Sonntag, April 26, 2009

FC St.Gallen : FC Gossau 4--1


NLB
NSSG
14'014 Zuschauer
Tatsächlich, den Zeitungsbericht über die Herisauerstrasse in Winkeln, konnte man nur bestätigen. Es war wirklich auch an diesem "Derby-Tag" nicht viel los in den Beizen an der Strasse zum neuen St.Galler Stadion. Selbst die Exekutive, ansonsten für ein Grossaufgebot immer gerne zu haben, hielt sich an diesem sonnigen Samstag merklich zurück. Viel Polizei wäre auch Unsinn gewesen, bezieht sich die Rivalität der beiden Vereine, höchstens auf den besseren Platz beim Anstehen für ein Bier. Das die Grün-Weissen nun schon zehn Monate in der NLB spielen, mutet immer noch sehr merkwürdig an. Der FC St.Gallen ist irgendwie fehl am Platz, wie Paris Hilton in einer Dorfdisco. NLB, das sind nicht über 14'000 Zuschauer an einem Spiel, da gibt’s keine Plastikkarten zum Getränkekauf, da wechselt kein Mäzen die Beleuchtung in seiner Loge. NLB, das sind alte Stadien, das sind Pensionierte die in Ruhe Getränke abzapfen. NLB Spiele sind meistens eher langweilig, und es gibt schon gar kein Stadion TV auf riesigen Leinwänden.

Trotzdem war es für den FC Gossau sicherlich ein spezielles Spiel, dieser Derby Auswärts Match. Noch nie zuvor spielten die Fürstenländer, in ihrer wechselvollen Geschichte, vor so vielen Zuschauern. Im Gästesektor fanden sich wie im vornhinein angenommen ca. 100 Gossauer Anhänger ein. Die Stimmung war eher realistisch als optimistisch. Punkte, das war den Meisten bewusst, könnten wohl nur bei einem Total Ausfall des St.Galler Kreativ Zentrum eingefahren werden. Die Unterstützung für unsere Mannschaft war an diesem Tag natürlich auch um einiges schwerer zu bewerkstelligen, als an einem Auswärtsspiel in La Chaux de Fonds vor 251 Zuschauern. Mit dem Spruchband "Klein aber Fein" vor dem Gästesektor, und dem "Das isch Gossau" Transparent oberhalb der Kurve, wollten wir einerseits auf unsere krasse Unterlegenheit hindeuten (in allen Belangen), andererseits auch aufzeigen, dass der FC Gossau trotzdem viel aus seinen Möglichkeiten macht (ebenfalls in allen Belangen).
Der Schock dürfte dem Liga Primus deshalb anfänglich tief in den Knochen gesteckt haben, als der kleine FC G plötzlich nach 11. Minuten in Führung lag. Hatten die einen im Gästeblock wohl schon Pläne sich das Zwischenergebnis auf den Rücken tätowieren zu lassen, war bei anderen eher die Angst vor einem Grün-Weissen Sturmlauf vorhanden. Leider konnten sich die einen den "Körperverzierer" sparen, und die Befürchtungen der Anderen wurden dafür wahr. St.Gallen spielte nun überlegen, allerdings nicht so absolut dominant, wie es danach im Matchbericht des St.Galler Tagblatt niedergeschrieben wurde. Gossau besass durchaus die eine oder andere Möglichkeit, u.a. kam es auch zu einer strittigen Situation im Strafraum, in der wahrscheinlich auch der eine oder andere Schiedsrichter auf Elfmeter entschieden hätte. Natürlich war der Sieg der Espen aber denoch nie gefährdet. So konnte sich der Stadionsprecher jederzeit getrost auf seine Spenden-Aufforderungen konzentrieren.

Zum Schluss der Partie war dann die Entäuschung auch nicht allzu gross. Die Mannschaft konnte nicht mehr, wir Gossau Fans waren so Wenige wie angenommen, und die St.Galler Euphorie geht weiter. Der Durchmarsch des Grün-Weissen Bulldozer durch die zweithöchste Liga wird weitergehen. Am Schluss wird der Aufstieg stehen. Dies ist gut so, denn der Verein gehört nicht in die NLB. Nicht ihre Arena Card, nicht ihr Stadion und schon gar nicht ihre vielen Fans.

WIR STEIGEN NIEMALS AB

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