Samstag, April 07, 2007

Miami Heat : Atlanta Hawks





26.3.2007

American Airlines Arena
19'600 Zuschauer

106 : 89

Mangelndes Selbstbewustsein konnte man dem bernisch-luzernerischen Fahrerduo in den letzten Tagen sicher nicht unterstellen. So prahlten sie doch des Öfteren mit ihrem Orientierungssinn auf den Strassen von Florida. Die beiden "wandelnden Navigationsgeräte" wurden von der Unseren, der appenzellisch-st.gallischen Autobesatzung allerdings nur müde belächelt. Bis zum heutigen Tag, dieser Spurwechsel des "Innerschweizer Michael Schuhmachers" hatte es in sich, weitere Verkehrsteilnehmer vor der American Airlines Arena, dachten wohl, hier würden gerade die neusten Filmszenen des US-Serien Hit CSI Miami abgedreht. So nötigten wir dem Gespann, dann doch den, laut eigener Aussage, längst verdienten Respekt ab.

Shaquille Rashan O'Neal ist 2,16m gross, aber trotzdem sah er von unseren 15 Dollar Plätzen in der riesigen Halle, nicht gerade beindruckend aus. Sehr weit oben waren die Plätze. Während die zwei Irak Kriegs Vetranen vor dem Spiel mit, tyisch amerikanischen, Pipapo geehrt wurden, war uns das ja noch schrecklich egal. Nun, bei Spielbeginn wollten wir aber irgendwie schon näher ran, und so unternahmen wir nach dem ersten Viertel den Versuch, uns auf die unteren Ränge durchzuschlagen. "Für uns routinierte"europäische Fussballassis", wird das wohl kein Problem sein, den naiven amerikanischen Ordnern ein Schnäppchen zu schlagen."dachten wir noch. Tja, falsch gedacht, mehrere Versuche scheiterten kläglich. Das bernisch-luzernische Duo entging sogar nur knapp einer Verhaftung. So bezogen wir leicht enttäuscht wieder unsere "Touristen" Plätze im obersten Rang. Auf dem Hallen-Parkett lief immer wieder die gleiche Nummer ab. Shaquille wird gefoult, Shaquille kriegt zwei Freiwürfe, nicht gerade seine Stärke, und er trifft meistens nur einmal. Eine merkwürdige Taktik mit der das biedere Team der Atlanta Hawks, dem letztjährigen Basketball World Champion (ach diese bescheidenen Amerikaner...) Paroli bieten wollte. Es war also dementsprechend ein an Spannung sehr armes Spielchen. Die Pausenshows brachten da immer wieder Erheiterung. Es ist schier unglaublich wie einfach man das hiesige Publikum zur Ekstase bringen kann. Ein Kind das mit verbundenen Augen auf dem Hallenboden rumkriecht und durch das Publikum mit Geschrei (Left and Right) zu einem bestimmten Ziel gelotst wird, ist in diesem Land der absolute Brüller. Nun ja....ähmm

Bis auf einen Rang tiefer, konnte sich das BE-LU Päärchen dann doch noch durchschlagen und auch die beiden frisch Vermählten gesellten sich beim letzten Viertel noch zu Ihnen. Hier war man schon entschieden näher drann und so gabs doch noch eine Brise richtiges NBA Feeling, und Shaq Attac (übrigens Shaquille kommt aus dem arabischen und bedeutet kleiner Krieger, wie passend...) zeigte uns noch einen Kunstwurf, der vom ESPN Sportkanal, zu einem der drei schönsten Korbleger des Spieltages gewählt wurde. Sogar zwei Basketball Proleten lernten wir noch kennen, die sich herrlich schön aufregen konnten, und jedes gepfiffene Foul der Miami Heats mit Buhrufen begleiteten.

Schlussendlich siegten die Heats klar und deutlich und wir machten uns auf den Weg zurück nach North Beach, mit Zwischenstopp zwecks Tankfüllung, in einem "schnuckligen" Schwarzen Viertel, inkl. netter "Geldanpumperei" einer Crack-Süchtigen und Kreditkarten-Pin Code Eingabe, bei der die Zahlen auf dem Display erscheinen. Ach wie entspannend, wenn hinter dir gerade ein besoffener Penner steht.

Das war also unser Ausflug in die amerikanische Welt des Sports. Die Vorurteile haben sich grössten Teils bestätigt und die Anlässe, ob NBA oder NHL waren vom Show Drumherum geprägt. Positv war es immer dann, wenn Showelemte fehlten, wie im Soccer und beim Tennis.

Insgesamt muss man nach sieben Tagen festhalten, die Amerikaner sind grundsätzlich sehr freundlich aber auch ziemlich oberflächlich und haben keine Ahnung was ausserhalb ihrer Stadt oder ihres Bundesstaates abgeht.

An dieser Stelle nochmals ein Dank an die Reiseteilnehmer. Es war eine geniale Woche, leider ein wenig zu kurz. Bis zum nächsten Mal.

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