Montag, Juni 11, 2007

Die Posse geht weiter....


Aufmerksame Leser dieses Blogs, werden es mitbekommen haben. Der FC Bayern hat im Zuge der Ausschreitungen einiger "Fans" auf einer Raststätte in Würzburg, willkürlich 530 Personen die Jahreskarte entzogen. (Bericht auf gossau-gedanke.ch vom 15.5.07 "ein bodenloser Skandal").

Aufgrund des massiven öffentlichen Druckes (u.a. durch Berichte der angesehenen Süddeutschen Zeitung), krebste der FC Bayern wieder zurück. Man flüchtet sich in einem Schreiben, dass auf die vorhergegangenen Kündigungen bezogen ist, in abenteurliche Erklärungen. Dem Brief beigelegt ist obenstehendes Formular, welches unterschrieben zurück gesendet werden kann. Dies garantiert aber keineswegs, die Rückerstattung der Jahreskarte. Nein, die FC Bayern AG schreibt folgendes: "Wir behalten und jedoch vor, die Angaben zu überprüfen und werden auf sachlicher Grundlage entscheiden, ob eine Neuzuteilung möglich ist."
Nun, wie reagieren? Ich habe mich entschlossen, diese "Ungerechtigkeit" zu unterschreiben. Einerseits besteht so die Möglichkeit meine Jahreskarte an unseren Fanclub weiterzugeben, anderseits wenn ich den "Wisch" nicht unterschreibe, würde ich mich ja sozusagen als "Schickeria" Mitglied outen, und der Vorstand hätte sein Ziel erreicht.
Mein Stolz liess es allerdings nicht zu, diesen Brief ohne folgenden Kommentar abzuschicken:
Nun, ist also doch noch was nachgekommen...nachdem ich aus lauter Frust und Entäuschung schon mit dem Kapitel FC Bayern abgeschlossen habe.
Können Sie sich vorstellen, wie es ist, jahrelang mit dem FC Bayern mitzufahren und dann wird man einfach mit einem eingeschriebenen Brief abserviert? Nein, wahrscheinlich können Sie sich das nicht vorstellen, wir Fans sind ja nur noch irgendeine Nummer im Mitglieder oder Jahreskartenregister, oder besser gesagt sogenannte "Kunden". Jahrelange mühevolle Reisen, z.b. mit dem Auto an verschneiten Winterabenden zum trostlosen Champions League Kick ins zügige Olympiastadion, und danach wieder direkt zu Arbeit, oder auch teure Reisen nach Moskau.
Ferientage und Geld gespart für Auswärtsspiele und dann kommt diese unsägliche Kündigung und man stellt sich schlicht die Frage. Was habe ich eigentlich die ganzen Jahre gemacht? Ist dieser Verein wirklich so unmenschlich, wie mir das schon viele Leute beibringen wollten?
Ich besuche im Jahr um die hundert Fussballspiele und bin noch nie in irgendeiner Weise negativ aufgefallen auch vertrete ich die Meinung, dass Gewalt im Fussball nichts zu Suchen hat.
Diese pauschale Verurteilung hat mich schwer getroffen, gerade weil sie von Leuten vorgenommen wurde, von denen ich so etwas nicht erwartet hätte. Zumal die letzten Verstimmungen mit der Fankurve auch noch nicht so lange her sind. Hat man nichts daraus gelernt?
Ich weiss nicht was für ein Rechtsverständnis in Bayern herrscht. Ich lebe in der Schweiz, auch hier ist nicht alles Gold was glänzt, trotzdem könnte ich mir so einen willkürlichen Akt eines Vereins-Vorstandes in unserem Land kaum vorstellen.
Immer werde ich Bayern München Fan bleiben, deshalb unterschreibe ich auch diesen Brief, weil ich auf eine Besserung des Verhältnises zwischen Fans und Verein hoffe. Denn ein Fussballverein lebt nicht nur von den Luca Tonis und Frank Riberys, sondern auch von seinen treuen Anhängern, dass wird wohl in manchen Chefetagen oft vergessen.

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