Dienstag, August 31, 2010

"Das einzige FC Gossau Tor auf YouTube"

ausnahmsweise, aufgrund des brisanten Derby von Mittwoch Abend. Das Interview für das FC Gossau Matchprogramm vorab schon mal auf dem Blog.

Was liegt näher, als sich vor diesem Spiel mit Christian Böhi zu unterhalten. Der Ur-Gossauer aus dem Oberdorf spielt aktuell als Vize-Captain beim SC Brühl. Zuvor durchlief er die Nachwus Abteilungen des FC Gossau und Xamax Neuenburg. Beim FC G spielte er daraufhin während vier Jahren im Fanionteam und war auch Teil der Aufstiegsmannschaft in die Nationalliga B.

Interview:"Das einzige FC Gossau Tor auf YouTube"

Der SC Brühl ist sehr gut in die Saison gestartet. Was erwartet ihr euch für das Derby gegen den FC Gossau? Wir möchten unseren guten Saisonstart bestätigen und natürlich gewinnen. Ein Derby ist immer ein spezielles Spiel. Über diesen Match wird in der Kabine mehr diskutiert, als über eine Begegnung gegen die zweite Mannschaft von Lugano.

Du bist in Gossau aufgewachsen. Gehst du mit speziellen Gefühlen in diese Partie? Es ist das erste Mal in meinem Leben, dass ich gegen den FC Gossau spiele. Natürlich ist mir hier alles vertraut. Wahrscheinlich kenne ich auf dem Buechenwald Sportplatz mehr Zuschauer, als bei Spielen im Paul Grüninger Stadion.

In diesem Moment wird Christian Böhi von Fredy Grüebler (FC Gossau Ehrenmitglied) begrüsst, der zufällig das selbe Café betritt. Natürlich wird sofort über das kommende Derby diskutiert, und man verabschiedet sich mit guten Wünschen für die Begegnung.

Der SC Brühl erlebt zurzeit so etwas wie eine Renaissance. Wie erlebst du diese Entwicklung?
Als ich vor 2,5 Jahren zum SC Brühl wechselte war alles im Aufbau. Wir hatten wenig Zuschauer und verpassten den Aufstieg in die 1.Liga. Im letzten Jahr zeigte sich dann die positive Entwicklung, auf dem Rasen und auch im Umfeld, immer deutlicher. Der Publikumsaufmarsch wurde immer grösser. Gegen Ende Saison durften wir teilweise 1'000 Zuschauer begrüssen. Die Leute sprechen uns nun auch an, wenn wir in der Stadt mit dem Trainingsanzug des SC Brühl unterwegs sind. „Was habt ihr gespielt?“ diese Frage hört man nun öfters.

Christian, sprechen wir über den FC Gossau. Was sagt dir das Datum 24. November 2007?
Lausanne, Cup-Achtelfinale! Es war eines meiner tollsten Erlebnisse als Fussballer. Als Amateur erreicht man wohl nur einmal im Leben einen Cup-Viertelfinal. Unbeschreiblich, unsere tolle Mannschaft, die vielen Gossauer auf der Pontaise und die anschliessende Siegesfeier im Gossauer Marktstübli. Mein Tor ist wohl das einzige FC Gossau Goal das man auf YouTube bewundern kann. (lacht)

Mit Züger, de Freitas, Pontes, Bushati und dir spielen fünf ehemalige FC G Spieler beim SC Brühl. Steckt da ein Konzept dahinter, will man gar die Gossauer Aufstiegself „kopieren“?
Nein, es steckt sicherlich kein Konzept dahinter. Ich war damals der erste Gossauer der zum SC Brühl wechselte. Schritt für Schritt kamen dann weitere ehemalige FC G Spieler zu uns. Es war wie eine Kettenreaktion, jeder holte sozusagen den Nächsten. Natürlich vertraut man lieber auf Mitspieler, die man gut kennt und von denen man weiss, dass sie tolle Fussballer sind. Wahrscheinlich macht das auch unseren derzeitigen Erfolg aus.

Warum laufen die oben genannten Spieler nicht mehr für den FC Gossau auf?
Ich kann nur für mich persönlich sprechen. In dieser Sommerpause gab es keine Anfrage vom FC Gossau. Im letzten Jahr war ein Wechsel kurzzeitig ein Thema. Allerdings hätte ich meinen beruflichen und schulischen Alltag nicht mit dem Trainigsplan eines NLB-Vereins vereinbaren können. Das war auch der Grund wieso ich den FC Gossau vor zweieinhalb Jahren verlassen habe.

Der Aufstieg in die NLB im Jahr 2007 kam völlig überraschend. Hätte man aus heutiger Sicht einige Dinge anders machen müssen?
Eine schwierige Frage. Der SC Cham stieg damals auch als Aussenseiter auf. Die Innerschweizer machten genauso weiter wie in der 1.Liga und stiegen sang und klanglos ab. Gossau schaffte zwar den Klassenerhalt, aber ich kannte ein Jahr nach meinem Weggang kaum mehr einen Spieler. So ist das wohl, wenn man einmal in diesem Sog drinsteckt.

Als Student investierst du viel Zeit in deine berufliche Bildung. Nebenbei hast du auch immer gearbeitet. Hättest du bei voller Konzentration auf den Sport auch höhere Ziele verfolgen können?
Nein, sicherlich nicht. Die NLB war das Maximum, das ich mit meinen Möglichkeiten erreichen konnte. Vielleicht hätte ich drei-vier Jahre in dieser Liga mitspielen können, mehr aber auch nicht

Christian Böhi ist ein symphatischer Spieler. Eigentlich schade, dass er heute beim Gegner spielt. Er schliesst eine Rückkehr zum FC Gossau allerdings nicht kategorisch aus. Der Gossauer fühlt sich beim SC Brühl aber sehr wohl, wie er mehrfach in unserem Gespräch betonte.

3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Christian unser SCB-Fusssballgott. Heute, zum Glück und vielen Dank, beim SCB! Weitermachen du und deine SCB Kollegen. Übrigens: Selten so faire Gossauer Fans und Verantwortliche erlebt wie heute. Es kommt auch bei euch gut, habt Geduld.

gossau-fen hat gesagt…

ja tatsächlich eine überaus faire Derby-Partie. Bei aller Rivalität wünsche ich euch weiterhin eine gute Saison, und uns irgendwann die Wende zum Guten:-))

günther hat gesagt…

Die Brühler hatten ja auch keinen Fetzen den man hätte klauen können =)

PS: auf jetzt, schaffen wir diesen Speaker ab!