Lukas geniesst in seinem vorletzten Bericht, seine restlichen Tage in Buenos Aires, natürlich mit Fussball, aber nicht nur...
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Südamerika Tour Oktober 2008-letzte Tage in Buenos Aires
Am Montag hatte ich wieder mal etwas Zeit für mich. Ich lief etwas durch die Bereiche der Innenstadt von Buenos Aires wo ich bisher noch nicht war, aber viele touristische Sehenswürdigkeiten gibt es in Buenos Aires nicht. Aber wer braucht schon irgendwelche touristische Sehenswürdigkeiten, die man einmal fotografiert und dann zur Nächsten geht, viel interessanter ist es zu sehen wie die Leute in Buenos Aires leben, die allgemeinen Gegensätze, die Viertel, einfach so wie die Stadt Buenos Aires ist.
Nach dem Innenstadtbummel und den diversen Einkäufen, die ich noch erledigen wollte, kaufte ich mir im Supermarkt mein Mittagessen und nahm den Bus zur Estacion Retiro. Die „Ole“ lesend, bzw. eher Bilder anschauend und versuchend etwas zu verstehen, verbrachte ich die kurze Fahrt und 2 Stationen später stieg ich aus und suchte das Stadion vom 4. Ligisten Excursionistas. In Argentinien wird immer gespielt, so ist dieses Spitzenspiel der 4. Liga am Montagnachmittag um 4 Uhr, ziemlich beschissene Anspielzeit für die arbeitende Bevölkerung. Trotzdem fanden sich rund 1000 Zuschauer für das Spiel gegen Deportivo Justo ein, der Grossteil davon natürlich in der Kurve. Das Spiel verlief sehr hitzig, während die Kurve mit einem Dauersupport überzeugte, beschäftigen sich die alten Herren auf der Haupttribüne mit dem Beschimpfen der Gegner und des Schiedsrichters. Die 41 Personen die trotz Gästeverbot im Gästeblock verweilten gingen dann auf die Pöbeleien ein und beleidigte den Heimtorwart und die Haupttribünenzuschauer so sehr, dass der äussert in Rage geratene Präsident von Excursionistas von der Polizei verlangte, dass sie das Tor zum Gästeblock öffnete, damit der Austausch der Nettigkeiten noch auf körperlicher Basis weitergehen kann. Dies wurde ihm natürlich von der Polizei verwehrt, worauf er ziemlich sauer an den Zaun ging, ein wenig hockkletterte und dann eine 5-minütige Hasstirade hielt, bei der ich eigentlich immer nur „puta“ hörte. Das Spiel endete 2:1 für die Gäste, was den Präsident auch nicht gerade beruhigte. Nach Spielschluss fuhr ich mit Pierre zurück zur Estacion Retiro und von dort mit der Metro zu Jannis Wohnung. Bei seinem Stammlokal um die Ecke nahmen wir ein kleines Nachtessen ein, um uns gestärkt zum 2. Ligatopspiel, das auch hier am Montagabend stattfindet, aufzumachen. Janni führte uns zielsicher zu der Cancha von Ferro, die dient momentan als Ausweichstadion für die Chacarita Juniors, deren Stadion den neuen Sicherheitsbestimmungen nicht mehr genügt. Vorbei an den schönen Graffitis von Ferro (siehe Foto) betraten wir das Stadion und sassen uns auf die Haupttribüne. Fünf Minuten nach Spielbeginn fiel das Flutlicht für 25 Minuten aus, was zu einer absoluten Gänsehautatmosphäre führte. Während die Kurve einfach weiter sang und dazu Bengalen zündete, stimmte der ganze Rest der 6‘000 Zuschauer mit ein und hielten dazu ihre Handy oder Feuerzeuge in die Luft, was eine schöne Lichtershow gab, dazu die unglaublich lauten und melodiösen Gesänge von Chaca, einfach genial! Nach dem Unterbruch wurde das Singen wieder nur der Kurve überlassen, was aber auch immer noch sehr gut war, Chaca geniesst nicht umsonst den Ruf eines eigentlichen Erstligisten, jedenfalls Fanmässig. Das Spiel gegen Atletico Tucuman endete 1:1, Gästefans sind leider auch in der 2. Liga nicht erlaubt. Nach dem Spiel fuhren wir mit dem nicht gerade friedlich aussehenden Chaca-Mob von der Station Caballito zurück zur Estacion Once, wo Pierre und ich gerade noch den letzten Bus zum Hotel zurück erreichten.
Am Dienstagmorgen schüttete es wie aus Kübeln. Das trockene Hotel musste trotzdem verlassen werden, war doch heute mein letzter Tag in Buenos Aires und ich wollte unbedingt noch das Viertel La Boca besichtigen. Dort angekommen war ich schon etwas enttäuscht, erwartete ich doch ein Quartier mit den bunten Häusern die man überall auf den Fotos sieht. In Realität sind es aber nur noch wenige Häuser die Museumsmässig ausgestellt und nicht mehr bewohnt sind. (siehe Foto.)
Nach dem Innenstadtbummel und den diversen Einkäufen, die ich noch erledigen wollte, kaufte ich mir im Supermarkt mein Mittagessen und nahm den Bus zur Estacion Retiro. Die „Ole“ lesend, bzw. eher Bilder anschauend und versuchend etwas zu verstehen, verbrachte ich die kurze Fahrt und 2 Stationen später stieg ich aus und suchte das Stadion vom 4. Ligisten Excursionistas. In Argentinien wird immer gespielt, so ist dieses Spitzenspiel der 4. Liga am Montagnachmittag um 4 Uhr, ziemlich beschissene Anspielzeit für die arbeitende Bevölkerung. Trotzdem fanden sich rund 1000 Zuschauer für das Spiel gegen Deportivo Justo ein, der Grossteil davon natürlich in der Kurve. Das Spiel verlief sehr hitzig, während die Kurve mit einem Dauersupport überzeugte, beschäftigen sich die alten Herren auf der Haupttribüne mit dem Beschimpfen der Gegner und des Schiedsrichters. Die 41 Personen die trotz Gästeverbot im Gästeblock verweilten gingen dann auf die Pöbeleien ein und beleidigte den Heimtorwart und die Haupttribünenzuschauer so sehr, dass der äussert in Rage geratene Präsident von Excursionistas von der Polizei verlangte, dass sie das Tor zum Gästeblock öffnete, damit der Austausch der Nettigkeiten noch auf körperlicher Basis weitergehen kann. Dies wurde ihm natürlich von der Polizei verwehrt, worauf er ziemlich sauer an den Zaun ging, ein wenig hockkletterte und dann eine 5-minütige Hasstirade hielt, bei der ich eigentlich immer nur „puta“ hörte. Das Spiel endete 2:1 für die Gäste, was den Präsident auch nicht gerade beruhigte. Nach Spielschluss fuhr ich mit Pierre zurück zur Estacion Retiro und von dort mit der Metro zu Jannis Wohnung. Bei seinem Stammlokal um die Ecke nahmen wir ein kleines Nachtessen ein, um uns gestärkt zum 2. Ligatopspiel, das auch hier am Montagabend stattfindet, aufzumachen. Janni führte uns zielsicher zu der Cancha von Ferro, die dient momentan als Ausweichstadion für die Chacarita Juniors, deren Stadion den neuen Sicherheitsbestimmungen nicht mehr genügt. Vorbei an den schönen Graffitis von Ferro (siehe Foto) betraten wir das Stadion und sassen uns auf die Haupttribüne. Fünf Minuten nach Spielbeginn fiel das Flutlicht für 25 Minuten aus, was zu einer absoluten Gänsehautatmosphäre führte. Während die Kurve einfach weiter sang und dazu Bengalen zündete, stimmte der ganze Rest der 6‘000 Zuschauer mit ein und hielten dazu ihre Handy oder Feuerzeuge in die Luft, was eine schöne Lichtershow gab, dazu die unglaublich lauten und melodiösen Gesänge von Chaca, einfach genial! Nach dem Unterbruch wurde das Singen wieder nur der Kurve überlassen, was aber auch immer noch sehr gut war, Chaca geniesst nicht umsonst den Ruf eines eigentlichen Erstligisten, jedenfalls Fanmässig. Das Spiel gegen Atletico Tucuman endete 1:1, Gästefans sind leider auch in der 2. Liga nicht erlaubt. Nach dem Spiel fuhren wir mit dem nicht gerade friedlich aussehenden Chaca-Mob von der Station Caballito zurück zur Estacion Once, wo Pierre und ich gerade noch den letzten Bus zum Hotel zurück erreichten.
Am Dienstagmorgen schüttete es wie aus Kübeln. Das trockene Hotel musste trotzdem verlassen werden, war doch heute mein letzter Tag in Buenos Aires und ich wollte unbedingt noch das Viertel La Boca besichtigen. Dort angekommen war ich schon etwas enttäuscht, erwartete ich doch ein Quartier mit den bunten Häusern die man überall auf den Fotos sieht. In Realität sind es aber nur noch wenige Häuser die Museumsmässig ausgestellt und nicht mehr bewohnt sind. (siehe Foto.)
Ansonsten ist das Quartier nichts Spezielles. Dafür blieb mir mehr Zeit für die Besichtigung des Boca-Stadions, La Bombanera, darin ich leider, und das ist der einzige Wehmutstropfen dieser Reise, kein Spiel sehen konnte, aber das muss halt ein anderes Mal nachgeholt werden. (siehe Foto.) Bei meiner Reise hiess es ja dass die Haupttribüne des Stadions ab November umgebaut wird, mittlerweile ist der Termin aber wieder verschoben und es weiss keiner so genau wann es losgeht. Im Stadionbauch befinden sich noch das Boca-Museum und ein kleiner Shop, beides nett anzusehen, aber so speziell ist es auch wieder nicht. Per Bus machte ich mich auf den Weg zur Estacion Constitution wo ich mich mit Pierre traf und den Zug nach La Plata bestieg. La Plata ist eine kleine Universitätsstadt die quasi mit Buenos Aires zusammengewachsen ist. Die Fahrt mit dem Zug dauert auch nicht länger als in einige Vororte von Buenos Aires. Das kleine Städtchen im Schachbrettmuster (ähnlich wie La-Chaux-de-Fonds) ist sehr schön und hat einige gemütliche Parks und eine grosse Kathedrale. Weiter schauten wir ein Pferderennen an, das ich eigentlich nicht goutiere, aber ohne Eintritt ja auch nicht unterstütze und das in Argentinien sehr populär ist. Die „hipodromo“, also die Pferderennbahnen, in Argentinien sind riesig, sowohl die in Buenos Aires wie auch die in La Plata hat je vier grosse Zuschauertribünen. Nach einem leckeren Nachtessen gingen wir zum neuen Stadion von La Plata. Eigentlich hätten beide Vereine ein eigenes Stadion, da aber das von Estudiantes gerade umgebaut wird spielen sie derzeit im neuen Stadion das der Stadt gehört und mehr ein Prestige denn ein Zweckbau ist. Der Grund des Baus ist, dass der Stadtpräsident Bauherr ist und sich den Auftrag gleich selbst vergab… ein Schelm wer Böses denkt! Heute Abend fand hier das Hinspiel im Viertelfinale der Copa Sudamericana statt, dem südamerikanischen Pendent zum Uefa Cup. Das Spiel gegen den brasilianischen Erstligisten Botafogo vor 33‘000 Zuschauer war das sportlich Beste in Argentinien, Estudiantes trotz Unterzahl völlig entfesselt und dank einem Doppelschlag des ehemaligen Lazio Spielers Juan Pablo Veron mit einem ungefährdeten 2:0 Sieg. Die Stimmung überzeugte mich sehr, legte doch die Kurve einen astreinen Dauersupport an den Tag und stimmte diverse Male das ganze Stadion mit ein. Ich genoss jedes einzelne Lied des Spiels, verdrückte in der Pause noch zwei der ausgezeichneten argentinischen Stadionhamburger und machte mich nach Spielschluss sehr wehmütig auf den Rückweg zum Busbahnhof, war doch dies mein letztes Spiel in Argentinien auf dieser Tour. Nach einem 45 minütigen Fussmarsch erreichten wir den Busbahnhof, da zu später Stunde keine Züge mehr fuhren mussten wir auf dieses Verkehrsmittel ausweichen. Gegen halb zwei erreichten wir Buenos Aires und ich verabschiedete mich von Linke, Janni und Pierre. Im Hotel konnte ich mich noch für 4 Stunden hinlegen, ehe ich am Morgen den 86er Bus in Richtung Flughafen bestieg. Die zwei-Stunden dauernde Fahrt bereitet mir einen langsamen Abschied aus Buenos Aires und mit dem Wissen unbedingt mal wiederzukommen fuhr ich durch die Vororte zum Flughafen.
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