Montag, September 01, 2008

Stade Nyonnais : FC Gossau 1:3



Gästeblog von Günther:
Nati B
Centre Colovray
530 Zuschauer

Ole ole ole ole olaa – Boume – la - ha! Aus Wikipedia: Unter einem Hattrick versteht man in einigen Sportarten – vorrangig aber im Fussball und im Eishockey– das Erzielen von drei aufeinander folgenden Toren durch denselben Spieler in einem Spielabschnitt (z.B. Halbzeit), ohne dass zwischenzeitlich ein anderer Spieler trifft. Und genau dies ist beim Spiel gegen Nyon Olivier Bomelaha gelungen.

Doch erst mal von vorne. Heute trafen wir uns schon um 10 Uhr am schönen Bahnhof in Gossau um unsere Reise Richtung Genfersee zu starten. Unser Machthaber über den „Fetzen“ konnte leider nicht dabei sein, da er einen wichtigen privaten Termin in München wahrnehmen musste. Doch zu seinem Glück hatten nicht wir 2 Männer die Aufgabe auf das legendäre Stück Stoff aufzupassen, sondern seine, in dieser Hinsicht, etwas verantwortungsbewusstere, kleine Schwester. Heute natürlich auch wieder dabei der Sohn der Sekretärin des FCG, welcher direkt aus Ungarn von der YB-Europacup-Reise zu uns stiess. Er war noch sichtlich mürrisch und müde, doch nach ein paar Schlücken seines Lieblingsgetränks ging’s auch mit ihm bergauf. Er meinte auf jeden Fall, er komme nachher dann sicher nicht mehr mit ins BBC, was wir alle irgendwie nicht recht glauben konnten. Nach einer kurzweiligen Fahrt trafen wir in Bern ein, wo die Gossau~Fen Sektion Bern zu uns stiess. So war die Runde komplett und der attraktive Teil der Reise konnte beginnen. Ich hatte im Vorhinein einen schönen Reiseplan ausgeheckt, den nicht gerade allen zu gefallen schien. Doch mit überzeugenden Argumenten und nach einer klärenden Abstimmung stiegen wir schliesslich in Lausanne aus, um dort ein Schiff Richtung Morges zu besteigen. Schnell war die Skepsis der anderen Reisenden verflogen und alle konnten die knappe Stunde Schifffahrt in vollen Zügen geniessen. Von Morges ging’s direkt weiter zu unserem Ziel, Nyon. Nach kurzen Verpflegungstechnischen Massnahmen spazierten wir zum See und genossen dort das schöne Wetter. Die mitgereisten Fussballerinnen des FCG zeigten ihre technischen Finessen, welche sie vielleicht auch schon bald in der Nationalliga B der Frauen zeigen können, andere wiederum genossen ein Bad im See, und der Rest gönnte sich eine Abkühlung in Form eines alkoholhaltigen Getränks. Schnell wurde es dann aber Zeit um zum Stadion aufzubrechen. Das Centre Colovray liegt ganz in der Nähe des See’s und ist natürlich ohne Gastsektor ausgestattet, respektive wurde er für uns nicht geöffnet. So entschieden wir, uns für einmal ganz rechts auf der Tribüne zu platzieren. Überhaupt war das, was ausser der Tribüne noch da war, eher mit einer Badi zu vergleichen als mit einem Stadion. Und auch die Zuschauerzahl (530) enttäuschte.

Uns war das sichtlich egal, mit genügend Flüssigkeit ausgestattet feuerten wir den FCG an und als es nach gerade Mal 25 Minuten 3-0 für uns stand schienen alle Stricke zu reissen. Fussballzauber FCG! Natürlich muss man dabei anmerken, dass 2 der 3 Tore auch der absolut miserablen Abwehr Stade Nyonnais zu verdanken sind, doch nicht jeder Spieler wie Boumelaha ist so ein Schlitzohr um solche Fehler auch auszunutzen. Überhaupt konnte uns der Franzose vor allem mit seiner Schnelligkeit und Wendigkeit überzeugen. Kurz vor der lang ersehnten Pause gab’s dann die zweite gelbe Karte für den jungen Fabio Klingler, was unsere Euphorie wieder ein wenig bremste. 45 Minuten mit einem Mann weniger in dieser Hitze sollten kein einfaches Unterfangen werden, auch bei einem 3-Tore Vorsprung. Und so sollte es dann auch werden, die ganze zweite Halbzeit wurde zur Zitterpartie, erst recht nach dem Anschlusstreffer. Die Genfer drückten aufs Tor des wiederum starken Darko Damjanovic, kamen aber an ihm und auch an der meist überragenden Abwehr um Fabio Zancanaro kaum vorbei. Was vielleicht auch daran lag, dass die Mannschaft des Aufsteigers keine Anfeuerungsrufe oder dergleichen bekam, existiert doch nicht der Hauch einer Fanszene, so dass wir quasi ein Heimspiel hatten. Doch auch das kann sich sicher noch entwickeln, bei uns war’s ja in etwa gleich am Anfang. Ab der 89. Minute waren dann auch wir sicher, dass hier nichts mehr anbrennen kann und so entledigten wir uns unserer Oberteile, um den Spielern auch optisch noch mal ein Spektakel zu bietenJ. Nach dem Abpfiff lagen wir uns in den Armen und feierten natürlich die Mannschaft, welche uns nach 3 Spielen und nur einem Punkt wieder richtig Freude bereitete. Am Bahnhof hatte um 20 Uhr natürlich schon alles geschlossen, so dass wir unseren Proviant für nach Hause über die Gasse beziehen mussten. Die Heimfahrt verlief dann eher ruhig, waren wir doch alle recht erschöpft. In Biel stiegen dann die 4 Berner aus, um noch den skandalträchtigen Botellon in Bern zu besuchen. Wir Gossauer erreichten dann um Mitternacht die Stadt der Liebe, um dann an eigentlich genau das gleiche zu gehen, nur heisst es hier BBC Open Air und nicht Botellon und alle finden das eine gute Sache. So wurde dann noch bis in die frühen Morgenstunden gefeiert, dabei auch der, der eigentlich direkt nach Hause wollte… Achja, der „Fetzen“ hat die Reise auch unbeschadet überstanden, der Dank gilt hier natürlich der Aufpasserin, „guet gmacht!“ Wieder einmal ein richtig schönes Reischen quer durch die Schweiz ging somit zu Ende. Das nächste Mal in die Westschweiz geht’s dann im November, nach Yverdon. Einer weiteren Schifffahrt steht also nichts mehr im Weg :-)

Wiederum ein grosses Dankeschön gilt der Gossau~Fen Sektion Bern, welche trotz Ungarn-Stress und Müdigkeit die lange Reise mit machte. Ebenfalls vielmals danken möchten wir dem neuen Präsidenten des FC Gossau, Roland Gnägi für seine nette Geste.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

ein ganz geiler bericht, respekt! aber eigentlich nicht anders zu erwarten bei dieser intellektuellen kurve ;-)