Mittwoch, März 11, 2009

Der vergessene Stürmer

"Wo isch eigentlich dä Gmünder?" Diese Frage tauchte am vergangenen Sonntag beim Publikum in Gossau des Öftern auf. Der langzeitverletzte Offensivspieler der Fürstenländer ist bei den Zuschauern beliebt, und nicht wenige hätten sich über ein Comeback von Roger Gmünder gefreut. Doch daraus wurde nichts, nicht am letzten Sonntag und auch nicht in den restlichen Spielen der Rückrunde. Die letzte verbleibende NLB Lizenz für diese Saison vergaben die Verantwortlichen des FC Gossau an die Neuverpflichtung Ali Özcakmak. Ob der türkischstämmige Angreifer endlich der erhoffte Goalgetter und Nachfolger von Safet Etemi ist, wird sich in den nächsten Wochen zeigen. Die Vita des ehemaligen Schaffhauser liest sich jedenfalls schon mal einigermassen eindrucksvoll (für einen FC Gossau Spieler), u.a. war Özcakmak schon bei Jahn Regensburg, in der deutschen Regionalliga, und für Kocalispor in der zweiten türkischen Liga tätig. Es geht aber nicht darum, ob nun der neue FC G Stürmer die Treffsicherheit eines Hakan Sükur aufweist oder nicht, es geht in diesem Text um die Personalie Roger Gmünder.

Es geschah im Dezember 2007 beim wohl wichtigsten Spiel der Gossauer Vereinsgeschichte. Der FC Gossau kämpfte mit Ligakonkurrent AC Bellinzona um den Einzug in den Cup Halbfinal, als sich Roger Gmünder in der 42 Minute schwer verletzte. In den Wochen zuvor präsentierte er sich in einer beneidenswerten Verfassung, und schoss u.a. das 1:0 im Viertelfinale gegen den FC St.Gallen. Nun folgte eine lange Pause von mehr als einem Jahr. Der Offensivspieler verschwand aber nicht von der Bildfläche, immer wieder sah man ihn selbst bei Auswärtsspielen. "Höred emol uf mit dem Soach!" seine Reaktion auf unsere Sprechchöre "Roger Gmünder Fussballgott" war schon fast legendär.
Mit seinen Reisen in die Westschweiz oder auch ins Tessin bewies der Rekonvalezent, dass in seiner Brust ein blau-weisses Herz schlägt, und das ihm der Verein viel bedeutet.

Wie oben schon beschrieben, freuten sich viele Anhänger des FC G auf eine Rückkehr des Publikumliebling. Sein Tor im Testspiel gegen den FC St.Gallen im Januar steigerte dann die Vorfreude, und auch unsere kleine Fangruppe machte sich grosse Hoffungen, dass Roger Gmünder in der Rückrunde noch das eine oder andere entscheidende Tor erzielen könnte. Man hätte es dem Rheintaler auch persönlich gegönnt, nach seinem langwierigen Reha Programm und seinem unermüdlichen Einsatz für eine Rückkehr ins NLB Team.
Die Überraschung war deshalb gross, als aus dem Umfeld es FC Gossau bekannt wurde, dass auf die Dienste von Roger Gmünder in der Rückrunde verzichtet wird.

Die Hoffnung, der sportlichen Leitung, auf mehr Durchschlagkraft im Angriff und mehr Stabilität in der Verteidigung wird von uns Fans absolut unterstützt. Deshalb waren oder sind die Verpflichtungen von Vidic, Strbac und Özcakmak sportlich sinnvoll. Das Problem mit den fehlenden Lizenzen begann aber in der verkorksten Hinrunde. Damals durften sich reihenweise Spieler im Trikot des FC Gossau ausprobieren. Virgile Boumelaha (4 Einsätze), Samuel Haas (4 Einsätze), Fabio Digenti (2 Einsätze) und Luca Dimita (6 Einsätze) enttäuschten meist auf ganzer Linie.
Nun fällt das ganze auf einen Spieler wie Roger Gmünder zurück, der seit 5 Jahren in Diensten des FC Gossau steht. Einer der Letzten, des sensationellen Aufstiegs Teams.
Das ist sehr Schade…

Wir unterstützen unser Team natürlich mit voller Kraft in der Rückrunde. Die Mannschaft hat in den letzten drei Spielen auch wieder viel Kredit gutgemacht, und zeigt sich in einer sehr guten Verfassung.
Allerdings denken wir das ein Typ wie Roger Gmünder auch menschlich dem Team viel gebracht hätte, deshalb wird in den restlichen Spielen der Saison ein Transparent mit Gmünder Schriftzug mit uns dabei sein. So wollen wir unseren Fussballgott ehren, und ihm ein Dank für seinen unermüdlichen Einsatz aussprechen, und zweitens dafür sorgen das unsere Aufstiegshelden nicht vergessen werden.

Gossau~fen


1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

und nicht zu vergessen, dass er angeblich mal beim FC Luzern im Gespräch war ;-).

Gute Sache, das mit dem Transpi!