Montag, August 09, 2010

Olaf Sager

Fragen an Olaf Sager (BlauWiis Matchprogramm FC Gossau)

Am Tag des Interviews sind es noch eineinhalb Wochen bis zum Saisonstart. Der FC Gossau Trainer Olaf Sager hat gerade Ferien. Allerdings macht er nur in beruflicher Hinsicht Urlaub. Der Amriswiler beschäftigt sich nämlich intensiv mit der Vorbereitung für die 1.Liga Hinrunde. Sager ist mit viel Leidenschaft an seine neue Aufgabe herangetreten. Schon nach den ersten Minuten dieses Interviews wird das deutlich.

"Vorfreude auf das erste Spiel"

Du trainierst nun seit einigen Wochen den FC Gossau. Wie hast du dich eingelebt?
Ich habe mich gut eingelebt. In Gossau haben wir einwandfreie Trainingsbedingungen, und ich habe einen positiven Kontakt zum Vorstand.

Der FC G hat in dieser Saison bis auf ein paar Ausnahmen eine völlig neue Mannschaft zusammengestellt. Wahrscheinlich auch für dich eine neue Situation. Wo lagen die Prioritäten in den ersten Trainingswochen?
Natürlich stand zuerst die Ausdauer im Vordergrund. Es musste eine Basis für die lange Meisterschaft geschaffen werden. Die Mannschaft sollte sich zudem erst einmal Kennenlernen. Daher mussten wir einen Kompromiss finden zwischen Ausdauertraining, Passübungen und dem Einstudieren von Laufwegen. Es hat mich aber doch überrascht, wie viel es braucht bis sich eine neu zusammengestellte Mannschaft findet.

Die Mannschaft ist sehr jung. Wie wichtig ist daher die Erfahrung der Routiniers Jan Berger und Enzo Todisco?
Ich tausche mich natürlich ein bisschen mehr mit den Routiniers aus, als mit den jungen Spielern. Jan Berger, unser neuer Captain, macht seine Sache hervorragend. Er steht auch vor die Mannschaft, wenn etwas falsch läuft. Der Rat der erfahrenen Spieler ist mir auch bei der täglichen Trainingsarbeit wichtig. Wenn z.B. Enzo Todisco sagt er habe schwere Beine, schraube ich die Intensität etwas herunter. Natürliche spreche ich auch sehr viel mit meinem Assistenztrainer Roland Näf (25 Jahre Erfahrung im Trainerbereich) und unserem Goalietrainer Spyridon Moutafis.

Junge Mannschaft, Neue Liga, Wie nervös ist der 35-jährige Trainer Olaf Sager vor dem ersten Spiel?
Nervös bin ich nicht. Vorfreude ist das richtige Wort. Bis anhin spielten wir in der Vorbereitung, bis auf zwei Ausnahmen, nur gegen 2.Liga Vereine. Gegen YF Juventus werden wir sehen wo wir wirklich stehen. Darauf bin ich enorm gespannt.

Die meisten Mannschaften werden top motiviert gegen den "Grossen" FC Gossau antreten. Mit welcher Taktik wollt ihr euch in der 1.Liga behaupten?
In erster Linie müssen wir defensiv kompakt stehen, aber wir wollen auch frech nach vorne spielen. Die Spieler sollen 1:1 Situationen suchen, und wir wollen in der Offensive von der Kreativität eines Jan Berger profitieren.

Wie sehen die Saisonziele des FC Gossau aus?
Es wäre natürlich völlig vermessen vom Aufstieg zu sprechen, zumal der FC Gossau ja freiwillig aus der Challenge League abgestiegen ist. Die Gruppe 3 der 1.Liga ist zudem sehr stark besetzt. Wir sehen uns eher als Aufsteiger, denn als Absteiger. Viele unserer Spieler kommen ja aus der 2.Liga Interregional, und nur sehr wenige standen in der zweithöchsten Liga im Einsatz. Ich wünsche mir daher einen Platz im gesicherten Mittelfeld.

Welche Mannschaften in eurer 1.Liga Gruppe schätzt du am stärksten ein?
Der FC Tuggen, Rapperswil-Jona, YF Juventus und vielleicht noch der FC Baden. Alles Mannschaften, die sich schon seit einigen Jahren in der Spitzengruppe der 1.Liga befinden.

Die Spieler deines Stammvereins FC Amriswil loben deine hohe Sozialkompetenz. Wo ist diese Eigenschaft mehr gefragt, bei deinem Job als Produktionsleiter, oder als Fussballtrainer?
Es gibt da durchaus Parallelen. Manchmal ist bei der Arbeit, wie auch beim Fussball ein Vier-Augen Gespräch gefragt, um allfällige Probleme zu besprechen. Man muss auch sehen, dass wir hier beim FC Gossau im Amateurbereich arbeiten. Falls ein Spieler einmal einen wichtigen geschäftlichen Termin hat, darf er auch einmal 10 Minuten später zum Training erscheinen. Natürlich nur, wenn das mit dem Trainerstab abgesprochen ist.

Olaf Sager scheint klare Vorstellungen in seine Trainertätigkeit einzubringen. Er vermittelt einen engagierten und motivierten Eindruck. Dies wird sich hoffentlich auf einen guten Saisonverlauf auswirken.

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