Dienstag, August 25, 2009

SC Kriens:FC Gossau 1:1


NLB
Stadion Kleinfeld
700 Zuschauer

Alle Jahre wieder....oder besser gesagt, alle Saisons wieder. Einmal rückt der kleine FC Gossau ins Scheinwerferlicht des medialen TV-Sportinteresse. In der ersten Saison spielte man gegen Schaffhausen, in der folgenden beim FC Thun und an diesem Montag Abend im Jahre 2009 n.Christus eben in "Chriens". SC Kriens:FC Gossau, ist jetzt nicht unbedingt eine Begegnung für die Herr und Frau Schweizer den Cervelat auf dem Grill anbrennen lässt. Keine Ahnung was die Verantwortlichen des Spartenkanals dazu brachte, ausgerechnet dieses Highlight auf den Montag Abend anzusetzen? Es werden wohl in einer sowieso nicht sonderlich attraktiven Liga, die Alternativen gefehlt haben.

Montag Abend ist jetzt in Fussballfan Kreisen ein nicht sonderlich beliebter Wochentag. Es gibt schönere Dinge, als auf der Rückreise nach einem NLB Spiel Nachts um halb Eins noch am Bahnhof Zürich rumzulungern. Dies mit der überaus frustrierenden Aussicht im Kopf, ein paar Stunden später schon wieder auf dem harten Bürostuhl der Realität zu landen. Dazu kann eine Woche irgendwie nicht wirklich gut werden, wenn man schon am Dienstag Morgen, unausgeschlafen, Durstig und mit leichten Kopfschmerzen bei der Arbeit erscheint.
Einmal pro Saison liegt aber so ein Montagsspiel drin, da geht’s denen aus Winti oder Wohlen ja um einiges schlechter. Ein schöner Nebeneffekt des Montagsspiels hat sich bei uns in den letzten Jahren ebenfalls eingebürgert. Gute Freunde von anderen Clubs haben Montags meistens Zeit, und unterstützen uns bei diesen Partien..

An Kriens habe ich gemischte Erinnerungen, vor zwei Jahren siegte der FC Gossau beim Auswärtsspiel in der Innerschweiz, und hier verbrachte ich diesen Frühling meine letzten mühsamen Tage im Dienste von "Uelis Lach und Schiessgesellschaft". Kriens weist aber nicht nur in Sachen überproportionalem Militär Aufmarsch Parallelen mit Gossau auf, auch sonst haben die Gemeinden vieles gemeinsam. Beide sind in etwa gleich gross, und sowohl Gossau wie auch Kriens stehen fussballerisch und auch sonst im Schatten ihres grossen Nachbarn, hier St.Gallen dort Luzern. Die beiden Kleinstädte bewahren sich aber, trotz des Zusammenwachsens mit den Grossstädten, einen überzeugten Dorf Patriotismus. Die Bewohner des Innterschweizer, wie auch des Ostschweizer Städtchens, grenzen sich klar ab von ihren grossen "Brüdern" und stehen zu ihrer Eigenständigkeit. Dazu gehören auch je ein NLA Handballverein und ein NLB Fussballverein, wieder so eine Gemeinsamkeit.

In die Saison starten die Vereine aber eher unterschiedlich, der Aufsteiger überzeugend, die Gossauer noch etwas holprig, aber mit dem Andeuten eines grossen Potentials. Diese Affiche vermochte allerdings nur 700 Zuschauer ins Stadion Kleinfeld zu locken. Da zogen wohl so einige den romantischen Spaziergang am Vierwaldstättersee, dem NLB Spiel vor. Dementsprechend gemütlich ging es bei der Eingangskontrolle zu, wo der Sicherheitschef, ein Typ vom Schlage eines„sympatischen Stammtisch Jasser“, freundlich unsere Zettel-Choero durchwinkte. Auf dem Feld wuselte Trainer Alex Kern bereits umtriebig von Spieler zu Spieler und motivierte jeden Einzelnen nochmals. „Leite hüt chunsch keini über“ motivierte er z.B. den brasilianischen Torwart des FC Gossau. Der FC G Trainer sollte Recht behalten.

Nachdem wir unsere „argentinische“ Choero in den Krienser Nachthimmel gezaubert hatten (siehe Foto), konnte es dann auch schon losgehen. Das ganze unter den Augen der Krienser YB Legende Thomas Häberli und auch der Ex Freund von Nicole Petignat machte seine Aufwartung. Gossau lieferte von Beginn weg eine konzentrierte Leistung ab. Die Innenverteidigung, mit dem wiederum starken Jean Pierre Zancanaro (O-Ton Stadionsprecher SC Kriens) stand sicher und war jederzeit zur Stelle. Es dürfte wohl für Fabio Tcheutchoua schwer sein, nach seiner Verletzung wieder ins Team zu kommen.
Das gute Auftreten der Gossauer Mannschaft wirkte sich auch rasch im Resultat aus, bald schon stand es 1:0 für die Gäste. Torschütze wieder mal Blerim „Jackie Chan“ Ibrahimi, sein Jubel liess auch an diesem Tag wieder sämtliche Mitspieler in Deckung gehen. Unsere Freude war riesig, einige im Gästesektor liessen sich gar dazu verleiten, ihren „alkoholgeformten“ Oberkörper zu präsentieren. Was den Kurzmitteilungen zu Folge, bei einigen TV Zuschauern dazu führte, dass sie ihren „Znacht“ apruppt beiseite stellten.

Fahnen wurden fleissig geschwenkt, der gegnerische Torhüter nevös gemacht, Lieder gesungen, Häberli beim Bier getroffen und es stand immer noch 1:0 für den Aussenseiter aus der Ostschweiz. Ein herrlicher Spätsommer Abend in der Innerschweiz.
Der Druck des SC Kriens wurde allerdings immer grösser. Nach einer mutigen Intervention, verletzte sich zudem Gossau Goalie Christian Leite. Ersatztorhüter Tobias Sutter fügte sich zwar gut ein, war aber trotzdem fünf Minuten vor Schluss chancenlos, als das Heimteam doch noch den Ausgleichstreffer schoss. Nun begann ein offener Schlagabtausch bis zur 95.Minuten, der aber keinen weiteren Treffer mehr hervorbrachte.

Der Gossauer Spieler waren sichtlich niedergeschlagen, als sie sich bei den Leuten im Gästesektor für die Unterstützung bedankten. Wir feierten die Jungs, und lobten sie für ihren tollen Einsatz. Diese Truppe hat Moral, und ich glaube fest daran, dass nun bald der erste von vielen Siegen folgen wird. Vieles erinnert an die NLB Saison 2007/08, die mit einem sensationellen 11. Rang endete.

Wir zogen deshalb mit einem guten Gefühl Richtung Bahnhof Luzern, wo uns die SBB wieder in den Osten der Schweiz brachte. Bald standen wir wieder beim Hauptbahnhof in Zürich, herumlungernd und wartend auf die Verbindung nach Gossau. Jemand entdeckte gar noch einen Automaten, der „Quartett Spiele“ ausgab. Adrian Sutil gegen Nico Rosberg, wer hat mehr Kubik unter der Motorhaube? Solche Fragen werden wohl nur nach Montags Spielen Nachts um halb Eins beantwortet. Gut gibt es diese TV Spiele, ansonsten hätten wir die Antwort auf solche weltbewegenden Dinge nie erfahren. Einmal pro Saison reichts dann aber auch.

PS: Am Dienstag Morgen sah ich die Terminierung für das Derby gegen den FC Wil, Montag 14.9.2009 / 20.10
PS II: Danke an alle Leute, die uns unterstützt haben, ihr seid die Derbsten
PS III: üble Schlager Sänger
PS IIII: Ein Dank an den Fotograf

1 Kommentar:

günther hat gesagt…

ein dank auch noch von mir an Alle, die unsere Farben gestern lautstark unterstützten! Grande jungs (und natürlich auch mädels) :-)