mit dem Torschiessen. Nach einer tausendprozentigen Torchance die der Ex-Luzerner ausgelassen hatte, musste sich wohl selbst Darko Damjanovic im Tor des FC Gossau ein Lachen verkneifen. Als die meisten im Publikum schon fest mit 3 Punkten gerechnet hatten, schossen die Calvin Städter in der 90 Minute doch noch den Ausgleich. Riesen Jubel unter den auffallend vielen Deutschweizer Servette Fans, und unter den mitgereisten Genfer Zuschauern, beim Rest dagegen Frust und Entäuschung über die entgangenen 2 Punkte.

Die Servette Spieler konnten ihr Glück über den späten Ausgleich kaum fassen, doch dann kam Etemi, Safet Etemi, dem im gesamten Spiel nichts geglückt ist, und haut sie in der 92.Minuten in die Maschen des Servette Goals. Unglaublich, die Moral dieser Truppe und den Instinkt von Trainer Nogic, der Etemi trotz entäuschender Leistung nicht auswechselte.

So ist dem FC Gossau also ein Traumstart in die Rückrunde gelungen, und der Ligaerhalt wird immer realistischer. Vielleicht bringt der Erfolg ja noch mehr Zuschauer und noch mehr Fahnen ins Gossauer Kleinstadion, und der Ordner darf dann alle schön der Reihe nach anschauen.

PS: @Erich: Meinsch so mit dä Doppelhalter F C G , und wieder mal kommen, du bringst Glück

Samstag, Februar 16, 2008

Emma-Sophie ist zuhause...


Gerade hab ich unsere Tochter das erste Mal in ihrem Kinderzimmer gewickelt, fast hätte sie mich anpinkelt (Nein,Nein, Emma das muss dir nicht peinlich sein, falls du das irgendwann mal lesen solltest). Mittlerweile bin ich nun fünf Tage Vater, es tönt immer noch merkwürdig wenn jemand von mir als Papi spricht, daran muss ich mich erst noch gewöhnen, aber bis Emma mich Papi rufen wird, werden wohl doch noch ein-zwei Monate ins Land ziehen.

Letzten Montag war es also soweit. Endlich, endlich nach langen Monaten des Wartens, sahen wir also das erste Mal unsere Emma. Ein erhebendes Gefühl, und der glücklichste Moment meines Lebens, als unsere Tochter sich schreiend auf der Welt angemeldet hat. Alles bis anhin Erlebte oder alle Sorgen und Problemchen die ich bis zu diesem 11. Februar mit mir herum schleppte, sind so unwichtig im Vergleich mit dieser Geburt. Was die Natur mit dem Wunder der Geburt geschaffen hat, ist einfach unglaublich und das Gefühl das man hat, wenn man als Eltern zum ersten Mal sein Kind in den Armen hält, dies kann man nicht beschreiben, man muss es zuerst selber erleben. Jedem dem dieses Glück wiederfährt, sollte jedenfalls zutiefst dankbar sein.


Da Emma per Kaiserschnitt auf die Welt kam, durfte ich schon unmittelbar nach der Geburt, einige Minuten alleine mit meiner kleinen Tochter verbringen. Ich nützte diese Zeit, bis das Mami aus dem OP Saal zurück kam, für das erste persönliche Gespräch. Was natürlich ein wenig einseitig verlief, was ich da meiner Emma versprochen habe, werde ich für immer in meinem Herzen tragen, und vielleicht werde ich ihr das irgendwann erzählen. So bevor ihr meint, ich mutiere zu einer neuen Rosamunde Pilcher, werde ich nun wegkommen von den Sentimentalitäten, zumindest ein wenig.


Was hat sich mit der Geburt unserer Tochter, bei mir persönlich verändert? Also eins weiss ich, dass nächste Mal würde ich eine Woche Ferien benötigen, denn arbeitsfähig war ich nicht wirklich. Andauernd wollte ich eigentlich nur zu meiner Frau und zu Emma-Sophie. Gedanklich war ich sowieso irgendwie abwesend. Passend dazu kam natürlich, dass mich mein Lieblingsverein "Die Schweizer Armee" wieder mal gründlich verarschte und mich für einen eintägigen WK in nächster Nähe zum Kantionsspital aufgeboten hatte. Selber war ich ja diese Woche schon ziemlich unruhig, aber wenn dann noch ein Militär Vorgesetzter die ganze Zeit rumrennt "Nei, Nei und da a mim letschte Dienschttag, Nei, Nei, da dörf nöd wohr si", bringt einem das dann schon fast zum Ausrasten. Doch, ich wusste ja immer, der Abend wird kommen, und dann gehts wieder zu meiner kleinen Familie. So verabschiedete ich mich dann gegen 16.00 von meinem Vorgesetzten, mit dem nervös, abschweifendem Blick um schon 10 Minuten später bei meinen zwei Lieben zu stehen.


Heute durfte Emma dann zum ersten Mal ihr neues Kinderzimmer begutachten, und "gutschweizerisch" war sie bereits das erste Mal beim Einkaufen in der Migros. Viele Leute, bekannt oder unbekannt, wollten ein Blick auf unseren kleinen Sonnenschein erhaschen. "Yöh, herzig" oder "lueg emol wie chli si isch, und so süess" meinten alle. (PS: auch das muss dir nicht peinlich sein Emma, schon im Krankenhaus meinten das alle).


So jetzt liegt Emma-Sophie zufrieden in ihrem "Stubenwagen" und schläft, bald wirst du wohl wieder Hunger kriegen und dich schreiend bei uns melden. Was für ein Leben, ein bisschen Schreien, ein bisschen Trinken, leider weiss man davon später nichts mehr, aber dafür darfst du in einigen Jahren lesen, dass du deinen Papi fast angepinkelt hast...


PS: an Emma-Sophie, was in der Woche, deiner Geburt so alles passierte:
-es war meist sonniges, aber kaltes Wetter.
-auf DRS 3 lief als letzter Song vor wir ins Krankenhaus fuhren "Taking your love" von Dada Ante Portas
-Barak Obama, überholte Hilary Clinton beim Wahlkampf um die Präsidentschafts Kandidatur der Demokraten.
-auf deiner ersten Autofahrt hörten wir eine CD von Gianna Nannini
-der FC Gossau bereitet sich intensiv auf die Rückrunde in der NLB vor, das erste Spiel findet gegen Servette Genf statt.
-an der Wohnungstür hängt ein Foto von dir mit dem Text "D Emma-Sophie chund hei" (auch das muss dir nicht peinlich sein)
-die breite Masse hört Musik von Amy Winehouse, Bushido (den kennt wahrscheinlich, wenn du das liest, niemand mehr), Rihanna, Timbaland und Dj Ötzi ("Ein Stern der deinen Namen trägt", dieser Song dudelt dagegen wahrscheinlich noch das Radio rauf und runter wenn du das liest...Du Arme)
falls du dich mal für Musik interessieren wirst, ich hörte in der Zeit deiner Geburt viel Schweizer und deutschen Hip Hop, Jan Delay, Greis, Baze, Absolute Beginner, Dynamite Deluxe und vieles mehr.
-deine Mutter war so mit dir beschäftigt, dass sie in der Migros beim Grillstand, einen Schüblig mit einem Cervelat verwechselte (Cervelats??? vielleicht gibt es diese Wurst nicht mehr wenn du Gross bist, ist nämlich in Moment nicht sicher und das grosse Thema in der Schweizer Boulevardpresse)
-der Schweizer Fussballverband lancierte in der Woche deiner Geburt den Vorverkauf zur EM...

und das wichtigste Du wurdest geboren

Montag, Februar 11, 2008

Emma-Sophie ist da!!!


unser Sonnenschein wurde am 11.Februar 2008, um 9.04 geboren und wiegt 2895 Gramm, 47cm gross ist die Kleine.

Es gibt wohl kein grösseres Glück auf Erden!

Sonntag, Februar 10, 2008

Schülerreisli-Ein Geschichte von Taxis, Gruppenfötelis und verpassten Flügen










Es gibt, sagen wir mal, normale Auswärtsreisen mit der "Nati", wo eigentlich immer etwa die selben Leute am Start sind. Man ist sich da meistens ziemlich einig, dass der Ausflug günstig sein soll und man nicht unbedingt unnötig Geld verpulvern sollte, höchstens natürlich wenn es um alkoholhaltige Getränke geht. Dann gibt es aber auch noch die sogenannten "Schülereisli", mit Kollegen aus dem privaten Umfeld von Gossau, die jetzt nicht unbedingt an jedem Auswärtsspiel dabei sein wollen. Sie freuen sich einfach auf ein-zwei amüsante und meist ausschweifende Tage in der Fremde. Diese speziellen Trips sind auch immer sehr witzig und spassig, aber es ist auch ein immer währender Kampf gegen Taxis und Gruppenfötelis...

Ein Reisebericht:
Von Romanshorn aus gings mit der Fähre nach Friedrichshafen, wo schon das erste Mal das Wort Taxi von meinen "Schülerreisli" Kollegen zu vernehmen war. Alle Überzeugungsversuche meinerseits, dass wir noch genügend Zeit hätten um mit dem Zug an den Flughafen zu kommen waren natürlich umsonst, zum Bahnhof hätte man ja "noch" 200 Meter laufen müssen.
Nach einer holprigen Landung, die zur Heilung der Flugangst eines Mitreisenden, sicher nicht förderlich war, ging es in England darum vom Flughafen Standsted nach London zu kommen. "Taxi, Taxi" mit grossem Erschrecken hörten das einige von den Fussball Reisenden unter uns. Der "Schülereisli Fraktion" war also schnell klar wie wir in die Stadt kommen sollten. Mit dem Geld für eine einstündige Taxifahrt in die Londoner Innenstadt hätten aber einige von uns wohl locker einen 3-wöchigen Trip durch Südamerika absolviert. Andere Schweizer Fans am Flughafen hatten da andere Probleme als die Auswahl des Fortbewegungsmittels. Schweizer Frau zu Schweizer Mann: "Also wend wieder nur wegem Suufe do bisch, dän wird i hässig, da chas doch nöd sie!!
"Suufe" war dann auch das richtige Stichwort für die "Schülerreisli Fraktion". Nachdem der Bus in die Innenstadt nicht im gewünschten Tempo vorankam, musste ich mir bereits folgendes anhören: "Du häsch gseid am Eis hocked mer imme Pub in London, und jetzt hocked mer i däm Schiss Bus"!
Nun gut, um 13.40 sassen wir dann auch im Pub, was aus der Sicht meiner Kollegen, vierzig verlorene Minuten waren. Wenigstens für das Hostel erhoffte ich mir Lob von den Dreien, denn die Unterkunft war wirklich sehr günstig und für Londoner Verhältnisse auch sehr komfortabel. Luxus Pur jedenfalls verglichen mit dem Rattenloch, in dem ich vor einigen Wochen in London nächtigte. Leider durfte ich nur Kritik für die Buchung einstecken. "Neschter wie im Gfängnis" meinten sie. Nach den ersten Pints gings weiter in ein anderes Pub, wo wir uns mit Kollegen aus Bern und Luzern trafen. Das Pub war 2 U-Bahn Stationen entfernt, was die "Schülerreisli-Fraktion" nicht davon abhalten konnte, den Vorschlag einer Taxi-Fahrt einzubringen. Dieser an und für sich schon idiotische Vorschlag, wurde noch viel bescheuerter aufgrund der Tatsache, dass für London ein nicht untypisches dichtes Verkehrsaufkommen herschte. Nun ja, irgendwie kamen sie dann doch mit der U-Bahn mit, obwohl überzeugt von der Sache waren sie nicht. Danach verbrachten wir einige gemütliche Stunden im besagten Pub, und auch das Wort "Taxi" fiel nur noch etwa zehn Mal. Dafür brachten die Berner Kollegen, sogar kantige, englische Hooligan Bulldogen Gesichter zum Lachen, als jemand von ihnen plötzlich mit einer Schwimmweste, die er sich von einer Fluggesellschaft entlehnt hatte, im Pub rumrannte. Irgendwann verabschiedete ich mich dann von der illustren Gesellschaft und machte mich auf zum Wembley Stadion, alleine und natürlich mit der U-Bahn. So ersparte ich mir wenigstens die "Taxi" Diskussionen mit der "Schülerreisli Fraktion".

Ich muss wohl nicht erwähnen, dass der Taxi Wunsch bei meinen Kollegen nach dem Spiel, beim Anblick von zigtausenden Fussballfans die zur U-Bahn Station strömten, nicht gerade Leiser wurde. Wir einigten uns rasch und so trennten sich also die Wege der "Schülerreisli Fraktion" und der "Bern-Gossau Assi Fraktion".
Am anderen Morgen hörte ich dann die wildesten Geschichten von den Dreien. Nachdem sie endlich ihrer Taxi Leidenschaft frönen konnten, nutzten sie dies natürlich auch aus. Was sie unter Londoner Taxifahrern äusserst beliebt gemacht hat, 5 Pfund Trinkgeld sind ja auch nicht gerade knauserig! Nicht so beliebt waren meine Kollegen aber bei zwei englischen Polizisten, die sie aus irgendeinem Grund nach Hause begleiten wollten. Nur soviel, angetäuschtes öffentliches Urinieren Nachts um halb Vier kommt bei den Engländern nicht so gut an, und die Ausrede "It's only a Joke for dä Taxifahrer" nützt auch nicht sehr viel. Dem Taxi Driver schien die Aktion aber Gefallen zu haben, Hupend und Lachend sei er an ihnen vorbei gefahren, meinten sie noch. Nachdem sich alle von ihrem Kater einigermassen erholten hatten, gings auf Sightseeing Tour, natürlich und trotz erheblichem Widerstand mit der U-Bahn. Als es von der U-Bahn Station zur Tower Bridge einge Meter zu Fuss ging, musste ich mir natürlich schon anhören, wieso ich nicht gesagt habe, dass man bei dieser Reise einen Wanderstock brauche. Dazu wurde es jetzt auch noch mühsam mit der Fotografiererei, und das Wort Gruppenföteli gehörte ab diesem Nachmittag auf meine persönliche Liste der "Unwörter des Jahres". Mit vielen Gruppenfötelis aber ohne Wanderstock und Taxis schauten wir uns danach noch Big Ben und einiges mehr an, um uns schliesslich zweieinhalb Stunden vor unserem vermeintlichen Abflug an den Flughafen Heathrow aufzumachen. Ich muss dazu sagen, dass ich schon den ganzen Nachmittag ein merkwürdiges Gefühl hatte, so eine Art Vorahnung. Nachdem wir aufgrund von technischer Probleme der U-Bahn, erst 44 Minuten vor Abflug und 1 Minute nach Check In Schluss am Schalter der British Airways ankamen, hatte sich meine Vorahnung dann bestätigt. Die Reaktionen darauf, sind jetzt schwierig zu beschrieben von "I gang jetzt mol eis go Rauche" bis "Taxi i ha jo immer gseid mer sölled s'Taxi neh" über "verdammti Inselaffe" hörte man so einiges. Wenigstens teilten wir unser Schicksal mit ca. 20 weiteren Schweizern. Schnell war uns klar, dass wir an diesem Abend nicht mehr zurück nach Helvetien kamen, da es schon 19.00 war, aber wenigstens buchte uns die British Airways ohne Probleme einen Gratis Rückflug am anderen Morgen um 07.10. Natürlich konnte man insbesondere von der "Schülerreisli-Fraktion" keinen mehr dazu bewegen den Flughafen zu verlassen. Ihr Vertrauen in sämtliche U-Bahnen war endgültig erschüttert.

Wir machten aber das beste aus der Situation und verbrachten mit einem symphatischen Päärchen, dass dann eben doch irgendwie kein Päärchen war, einen amüsanten Abend im Flughafen Pub. Der Verlauf des Abends war feuchtfröhlich und die Trinkkadenz ziemlich hoch. Man musste sich schliesslich für die harten Flughafen Bänke schlaftauglich machen. Um 23.30 verliessen wir gezwungernermassen das Pub. Wir waren die zweitletzten Gäste. Der letzte Gast übte sich dann noch in einer hübschen Keilerei mit dem Barkeeper. Umso erstaunter waren wir, dass der erwähnte letzte Gast (auch nicht mehr wirklich nüchtern), danach eingermassen unversehrt das Pub verliess, die Rolltreppe runterfuhr und an einem Hotel-Buchungsstand weiterarbeitete. Die Engländer man fasst es manchmal nicht...

Am nächsten Morgen, kamen wir "Oh Wunder" doch noch von dieser Insel weg, von der ich im Übrigen für die nächste Zeit die Schnauze so richtig voll habe. In Kloten angekommen nahmen wir dann das Taxi ähh den Zug nach Hause. Einige von uns mussten noch Arbeiten gehen, andere sahen sich dazu ausserstande. Hat jedenfalls wieder grossen Spass gemacht, zwei Tage mit der "Schülerreisli-Fraktion" unterwegs zu sein, aber ein-zweimal im Jahr reicht dann doch :-)). Nächstes Jahr am liebsten nach Moskau, da hat so schöne U-Bahnen.

PS: am Tag darauf erzählte mir ein Kollege, dass seine Mitarbeiterin ebenfalls den Flug zurück in die Schweiz verpasst habe. Sie waren mit dem Taxi unterwegs, und blieben im Stau stecken...wie gesagt mit dem Taxi

PS II (Insider): Die Reise wird als Geburtsstunde des "Sportsocken-Pitsch" stets in Erinnerung bleiben.

Freitag, Februar 08, 2008

England : Schweiz 2:1

Länderspiel
Wembley Stadium

86857 Zuschauer

(ums vorneweg zu nehmen, ein Reisebericht und Bilder dieses sehr amüsanten England Tripps folgen noch. Hier zuerst aber der Matchbericht)

Nein, auf die verpasste Euro Teilnahme sollte man die Engländer nicht ansprechen. Britischer Humor hin oder her, die nationale Schande haben die Inselbewohner immer noch nicht richtig verdaut. Ein Bekannter, der schon einige Zeit in London wohnt und arbeitet, meinte, nach der verpassten EM-Quali hätten seine Arbeitskollegen eine Woche lang, wirklich sehr üble Laune gehabt. Nun spricht aber auf der Insel niemand mehr vom "Super Gau gegen Kroatien", das Thema scheint irgendwie totgeschwiegen zu werden, jetzt herrscht erstmal der "Fabio Hype"! Jede Zeitung ist voll mit Berichten über den neuen Coach der "Three Lions", dem Gegner wird dagegen, gewohnt britisch egoistisch, kaum eine Zeile gewidmet. Wegnigstens findet das Schweizer Wappen doch noch Platz auf den "Match-Schals" die massenweise vor dem Stadion verkauft werden. "Capellos First Match" steht da in grossen Lettern drauf, und die Engländer sind wieder mal sehr euphorisch...

Neben unzähligen Fanartikel Ständen und Imbissbuden säumen schon 2 Stunden vor Spiel tausende Fans, die White Horse Bridge, die Fussgängerbrücke zum neuen Wembley Stadion.
Die Brücke hat ihren Namen von dem legendären FA Cup Final zwischen den Bolton Wanderers und West Ham United, als sagenhafte 200'000 Zuschauer das Wembley Stadium füllten, und ein Polizist samt Pferd, im Alleingang die Zuschauer an den Spielfeldrand drängte.
Eindrücklich sieht es schon aus, das riesige Stadion mit dem, wahrhaft grosskotzigen Bogen, über dem Stadion Dach, drinnen sieht es auch noch eindrücklich aus, aber es fehlt irgendwas..., es macht einfach den Eindruck eines nicht sehr innovativen Zweckbaus.

Etwa 2'500 Schweizer Fans wollten das Spiel Live miterleben. Vergnügt trinken sie in den Katakomben vor dem Gästeblock ihr Bier für 9 Franken und essen Hamburger für 18 Franken. Neben überriesenen Preisen nerven vorallem die Stadion Stewards, die wohl wenn die Entwicklung in England so weiter geht, den männlichen Stadionbesuchern beim Toilettenbesuch, zur Kontrolle das auch alles dort hin geht wo es soll, das Geschlechtsorgan halten werden. Einige Schweizer Touristen der Sorte "I ha 100 Stutz für d'Billet zahlt, i wött hocke", solidarisieren sich aber im Laufe des Abends mit den Stadionwächtern und schwärzen Schweizer Anhänger an, die an einem Fussballspiel Singen und Stehen wollen, was mittlerweile in der Heimat der Fangesänge als assozial gilt. Am Anfang stehen aber sogar all die Krawattenträger in der Schweizer Kurve, denn es wird eine Schweigeminute für das tragische Flugzeugunglück von München 1958 gehalten, als viele talentierte Fussballer von Manchester United tragisch ums Leben kamen. Leider gibt es auch hier Unverbesserliche auf beiden Fanseiten, die das Gefühl haben, die Ruhe stören zu müssen. Daher muss die Gedenkminute nach einigen Sekunden abgebrochen werden, was in der englischen Presse am Folgetag stark kritisiert wird.

In der Schweizer Kurve wird im Laufe des Abends, ein neuer Publikumsliebling geboren. "Benaglio! Benaglio", nach jeder weiteren mirakulösen Parade der neuen Schweizer Nummer 1, wird das abfeiern des Zubi Nachfolger noch lauter. Pascal Zuberbühler, selber, erlebt wohl einen der bittersten Momente seiner Karriere. Der symphatische Jungspund und bescheidene Diego Benaglio, scheint in seinem ersten Spiel als Nr.1 mehr Anerkennung zu bekommen, als der selbstüberzeugte Thurgauer in seiner gesamten Nati Karriere. Neben den prächtigen Aktionen von Benaglio, bietet das Schweizer Spiel aber kaum EM taugliches. Der Sturm ist inexistent und Hakan Yakin beweist wieder mal fehlendes internationales Format. Im Stadion ist die Stimmung dem Spiel angepasst eher, gelinde gesagt, nicht so toll. Wie angetönt beschäftigen sich einige Schweizer Anhänger lieber mit dem verpetzen von "Steh-Zuschauern", als mit dem Spiel. Anstatt sich gross darüber zu nerven, lobt sich ein Berner Kollege dann doch lieber im Selbstgespräch für sein gutes Trinkverhalten im bisherigen Tagesverlauf. Die Engländer bejubeln zwar die 2 Tore gegen die kleinen Schweizer sehr euphorisch, aber ansonsten herrscht auch bei ihnen, Tristesse. Einmal wirds sogar noch spannend, als der türkische Secondo Derdyok, knapp 12 Jahre nach Kubi Türkylmaz wieder ein Tor für die Schweiz im Wembley Stadion erzielt.

Nach dem Spiel gehts noch in ein Pub in Stadionnähe, wo mit den Engländern noch ein wenig gesungen wird, und sich 40jährige Mütter mit ihren 16jährigen Töchtern (Kleidung Trainerjacke und Trainerhose) gepflegt betrinken und sich nach der Frage über ihren Arbeitsplatz sehr einig sind "Fucking Work"...
Tja diese Engländer, schon ein lustiges Völkchen, übrigens über etwas anderes sind sich sogar alle Engländer einig. Sie werden Europameister diesen Sommer, oder sicher Weltmeister 2010. Fabio Capello wirds schon richten.

Mittwoch, Februar 06, 2008

Benaglio schauen....

sind beim Benaglio schauen in London...
Diego Benaglio! leck Köbi i glaubs immer no nöd ganz

Montag, Februar 04, 2008

Kuhn vs. Hitzfeld! Ein Vergleich

Seit heute ist es nun ziemlich definitiv, Ottmar "wie altere ich in 90 Minuten Fussball um 10 Jahre" Hitzfeld wird die Nati zum WM Titel in Südafrika führen. Das dies gelingen wird, daran zweifelt niemand. Jedenfalls solange der kosmopolitsche Tausendsassa und Verhandlungskönig Ernst "Stumpen" Lämmli (geschätztes Alter ca. 82 Jahre, wohnhaft im Aargau) die Geschicke der Nati leitet.

Mit einem weinenden Auge vermissen wir aber bereits jetzt unseren "Köbi National" aus Wiedikon (ZH). Hier eine kleine Auflistung von Dingen, die den Schweizer Fussballfans ab August 08' fehlen werden.

-Alice Kuhn
-Scheingefechte mit Johann "i hau dir grad eins" Vogel
-die Nibelungentreue zu herumirrenden, semitalentierten Torleuten aus dem Thurgau
-ein Nati Trainer, der bei Pressekonferenzen, auch schon mal ein kühles Bier unter dem Tisch versteckte
-den Fangesang "Köbi Köbi National"! "Ottmar, Ottmar National" passt irgendwie nicht, zumal Hitzfeld auch noch ein Deutscher ist
-Köbis Homestorys in der Schweizer Illustrierten
-seine absolut messerscharfen Analysen nach dem Spiel und die Auswahl von geeigneten Penaltyschützen
-die absolute Sicherheit, dass Ciriaco Sforza nicht im Dunstkreis der Nati auftaucht.

Mit einem lachenden Auge dürfen wir aber auf die Zeit mit Ottmar Hitzfeld blicken, auf was dürfen wir uns freuen? Hier auch eine kleine Auflistung

-Oli Kahn als Schweizer Goalietrainer
-das WM Viertelfinale 2010 Schweiz : Deutschland 2:1, und einem jubelnden Hitzfeld und Kahn in der Schweizer Kurve
-Rotwein Glas bei der Pressekonferenz unter dem Tisch
-Auswechslungen "Hitzfeld Like" immer erst in den letzten Minuten, wenn es sowieso nichts mehr bringt...ist doch auch mühsam die ewige Auswechslerei, vorallem bei einem David Degen auf der Bank
-Diego Benaglio im Tor
-Bixente Lizarazu als Nati Co-Trainer, er sucht ja jemanden der französisch spricht. Diese Massnahme erspart der ganzen Schweiz übrigens den Michael Henke.
-sein wirklich ohne seich grandioses Schwizerdütsch. "Ich erwarte alles vo däne Proffis"
-gezieltes Penalty Trainig
-Lustige Zitate à la "Auch wenn die Witterung mal kälter wird, muss man versuchen, eine Topleistung zu bringen und sich nicht vom Wetter anstecken lassen."
-den gleichen grimmigen, angestrengten Blick auf der Schweizer Trainerbank, egal ob es 0:5 gegen Moldawien steht, oder 7:3 gegen Griechenland.
-Freund und Busenkumpel Ernst "Smokie" Lämmli, als Uli Hoeness für Arme, auf der Trainerbank,
und zu guter Letzt...
-die absolute Sicherheit, dass Ciriaco Sforza nicht im Dunstkreis der Nati auftauchen wird.

Freitag, Februar 01, 2008

"Nei uf Israel sicher nöd"

Was den meisten Zeitungen nur einen Randnotiz wert war, sorgte bei uns Nati-Auswärtsfahrern für nevöses Kribbeln im Bauch, Schweissausbrüche und darauf folgender plötzlicher hektischer Betriebsamkeit. Der Grund: die WM Quali Spielauslosung. Nachdem sich die Länder unterneinander nicht einigen konnten, wurde der Spielplan durch die UEFA diese Woche ausgelost. Die Verzögerungen hatten weitreichende Folgen für uns, die Chefs wollten ja ihre Ferienpläne fertig stellen, Freundinnen und Frauen wollten wissen wo es in den Urlaub geht, und naja die Flüge werden ja auch nicht günstiger je näher der Termin rückt.

Am Mittwoch war es dann endlich, endlich soweit. Nachdem jemand von uns über die belgische Verbandsseite??? (keine Ahnung wie er auf das gekommen ist), herausgefunden hatte, dass die Auslosung um 16.00 stattfindet, kam dann auch wenige Minuten später von selbiger Person folgendes, sehnsüchtig erwartetes E-Mail.

Samstag, 6. September 2008: Israel - Schweiz

Mittwoch, 10. September 2008: Schweiz - Luxemburg

Samstag, 11. Oktober 2008: Schweiz - Lettland

Mittwoch, 15. Oktober 2008: Griechenland - Schweiz

Samstag, 28. März 2009: Moldawien - Schweiz

Mittwoch, 1. April 2009: Schweiz - Moldawien

Samstag, 5. September 2009: Schweiz - Griechenland

Mittwoch, 9. September 2009: Lettland - Schweiz

Samstag, 10. Oktober 2009: Luxemburg - Schweiz

Mittwoch, 14. Oktober 2009: Schweiz - Israel


Und nun ging das sprichwörtliche "Geschiss" erst richtig los. Schleunigst wurden natürlich die Kalender konsultiert, es musste schliesslich abgecheckt werden, ob ja keine Geburtstage von Lebenspartnerinnen oder sonst wichtiges (und nur wirklich wichtiges) an den relevanten Daten stattfindet. Schell dann die ersten Reaktionen von "Perfekt"! bis "Shit, Lettland erscht nöchscht Johr!" oder "Geil Zugfahrt noch Luxemburg amene Samstig" hörte man so einiges.

Das Hauptaugenmerk lag aber natürlich auf dem ersten Auswärtsgegner Israel. Diese Paarung löste schon bei der Gruppenauslosung nicht wirklich Beigesterungsstürme aus. So waren auch jetzt die ersten Reaktionen gelinde gesagt zurückhaltend: "Nei, uf Israel sicher nöd" oder auch "Nei Israel lohni glaub si" und von den ganz Ängstlichen "Nei, Nei viel z'gföhrlich" aber ein paar meinten auch "Jo uf Israel hani scho immer mol wölle".

Einige Stunden später, nachdem jeder mal die Auslosung sacken liess, rief ich zuhause nochmals die Mails ab, und auf einmal sehe ich ein Mail mit Flugpreisen nach Israel, von jemandem der noch Stunden zuvor überzeugt war nicht in den Nahen Osten fliegen zu wollen. Ein paar Uhrumdrehungen später sah die Sache schon ein wenig anderes aus. Zu dem Angebot der folgende Kommentar: "Ahhh der Preis ist unschlagbar, dazu noch Donnerstag bis Sonntag, dass heisst nur 1 Tag Ferien nehmen"…
Am anderen Morgen, hatte er den Flug dann gebucht, und schlussendlich haben wir fast alle den Flug gebucht, sogar der Ängstliche. Nur jemand von uns wartet noch, weil er in besagter Woche eine neue Stelle antritt (Pah ist doch kein Grund :-)), aber der wird schon auch noch kommen. Einer hat sogar vor, seinen Urlaub in Thailand kurz für einen Tripp nach Tel Aviv, zu unterbrechen. Liegt ja quasi in der Nähe….erste SMS:"Du, ich komm glaub noch von Thailand aus nach Israel, liegt ja etwa auf halbem Weg Schweiz-Thailand", einige Minuten später das zweite SMS "Ja liegt doch nicht ganz in der Mitte, egal ich komme trotzdem". Ach ja ein weiterer Nati-Allesfahrer hat bereits fix die 2-wöchigen Ferien mit Freundin in Skandinavien geplant. Tja da kommt er wohl schwer weg davon, obwohl es in Israel ja auch ganz schön sein soll...

Nun gut, 1.Reise ist also gebucht…aber das "Geschiss" geht weiter. Griechenland wartet ja dann schon einen Monat später. Was machen? Gleich mit Badeferien verbinden? Wie warm ist es dann überhaupt noch bei den Hellenen? Wo spielen sie, in Heraklion oder in Athen? Wer kommt mit?

Eins ist sicher, es heisst wieder "Nei uf Griecheland verzichti glaub"