Mittwoch, Januar 26, 2011

Laufsport Tagebuch

Ich melde mich mal wieder. Diverse Verpflichtungen hielten mich vom Schreiben ab, ich fand einfach keine Zeit. Nein, natürlich nicht. Es fehlte mir schlichtweg die Motivation. Dieser Blog war ja nie als "Massen-Medium" angedacht. Trotzdem ist es schön, dass er viele Leser gefunden hat. Gossau-Gedanke soll auch nicht Sterben, wobei ich nicht garantieren kann, dass es nicht doch in ein paar Monaten so sein wird. Nach meinen Vorstellungen soll aber auch weiterhin möglichst oft über die FC Gossau Spiele berichtet werden. Natürlich dürfen auch die Geschichten von den Auswärtsreisen mit der Nati nicht fehlen. Politik und sonstiges wie immer, je nach Lust, Laune und Aktualität.

Mein erster Text in diesem Jahr dreht sich um den Laufsport. Eine Sache, die in meinem Leben einen wichtigen Stellenwert einnimmt. Ich will ab und zu eine Art "Lauf-Tagebuch" veröffentliche. Schön, wenn das interessiert, auch egal, wenn dem nicht so ist. Schlussendlich, so egoistisch das klingen mag, schreibe ich ja vor allem für mich :-)

Saisonvorbereitung und Saisonstart:
Nein, Extrem Sportarten wären wohl nichts für mich. Ich liege auf der Liege in einer Arztpraxis. Beide Knien sehen ziemlich mitgenommen aus. Es ist nichts Schlimmes, nur tiefe Schürfungen, wie ich gerade von meinem Arzt erfahre. Eine Stunde zuvor ging ein Überholmanöver ziemlich schief und endete auf dem Boden eines Kiesweg. Natürlich bin ich danach mit offenen Knien und zerissener Laufhose trotzdem ins Ziel gespurtet. War mein Sturz eine Folge des Ehrgeiz, der mit mir durchging, oder die falsche Kurventechnik? Jedenfalls soll niemand behaupten Laufsport sei eine Sache für Weichlinge. Im Gegenteil Laufsport kann manchmal richtig weh tun, und richtig unangenehm sein. Wer schon mal 42,195 Kilometer am Stück gelaufen ist kann mir da zustimmen. Wer schon mal bei -20 Grad seine Laufschuhe angezogen hat, und die kalte Bise auf den ersten Metern im Gesicht spürte, kann mir ebenfalls beipflichten. Wieso tun sich diese Sache trotzdem immer mehr Menschen an, auch solche die nicht unbedingt masochistisch veranlagt sind? Es ist wohl das Gefühl etwas Gutes für seinen Körper zu tun, es ist die Freude an Fortschritten, es sind die traumhaften Läufe in unserer Natur. Nicht zuletzt sind es auch die Erfolge. Ski Legende Bernhard Russi meinte Letztens, die Gefühle eines Sportlers nach Erfolgen seien ziemlich identisch, egal ob international, national, regional oder sogar kommunal.

In diesem Sinne erlebte ich, wie auch schon die letzten Jahren, eine innere Unruhe. Die erste Januarwoche sollte mein Jahresplan stehen. Ich brauche Ziele, um mich im Training motivieren zu können. Die österreichischen Bundesbahnen bescherten mir mit einem kostengünstigen Angebot das erste "Saisonhighlight". Statt wie Hinz und Kunz und mein halber Laufverein nach Zürich zu fahren, zieht es mich nach Linz zum zweitgrössten Marathon des Landes. Die Hoffnung ist, dass der Schnee nun bald verschwindet und ich eine seriöse Vorbereitungen aufgleisen kann. Diese wird zwei Halbmarathons und einige schnelle kürzere Läufe beinhalten. Beim Laufcup, meiner Lieblings-Winter Veranstaltung, habe ich mich mittlerweile als Top 10 Läufer etabliert. Wo wir beim regionalen Faktor wären. Es freut mich schon zu sehen, mit was für bekannten Läufern ich mithalten kann. Klar werde ich nicht die grosse Profikarriere starten, trotzdem denke ich, dass ich ziemlich viel aus meinen Möglichkeiten heraushole. Zumal sich mein Trainigsaufwand mit 50 Kilometern in der Woche, doch eher in Grenzen hält. Qualitativ gutes Training kommt meiner Ansicht nach immer vor Quantität. Der Körper dankt es auch, wenn man mal eine Trainingseinheit auslässt. Wichtig ist auch eine Abwechslung im Trainigsplan. Intervalle, Longjogs und vor allem immer wieder Wettkämpfe gehören dazu.
So meine Knien erlauben schon wieder das Joggen, obwohl das Gehen noch Schmerzen bereitet. Laufen ist eben auch eine Sucht, aber da gibt es Ungesünderes.