Donnerstag, Oktober 01, 2009

Daten, Fakten, Themen (knallhart und mit einem Augenzwinkern)

Cup Heimrecht Abtausch etc.

Es ist eine Unsitte was zur Zeit im Schweizer Cup abgeht. Da werden munter die Heimrechte abgetauscht. Locarno spielt lieber in Zürich als im schönen Tessin. Der FC Wil veranstaltet sein "Heimspiel" beim FC St.Gallen, zwei Vereine machen hier gemeinsame Sache, die nicht gerade dafür bekannt sind, dass sie sich zum Valentinstag Blumen schicken.
Schon in der letzten Saison wurde das Heimrecht beim Spiel Gossau:YB abgetauscht, damals allerdings weil im Fürstenland Schneeverhältnisse herrschten wie in einer Züricher Disco Nachts um Drei.
Als Gründe für den neuerlichen Abtausch werden hohe Kosten für den Sicherheitsaufwand, oder auch zu tiefe Zuschauer Kapazitäten im heimischen Stadion aufgeführt. Fadenscheinige Entschuldigungen wie ich finde, gerade Locarno hätte gegen den national schwächelnden FC Z durchaus Chancen für ein Weitekommen gehabt. Mit einem leichten Gegner in der nächsten Runde, wäre man schnell sehr weit gekommen. Nebst dem sportlichen Ruhm hätten die Tessiner sicherlich auch den einen oder anderen Franken verdienen können. Bei Wil:St.Gallen verstehe ich es ebenso wenig, es ist ja nicht der Halbfinal, es geht lediglich um die Achtelfinal Qualifikation im Cup. Der Zuschaueraufmarsch wird nicht übermässig gross sein, aber natürlich hat man in St.Gallen ein perfekt organisiertes und teures Sicherheitskonzept…ob da der wahre Grund für den Abtausch liegt??? Lustig auch, dass noch vor wenigen Monaten ein Spiel FC Wil:FC St.Gallen im Bergholz kein Problem war, obwohl da die Brisanz sicher nicht viel geringer war.

Streitbare Fussball Manager wie z.B. Uli Hoeness fordern die Abschaffung der Fussball Länderspiele gegen kleine Nationen, als nächstes wird sicherlich jemand das selbe für die Cuppartien zwischen den "Kleinen" und den "Grossen" fordern. Wie attraktiv, das Lieblingskind von allen Fussballmächtigen ist hat man gerade in dieser Woche wieder gesehen. Der kriselnde FC Zürich siegt in der Champions League gegen eine unmotivierte Mailänder Mannschaft vor einem fast leeren San Siro Stadion. Ein Spiel gegen den Schweizer Meister interessiert in Italien kaum jemanden, da hätte eine Ligapartie gegen Catania deutlich mehr Zuschauer angelockt.

Der Fussball lebt von Sensationssiegen der Dorfteams vor eigenem Publikum gegen etablierte Profimannschaften, oder von einem 0:0 zwischen Andorra und England nach 45 Minuten. Es braucht keinen Champions League Spiele zwischen Unirea Urziceni und dem VFB Stuttgart. Wo sind da die Emotionen, wo die Spannung?
Solche Partien sind kein Ersatz für regionale Cup Derby's auf einem Fussballacker vor 2'000 Zuschauern, oder einem brisanten Ligaspiel.

Die Schweiz


Die Schweiz verhält sich aussenpolitisch in etwas so geschickt, wie ein stockbesoffener Typ an einer Single Party kurz vor dem letzten Tanz. Was ist eigentlich los mit unserem Land? Böse Stimmen behaupten, die Anzahl der Flops von Bundesrat Merz übertreffe bald den Bestand an Kühen in seinem Heimatkanton. Die Widmer-Schlumpf lässt den Roman Polanski festnehmen, als ob er das erste Mal in seinem Leben Schweizer Boden unter den Füssen hätte. In der ausländischen Beliebtheitsskala, befindet sich die Schweiz mittlerweile irgendwo zwischen der Schweinegrippe und dem Geruch von mobilen Toiletten.

Murat Ural

Strbac, Boumelaha, Dimita, Öczakmak, Misura, Graf, Eggmann, Todisco, Rebronja, Coutinho. Das die lange Liste von "Stürmern", die sich seit Juli 2008 beim FC Gossau ausprobierten, manchmal waren sie vor dem Tor so ratlos wie Lucien Favre in seinen letzten Wochen bei Hertha Berlin.
Einige scheiterten kläglich, andere wiederum versuchten wenigstens ihr Bestes, ein paar davon sind erst neu beim FC Gossau und müssen ihre Torgefährlichkeit noch beweisen. Nun kommt ein klingender Name zu den Ostschweizern, wohl der bekannteste Spieler seit dem NLB Austieg vor zwei Jahren. Murat Ural galt lange als eines der grössten Sturmtalente in der Schweiz. Letztes Jahr scheiterte er allerdings erst an Pierre Littbarski und nachher auch noch bei Servette Genf. Man darf gespannt sein, ob er seine wohl letzte Chance im Schweizer Profifussball nutzen kann. Das Potential dazu hat er unbestritten.

3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Bezüglich des Tausches des Heimrechts der Cuppartie FC Wil – FC St.Gallen gingen mir genau die gleichen Gedanken durch den Kopf. „Wie kann man das Heimrecht in diesem Falle nur freiwillig tauschen?!“ dachte ich mir. Doch wenn man die Berichterstattung zu dieser Affäre im St.Galler Tagblatt verfolgt, wird einem schnell klar, woher der Wind weht bzw. weshalb die Wiler Verantwortlichen zu diesem Händel ja gesagt haben. In naher Zukunft nämlich soll das Wiler Stimmvolk über eine Renvovation oder einen Neubau (ich weiss nicht genau was) des Stadion Bergholz abstimmen. So verbirgt sich in den Äusserungen der Wiler Verantwortlichen ständig die Message: „Wir würden solche Cupspiele ja schon gerne bei uns durchführen... aber dafür brauchen wir diese Renovation/diesen Neubau...“ Somit lässt sich zu diesem Stadiontausch nur sagen: Nix Gründe wie Sicherheitsdispositiv oder "mehr Leute können den Match besuchen" etc. Es ist bloss reines politisches Kalkül.

N.e.t.W.i.e.g.W!:-)

c.g.

gossau-fen hat gesagt…

macht absolut sinn was du schreibst. jetzt verstehe ich auch viele fussballfans die skandieren "politik raus aus dem stadion", das hat nichts mit Rechts oder Links zu tun, nichts mit Nazis oder Antifa, die meinen nur das soche Dinge, wie du gerade beschrieben hast nicht zum fussball gehören :-)))

gossau-fen hat gesagt…

und weiter geht die muntere Abtauscherei! Serrieres:Xamax findet auf der Maladiere statt. Am besten regelt man das im nächsten jahr von Anfang an anders. Die Vereine aus der obersten Liga haben dann automatisch Heimrecht und man kann sich allfällige Unanehmlichkeiten (Busfahrt in die Provinz, Peinliches Weiterkommen im Elfemeterschiessen, Autogramme an Kinder noch auf dem Platz, störende betrunkene Fans direkt neben der Auswechselbank) ersparen.