Donnerstag, September 20, 2007

AC Cesena : Pisa Calcio


eine riesen Überraschung, nein eine riesen Sensation. Nach 25 Minuten steht es zwischen dem FC Bayern und dem portugisischen Kleinclub Belenenses immer noch 0:0. Jetzt ist es mir verleidet, der PRO 7 Kommentator hat doch versprochen, dass Bayern hier Tor um Tor schiesst. Der FC Bayern sei im UEFA Cup der Ferrari und der Rest nur mickrige Fiat Pandas, hat er noch gemeint, und überhaupt werde jeder Gegner nur so überollt werden. Fast schon eine Frechheit, dass die Portugiesen überhaupt nach München gereist sind, völlig unwürdig sag ich dazu nur. Hätten doch gleich in Lissabon bleiben können, jetzt spielen die da in dem Stadion, wo sonst nur Real Madrid oder Inter Mailand in den internationalen Wettbewerben vorbeischauen. Immer noch 0:0

PRO 7 "WE LOVE TO ENTERTAIN YOU"! Mir reichts, da schreib ich lieber über die italienische Serie B.

1:2
Serie B

Stadio Dino Manuzzi
8'500 Zuschauer

Cesena befindet sich in der Nähe von Rimini. Was liegt deshalb näher als, zwischen den Länderspielen in Wien und Klagenfurt, kurz mal dorthin zu fliegen, und sich neben dem Badespass noch ein Spiel der Serie B zu gönnen?
Neben den Sonnenstrahlen, war aber sicherlich auch der heutige Gegner des AC Cesena ein Grund, wieso wir uns nach kurzer Nacht, morgens um sieben Uhr, aus unseren Wiener Betten quälten und Richtung Flughafen fuhren.
Pisa Calcio hatten wir bei einem Besuch in der Stadt des schiefen Turms richtig lieb gewonnen. Nebst symphatischen und hilfsbereiten Fans, bot Pisa damals auch eine kämpferische Mannschaft, die mittlerweile verdientermassen in die Serie B aufgestiegen ist.


Cesena ist jetzt nicht eine der bekanntesten Städte Italiens, und tritt dementsprechend in den Medien auch kaum in Erscheinung. Nebst einem mittelmässigen Fussballclub, der in den siebziger Jahren mal im UEFA Cup spielte, ist man hier in den letzten Jahren vielleicht höchstens noch durch die Beerdigung der Radsport Legende Marco Pantani, in Erscheinung getreten. Die Begeisterung um den Verein scheint sich im Moment auch ziemlich in Grenzen zu halten, auch die eher politsch "Rechts" stehenden Cesena Ultras, schienen heute ziemlich unmotiviert, dass obwohl die Pisas Fans als "Linke" gelten.

PS: Apropos Italien, 1:0 Bayern Luca Toni. Der Pro 7 Reporter rastet wahrscheinlich aus, ich kann es aber nicht mit Bestimmtheit sagen, haben nämlich Ton ausgemacht....Nein, stimmt auch nicht ganz, Frau schaut GZSZ auf RTL und ich hab das Tor im Internet Live Ticker mitbekommen. Soviel zum Thema, wer hat die Hosen an?


Also zurück zu Cesena:Pisa. Neben uns "Wien-Fliegern" hatten sich auch noch zwei Kollegen aus Bern eingefunden, die Beiden reisten mit dem Zug an. Mit ihnen fand auch die sonntägliche Schweizer Presse den Weg in die Emilia Romagna Region, und da freuten wir uns am meisten über das Interview von Marco Streller in der Sonntags-Zeitung. Endlich die Erklärung für die "nett" gemeinten "Kusshändchen" Richtung Schweizer Fans beim Chile Spiel. Wir hatten schlaflose Nächte in Wien, weil wir nicht wussten was uns Marco damit mitteilen wollte.

Beim Spiel selber erwischte Cesena einen Katastrophen Start, und nach wenigen Sekunden hiess es bereits 1:0 für Cesena. Die ca. 500 angereisten Pisa Fans, feuerten ihre Mannschaft aber weiter unerbittlich an "Vamos, Vamos, Grande Pisa, Vamos, Vamos", und es nützte, die junge Mannnschaft schoss den Ausgleich noch in der ersten Halbzeit. Ein ganz besonderes Spiel sollte es für die Nr.10 des AC Cesena werden. Nachdem er einen Penalty kläglich vergeben hatte, und sich ansonsten auf dem Feld vorallem als launische Diva gab, wurde er von den eigenen Fans ausgepfiffen. Es wäre wohl nicht Italien, wenn das der Mittelfeldstratege einfach so hinnehmen würde, so liess er sich nicht nur einmal zu verächtlichen Gesten Richtung Heimpublikum hinreissen. Am Schluss siegte "Grande Pisa" völlig verdient mit 2:1, und auch auf den Rängen waren sie die klaren Sieger, Cesena war überhaupt nichts auch auf den Stadiontribünen.

Wir zogen wieder weiter nach Rimini, das übrigens ohne die ganzen deutschen und Schweizer Sommertouris wirklich ein schöner Ort ist.

ach ja, Bayern hat 1:0 gewonnen, der FIAT Panda hat sich mächtig gewehrt am heutigen Tag.

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