Montag, September 27, 2010

FC Gossau : FC Winterthur U-21 1:1

1.Liga
Sportplatz Buechenwald
250 Zuschauer
(herbstlich kühles Wetter, 4 aktive Gossau Supporter, 1 Winti-Fan ersichtlich)

"Jetzt gehen wir eben ins Internet, oder in den Thurgau einkaufen." Der Präsident des kantonalen Gewerbeverband reagierte ein wenig verschnupft auf die erneute Wahlschlappe. Bereits zum dritten Mal wurden längere Ladenöffnungszeiten an der Urne bachab geschickt. FC Gossau Anhänger können da nur müde Lächeln. Was sind schon drei Niederlagen in Folge? Ihr favorisierter Fussballverein ist nun schon seit einem Jahr sieglos auf heimischen Terrain. Eine noch nie dagewesene Negativserie in der 104-jährigen Vereinsgeschichte der Fürstenländer. Verkaufsoffene Sonntage gibt es öfter in der Ostschweiz, als erfolgreiche Heimspiele der Blau-Weissen. Der Wirtschaftsvertreter klagt also auf hohem Niveau.

In der 1.Halbzeit hatte die Abwehr des Gastgeber den Laden wieder einmal sperrangelweit offen. Aluminiumtreffer in gleicher Anzahl, wie saudämmliche Fragen an der Miss-Schweiz Wahl vom Vorabend. Nebst einem fast schon unverschämten Glück war es dem äusserst starken Torwart Adrian Zürcher zu verdanken, dass die Gossauer nicht mit einem Debakel zur Kabinenpredigt geschickt wurden. Die Nachwus Mannschaft des FC Winterthur kombinierte sich in prächtiger Manier durch die gegnerischen Abwehrreihen. Das Heimteam muss sich vorgekommen sein, wie nach 45 Minuten auf einem Münchner Weissbierkarussell. Dem einen oder anderen Zuschauer wurde es ebenfalls beinahe schwindlig beim Anblick dieses jugendlichen Sturmlauf. Den Durchblick hatte auch der Schiedsrichter zeitweise verloren. Einen zurückgenommen Elfmeterpfiff kann man dem Unparteiischen noch hoch anrechnen. Für Heiterkeit im Publikum sorgte eine andere Szene. "Das war keine Absicht", meinte der Referee zum FC Gossau Goalie, als dieser sich schmerzverzerrt am Boden wand. Zuvor hatte ein FC Winterthur Akteur sein scharfes Geschoss in Richtung Kopf des Schlussmanns abgegeben. Dies nachdem die Situation eigentlich schon abgepfiffen war. Ein äusserst fairer Schachzug des Spielleiters sich anstelle des Gäste-Spieler zu entschuldigen. Passend zur miserablen 1.Halbzeit vergab Silvan Eggmann per Elfmeter dann auch noch die einzige Gossauer Torchance.

Man durfe kaum seinen Augen trauen, als hätte man aus Versehen Zahnpasta ins Linsenmittel getan. Die Anzeigetafel zeigte zur Spielhälfte nur eine 1:0 Führung für die haushoch überlegene zweite Mannschaft aus Winterthur. Ein anderes Bild bot der zweite Abschnitt dieser Partie. Enzo Todisco wirbelte nun als zweite Sturmspitze im Gäste-Strafraum. Die Hereinnahmen von Gimenez und Güntensperger brachten deutlich Schwung in das Gossauer Angriffspiel. Nun klebete aber dem FC G das nicht ganz unbekannte Pech an den Füssen. Abschlussversuche so frustrierend, wie mit der Herzensdame Nachts vor einem ausgebuchten Hotel zu stehen.

In der 89.Minute schlug dann aber Fabio Zancanaro zu. Der Abwerrecke erzielte den vielumjubelten Ausgleichstreffer für die Blau-Weissen. Katerstimmung bei den Gästen, wie nach Oktoberfest und Fasnacht nacheinander. Die ambitionierte Elf von Trainer Dario Zuffi musste kurz vor Schluss den Ausgleichtreffer hinnehmen, obwohl sie zuvor bei mehreren Kontern den Sieg hätten klar machen müssen.

Richtig Freude kam beim spärlich aufmarschierten Heim-Publikum trotz Punktgewinn nicht auf. Die sieglos-Serie geht scheinbar endlos weiter. Das nächste Heimspiel kommt allerdings bestimmt und leider wohl auch eine vierte Abstimmung über längere Ladenöffnungzeiten.

3 Kommentare:

Dänu hat gesagt…

ganz grosses Kino, ganz gross, wirklich :-)))

gossau-fen hat gesagt…

Danke :-)

Dani hat gesagt…

Ich finde, diese ständig zweideutigen "Durchdieblume"-Anspielungen eine Frechheit! Das musste jetzt einfach mal gesagt werden :-)
Grosser Bericht, echt klasse!