Sonntag, März 18, 2007

Ein Joint in Afrika...

Nun geht es also schon bald los. Am Montag fliegt unsere Nationalmannschaft, zwecks Krisenbewältigung, zu zwei Länderspielen in das (hoffentlich) sonnige Florida. Übrigens unsere kleine Fan-Gruppe fliegt nun doch auch zu beiden Spielen auf den anderen Kontinent (wieso und warum es doch noch geklappt hat...nun das erkläre ich vielleicht ein anderes Mal).

Solch kleine Reisen in ferne Länder, haben beim heimischen Fussballverband Tradition (wie die NZZ am Sonntag in ihrer heutigen Ausgabe berichtet).
Nein, nicht wie man vielleicht denken könnte, wegen günstigem Schnaps und käuflicher Liebe für den einen oder anderen nicht mehr allzu jungen Funktionär. Nein, die Stärkung des Teamgeists steht im Vordergrund. Pleiten-Pech und Pannen überschatteten die Zeit nach der WM in Deutschland, nun soll in Amerika die Mannschaft für das Ziel "Europameister 08" geformt werden.

In den achtziger Jahren versuchte der Fussballverband mit ähnlichen Aktionen, die helvetischen Nationalkicker wieder auf Kurs zu bringen. Nach zwei Niederlagen in der WM-Quali gegen Norwegen und England, wollte man mit einer Südamerikareise ebenfalls wieder auf die Siegesstrasse zurück kommen.
Eine gut durchdachte Aktion der Verantwortlichen, wählte man doch mit Argentinien einen einfachen Auftaktgegner für die Tournee aus. Mit 0:5 gingen die Schweizer, dann auch schon im ersten Spiel unter und erlebten somit ihre ganz persönliche Schmach von Cordoba ("I werd narrisch"Österreich:Deutschland WM 78'). Nationalspieler Zwicker erinnerte sich später: "Wir sahen fast keinen Ball"!
Nach diesem grandiosen Startspiel konzentrierten sich die Spieler dann auf die wesentlichen Herausforderungen eines Trainingslagers. Sie streiften nachts durch die Bars von Montevideo und während den Spielen zogen sich die Ersatzspieler die Trikot aus und schmierten sich mit Sonnencreme ein. Die ganze Konzentration auf den Fussball nützte leider nichts und man verlor sang und klanglos gegen Uruguay 0:4 und gegen Brasilien (nur) 0:2.
PS:Trainer Walker wurde nach der Rückkehr entlassen.

Man könnte erwarten nach so einem "erfolgreichen" Trip in die Ferne, würde man beim SFV die nächsten Jahre auf solche Expeditionen verzichten. Tja, falsch gedacht. Bereits drei Jahre später machte sich Nationaltrainer Paul Wolfisberg, nach verpasster WM-und EM-Qualifikation, auf nach Afrika. Da beim Verband nur leere Kasse vorzufinden waren, finanzierte Wolfisberg die Reise zusammen mit dem "Blick" gleich selber. Bei dieser seriösen Planung mag es nicht verwundern, was sich alles an der Bord der Swissair Maschine Richtung Schwarzen Kontinent befand. 240 Fans, 5 Autos, 1000 Liter Wein, 60 Flaschen Champagner (Grund zum Feiern sollte man ja reichlich haben....), und 5 "Blick" Reporter.
In Afrika legte man einen grandiosen Start hin und fegte Algerien 2:1 vom Platz, beflügelt von diesem Erfolg verlor man danch gegen das B-Team der Elfenbeinküste 0:1, dem B-Team von Simbawe unterlag man äusserst unglücklich mit 2:3, zum Schluss gab es noch ein Achtungserflog gegen die Fussball "Grossmacht" Kenya 0:0. Die eher durchzogene Bilanz muss man vielleicht damit entschuldigen, dass sich die Schweizer Delegation auch noch mit anderen Sachen, als dem öden Fussball Spiel beschäftigen musste. So besuchte man u.a. eine Schlangen Farm und Trainer Paul Wolfisberg zog auch gerne Mal mit den Spielern an dem einen oder anderen Joint.
PS:Paul Wolfisberg wurde kurz darauf entlassen.

Herrliche Aussichten also für den Florida Trip. Was wird uns erwarten? Phillip Degen und Marco Streller vergnügen sich am Spring Break in Fort Lauderdale? Alex Frei und Christoph Spycher vergessen bei einem Abstecher nach Disney World ihre Abstiegssorgen mit Dortmund und Frankfurt? Ralph Zloczower und Erich Lämmli verfahren sich, auf der Suche nach einem hübschen Nachtclub, in den Ghettos von Miami. Ich bin jedenfalls gespannt. Die letzten Reisen in die Ferne lassen jedenfalls einigs erhoffen.
PS:Köbi Kuhn wurde......
aber lassen wir das

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