Football League Championship
KC Stadium
21'252 Zuschauer
Die Zeitung "Scotsman" schreibt über Phil O'Donnell. Er sei eine der unglücklichsten Figuren der schottischen Fussballgeschichte gewesen. Anfangs der Neunziger Jahre deutet alles auf verheissungsvolle Karriere für den talentierten Schotten hin. Leider kam es anders, und sein Leben endetet auf sehr tragische Weise.
Von vielen Verletzungen geplagt, reichte es für Phil O'Donnell nie zum ganz grossen Durchbruch. Sein einziges Länderspiel bestritt er 1993 gegen die Schweiz, danach spielte er noch für Celtic Glasgow, mit denen er schottischer Meister wurde, und für Sheffield Wednesday.
Das wohl auch der Grund wieso bei diesem Spiel zwischen Hull City und Sheffield Wednesday, der Applaus für Phil O'Donnell besonders lange andauerte. Einen Tag vorher kolapierte der 35-jährige Mittelfeldspieler beim Spiel seines FC Motherwell gegen Dundee United. Er starb danach auf dem Weg zum Krankenhaus. Der Neffe, des vierfachen Vaters, David Clarkson stand ebenfalls für Motherwell auf dem Rasen, und schoss beim 5:3 Sieg sogar 2 Tore.
Leider schreibt der Fussball manchmal solche bitteren Geschichten, wie diese von O'Donnel. Das der Fussball aber vorallem auch schöne Geschichten schrieben kann, bewies beim dem Spiel zwischen Hull City und Sheffield Wednesday, der 38-jährige Dean Windass. Vor Spielbeginn wurde der ehemalige Wednesday Akteuer von den Gästefans mehrfach verhöhnt. Windass reagierte auch seine Weise, nachdem er in der 24 Minute eingewechselt wurde, hämmerte er kurz darauf einen Schuss aus 30 Meter in Tor. Ein herrlicher Treffer. Windnass streckte nach dem Goal, seinen Arm gegen den Himmel. Sein Tor widmete er Phil O'Donnell mit dem er eine Saison bei Wednesday gespielt hat. Eigentlich wäre ja für solch herrliche Treffer Jay Jay Ockocha zuständig. Der Nigerianer ist seit dieser Saison bei den "Tigers" unter Vertrag, so der Spitzname von Hull City, allerdings spielt er eine eher unglückliche Saison, und war bei diesem Match nicht mal im Aufgebot des Zweitligsten. Klar hätten wir Jay Jay gerne nochmals dribbeln sehen, aber trotzdem war es ein gutes und intensives Spiel. Die Stimmung war auch gut, die vielen mitgereisten Wednesday Fans wurden sogar zwei-dreimal richtig laut, und für Englands Profiligen doch eher ungewöhnlich, gab es sogar einen kleinen Heimblock, wo die Hull Fans die ganzen 90 Minuten standen.
Windass wurde kurz vor Schluss ausgewechselt, und mit einer Standig Ovation verabschiedet. Er liess es sich nicht nehmen nochmals kurz in den Gästeblock zu Winken, was für ein Spiel für ihn. Erst diese Schmährufe der Wednesday Fans, dann die Einwechslung und dieser herrliche Treffer. Hull City stand nach diesem Spiel auf Platz 8 in der Tabelle, so hoch wie zuletzt 1988.
Der Fussball schreibt meistens schöne Geschichten...manchmal allerdings auch traurige
PS: Ein bisschen mulmig war es mir ja schon vor diesem Hull. Einem Kollegen von mir, wurde hier mal einfach so das Nasenbein gebrochen. Uns passierte allerdings nichts, obwohl einige von uns die "First Line" beim Wednesday Auswärts Mob bildeten :-)
Jedenfalls unten noch der interessante Erlebnisbericht des Kollegen.
(aus dem Jahre 2004) ich bin nach dem hull-spiel noch kurz ins hotel, um mein matchprogramm zu deponieren, dann in den pub, und nach zwei pints und der champions-league-zusammenfassung suchte ich irgendeinen club auf. der hiess "the waterfront", um ca. 23.45h war ich drin. nun, kurz auf die toilette, danach ein pint of xxxx bestellt und dann an einen stehtisch, ein bisschen die friedliche party-stimmung geniessen und in die menge schauen. ich habe keine frau und keinen mann länger als zwei sekunden angeschaut, ich schwörs. ich hab mit niemandem gesprochen, ehrenwort. ich hatte auch keine fussballklamotten an oder so, also ganz normale, neutrale kleidung (bin ja schweizer, da ist neutralität sozusagen usus :-)) nach 15 minuten kam einer direkt auf mich zu, den ich zuvor noch nie in meinem leben gesehen habe, ein extrem aggressiver blick und ohne ein wort zu sagen schlug er mit der stirn auf mein nasenbein. bevor ich realisierte, was geschehen ist, kam die faust hinterher, nochmals volltreffer. ich war kurz benommen, es blutete wie die sau, natürlich kam mir vorerst niemand zu hilfe. nach einiger zeit kamen dann die staff, nahmen mich in ihr büro mit, alarmierten ambulanz und danach (mit meinem einverständnis) die polizei. nun, mein "nettes gegenüber" hatte inzwischen das lokal verlassen, über cctv fanden sie ihn aber nach ca. einer stunde und verhafteten ihn. die mitteilung über polizeifunk hörte sich an wie bei saddamhussein: "we've got him" bis um morgen um drei uhr verbrachte ich die nacht also im spital, mit begleitendem polizeiverhör.die nase ist also gebrochen und weit weg von dem ort, wo sie eigentlich hingehört. ich wusste ja schon immer, dass die nase laufen kann, aber nicht so weit weg von ihrem ursprünglichen ort!
morgens um neun war ich dann bereits wieder bei den bullen, damit die von meinem bearbeiteten riechorgan noch einige aktfotos machen konnten. zu diesem zeitpunkt war "mein freund" immer noch im knast, sie liessen ihn erstmal seinen rausch ausschlafen. ich habe also bis jetzt noch keine ahnung, weshalb/wieso etc... und schon gar nicht, was er aussagen wird. um 10.00h nahm ich dann den zug richtung london, und danach den flieger in richtung schweiz, wo die welt noch in ordnung ist und man sich zuerst ein paar mal gepflegt anpöbelt, bevor man schlägt. tja, mittlerweile ist alles wieder i.o., ich bin heute morgen zum ersten mal wieder bei der arbeit, hab einen mehrtägigen spitalaufenthalt mit operation unter vollnarkose hinter mir.
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