Sonntag, Mai 03, 2009

FC Gossau : Yverdon Sports 0:4

NLB
Sportplatz Buechenwald
450 Zuschauer

Laura Liberanome heisst die heissblütige Sängerin der italienischen Folkband Briganti. Mit ihren leidenschaftlichen Gesängen über Kampf und Liebe stimmte die Musikgruppe aus Kalabrien, einen Grossteil unserer Fangruppe auf das wichtige Spiel gegen Yverdon Sports ein. Die Band spielt immer solange wie das Publikum tanzt, dies praktizierten die Italiener auch an dieser 1.Mai Feier in der St.Galler Grabenhalle. Sogar die grössten Tanzmuffel, legten daraufhin überraschenderweise eine flotte Sohle aufs Parkett, und schwärmten danach in den höchsten Tönen von Laura. Wie lange Briganti noch spielten an diesem "Tag der Arbeit", ist mir unbekannt. Wir jedenfalls zogen mit den Klängen der revolutionären Hymne "Bella Ciao" in den Ohren, irgendwann nach Mitternacht wieder in die "Stadt der Liebe".

Revolution ist ein gutes Stichwort, eine Revolution brach auch unter den Spielern des FC Gossau aus. Man verschwörte sich in der letzten Woche gegen Neo-Coach Hans Kodric, und nun will das Spielerkader mit dem Trainerduo Caktas/Zünd doch noch die Wende zum Guten, sprich den Ligaerhalt schaffen. Sogar Petrus beteiligte sich am verschwörerischem Pakt, der sicher äusserst motivierten Gossauer Spieler. Pünktlich zum Spielbeginn öffnete er die Himmelsschleusen und liess es kräftig Regnen. Sicher kein Nachteil für die Fürstenländer gegen die technisch starken Westschweizer. Wir Anhänger trotzten noch so gerne dem kühlen Nass, auch die Getränkemischung Bier/Regenwasser nahmen wir an diesem Tag locker hin. Unsere Hoffnung war, dass die Gossauer auf schwierigem Terrain, mit einer kämpferischen Leistung drei Punkte einfahren werden. Allerdings löste sich diese Hoffnung, nach nicht einmal 33.Minuten, schon in einer Regenpfütze auf dem Gossauer Sportplatz auf. Sage und schreibe 0:3 lag das Heimteam zu diesem Zeitpunkt schon zurück. Wären die Regenfälle nicht so heftig gewesen, hätte sich wohl ein Grossteil der Zuschauer bereits auf den Nachhauseweg gemacht. So blieb dem Publikum auf den überdachten Plätzen nichts anderes übrig, als bis zum bitteren Ende auszuharren. Auf den "billigen" Plätzen kams eh nicht mehr darauf an, man war ja schon Nass bis auf die Unterhose. Wohl selten zuvor hat das Resultat, das Wetter, die Gemütslage, und der Zustand der Kleidung so gut zusammengepasst. Nach dem dritten Treffer flüchteten einige Leute panisch ins Clubheim, um die Nerven zu beruhigen und der Nässe zu trotzen. Es wurden angeblich schon "1.Liga Kaffis" bestellt, mit extra viel Schnaps und wenig Kaffee. Im wahrsten Sinne, wie begossene Pudel mussten sich die Spieler des FC Gossau nach 45 Minuten in die Kabine aufmachen.

"O partigiano, portami via, ché mi sento di morir." (Oh Partisan, bring mich fort, denn ich fürchte bald zu sterben). Diese Zeilen sang Laura Liberanome am 1.Mai leidenschaftlich ins Mikrofon, leider schienen die Hoffnungen auf einen Gossauer Ligaerhalt auch bald zu sterben. Bei allen Bemühungen, bei allem Optimismus, bei allen Trainerwechseln, eine Durchschlagkraft in der Offensive gibt es immer noch nicht. Im Gegenteil, ohne Darko Damjanovic im Tor, der u.a. einen Penalty hielt, wäre die Niederlage wohl noch höher ausgefallen. So konnten die Gossauer fast noch froh sein, nur 0:4 verloren zu haben.
Pünktlich zum Schlusspfiff stellte dann auch Petrus den Wasserhahn ab. Klitschnass, und ziemlich frustriert klatschten wir noch einigen Spielern zu. Wieso werden sich einige Fragen? Zuviel "1.Liga Kaffi" getrunken? Ja zugegeben, dies trifft vielleicht auf einige Zuschauer zu, aber der wirkliche Grund für die Aufmunterung liegt darin, dass trotzdem noch alles möglich ist. Der Klassenerhalt liegt immer noch drin, und die Mannschaft versucht ja alles. Man sieht, dass sie sich bemüht, vielleicht bräuchte Strbac mal ein wenig Glück beim Abschluss, oder Schiendorfer sollte mal früher schiessen. Qualität haben die Spieler, ohne Frage, an der Umsetzung happerts allerdings.
Wir glauben immer noch an den Klassenerhalt, vielleicht wirds nächsten Samstag gegen Biel ja schon besser. Man muss es sich einfach lange genug einreden (schon die ganze Saison), irgendwann passierte es vielleicht tatsächlich.

Briganti spielten an diesem Abend in Zürich. Vielleicht wären wir besser dorthin gefahren, es wäre Trocken gewesen, keine Westschweizer hätten uns den Abend verdorben, und Laura hätte ins Mikrofon gesungen. Una mattina mi son svegliato, (Stamattina mi sono alzato)
o bella, ciao! bella, ciao! bella, ciao, ciao, ciao! Una mattina mi son svegliato, e ho trovato l'invasor.
Schön wars....am Freitag

WIR STEIGEN NIEMALS AB!!!

Keine Kommentare: