Letzen Samstag fand ein Benefizspiel zu Gunsten der gähnend leeren FC St.Gallen Vereinskasse statt. Wieder mal trafen in diesem Match der FC Gossau und die Grün-Weissen aus der Kantonshauptstadt auffeinander, zum gefühlt 374 Mal in dieser Saison. Ich war nicht da, ich kanns nicht mehr sehen die Begegnungen zwischen diesen beiden Mannschaften. Mittlerweile kennen die Spieler die Laufwege ihrer Gegner besser, als die Geburtsdaten ihrer Freundinnen. Früher traten sich einige von ihnen jedes Wochende auf der Tanzfläche des Elephant Club auf den Füssen rum, heute halt auf dem Kunstrasen in Gossau. (Die Spielansetzung ist keine Kritik an die Verantwortlichen, was bleibt ihnen anders übrig bei den andauernden kurzfristigen Verschiebungen)
Das mit dem Benefizspiel war natürlich nicht ernst gemeint, der Eintritt war Gratis, aber ein Solidaritätsfranken für die Espen wäre doch eine gute Idee gewesen. Bei 400 Zuschauern hätte das immerhin 400 Franken gegeben. Geld das man in die neue Spieler Shop AG hätte stecken können, wenn schon der Edgar sein Portemonnaie nicht mehr aufmachen will. Das Spiel endete übrigens 2:0 für den FC Gossau, die Treffer erzielten die St.Galler. Vielleicht sollte man bei den Espen daher das Geld in den kreativen Gossauer Mittelfeldspieler Vincenzo Zinna investieren. Der talentierte Mann ist zwar immer wieder verletzt und angeschlagen, aber solche Dinge haben die St.Galler bekanntermassen noch nie von einem Transfer abgehalten.
Wenns so weiter schneit findet irgendwann Mitte Juni das erste FC Gossau Heimspiel statt. Bleibt Zeit um den Zuschaueraufmarsch seit dem Aufstieg zu analysieren. Brachte der Sensationsaufstieg die grossen Massen auf den Sportplatz Buechenwald? Ist es ratsam bei wichtigen Spielen vor den Kassen zu übernachten? Sind Tickets auf dem Schwarzmarkt so begehrt, wie Eintritte für ein Scooter Konzert in Bazenheid, oder doch eher wie für ein Gölä Auftritt in Islamabad?
Ein Sprichwort besagt, dass man Statistiken nur glauben darf, wenn man sie selber gefälscht hat. Dies trifft für die Untenstehende nicht zu, es wurde mit korrekten Zahlen gearbeitet (Quelle football.ch und gossau-gedanke.ch). Auffällig der FC Gossau hatte sowohl beim ersten Spieltag in der Saison 07/08 wie auch in dieser Spielzeit genau 700 Zuschauer gegen den FC Wohlen. Euphorie am Saisonbeginn sieht wohl irgendwie anders aus. Zum Vergleich die St.Galler hatten 600 Personen an ihrer Hauptversammlung, notabene im Gossauer Fürstenlandsaal. Weiter lässt sich ablesen, dass meistens weniger als 800 Zuschauer den Weg zum Sportplatz gefunden haben. Über 1'000 Zuschauer kamen in der letzten erfolgreichen Saison nur gegen Wil und Vaduz, wobei diese Gegner auch viele Anhänger mitbrachten. Zuschauermässig landete der FC Gossau auf Rang 14 von 18 Teams (hinter sich liesen die Fürstenländer Concordia Basel, Kriens, La Chaux de Fonds und Cham)
In dieser Spielzeit lässt sich ein leichter Abwärtstrend feststellen, Ausnahme die Partie gegen den FC St.Gallen was ja logisch war. Ansonsten herrschte in Gossau manchmal ein Zulauf wie bei einer Gastrede von Christoph Mörgeli an einem Juso Parteitag. Ein geschickter Schachzug der Vereinsführung ist, dass man nun vermehrt auf den Freitag Abend Termin setzt. Einerseits ist man da einigermassen konkurrenzlos was Sportveranstaltungen in der Region angeht, andererseits wird wohl auch der Umsatz bei den alkohlhaltigen Getränken in die Höhe schnellen. Das wäre dann eine weitere interessante Statistik, wie sich die Ansetzung von Spielen auf den Konsum von Bier auswirkt, sofern man da verlässliche Zahlen erhalten würde….Naja, der nächste langweilige Winterabend wird sicher kommen, und somit auch die nächste sinnfreie Statistik :-)
Unten noch die vollständige Reihenfolge der Gegner: (Rot Saison 2008/2009)
Total Zuschauerschnitt: 783
Wohlen (Espenmoos), 700
Chiasso (Espenmoos) , 500
Yverdon (Espenmoos), 410
Schaffhausen (Espenmoos), 650
Lugano, 720
Winterthur, 600
Concordia, 620
Delemont, 480
Servette, 780
Cham, 650
Kriens, 725
Bellinzona, 650
Locarno, 550
Wil, 1150
Vaduz, 1350
Chaux de Fonds, 750
Lausanne, 800
Wohlen, 700
Lausanne, 650
Winterthur, 900
Concordia, 750
Chaux de Fonds, 550
St.Gallen, 3000
Biel, 520
Servette, 400
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