Donnerstag, August 19, 2010

Gästeblog: TSV Germania Windeck:FC Bayern München

Voegtu hat wohl nichts besseres zu tun, als sich an einem Montag Abend in Köln ein semi-spannendes Fussballspiel anzuschauen. Hier schreibt er was ihn (um Himmels Willen) zu dieser Reise bewogen hat, und warum der DFB Pokal irgendwie nicht mehr das selbe ist wie früher...

DFB Pokal
Köln Müngersdorfer Stadion

Die Auslosung der ersten DFB-Pokal-Hauptrunde bescherte dem FC Bayern einen TSV als Gegner. Germania Windeck, um genau zu sein. Das Spiel sollte aber nicht im Amateurstadion stattfinden, sondern in der Arena des 1. FC Köln. Wieder ein Verein, der Profit höher einstuft als Erfolg. Schade. Weil der FC Bayern am ersten Tag des Pokalwochenendes (13.-16. August) noch ein "Freundschafts"spiel gegen Real Madrid ansetzte, plante der DFB die Partie gegen Windeck freundlicherweise erst am Montag ein. Dies ermöglichte uns, ein verlängertes Wochenende in Köln zu verbringen.
Also setzten sich ein Kumpel und ich am Sonntagmorgen früh in den Zug und fuhren ins verregnete Köln. Geschickterweise liessen wir unsere Regenschirme zu Hause, so dass wir trotz dem kurzen Marsch ins Hotel schon nach wenigen Minuten pflotschnass waren. Das hielt uns aber selbstverständlich nicht davon ab, uns alsbald das erste (von zahlreichen) Kölsch zu genehmigen. Die sind ja auch so fix leer, die Gläser. Wie dem auch sei: Der Grund unserer Reise war das DFB-Pokalspiel. Wir waren am Montag relativ früh beim Stadion und sicherten uns gute Plätze im Stehplatzbereich der Gäste – meinten wir zumindest. Hinter uns gesellten sich kurz vor dem Spiel zwei Fans des 1. FC Köln, die Windeck anfeuerten und Hassgesänge gegen den FC Bayern anstimmten. Auch unter den restlichen 40'998 Zuschauern waren mehrheitlich solche, die kamen, um Bayern verlieren zu sehen. Im Stadion wurde es dementsprechend nur laut, wenn Windeck im Angriff war. Unsere Fangesänge kamen nie wirklich zustande, es waren zu viele Bayern-Fans im Block, die sonst nie ins Stadion gehen (können). Ein Nebenmann sang meistens sogar den falschen Text.
Ausser einem gelungenen Angriff brachte Windeck aber nichts zustande. Auch die Bayern waren 40 Minuten lang offensiv inexistent. Der Doppelschlag vor der Pause durch Miroslav K. aus Kaiserslautern und Franck Ribéry brachte dann die Entscheidung. Die lauten Pfiffe aus dem Publikum ab der 70. Minute zeigten nochmal deutlich, welches Volk sich heute im Stadion zusammenfand: «Zum a Bode chotze». Kein Wunder also, hatten die Spieler nach dem erneuten Doppelschlag gegen Ende der Partie nicht mehr grosse Lust, sich von den Fans zu verabschieden.
Nach dem Spiel hatten wir noch vier Stunden Zeit, um uns mit ein paar Kölsch von der Stadt zu verabschieden. Ein Besuch im Hardrock-Café sorgte fürs leibliche Wohl – inklusive Bedienung mit Kölner Akzent wie Hausmeister Krause zu seinen besten Zeiten. Herrlisch. Die Rückreise im Nachtzug gestaltete sich abgesehen von der üblichen dreiviertel Stunde Verspätung und der ausserplanmässigen Endhaltestelle Basel Badischer Bahnhof relativ angenehm. Mit leicht geröteten Augen war ich am Dienstagmorgen wieder pünktlich im Büro.

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