Gästeblog von Haller: grosser FC Aarau Fan, bekannter Schweizer Groundhopper (www.groundhopping.ch), und Autor von interessanten Texten beim Schweizer Fussballkultur-Magazin "zwölf"
„Two times Gossau is enough“
Eine gefährliche Aussage, sowieso wenn sie in einem Blog namens „gossau-fen“ kundgetan wird. Das frag- bzw. fast schon zensurwürdige Zitat stammt von einem englischen Groundhopper (Leistungsausweis: Erste bis achte Liga in seinem Heimatland komplett!), und Supporter des Drittligisten Cheltenham Town FC, der sich momentan auf fussballerischer Europareise befindet und die NLB-Helden aus Gossau (zu seinem Leidwesen…) sowohl beim Heimspiel gegen Lausanne (1:1) als auch auswärts in Wohlen (1:0-Sieg) kennenlernen durfte.Apropos kennenlernen: Der erwähnte Groundhopper aus dem Westen der Insel lief mir beim Nachtragsspiel der 2. Liga interregional zwischen Belfaux und Breitenrain über den Weg. Der korpulente Herr war unter den wenigen Schaulustigen auch nicht zu übersehen (zu agil für einen Berner, zu alkoholabstinent für einen Romand… ;-)) und so entwickelte sich nach dem Schlusspfiff beim gemeinsamen Warten auf den Schienenersatzverkehr in der Fribourger Provinz eine interessante Diskussion über die „Qualität“ des eidgenössischen Lower-League-Fussballs, wobei eben das verhängnisvolle Zitat aus seinem Munde kam, was mich spontan zum Schreiben dieses Gasteintrages bewegte.Der Verdacht liegt jedoch nahe, dass der Grund für die „vernebelte“ Sichtweise des Engländers mit seinen anderen Spielbesuchen zusammenhängen muss: Im Anschuss an das Heimspiel in Gossau (Donnerstag vor einer Woche) ging seine Reise nämlich weiter zum österreichischen Regionalliga-Spitzenteam Vöcklabruck (Freitag), ins tschechische Brno (Samstag) und weiter zum Hallescher FC (Sonntag); vor dem Gossauer Gastspiel in Wohlen durfte natürlich auch Concordia Basel (Montag Nachmittag) nicht fehlen.Besserung sei jedoch auch in den kommenden Tagen nicht zu erwarten. Die nächsten Reiseziele des Engländers waren nämlich: „Irgendwas in der Landesliga Hessen Nord“ (Mittwoch) und Mattersburg Amateure (Donnerstag), bevor schliesslich am Wochenende mit dem ruhmreichen First Vienna FC 1894 (Freitag) und noch nicht näher definiertem Ligafussball in Ungarn (Samstag) wieder für steigende Qualität gesorgt wird. In der NLA fehlt der äusserst kompetenten – mal abgesehen von der Gossau-Aussage – Zufallsbekanntschaft übrigens nur noch der Beinahe-UI-Cup-Teilnehmer aus Aarau…Zurück zu Gossau: Meine Wenigkeit durfte in den vergangenen Tagen zwar auch zweimal dem Ostschweizer Fussballzauber (nein, nicht St. Gallen…) beiwohnen – und stellte sich dabei als veritabler Glücksbringer (zwei Siege, 4:0 Tore und der Mythos der „Unabsteigbaren“) heraus – aber von einem solch skandalösen Urteil, wie demjenigen des britischen Kollegen, bin ich doch meilenweit entfernt. Auf viele weitere unvergessliche Fahrten mit den sympathischen Jungs aus dem Fürstenland. Aarau, meine Liebe. Gossau, meine Affäre… ;-)
Ein „Post Scriptum“ für alle Statistikfreunde: Erstmals – und bis vor zwei Wochen letztmals – habe ich Gossau vor beinahe vier Jahren beehrt. Am 17. September 2004 traf Gossau in der 1. Liga zu Hause vor 150 (!) Zuschauern auf Frauenfeld. Das Spiel endete 2:2. Damalige Torschützen: Christoph Bättig und Roger Gmünder!
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