Sportlich und finanziell herrscht beim FC St.Gallen wieder einmal Untergangsstimmung. Im letzten Jahr sorgte vorallem der kleine Nachbar aus Gossau für negative Meldungen im nationalen Blätterwald. Nun übernahmen die Grün-Weissen wieder die angestammte Rolle des "Schlagzeilen-Lieferanten".
Aus fussballerischer Sicht muss man nicht viel dazu schreiben. Die Tabelle sagt mehr als tausend Worte. Finanziell erinnert die Situation eher an Griechenland, als an den Golfstaat Dubai. Die Struktur des FC St.Gallen ist niemanden so wirklich klar. Da scheinen selbst die Heiratsanträge von Lothar Matthäus durchdachter. Bereits ist davon die Rede, ob allenfalls der Staat finanziell einspringen muss. Die Stimmung in der Bevölkerung für eine solche Rettungsaktion scheint im Moment eher negativ. Zumal die warnenden Stimmen im Vorfeld des Stadionbaus, weder von den meisten Politikern noch von den Verantwortlichen des FC St.Gallen gehört wurden.
Steuergeld, als letzte Hoffnung für das Stadion des FC SG? Mir fehlt dazu jegliches Verständnis. Ich bin selbstredend dafür, dass öffentliche Gelder für den Bau von Sportstätten verwendet werden. Allerdings bin ich nicht der Meinung, dass die öffentliche Hand die schwerwiegenden Fehler von einem Fussballclub und seinen leitenden Personen ausbügeln soll. Sollte die Bevölkerung tatsächlich das Stadion "retten" muss sie auch über die zukünftige Nützung mitbestimmen können.
Hier schon mal einige Ideen:
(100% ironisch versteht sich)
-der benachbarte Möbelgigant mietet die Rasenfläche für seine Gartenmöbel Ausstellung. Leider muss der Naturrasen verschwinden. Mit Kunstrasen können die preiswerten Teak Gartenstühle schöner präsentiert werden.
-Eine der Tribünen wird abgebaut, und in der Nachbargeimeinde wieder aufgestellt. Die Lösung vieler Probleme auf einen Schlag.
-Unter der Schirmherrschaft von Bundesrätin Karin Keller Sutter findet die Cheerleader Weltmeisterschaft in St.Gallen statt. Alles friedlich, alles ohne Fans und Pyrotechnisches Material versteht sich. Nur so hübsche Puschel Dinger.
-Ein geschäftstüchtiger Schweizer Fussballmanager sucht für sein Farmteam ein Stadion im Osten des Landes. Stolz vermeldet er: "die Expansionspläne unserer Fussball AG sind weit fortgeschritten. Den nächsten Schritt bestimmt unser Besitzer aus Asien."
-Die Armee sichert sich die Grünfläche. Die ständigen Gefahrenherde rund um unser Land machen dies nötig. Es ist nicht mehr weit bis zur nächsten Anbauschlacht.
-Die Polizeidirektorenkonferenz (KKJPD) mietet das Stadion, als dauerhafte Trainingsanlage zur Hooliganbekämpfung. Hier soll St.Gallen eine Vorreiter-Rolle einnehmen, wie auch schon bei der bereits legendären Umkleidekabine vor dem Gästekäfig im Espenmoos.
Sonntag, August 15, 2010
Freitag, August 13, 2010
Unvergessen
Ihn kannte die ganze Stadt, ob Briefträger, Polizist oder Schülerbub. Köbeli war ein Gossau Dorforginal. Sein symphatisches Auftreten machten ihn bei Alt und Jung beliebt. Als grosser Anhänger und "Fähnrich" des FC Gossau lief er jahrelang mit den Mannschaften auf das Spielfeld. In der Hand eine grosse Fahne seines Lieblingsvereins. Sein legendärer Schlachtruf "zige-zage-zige-zage-hoi-hoi-ho", mit denen er das Fanionteam des FC Gossau genauso einschwörte wie Teams an Klassenmeisterschaften, bleibt unvergessen. Oft sah man ihn auch durch unser Stadtzentrum laufen. Er erledigte Kurierdienste für eine Bäckerei. Köbeli gehörte zu Gossau, wie das Schloss Oberberg, oder die Andreas Kirche.
Seine Freizeit verbrachte er gerne auf dem Sportplatz. Er schaute sich Spiele an, oder sass stundenlang mit seinem Freund dem Spikosekretär zusammen. In den letzten Jahren wurde es dann ruhiger um ihn, das Alter machte ihn wohl zu Schaffen.
Auf der Buechenwald Anlage sah man Köbeli nicht mehr oft. Vielleicht war das gut, so musste er sich wenigstens die teilweise schlimmen Auftritte seines FC Gossau nicht ansehen.
Diese Woche verstarb er im mit 68 Jahren. Kein hohes Alter in der heutigen Zeit, würde man meinen. Köbeli wurde allerdings mit dem Down-Syndrom geboren, und galt als einer der ältesten Europäer mit Trisomie.
Ruhe in Frieden Jakob "Köbeli" Schäfler
Seine Freizeit verbrachte er gerne auf dem Sportplatz. Er schaute sich Spiele an, oder sass stundenlang mit seinem Freund dem Spikosekretär zusammen. In den letzten Jahren wurde es dann ruhiger um ihn, das Alter machte ihn wohl zu Schaffen.
Auf der Buechenwald Anlage sah man Köbeli nicht mehr oft. Vielleicht war das gut, so musste er sich wenigstens die teilweise schlimmen Auftritte seines FC Gossau nicht ansehen.
Diese Woche verstarb er im mit 68 Jahren. Kein hohes Alter in der heutigen Zeit, würde man meinen. Köbeli wurde allerdings mit dem Down-Syndrom geboren, und galt als einer der ältesten Europäer mit Trisomie.
Ruhe in Frieden Jakob "Köbeli" Schäfler
Montag, August 09, 2010
FC Gossau : YF Juventus Zürich 1:3
1.Liga
Stadion Buechenwald
350 Zuschauer
Was für bewegte Tage dies sind. In Moskau stöhnen die Leute über mörderische Hitze und Waldbrände. In Bundes-Bern sorgen ein kleiner Appenzeller und ein eloquenter Zürcher für mächtig Thouwabohu. In Gossau bereitete man sich währendesen emsig auf das erste Heimspiel der Saison vor.
Karl Schmucki, Pressechef des FC Gossau, brachte die Gefühle der Anhänger im Matchprogramm präzise auf den Punkt. Die Fans des Fürstenländer Fussballverein dürsten nach Siegen und einer einsatzwilligen Mannschaft, so das Ehrenmitglied des FC G. 42 Niederlagen mussten die Anhänger in den letzten beiden Jahren miterleben. Eine Bilanz, die sogar die Teilnahme der französischen Nationalmannschaft an der vergangenen WM wie eine Erfolgsgeschichte aussehen lässt. Als Historiker und Mitglied der bayrischen Benediktinerakedemie kennt sich Schmucki auch in der Geschichte seines Fussballclubs aus. Seit dem erstmaligen Aufstieg 1971 spielten die Blau-Weissen mehrheitlich in der 1.Liga, es ist sozusagen die "Stammliga" des FC Gossau.
Das erste Spiel nach dreijähriger Absenz in dieser Spielklasse bescherte den Gossauern gleich einen harten Brocken. Mit dem Fusionsverein SC Young Fellows Juventus gab sich gleich ein Aufstiegsfavorit die Ehre. Bei wechselhaften Bedingungen schauten sich diese Begegnung nur 350 Zuschauer an. Darunter fast die komplette 1.Mannschaft des SC Brühl. Die Stadt-St.Galler durften am Vortrag ihrerseits annähernd 1'000 Fussballfreunde zum Ligauftakt begrüssen. Ob sich die Grössenverhältnisse in der Gallus Stadt wieder zu Gunsten der "Kronen" entwickeln?
Den FC Gossau betrifft dies nur am Rande. Der NLB Absteiger kämpft in der nächsten Saison vorallem um sportliche Wiedergutmachung und den Klassenerhalt. Der Start in dieses Unternehmen verlief durchaus gelungen. Das kreative Mittelfeld um Jan Berger und Norbert Frrokaj stellte die Zürcher einige Male vor grosse Probleme. Die Zuschauer sahen endlich wieder einmal leidenschaftlichen Fussball einer Gossauer Mannschaft. Das Glück war beinahe perfekt, als in der 41.Minute der starke Enzo Todisco einen Foulelfmeter rausholte. Der Kosovare Frrokaj verwandelte diesen in der Folge tadellos. Leider kassierte das Heimteam kurz darauf zum psychologisch ungünstigsten Zeitpunkt den Ausgleich. Der Treffer fiel in der 45.Minute nach einer Unstimmigkeit im Gossauer Abwehrbereich.
Eigentlich hätte man nun den Ort des Geschehen verlassen sollen. Es wäre ein schöner Nachmittag gewesen. Keine Sicherheitsdienste vor dem Stadioneingang, toller Fussball des Lieblingsvereins, nette Gespräche bei einem Bier. Man hätte sich zuhause vor dem Fernseher das Debakel des grossen Kantonsrivalen in Thun anschauen können. Es wäre ein geruhsamer Sonntag gewesen.
Es kam allerdings anders. In der zweiten Halbzeit gewannen die Gäste die Überhand. Vorallem Luca Dimita, der vor zwei Jahren eine kurze und ziemlich erfolgslose Zeit beim FC Gossau erlebte, schickte die Gossauer Abwehr das eine oder andere Mal in einen Schwimmkurs. In der Offensive blieben die Fürstenländer zwar ab und an gefährlich. Die Defensive erinnerte allerdings in dieser frühen Phase der Saison eher an handelsüblichen Schaumstoff, als an Granit aus dem Baumarkt.
Das 1:2 in der 62. Minute und das 1:3 mit dem Schlusspiff bescherte Gossau schlussendlich Niederlage Nr. 43.
Der Saisonauftakt verlief mit der Cup-Niederlage und dem verlorenen Duell mit Young Fellows Juventus alles andere als Berauschend. Trotzdem ist nun eine Grosse Depression fehl am Platz. Die junge Mannschaft zeigte gute Ansätze, und gerade in der Offensive scheint durchaus Potential vorhanden. Da hat das Team um Sportchef Adi Keller, trotz finanziellem Engpass, sicherlich gute Arbeit geleistet. Einige Spieler müssen allerdings ihre 1.Liga Tauglichkeit erst noch beweisen, dafür haben sie aber gewiss noch einige Wochen Zeit..
Der strömende Regen beim Verlassen des Sportplatz passte wieder einmal zur Gefühlslage. Obwohl diese Witterung auch nach Moskau gehört hätte, oder zur Befindlichkeit in der Schweizer Hauptstadt. Vielleicht auch noch in den Westen von Gossau's Nachbargemeinde.
Stadion Buechenwald
350 Zuschauer
Was für bewegte Tage dies sind. In Moskau stöhnen die Leute über mörderische Hitze und Waldbrände. In Bundes-Bern sorgen ein kleiner Appenzeller und ein eloquenter Zürcher für mächtig Thouwabohu. In Gossau bereitete man sich währendesen emsig auf das erste Heimspiel der Saison vor.
Karl Schmucki, Pressechef des FC Gossau, brachte die Gefühle der Anhänger im Matchprogramm präzise auf den Punkt. Die Fans des Fürstenländer Fussballverein dürsten nach Siegen und einer einsatzwilligen Mannschaft, so das Ehrenmitglied des FC G. 42 Niederlagen mussten die Anhänger in den letzten beiden Jahren miterleben. Eine Bilanz, die sogar die Teilnahme der französischen Nationalmannschaft an der vergangenen WM wie eine Erfolgsgeschichte aussehen lässt. Als Historiker und Mitglied der bayrischen Benediktinerakedemie kennt sich Schmucki auch in der Geschichte seines Fussballclubs aus. Seit dem erstmaligen Aufstieg 1971 spielten die Blau-Weissen mehrheitlich in der 1.Liga, es ist sozusagen die "Stammliga" des FC Gossau.
Das erste Spiel nach dreijähriger Absenz in dieser Spielklasse bescherte den Gossauern gleich einen harten Brocken. Mit dem Fusionsverein SC Young Fellows Juventus gab sich gleich ein Aufstiegsfavorit die Ehre. Bei wechselhaften Bedingungen schauten sich diese Begegnung nur 350 Zuschauer an. Darunter fast die komplette 1.Mannschaft des SC Brühl. Die Stadt-St.Galler durften am Vortrag ihrerseits annähernd 1'000 Fussballfreunde zum Ligauftakt begrüssen. Ob sich die Grössenverhältnisse in der Gallus Stadt wieder zu Gunsten der "Kronen" entwickeln?
Den FC Gossau betrifft dies nur am Rande. Der NLB Absteiger kämpft in der nächsten Saison vorallem um sportliche Wiedergutmachung und den Klassenerhalt. Der Start in dieses Unternehmen verlief durchaus gelungen. Das kreative Mittelfeld um Jan Berger und Norbert Frrokaj stellte die Zürcher einige Male vor grosse Probleme. Die Zuschauer sahen endlich wieder einmal leidenschaftlichen Fussball einer Gossauer Mannschaft. Das Glück war beinahe perfekt, als in der 41.Minute der starke Enzo Todisco einen Foulelfmeter rausholte. Der Kosovare Frrokaj verwandelte diesen in der Folge tadellos. Leider kassierte das Heimteam kurz darauf zum psychologisch ungünstigsten Zeitpunkt den Ausgleich. Der Treffer fiel in der 45.Minute nach einer Unstimmigkeit im Gossauer Abwehrbereich.
Eigentlich hätte man nun den Ort des Geschehen verlassen sollen. Es wäre ein schöner Nachmittag gewesen. Keine Sicherheitsdienste vor dem Stadioneingang, toller Fussball des Lieblingsvereins, nette Gespräche bei einem Bier. Man hätte sich zuhause vor dem Fernseher das Debakel des grossen Kantonsrivalen in Thun anschauen können. Es wäre ein geruhsamer Sonntag gewesen.
Es kam allerdings anders. In der zweiten Halbzeit gewannen die Gäste die Überhand. Vorallem Luca Dimita, der vor zwei Jahren eine kurze und ziemlich erfolgslose Zeit beim FC Gossau erlebte, schickte die Gossauer Abwehr das eine oder andere Mal in einen Schwimmkurs. In der Offensive blieben die Fürstenländer zwar ab und an gefährlich. Die Defensive erinnerte allerdings in dieser frühen Phase der Saison eher an handelsüblichen Schaumstoff, als an Granit aus dem Baumarkt.
Das 1:2 in der 62. Minute und das 1:3 mit dem Schlusspiff bescherte Gossau schlussendlich Niederlage Nr. 43.
Der Saisonauftakt verlief mit der Cup-Niederlage und dem verlorenen Duell mit Young Fellows Juventus alles andere als Berauschend. Trotzdem ist nun eine Grosse Depression fehl am Platz. Die junge Mannschaft zeigte gute Ansätze, und gerade in der Offensive scheint durchaus Potential vorhanden. Da hat das Team um Sportchef Adi Keller, trotz finanziellem Engpass, sicherlich gute Arbeit geleistet. Einige Spieler müssen allerdings ihre 1.Liga Tauglichkeit erst noch beweisen, dafür haben sie aber gewiss noch einige Wochen Zeit..
Der strömende Regen beim Verlassen des Sportplatz passte wieder einmal zur Gefühlslage. Obwohl diese Witterung auch nach Moskau gehört hätte, oder zur Befindlichkeit in der Schweizer Hauptstadt. Vielleicht auch noch in den Westen von Gossau's Nachbargemeinde.
Olaf Sager
Fragen an Olaf Sager (BlauWiis Matchprogramm FC Gossau)
Am Tag des Interviews sind es noch eineinhalb Wochen bis zum Saisonstart. Der FC Gossau Trainer Olaf Sager hat gerade Ferien. Allerdings macht er nur in beruflicher Hinsicht Urlaub. Der Amriswiler beschäftigt sich nämlich intensiv mit der Vorbereitung für die 1.Liga Hinrunde. Sager ist mit viel Leidenschaft an seine neue Aufgabe herangetreten. Schon nach den ersten Minuten dieses Interviews wird das deutlich.
"Vorfreude auf das erste Spiel"
Du trainierst nun seit einigen Wochen den FC Gossau. Wie hast du dich eingelebt?
Ich habe mich gut eingelebt. In Gossau haben wir einwandfreie Trainingsbedingungen, und ich habe einen positiven Kontakt zum Vorstand.
Der FC G hat in dieser Saison bis auf ein paar Ausnahmen eine völlig neue Mannschaft zusammengestellt. Wahrscheinlich auch für dich eine neue Situation. Wo lagen die Prioritäten in den ersten Trainingswochen?
Natürlich stand zuerst die Ausdauer im Vordergrund. Es musste eine Basis für die lange Meisterschaft geschaffen werden. Die Mannschaft sollte sich zudem erst einmal Kennenlernen. Daher mussten wir einen Kompromiss finden zwischen Ausdauertraining, Passübungen und dem Einstudieren von Laufwegen. Es hat mich aber doch überrascht, wie viel es braucht bis sich eine neu zusammengestellte Mannschaft findet.
Die Mannschaft ist sehr jung. Wie wichtig ist daher die Erfahrung der Routiniers Jan Berger und Enzo Todisco?
Ich tausche mich natürlich ein bisschen mehr mit den Routiniers aus, als mit den jungen Spielern. Jan Berger, unser neuer Captain, macht seine Sache hervorragend. Er steht auch vor die Mannschaft, wenn etwas falsch läuft. Der Rat der erfahrenen Spieler ist mir auch bei der täglichen Trainingsarbeit wichtig. Wenn z.B. Enzo Todisco sagt er habe schwere Beine, schraube ich die Intensität etwas herunter. Natürliche spreche ich auch sehr viel mit meinem Assistenztrainer Roland Näf (25 Jahre Erfahrung im Trainerbereich) und unserem Goalietrainer Spyridon Moutafis.
Junge Mannschaft, Neue Liga, Wie nervös ist der 35-jährige Trainer Olaf Sager vor dem ersten Spiel?
Nervös bin ich nicht. Vorfreude ist das richtige Wort. Bis anhin spielten wir in der Vorbereitung, bis auf zwei Ausnahmen, nur gegen 2.Liga Vereine. Gegen YF Juventus werden wir sehen wo wir wirklich stehen. Darauf bin ich enorm gespannt.
Die meisten Mannschaften werden top motiviert gegen den "Grossen" FC Gossau antreten. Mit welcher Taktik wollt ihr euch in der 1.Liga behaupten?
In erster Linie müssen wir defensiv kompakt stehen, aber wir wollen auch frech nach vorne spielen. Die Spieler sollen 1:1 Situationen suchen, und wir wollen in der Offensive von der Kreativität eines Jan Berger profitieren.
Wie sehen die Saisonziele des FC Gossau aus?
Es wäre natürlich völlig vermessen vom Aufstieg zu sprechen, zumal der FC Gossau ja freiwillig aus der Challenge League abgestiegen ist. Die Gruppe 3 der 1.Liga ist zudem sehr stark besetzt. Wir sehen uns eher als Aufsteiger, denn als Absteiger. Viele unserer Spieler kommen ja aus der 2.Liga Interregional, und nur sehr wenige standen in der zweithöchsten Liga im Einsatz. Ich wünsche mir daher einen Platz im gesicherten Mittelfeld.
Welche Mannschaften in eurer 1.Liga Gruppe schätzt du am stärksten ein?
Der FC Tuggen, Rapperswil-Jona, YF Juventus und vielleicht noch der FC Baden. Alles Mannschaften, die sich schon seit einigen Jahren in der Spitzengruppe der 1.Liga befinden.
Die Spieler deines Stammvereins FC Amriswil loben deine hohe Sozialkompetenz. Wo ist diese Eigenschaft mehr gefragt, bei deinem Job als Produktionsleiter, oder als Fussballtrainer?
Es gibt da durchaus Parallelen. Manchmal ist bei der Arbeit, wie auch beim Fussball ein Vier-Augen Gespräch gefragt, um allfällige Probleme zu besprechen. Man muss auch sehen, dass wir hier beim FC Gossau im Amateurbereich arbeiten. Falls ein Spieler einmal einen wichtigen geschäftlichen Termin hat, darf er auch einmal 10 Minuten später zum Training erscheinen. Natürlich nur, wenn das mit dem Trainerstab abgesprochen ist.
Olaf Sager scheint klare Vorstellungen in seine Trainertätigkeit einzubringen. Er vermittelt einen engagierten und motivierten Eindruck. Dies wird sich hoffentlich auf einen guten Saisonverlauf auswirken.
Am Tag des Interviews sind es noch eineinhalb Wochen bis zum Saisonstart. Der FC Gossau Trainer Olaf Sager hat gerade Ferien. Allerdings macht er nur in beruflicher Hinsicht Urlaub. Der Amriswiler beschäftigt sich nämlich intensiv mit der Vorbereitung für die 1.Liga Hinrunde. Sager ist mit viel Leidenschaft an seine neue Aufgabe herangetreten. Schon nach den ersten Minuten dieses Interviews wird das deutlich.
"Vorfreude auf das erste Spiel"
Du trainierst nun seit einigen Wochen den FC Gossau. Wie hast du dich eingelebt?
Ich habe mich gut eingelebt. In Gossau haben wir einwandfreie Trainingsbedingungen, und ich habe einen positiven Kontakt zum Vorstand.
Der FC G hat in dieser Saison bis auf ein paar Ausnahmen eine völlig neue Mannschaft zusammengestellt. Wahrscheinlich auch für dich eine neue Situation. Wo lagen die Prioritäten in den ersten Trainingswochen?
Natürlich stand zuerst die Ausdauer im Vordergrund. Es musste eine Basis für die lange Meisterschaft geschaffen werden. Die Mannschaft sollte sich zudem erst einmal Kennenlernen. Daher mussten wir einen Kompromiss finden zwischen Ausdauertraining, Passübungen und dem Einstudieren von Laufwegen. Es hat mich aber doch überrascht, wie viel es braucht bis sich eine neu zusammengestellte Mannschaft findet.
Die Mannschaft ist sehr jung. Wie wichtig ist daher die Erfahrung der Routiniers Jan Berger und Enzo Todisco?
Ich tausche mich natürlich ein bisschen mehr mit den Routiniers aus, als mit den jungen Spielern. Jan Berger, unser neuer Captain, macht seine Sache hervorragend. Er steht auch vor die Mannschaft, wenn etwas falsch läuft. Der Rat der erfahrenen Spieler ist mir auch bei der täglichen Trainingsarbeit wichtig. Wenn z.B. Enzo Todisco sagt er habe schwere Beine, schraube ich die Intensität etwas herunter. Natürliche spreche ich auch sehr viel mit meinem Assistenztrainer Roland Näf (25 Jahre Erfahrung im Trainerbereich) und unserem Goalietrainer Spyridon Moutafis.
Junge Mannschaft, Neue Liga, Wie nervös ist der 35-jährige Trainer Olaf Sager vor dem ersten Spiel?
Nervös bin ich nicht. Vorfreude ist das richtige Wort. Bis anhin spielten wir in der Vorbereitung, bis auf zwei Ausnahmen, nur gegen 2.Liga Vereine. Gegen YF Juventus werden wir sehen wo wir wirklich stehen. Darauf bin ich enorm gespannt.
Die meisten Mannschaften werden top motiviert gegen den "Grossen" FC Gossau antreten. Mit welcher Taktik wollt ihr euch in der 1.Liga behaupten?
In erster Linie müssen wir defensiv kompakt stehen, aber wir wollen auch frech nach vorne spielen. Die Spieler sollen 1:1 Situationen suchen, und wir wollen in der Offensive von der Kreativität eines Jan Berger profitieren.
Wie sehen die Saisonziele des FC Gossau aus?
Es wäre natürlich völlig vermessen vom Aufstieg zu sprechen, zumal der FC Gossau ja freiwillig aus der Challenge League abgestiegen ist. Die Gruppe 3 der 1.Liga ist zudem sehr stark besetzt. Wir sehen uns eher als Aufsteiger, denn als Absteiger. Viele unserer Spieler kommen ja aus der 2.Liga Interregional, und nur sehr wenige standen in der zweithöchsten Liga im Einsatz. Ich wünsche mir daher einen Platz im gesicherten Mittelfeld.
Welche Mannschaften in eurer 1.Liga Gruppe schätzt du am stärksten ein?
Der FC Tuggen, Rapperswil-Jona, YF Juventus und vielleicht noch der FC Baden. Alles Mannschaften, die sich schon seit einigen Jahren in der Spitzengruppe der 1.Liga befinden.
Die Spieler deines Stammvereins FC Amriswil loben deine hohe Sozialkompetenz. Wo ist diese Eigenschaft mehr gefragt, bei deinem Job als Produktionsleiter, oder als Fussballtrainer?
Es gibt da durchaus Parallelen. Manchmal ist bei der Arbeit, wie auch beim Fussball ein Vier-Augen Gespräch gefragt, um allfällige Probleme zu besprechen. Man muss auch sehen, dass wir hier beim FC Gossau im Amateurbereich arbeiten. Falls ein Spieler einmal einen wichtigen geschäftlichen Termin hat, darf er auch einmal 10 Minuten später zum Training erscheinen. Natürlich nur, wenn das mit dem Trainerstab abgesprochen ist.
Olaf Sager scheint klare Vorstellungen in seine Trainertätigkeit einzubringen. Er vermittelt einen engagierten und motivierten Eindruck. Dies wird sich hoffentlich auf einen guten Saisonverlauf auswirken.
Sonntag, August 08, 2010
Austria Lustenau : TSV Hartberg 1:0

Reichshofstadion
2'800 Zuschauer
Es gibt Dinge die ändern sich nie, und das ist beruhigend in unserer hektischen Welt. Der Rhein fliesst seit Jahrtausenden dem gleichnamigen Tal entlang Richtung Bodensee. Mal mit mehr Wasser, mal mit weniger. Meistens aber im friedlichen Einklang mit der Natur und den Menschen. Der Fussballverein Austria Lustenau spielt ebenfalls seit langer Zeit in der zweithöchsten österreichischen Fussballdivision. Immer wenn mich der Weg in die Grenzgemeinde führt, finde ich Vertrautes vor.
2'800 Fans mal ein bisschen mehr, mal ein paar weniger besuchen die Heimspiele. Meist spielen die Lustenauer an der Spitze mit, oder befinden sich gerade wieder in einer veritablen Krise. Der Trainer ist auch ziemlich oft der Selbe. Zum dritten Mal seit 1994 leitet der Bayer Edi Stöhr die Geschicke der Voralberger. Fussballerisch ist es nicht immer das Gelbe vom Ei, was die Grün-Weissen ihren treuen Anhänger vorbringen. Trotzdem werden sie seit Jahr und Tag von enthusiastischen Supportern unterstützt. Im Gästeblock befinden sich, wie so oft, eine Handvoll Auswärtsfans die ihr Team an einem Freitag durch halb Österreich hinerherreisen. Dieses mal aus der Steiermark. Immerhin 700 Kilometer entfernt.
Das Spiel lebt vorallem durch vom Auslassen zahlreicher Chancen. Das Heimteam vergibt mehrfach den Führungstreffer. In der zweiten Halbzeit fasst sich der junge deutsche Stürmer Felix Roth dann ein Herz, und hämmert einen Prachtstreffer in die Maschen des Gästetors. 1:0 heisst es auch nach Ablauf der 90.Minuten.
Nächsten Samstag wartet ein seltener Höhepunkt auf die Fans der Austria Lustenau. Sie spielen im Cup auswärts gegen Austria Salzburg. Der von Fans gegründete Verein entstand, nachdem Red Bull beim Vorgängerverein einstieg und diesen neukonstituierte. Wie der Rhein seit Jahrtausenden das gleinammige Tal runterfliesst, werden solche Duelle immer wieder zurückkommen. Marketing Projekte eines Getränkehersteller hin oder her...
PS:Nicht alltäglich war die Trauerminute für den verstorbenen Ex-Captain der Austria. Theo Grüner verstarb im jungen Alter von 34.Jahren. Die Friedensglocke in der Stadionkapelle wurden im zu Ehren geläutet.
Donnerstag, August 05, 2010
FC Wangen b.Olten : FC Gossau 3:0

FC Wangen bei Olten : FC Gossau 3:0
Cup 1. Qualifikationsrunde
Sportplatz Chrüzmatt 190 Zuschauer
Die weitestmögliche Reise wurde dem FC Gossau bei der Cup-Auslosung in Bern zugeteilt. Wangen bei Olten hiess das zu avisierende Ziel. Dörfer mit Doppelnamen sind in der Schweiz enorm beliebt. Bremgarten bei Bern, Wangen an der Aare, Langnau im Emmental, Stein am Rhein, Langnau am Albis, um nur einige Beispiele zu nennen. Mit dem Zu-Namen möchte man sich wohl vom gleichnamigen Dorf unterscheiden. Böse Zungen behaupten auch, diese Doppelnamen seien reine PR-Massnahmen, um mit bekannten Orten, Bergen oder Flüssen verbunden zu werden.
Wangen bei Olten hätte so einen Zunamen eigentlich nicht unbedingt nötig. Schweizweit Bekanntheit erlangte die 5'000 Seelen Gemeinde vor einigen Jahren. Eine Kontroverse um den Bau eines Minaretts brachte heftige politische Diskussionen. Fussballerisch sorgten die Solothurner am Anfang des neue Jahrtausends für Aufsehen. In der NLB spielten sie u.a. im altehrwürdigen Wankdorf Stadion vor 3'500 Zuschauer gegen die Berner Young Boys.
Damals mussten für das Abenteuer in der zweithöchsten Liga Investitionen in die Infrastruktur getätigt werden. Wahrscheinlich enstammt aus jener Epoche auch die kleine, überdachte Sitzplatztribüne. Eine Skiliftkabine, die zum Kassenhäuschen umfunktioniert wurde, ist eine weitere Auffälligkeit im Sportplatz Chrützmatt. Ob der Verband damals mobile Kassenhäuschen im Profifussball vorgeschrieben hat? Im Winter ist es jedenfalls sicherlich kuschlig warm da drin.
Der Präsident des gastgebenden Vereins begrüsst die Gossauer Anhänger freundlich. Zeitgleich mahnt er die wenigen, mitgereisten Ostschweizer ihre mitgebrachten Getränke vor dem Eingang zu deponieren. Glas wird also auch in der 1.Liga nicht gerne gesehen. Hier sorgt allerdings der Präsident für Zucht und Ordnung, und nicht bezahlte Sicherheitsfirmen. Da einige FC G Fans die romatische Vorstellung vom Amateurfussball nicht so leicht aufgeben wollen, droht der Vorsitzende des FC Wangen mit einem "Hosenlupf", wenn die Getränke nicht sofort in Plastikbecher umgeleert werden. Die passionierte Schwinger gibt erst Ruhe, als auch das letzte Altglas entsorgt ist.
So hart umgekämpft wie das Leergut einer Gossauer Brauerei ist in der Folge auch das Cup Spiel. Diese Partie ist die richtige Einstimmung auf die kommende Saison. Es riecht nach ländlichen 1.Liga Vereinen, es sieht aus wie 1.Liga Fussball und es werden auch Grosschancen vergeben wie bei einer 1.Liga Begegnung. Anfänglich wissen die Gossauer durchaus zu Gefallen. Vorallem in der Offensive zeigen sie einige gelungene Spielzüge. Mit fortlaufender Matchdauer wird aber ersichtlich, dass hier eine eingespielte Mannschaft gegen ein neu zusammengsetzte Truppe spielt. Wangen bei Olten erweist sich in der Folge als cleverer und erzielte mit einem sehenswerten Fernschuss das 1:0.
In der Pause wechselt der Gossauer Anhang hinter das gegenüberliegende Tor. In der Hoffnung nun einige Tore des NLB Absteigers aus nächster Nähe bejubeln zu können. Dieses Unternehmen ist allerdings so erfolgsversprechend, wie ein Schlussgang mit dem umtriebigen Wangen Präsident am Eidg. Schwinger und Älpler Fest. Erst scheiterte Silvan Eggmann mit einer hunderprozentigen Möglichkeit am hervorragenden Torwart der Gastgeber. Danach erzielen die Solothurner praktisch im Gegenzug das 2:0. Der Cupfinal im Mai 2011 ist also aufeinmal ziemlich weit weg für den FC Gossau.
Cup 1. Qualifikationsrunde
Sportplatz Chrüzmatt 190 Zuschauer
Die weitestmögliche Reise wurde dem FC Gossau bei der Cup-Auslosung in Bern zugeteilt. Wangen bei Olten hiess das zu avisierende Ziel. Dörfer mit Doppelnamen sind in der Schweiz enorm beliebt. Bremgarten bei Bern, Wangen an der Aare, Langnau im Emmental, Stein am Rhein, Langnau am Albis, um nur einige Beispiele zu nennen. Mit dem Zu-Namen möchte man sich wohl vom gleichnamigen Dorf unterscheiden. Böse Zungen behaupten auch, diese Doppelnamen seien reine PR-Massnahmen, um mit bekannten Orten, Bergen oder Flüssen verbunden zu werden.
Wangen bei Olten hätte so einen Zunamen eigentlich nicht unbedingt nötig. Schweizweit Bekanntheit erlangte die 5'000 Seelen Gemeinde vor einigen Jahren. Eine Kontroverse um den Bau eines Minaretts brachte heftige politische Diskussionen. Fussballerisch sorgten die Solothurner am Anfang des neue Jahrtausends für Aufsehen. In der NLB spielten sie u.a. im altehrwürdigen Wankdorf Stadion vor 3'500 Zuschauer gegen die Berner Young Boys.
Damals mussten für das Abenteuer in der zweithöchsten Liga Investitionen in die Infrastruktur getätigt werden. Wahrscheinlich enstammt aus jener Epoche auch die kleine, überdachte Sitzplatztribüne. Eine Skiliftkabine, die zum Kassenhäuschen umfunktioniert wurde, ist eine weitere Auffälligkeit im Sportplatz Chrützmatt. Ob der Verband damals mobile Kassenhäuschen im Profifussball vorgeschrieben hat? Im Winter ist es jedenfalls sicherlich kuschlig warm da drin.
Der Präsident des gastgebenden Vereins begrüsst die Gossauer Anhänger freundlich. Zeitgleich mahnt er die wenigen, mitgereisten Ostschweizer ihre mitgebrachten Getränke vor dem Eingang zu deponieren. Glas wird also auch in der 1.Liga nicht gerne gesehen. Hier sorgt allerdings der Präsident für Zucht und Ordnung, und nicht bezahlte Sicherheitsfirmen. Da einige FC G Fans die romatische Vorstellung vom Amateurfussball nicht so leicht aufgeben wollen, droht der Vorsitzende des FC Wangen mit einem "Hosenlupf", wenn die Getränke nicht sofort in Plastikbecher umgeleert werden. Die passionierte Schwinger gibt erst Ruhe, als auch das letzte Altglas entsorgt ist.
So hart umgekämpft wie das Leergut einer Gossauer Brauerei ist in der Folge auch das Cup Spiel. Diese Partie ist die richtige Einstimmung auf die kommende Saison. Es riecht nach ländlichen 1.Liga Vereinen, es sieht aus wie 1.Liga Fussball und es werden auch Grosschancen vergeben wie bei einer 1.Liga Begegnung. Anfänglich wissen die Gossauer durchaus zu Gefallen. Vorallem in der Offensive zeigen sie einige gelungene Spielzüge. Mit fortlaufender Matchdauer wird aber ersichtlich, dass hier eine eingespielte Mannschaft gegen ein neu zusammengsetzte Truppe spielt. Wangen bei Olten erweist sich in der Folge als cleverer und erzielte mit einem sehenswerten Fernschuss das 1:0.
In der Pause wechselt der Gossauer Anhang hinter das gegenüberliegende Tor. In der Hoffnung nun einige Tore des NLB Absteigers aus nächster Nähe bejubeln zu können. Dieses Unternehmen ist allerdings so erfolgsversprechend, wie ein Schlussgang mit dem umtriebigen Wangen Präsident am Eidg. Schwinger und Älpler Fest. Erst scheiterte Silvan Eggmann mit einer hunderprozentigen Möglichkeit am hervorragenden Torwart der Gastgeber. Danach erzielen die Solothurner praktisch im Gegenzug das 2:0. Der Cupfinal im Mai 2011 ist also aufeinmal ziemlich weit weg für den FC Gossau.
Neben Eggmann sind mit Enzo Todisco, Captain Jan Berger und Fabio Zancanaro nur vier Akteure auf dem Feld, die in der letzten Saison bereits für die Ostschweizer spielten. Davon wird insbesondere Verteidiger Zancanaro vom Pech verfolgt. Nach einem schlimmen Zusammenprall muss er mit einer schweren Gehirnerschütterung ins Oltener Kantonsspital überführt werden. Das 3:0 für das Heimteam ist danach nur noch Makulatur.
Vorbei an tuschelnden Teenager auf dunkeln Kirchenplätzen verlassen die Gossauer Supporter die ländliche Idylle. Ein türkischer Kellner serviert beim Bahnhof eine letzte Runde Bier. Angespannt nimmt er zur Kenntnis, dass Fenerbahce Istanbul von YB aus der Champions League gekegelt wird.
Kopfschüttelnd siniert einer der FC G Anhänger über Niederlagen in solchen Dörfern mit Doppelnamen. Ausgerechnet gegen Vereine wie Wangen an der Aare oder so ähnlich.
Eigentlich herrscht kein Grund zum Trübsal blasen. Wurde doch am heutigen Tag kein Gossau~fen zum Sägemehlring geleitet.
PS: Ein Dank für die Unterstützung von P.H. und R.V.
Dienstag, August 03, 2010
78 Kilometer leiden und träumen...
Ein mulmiges Gefühl beschleicht mich, als ich mit dem Auto von Landquart die kurvigen Strassen Richtung Davos fahre. 78 Kilometer, 2'830 Höhenmeter liegen vor mir. Noch nie im Leben bin ich so weit gerannt, der höchste Punkt liegt zudem auf nicht gerade läppischen 2'653 Meter über Meer. In den achtziger Jahre, als der Swiss Alpine Marathon das erste Mal stattfand, wurden die Teilnehmer noch als "Spinner" bezeichnet. Laufboom und veränderte Freizeitgestaltung haben dazu geführt, dass an diesem 31. Juli 2010 bereits 1'232 Männer und 252 Frauen den langen Weg auf sich nehmen. Eine ziemlich grosse Gruppe von Verrückten also.
Jörg Lauffreund aus Dresden, steht auf dem Shirt meines Nebenmanns. Viele deutsche Teilnehmer sind am Start des 25. Alpine Marathon. Ein weiterer Sportler aus Hamburg grüsst per Mikrofon seine Mitläufer. Die Stimmung ist fröhlich und angespannt, die Wetterverhältnisse fantastisch. Das unvermeintliche "Conquest of Paradise" wird wenigen Minuten vor dem Start angespielt, in der Luft kreist ein Helikopter und einzelne Läufer murmeln die letzten Stossgebete vor sich hin. Ich spare mir das für den späteren Verlauf des Rennens auf.
Der Startschuss ertönt, es geht los. Zuerst drehen wir eine vorgezogene "Ehrenrunde" in Davos, bevor wir in die malerische Bündner Landschaft eintauchen. Beim kleinen, wirklich kleinen, Weiler Spina werden wir nach wenigen Kilometern euphorisch begrüsst. Hätte man nicht noch die Strecke Gossau-Zürich inkl. einigen Hügeln vor sich, man würde gleich mitfeiern. Meine Gemütslage ist auf den ersten Kilometer nicht so toll. Der linke Fuss schmerzt ziemlich. Ich kann mir das nicht erklären, normalerweise bin ich Verletzungs und Beschwerdefrei. Die schöne Strecke durch die Zügenschlucht zum Bahnhof Wiesen lässt mich mein Handicap aber Vergessen. Wir überqueren das Wiesener Viadukt und erreichen bald den tiefsten Punkt der Strecke, das Dorf Filisur (1019m). Nun überholen wir die ersten Läufer, die sich bereits um 06.00 auf den Weg machten, 2 Stunden vor meiner Gruppe. Diese vermeintlich langsameren Läufer haben 14 Stunden Zeit ins Ziel zu gelangen, meine Startgruppe 12 Stunden.
Nach Filisur beginnt der erste wirkliche Anstieg, es geht dem Tal der Albula entlang Richtung Bergün (1'365m). Der stetige Anstieg auf einer abgesperrten Strasse, ist der am wenigsten spannende Teil der Strecke. Trotzdem fühle ich mich gut. Mental habe ich mir vorgenommen, immer in kleinen Schritten zu denken. Filisur-Bergün-Keschhütte-Scalettapass-Dürrboden-Davos, diese 5 Etappen hatte ich mir eingeprägt. Die Kilometer Zahlen beachte ich kaum. Ich befürchtete im Vorfeld, dass mich dies bei einer Krise zusätzlich belasten könnte. Zu den bereits erwähnten Teiletappen, warten auch immer wieder kleine Belohnungen auf mich. In Bergün, mittlerweile liegt schon fast eine Marathon Distanz hinter uns, trinke ich als "Belohnung" gierig eine Cola. Diese hatte ich mir zusammen mit meinem Rucksack hierher transportieren lassen. Der Veranstalter denkt wirklich an alles. Ich nütze den kurzen Stopp auch, um meinen Bestand an Energie Gels wieder "nachzufüllen". Ab jetzt geht es endgültig nur noch hoch. In Bergün wäre eigentlich die letzte Möglichkeit, um aufzugeben. Ansonsten müsste man ja erst wieder in die Zivilisation zurückwandern. Gemütlich in den Zug steigen, eine Dose Calanda öffen und friedlich nach Davos tuckern. Solche oder ähnliche Gedanken kommen bei einem Marathon unweigerlich, werden aber in der Regel auch schnell verdrängt.
Ich erlebe ab Kilometer 42 eine Hochphase. Die Absolvierung des Marathons motiviert mich. Die richtige Verpflegung habe ich auch ausgewählt. Die flüssige Aktiv Nahrung macht sich positiv bemerkbar. Ich kann mein Tempo hochhalten, und es bleibt sogar Zeit, einem Gossauer Läufer aufmunternd auf die Schulter zu klopfen. Nach dem schmucken Weiler Chants geht’s von befestigten Wanderwegen auf Bergpfade über. Nun ist es vorbei mit Rennen. Ich verfalle in den Wanderschritt. Jeder Teilnehmer führt nun seinen eigenen Kampf gegen das steile, holprige Terrain. Ein Läufer lässt mich passieren und fragt, wie ich mich so fühle? Ich antworte: "ja es geht so!". Er meint: "er komme aus der deutschen Hauptstadt und habe ein wenig Mühe mit der Höhenluft". Ich antworte schmunzelnd, dass mich dies bei einem Berliner nicht sonderlich überrasche.
Im Blickfeld erscheint bald die Keschhütte auf 2632 Meter über Meer. Wir sind mittlerweile auf hochalpinem Gelände. Der Weg zieht sich scheinbar endlos bis zu diesem neuralgischen Punkt der Strecke hin. Kurz vor der Keschhütte übermannt mich ein kurzer, aber heftiger Hustenanfall, wahrscheinlich der Höhenluft geschuldet. Oben trinke ich zwei Becher Bouillon, und schon geht’s weiter. "Jetzt gots nur no abe", ruft ein Bündner Läufer mit hörbar erfreuter Stimme. Ich schliesse mich ihm und seinem Kollegen an. Wir machen uns gemeinsam auf den Panoramatrail. 7km auf schmalen Bergpfaden geht’s nun dahin, der wohl gefährlichste Teil der Strecke. Ich laufe am Schluss der Gruppe. Dies hat den Vorteil, dass ich auf die Füsse meiner Vorderleute achten kann. Ein falscher Schritt, und man fällt unter Umständen einige Meter in die Tiefe. Anfänglich überwiegt die Freude, dass es wieder mal geradeaus geht und nicht die Berge hoch. Allerdings ist die vermeintliche Erleichterung ein Trugschluss. Die engen Wege erfordern eine hohe Konzentration, zudem werden die Beine immer schwerer. Kurz vor dem Scalettapass bekunde ich das erste Mal richtig Mühe. Es reicht schon, wenn man die Füsse einen Zentimeter zu wenig hochnimmt, und schon folgt der unweigerliche Sturz. Die erste Bauchlandung stecke ich fluchend, aber unverletzt weg. Aufeinmal fliegt jedoch ein TV Helikopter ziemlich nahe an unsere Gruppe heran. Ein kurzer Blick in Richtung des fliegenden Objekts reicht, und schon liege ich ein zweites Mal danieder. Dieses Mal ging die Sache weniger glimpflich aus. Meine Hand blutet und an einem Knie habe ich eine leichte Schürfung. Mit immer wiederkehrendem Blick auf meine rot gefärbte Handfläche erreiche ich den Scalettapass. Hier werde ich verarztet, auch die "unverletzten" Läufer werden an diesem Punkt vom Rennarzt kurz in Augenschein genommen. Die freundlichen Helfer bemühen sich um mein Wohl. Schnell und professionell bekomme ich ein Pflaster und sogar Getränke werden mir gereicht (Endlich wieder Cola). Mit dem Hinweis, dass die Strecke nun nicht unbedingt einfacher werde, entlassen mich die Sanitäter wieder auf die Laufstrecke. Innerhalb von 4 Kilometer legt die Läuferschar nun 600 Höhenmeter zurück. Die Müdigkeit hat nicht nur mich erfasst. Ich sehe immer wieder strauchelnde Teilnehmer.
Wir erreichen Dürrboden, von nun geht’s 14 Kilometer immer leicht bergab nach Davos. Nun ist klar, ich werden meinen ersten Ultra Marathon sicher zu Ende bringen. Die Verletzungsgefahr ist hier nur noch minim, und selbst ihm langsamen Wanderschritt würde ich das Ziel noch rechtzeitig vor Zielschluss erreichen. Ich geniesse so gut wie möglich das letzte Teilstück, und freue mich auf die Verpflegungsstationen alle 4 Kilometer. Acht Kilometer vor Schluss schaue ich auf meine Uhr, die Sieben Stunden und 10 Minuten Laufzeit anzeigt. Schade, denke ich, wird nichts mit der Endzeit unter 8 Stunden. 8 x 5 Minuten pro KM=50 Minuten? Erst kurz vor Schluss bemerke ich bei einem erneuten Blick auf die Uhr, dass ich da wohl einen Rechungsfehler gemacht habe. An diesem Beispiel sieht man, dass so ein Ultra-Marathon nicht nur enorme physische, sondern auch phsychische Anstrengung erfordert.
Kurz vor dem Ziel war also klar, ich würde auch meine erhoffte Zeit unter 8 Stunden erreichen. Beflügelt überhole ich nun noch einige Läufer, und ich fliege förmlich ins Ziel. Noch ein letzter fieser Anstieg kurz vor Davos und schon hört man den Sprecher am Ziel des Marathons. Strahlend (hier nicht ersichtlich :-))und winkend begrüsse ich die vielen Zuschauer beim Sportzentrum Davos. Während des Laufs stellte ich mir immer wieder vor, wie ich mich im Ziel schön hinlege und einfach nicht mehr Rennen müsste. So ist es dann auch, ich hole mir ein Bier, schliesse die Augen und geniesse einfach für einige Momente meinen persönliche Triumph.
Jörg Lauffreund aus Dresden, steht auf dem Shirt meines Nebenmanns. Viele deutsche Teilnehmer sind am Start des 25. Alpine Marathon. Ein weiterer Sportler aus Hamburg grüsst per Mikrofon seine Mitläufer. Die Stimmung ist fröhlich und angespannt, die Wetterverhältnisse fantastisch. Das unvermeintliche "Conquest of Paradise" wird wenigen Minuten vor dem Start angespielt, in der Luft kreist ein Helikopter und einzelne Läufer murmeln die letzten Stossgebete vor sich hin. Ich spare mir das für den späteren Verlauf des Rennens auf.
Der Startschuss ertönt, es geht los. Zuerst drehen wir eine vorgezogene "Ehrenrunde" in Davos, bevor wir in die malerische Bündner Landschaft eintauchen. Beim kleinen, wirklich kleinen, Weiler Spina werden wir nach wenigen Kilometern euphorisch begrüsst. Hätte man nicht noch die Strecke Gossau-Zürich inkl. einigen Hügeln vor sich, man würde gleich mitfeiern. Meine Gemütslage ist auf den ersten Kilometer nicht so toll. Der linke Fuss schmerzt ziemlich. Ich kann mir das nicht erklären, normalerweise bin ich Verletzungs und Beschwerdefrei. Die schöne Strecke durch die Zügenschlucht zum Bahnhof Wiesen lässt mich mein Handicap aber Vergessen. Wir überqueren das Wiesener Viadukt und erreichen bald den tiefsten Punkt der Strecke, das Dorf Filisur (1019m). Nun überholen wir die ersten Läufer, die sich bereits um 06.00 auf den Weg machten, 2 Stunden vor meiner Gruppe. Diese vermeintlich langsameren Läufer haben 14 Stunden Zeit ins Ziel zu gelangen, meine Startgruppe 12 Stunden.
Nach Filisur beginnt der erste wirkliche Anstieg, es geht dem Tal der Albula entlang Richtung Bergün (1'365m). Der stetige Anstieg auf einer abgesperrten Strasse, ist der am wenigsten spannende Teil der Strecke. Trotzdem fühle ich mich gut. Mental habe ich mir vorgenommen, immer in kleinen Schritten zu denken. Filisur-Bergün-Keschhütte-Scalettapass-Dürrboden-Davos, diese 5 Etappen hatte ich mir eingeprägt. Die Kilometer Zahlen beachte ich kaum. Ich befürchtete im Vorfeld, dass mich dies bei einer Krise zusätzlich belasten könnte. Zu den bereits erwähnten Teiletappen, warten auch immer wieder kleine Belohnungen auf mich. In Bergün, mittlerweile liegt schon fast eine Marathon Distanz hinter uns, trinke ich als "Belohnung" gierig eine Cola. Diese hatte ich mir zusammen mit meinem Rucksack hierher transportieren lassen. Der Veranstalter denkt wirklich an alles. Ich nütze den kurzen Stopp auch, um meinen Bestand an Energie Gels wieder "nachzufüllen". Ab jetzt geht es endgültig nur noch hoch. In Bergün wäre eigentlich die letzte Möglichkeit, um aufzugeben. Ansonsten müsste man ja erst wieder in die Zivilisation zurückwandern. Gemütlich in den Zug steigen, eine Dose Calanda öffen und friedlich nach Davos tuckern. Solche oder ähnliche Gedanken kommen bei einem Marathon unweigerlich, werden aber in der Regel auch schnell verdrängt.
Ich erlebe ab Kilometer 42 eine Hochphase. Die Absolvierung des Marathons motiviert mich. Die richtige Verpflegung habe ich auch ausgewählt. Die flüssige Aktiv Nahrung macht sich positiv bemerkbar. Ich kann mein Tempo hochhalten, und es bleibt sogar Zeit, einem Gossauer Läufer aufmunternd auf die Schulter zu klopfen. Nach dem schmucken Weiler Chants geht’s von befestigten Wanderwegen auf Bergpfade über. Nun ist es vorbei mit Rennen. Ich verfalle in den Wanderschritt. Jeder Teilnehmer führt nun seinen eigenen Kampf gegen das steile, holprige Terrain. Ein Läufer lässt mich passieren und fragt, wie ich mich so fühle? Ich antworte: "ja es geht so!". Er meint: "er komme aus der deutschen Hauptstadt und habe ein wenig Mühe mit der Höhenluft". Ich antworte schmunzelnd, dass mich dies bei einem Berliner nicht sonderlich überrasche.
Im Blickfeld erscheint bald die Keschhütte auf 2632 Meter über Meer. Wir sind mittlerweile auf hochalpinem Gelände. Der Weg zieht sich scheinbar endlos bis zu diesem neuralgischen Punkt der Strecke hin. Kurz vor der Keschhütte übermannt mich ein kurzer, aber heftiger Hustenanfall, wahrscheinlich der Höhenluft geschuldet. Oben trinke ich zwei Becher Bouillon, und schon geht’s weiter. "Jetzt gots nur no abe", ruft ein Bündner Läufer mit hörbar erfreuter Stimme. Ich schliesse mich ihm und seinem Kollegen an. Wir machen uns gemeinsam auf den Panoramatrail. 7km auf schmalen Bergpfaden geht’s nun dahin, der wohl gefährlichste Teil der Strecke. Ich laufe am Schluss der Gruppe. Dies hat den Vorteil, dass ich auf die Füsse meiner Vorderleute achten kann. Ein falscher Schritt, und man fällt unter Umständen einige Meter in die Tiefe. Anfänglich überwiegt die Freude, dass es wieder mal geradeaus geht und nicht die Berge hoch. Allerdings ist die vermeintliche Erleichterung ein Trugschluss. Die engen Wege erfordern eine hohe Konzentration, zudem werden die Beine immer schwerer. Kurz vor dem Scalettapass bekunde ich das erste Mal richtig Mühe. Es reicht schon, wenn man die Füsse einen Zentimeter zu wenig hochnimmt, und schon folgt der unweigerliche Sturz. Die erste Bauchlandung stecke ich fluchend, aber unverletzt weg. Aufeinmal fliegt jedoch ein TV Helikopter ziemlich nahe an unsere Gruppe heran. Ein kurzer Blick in Richtung des fliegenden Objekts reicht, und schon liege ich ein zweites Mal danieder. Dieses Mal ging die Sache weniger glimpflich aus. Meine Hand blutet und an einem Knie habe ich eine leichte Schürfung. Mit immer wiederkehrendem Blick auf meine rot gefärbte Handfläche erreiche ich den Scalettapass. Hier werde ich verarztet, auch die "unverletzten" Läufer werden an diesem Punkt vom Rennarzt kurz in Augenschein genommen. Die freundlichen Helfer bemühen sich um mein Wohl. Schnell und professionell bekomme ich ein Pflaster und sogar Getränke werden mir gereicht (Endlich wieder Cola). Mit dem Hinweis, dass die Strecke nun nicht unbedingt einfacher werde, entlassen mich die Sanitäter wieder auf die Laufstrecke. Innerhalb von 4 Kilometer legt die Läuferschar nun 600 Höhenmeter zurück. Die Müdigkeit hat nicht nur mich erfasst. Ich sehe immer wieder strauchelnde Teilnehmer.
Wir erreichen Dürrboden, von nun geht’s 14 Kilometer immer leicht bergab nach Davos. Nun ist klar, ich werden meinen ersten Ultra Marathon sicher zu Ende bringen. Die Verletzungsgefahr ist hier nur noch minim, und selbst ihm langsamen Wanderschritt würde ich das Ziel noch rechtzeitig vor Zielschluss erreichen. Ich geniesse so gut wie möglich das letzte Teilstück, und freue mich auf die Verpflegungsstationen alle 4 Kilometer. Acht Kilometer vor Schluss schaue ich auf meine Uhr, die Sieben Stunden und 10 Minuten Laufzeit anzeigt. Schade, denke ich, wird nichts mit der Endzeit unter 8 Stunden. 8 x 5 Minuten pro KM=50 Minuten? Erst kurz vor Schluss bemerke ich bei einem erneuten Blick auf die Uhr, dass ich da wohl einen Rechungsfehler gemacht habe. An diesem Beispiel sieht man, dass so ein Ultra-Marathon nicht nur enorme physische, sondern auch phsychische Anstrengung erfordert.
Kurz vor dem Ziel war also klar, ich würde auch meine erhoffte Zeit unter 8 Stunden erreichen. Beflügelt überhole ich nun noch einige Läufer, und ich fliege förmlich ins Ziel. Noch ein letzter fieser Anstieg kurz vor Davos und schon hört man den Sprecher am Ziel des Marathons. Strahlend (hier nicht ersichtlich :-))und winkend begrüsse ich die vielen Zuschauer beim Sportzentrum Davos. Während des Laufs stellte ich mir immer wieder vor, wie ich mich im Ziel schön hinlege und einfach nicht mehr Rennen müsste. So ist es dann auch, ich hole mir ein Bier, schliesse die Augen und geniesse einfach für einige Momente meinen persönliche Triumph.
Als ich vor 8 Jahren mit dem Laufsport begann, hätte ich nicht im Entferntesten daran geglaubt irgendwann den grössten Berg Ultra Marathon der Welt zurück legen zu können. Dieser Lauf gehörte zu den faszinierensten Erlebnissen meiner sportlichen Laufbahn. Ein Läuferkollege aus Gossau, der den K-78 schon 8x bestritten hat, meinte nach dem Marathon. Heute war es der schönste Swiss Alpine Marathon aller Zeiten, die Verhältnisse waren perfekt. Diesen Eindruck teilten auch die Veranstalter. Sie sprachen davon, dass der 25. SAM nicht zu toppen wäre.
Eine tiefe, innere Zufriedenheit erfasst mich auf der Heimfahrt von Davos. Mit dem Laufen anzufangen, war eine der besten Entscheidungen in meinen Leben.
PS: ein grosser Dank den Veranstaltern für die perfekte Organisation.
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