Sonntag, Februar 22, 2009

verlängerte Winterpause

An Tagen, an denen in der Ostschweiz Fussballspiele unter regulären Bedingungen, in etwa so realistisch sind wie steigende UBS Aktien Kurse, da frönt man seiner Fussballleidenschaft wohl oder übel in den eigenen vier Wänden.
Zufälligerweise ist mir da letztens das Fussball-Jahrbuch 1990 von der ARD Sportschau in die Hände gefallen. Der Autor dieser Fachliteratur ist Heribet Fassbender, seines Zeichens legendärer Fussball Kommentator. Seine unvergleichlichen Sprüche sind vielen Fussballfans bis heute in Erinnerung geblieben.
Einge Kostproben:
-"und jetzt skandieren die Fans wieder: Türkiye, Türkiye. Was so viel heißt wie Türkei, Türkei",
-"Jetzt sind auch die Fans begeistert. Sie singen "Oh, wie bist du schön!"
-"Fußball ist inzwischen Sportart Nr. 1 in Frankreich. Handball übrigens auch."
Jedenfalls entdeckte ich im Fussballjahrbuch, vom Grand Seigneur des deuschen Sport Journalismus, einige sehr schöne Fotos, die ich euch nicht vorenthalten möchte. Das erste zeigt die Juventus Turin Anhänger vor einem UEFA Cup Spiel in der Saison 1989/90 gegen den Hamburger Sport Verein. Man kann jetzt vom Turiner Nobelclub halten was man mag. Die Abbildung gefällt mir jedenfalls. Sie ist in gewissen Sinne, das Synonym für die gute alte Zeit im fanatischen Fussball Fan Land Italien.
Wie er da steht, der Tifosi mit der grossen Schwenkfahne, und im Hintergrund der brechend volle Fanblock. Da sind Verbot und Zensur von Zaunfahnen noch Fremdwörter, die Repression in den Kurven unseres südlichen Nachbarlands noch fern. Personalisierung von Tickets und die Schliessung von Gästesektoren sind vor 19 Jahren noch unvorstellbar, und Horrormärchen aus einer fernen Zukunft.

Das zweite Foto zeigt zwei Spieler von Hertha BSC Berlin, die sich über den Aufstieg in die 1.Bundesliga freuen. Schön die trendige achtziger Jahre Vokuhila (vorne Kurz, hinten Lang) Frisur des Herren Links. Ausserdem sind die Fussballhosen eng und knackig gehalten, nicht im schlapprigen Hip-Hop Stil von heute. Naja, und ob in der heutigen Zeit noch so herzhaft und innig gejubelt wird? Freuen tut man sich heute irgendwie cooler :-)

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