Mittwoch, Juni 06, 2007

Irgendwie berühmt...


Ich hätte es ja selber nicht bemerkt, muss ich ehrlicherweise zugeben, aber der Kollege, der mich darauf hingewiesen hat, ist auch nicht gerade als "Auswendiglerner" von Werbeprospekten bekannt, also deshalb muss das Inserat doch ziemlich auffallend gewesen sein.

Es geht um die ganzseitige Werbung der Credit Suisse auf der Rückseite des Programms zum Spiel Schweiz : Argentenien. Da sieht man den Arsenal-Legionär Johann Djourou, wie er sich für einen kleinen Jungen auswechseln lässt….."jöööh wie herzig!" werde wohl die Meisten Betrachter denken. Was meinem Kollegen speziell aufiel an diesem Inserat, ist aber nicht unsere schwarze Perle und auch nicht der kleine Junge, der übrigens Florian heisst und blonde Haare hat, das nur so nebenbei….sondern ins ins Auge gestochen ist ihm die Zuschauertribüne im Hintergrund der Beiden.
Abgebildet ist die Tribüne des Orange Bowl Stadions in Miami, wo die Schweizer "Nati" letzten März ein schmachvolles Länderspiel zeigte, das völlig zur Recht mit einem 3:1 Sieg für Kolumbien endete. Also die abgebildete Zuschauertribüne ist auf dem Werbeinserat natürlich rappelvoll mit rot-weiss gekleideten Fans. In Wirklichkeit gab es nur ein paar Schweizer Fans, die meisten Zuschauer waren kolumbianische Einwanderer. Gut, es ist klar das die Werbemacher Schweizer Anhänger zeigen, ein halbleeres Stadion würde sicher optisch nicht so gut rüberkommen. Was aber Erstaunen hervorruft, ist eine Zaunfahne die im oberen Rang des Stadions hängt (ganz links). Diese Zaunfahne kommt uns nämlich ziemlich bekannt vor, um nicht zu sagen, sie hat eine frappierende Ähnlichkeit mit der der unsrigen. Nun, die blosse Abbildung unseres "Fetzen" wäre ja vielleicht ein Zufall gewesen, aber geradezu Mysteriös wird die ganze Sache, wenn man bedenkt, dass wir unsere Zaunfahne überhaupt nicht im obersten Rang aufgehängt haben, sondern an einer Stelle im Stadion, die man auf dem Inserat gar nicht sieht. So muss man wohl annehmen, dass die Werbemacher von der Credit Suisse unseren "Fetzen" einfach dahin platziert haben, schön neben ihrem eigenen Werbebanner…..das ganze also eine hübsche Fotomontage

Es stellen sich nun einige wichtige Fragen! Sind wir so bedeutend, dass die Credit Suisse uns einfach dabei haben wollte? Gehören wir schon so zur CH-Nati wie z.b. Johann Djourou und Alex Frei, der übrigens im Hintergrund gleich zweimal abgebildet ist, wieso auch immer?
Wäre der Werbeeffekt demnach für die Grossbank völlig verpufft, hätten sie unseren "Fetzen" nicht irgendwo in das Inserat eingeklinkt? Sollen wir die Credit Suisse verklagen, weil sie ungefragt unsere Zaunfahne für Werbezwecke missbrauchte und wir uns zu tief verletzt fühlen? Weiss die Bank, dass sie indirekt mit dem Zeigen unserer Fahne zum Alkoholismus anstiftet. Sollten wir desweiteren um eine massive Steuersenkung bei der Stadt Gossau nachfragen? Immerhin sind wir wohl, ganz unbescheiden, nun auch offiziell der grösste Werbeträger dieser Stadt im Fürstenland?

Grosszügig wie wir sind, sehen wir von einer Klage ab, immerhin gehts in dem Inserat um Nachwusförderung, und die liegt uns sehr am Herzen.

Aber die Sache mit dem Steuernachlass, da werde ich ernsthaft mal bei der Stadt Gossau nachfragen.

Keine Kommentare: