Samstag, Februar 16, 2008

Emma-Sophie ist zuhause...


Gerade hab ich unsere Tochter das erste Mal in ihrem Kinderzimmer gewickelt, fast hätte sie mich anpinkelt (Nein,Nein, Emma das muss dir nicht peinlich sein, falls du das irgendwann mal lesen solltest). Mittlerweile bin ich nun fünf Tage Vater, es tönt immer noch merkwürdig wenn jemand von mir als Papi spricht, daran muss ich mich erst noch gewöhnen, aber bis Emma mich Papi rufen wird, werden wohl doch noch ein-zwei Monate ins Land ziehen.

Letzten Montag war es also soweit. Endlich, endlich nach langen Monaten des Wartens, sahen wir also das erste Mal unsere Emma. Ein erhebendes Gefühl, und der glücklichste Moment meines Lebens, als unsere Tochter sich schreiend auf der Welt angemeldet hat. Alles bis anhin Erlebte oder alle Sorgen und Problemchen die ich bis zu diesem 11. Februar mit mir herum schleppte, sind so unwichtig im Vergleich mit dieser Geburt. Was die Natur mit dem Wunder der Geburt geschaffen hat, ist einfach unglaublich und das Gefühl das man hat, wenn man als Eltern zum ersten Mal sein Kind in den Armen hält, dies kann man nicht beschreiben, man muss es zuerst selber erleben. Jedem dem dieses Glück wiederfährt, sollte jedenfalls zutiefst dankbar sein.


Da Emma per Kaiserschnitt auf die Welt kam, durfte ich schon unmittelbar nach der Geburt, einige Minuten alleine mit meiner kleinen Tochter verbringen. Ich nützte diese Zeit, bis das Mami aus dem OP Saal zurück kam, für das erste persönliche Gespräch. Was natürlich ein wenig einseitig verlief, was ich da meiner Emma versprochen habe, werde ich für immer in meinem Herzen tragen, und vielleicht werde ich ihr das irgendwann erzählen. So bevor ihr meint, ich mutiere zu einer neuen Rosamunde Pilcher, werde ich nun wegkommen von den Sentimentalitäten, zumindest ein wenig.


Was hat sich mit der Geburt unserer Tochter, bei mir persönlich verändert? Also eins weiss ich, dass nächste Mal würde ich eine Woche Ferien benötigen, denn arbeitsfähig war ich nicht wirklich. Andauernd wollte ich eigentlich nur zu meiner Frau und zu Emma-Sophie. Gedanklich war ich sowieso irgendwie abwesend. Passend dazu kam natürlich, dass mich mein Lieblingsverein "Die Schweizer Armee" wieder mal gründlich verarschte und mich für einen eintägigen WK in nächster Nähe zum Kantionsspital aufgeboten hatte. Selber war ich ja diese Woche schon ziemlich unruhig, aber wenn dann noch ein Militär Vorgesetzter die ganze Zeit rumrennt "Nei, Nei und da a mim letschte Dienschttag, Nei, Nei, da dörf nöd wohr si", bringt einem das dann schon fast zum Ausrasten. Doch, ich wusste ja immer, der Abend wird kommen, und dann gehts wieder zu meiner kleinen Familie. So verabschiedete ich mich dann gegen 16.00 von meinem Vorgesetzten, mit dem nervös, abschweifendem Blick um schon 10 Minuten später bei meinen zwei Lieben zu stehen.


Heute durfte Emma dann zum ersten Mal ihr neues Kinderzimmer begutachten, und "gutschweizerisch" war sie bereits das erste Mal beim Einkaufen in der Migros. Viele Leute, bekannt oder unbekannt, wollten ein Blick auf unseren kleinen Sonnenschein erhaschen. "Yöh, herzig" oder "lueg emol wie chli si isch, und so süess" meinten alle. (PS: auch das muss dir nicht peinlich sein Emma, schon im Krankenhaus meinten das alle).


So jetzt liegt Emma-Sophie zufrieden in ihrem "Stubenwagen" und schläft, bald wirst du wohl wieder Hunger kriegen und dich schreiend bei uns melden. Was für ein Leben, ein bisschen Schreien, ein bisschen Trinken, leider weiss man davon später nichts mehr, aber dafür darfst du in einigen Jahren lesen, dass du deinen Papi fast angepinkelt hast...


PS: an Emma-Sophie, was in der Woche, deiner Geburt so alles passierte:
-es war meist sonniges, aber kaltes Wetter.
-auf DRS 3 lief als letzter Song vor wir ins Krankenhaus fuhren "Taking your love" von Dada Ante Portas
-Barak Obama, überholte Hilary Clinton beim Wahlkampf um die Präsidentschafts Kandidatur der Demokraten.
-auf deiner ersten Autofahrt hörten wir eine CD von Gianna Nannini
-der FC Gossau bereitet sich intensiv auf die Rückrunde in der NLB vor, das erste Spiel findet gegen Servette Genf statt.
-an der Wohnungstür hängt ein Foto von dir mit dem Text "D Emma-Sophie chund hei" (auch das muss dir nicht peinlich sein)
-die breite Masse hört Musik von Amy Winehouse, Bushido (den kennt wahrscheinlich, wenn du das liest, niemand mehr), Rihanna, Timbaland und Dj Ötzi ("Ein Stern der deinen Namen trägt", dieser Song dudelt dagegen wahrscheinlich noch das Radio rauf und runter wenn du das liest...Du Arme)
falls du dich mal für Musik interessieren wirst, ich hörte in der Zeit deiner Geburt viel Schweizer und deutschen Hip Hop, Jan Delay, Greis, Baze, Absolute Beginner, Dynamite Deluxe und vieles mehr.
-deine Mutter war so mit dir beschäftigt, dass sie in der Migros beim Grillstand, einen Schüblig mit einem Cervelat verwechselte (Cervelats??? vielleicht gibt es diese Wurst nicht mehr wenn du Gross bist, ist nämlich in Moment nicht sicher und das grosse Thema in der Schweizer Boulevardpresse)
-der Schweizer Fussballverband lancierte in der Woche deiner Geburt den Vorverkauf zur EM...

und das wichtigste Du wurdest geboren

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Ja und der Lüthi, der Stefan Lüthi, der trank noch Alkohol als dieser Blog-Eintrag geschrieben wurde.

Wie du ja jetzt sicher auch weisst habe ich dieses Hobby schon seit langem aufgegeben!

Grüess vom Lüthi (Ding-Dong)