NLB
Stadion Lachen
2'800 Zuschauer
Fussball am Montag Abend, dazu noch Auswärts, und auch noch im Berner Oberland. Was auf den ersten Blick erschreckend ist, löste bei uns Begeisterung uns.
Wie kann die Woche schöner beginnen, als mit ein paar Freunden mit dem Zug durch die Schweiz zu reisen, dazu in Bern auf weitere sehr symphatische und legendäre Zeitgenossen zu treffen, und dann die Mannschaft zu unterstützen. Dazu kommen noch die eifersüchtigen Blicke der anderen, vom Arbeitsalltag gestressten Zugreisenden auf unsere fröhliche Runde.
In Thun hatten sie jedoch nicht mit einer zahlenmässig, grossen Gästeschar gerechnet. Deshalb machte man den Auswärtssektor schon mal gar nicht auf. Dafür sperrten sie mit einem Plastikband, einen kleinen Raum innerhalb des Thuner Familien Sektor für uns ab. Diese Aktion stiess bei uns aber auf wenig Gegenliebe. Erstens fingen schon nach wenigen Minuten die Diskussionen mit heimischen Zuschauern wegen unserer Fahnen an, und zweitens die Sicht, von dem uns zugewiesenen „Sektörchen“ im Stadion, war gelinde gesagt äusserst beschissen. Dank dem Engagment von Felix Widmer (nochmals ein Dank), und dem dann doch spontanen Entgegenkommen der Thuner Verantwortlichen, durften wir aber vor Spielbeginn doch noch in den Gästesektor wechseln. Sogar für Getränkenachschub wurde gesorgt. Der Umsatz dürfte die Leute derart begeistert haben, dass fortan ein Angestellter öfters bei uns vorbeischaute, und sein Sortiment in der Folge auch erweiterte.
Um 20.10 startete dann dieses Star TV Live Spiel der „Dosenbach Challenge League“, oder wie man vor ein paar Jahren wohl noch gesagt hätte, eine stinknormales NLB Partie zwischen einem Aufstiegsaspiranten und einem Abstiegskandidaten. Klar könnte ich jetzt schreiben, wie unfassbar es doch ist, dass der ehemalige Champions League Teilnehmer Thun nun auf den FC Gossau trifft, der vor etwas mehr als zwei Jahren noch in der 2.Liga Interregional am Werk war. Doch dieser Vergleich wurde in den Medien schon genug breit getreten, und nach wenigen Minuten war das Ganze wie man so schön sagt, sowieso schon reine Makulatur. In der zwölften Minute hiess es nämlich bereits 1:0 für den Heimclub, und jetzt mussten die Gossauer etwas machen, was ihnen nicht wirklich liegt, nämlich unbedingt ein Tor schiessen. Trainer Vlado Nogic war wohl der Meinung, dass der beste Weg dazu, die Herausnahme von Marcel Zaugg sei. Dies passte Zaugg aber gar nicht, wie man am Folgetag im St.Galler Tagblat nachlesen konnte, kam es gar zu einer Konfrontation mit Nogic. Eine gefährliche Entwicklung die sich da abzeichnet. Die Erfolge der letzten Jahren, konnten vor allem durch den unglaublichen Zusammenhalt innerhalb der Mannschaft bewerkstelligt werden. Ich kenne die Gründe für die sichtlich schlechte Stimmung nicht, doch ist anzunehmen, dass die Mannschaft die vielen Abgänge von Leistungsträgern und Gossauer Spielerpersönlichkeiten nicht ganz verkraftet hat. Die beruflich bedingten Rücktritte oder Vereinswechsel, von routinierten Spielern wie Christoph Bättig oder auch Christian Böhi, scheinen im Mannschaftsgefüge ebenfalls ihre Spuren hinterlassen zu haben. Dazu weiss ich nicht, ob die ständigen Herein-und Herausnahmen, die Spieler nicht zusätzlich verunsichert. „Ufwache“ stand auf unserem Transparent, dass wir zu Beginn des Spiels zeigten, und nach dem Spiel im Berner Oberland gilt das mehr den je. Die Thuner schossen nämlich kurz nach der Pause das vorentscheidene 2:0, zwar gelang den Gossauern durch das Tor des starken Thomas Knöpfel noch der Anschlusstreffer, doch zu mehr reichte es nicht, also wieder eine Niederlage.
So verliessen wir ziemlich entäuscht das Berner Oberland. Am Bahnhof Zürich trafen wir noch auf Leidesgenossen, nämlich befreundete Luzern Fans aus dem Appenzellerland. Der FC Luzern zeigt sich im Moment, in etwa ähnlich erfolgreich wie der FC Gossau. Sie verloren ihrerseits ihr Heimspiel gegen den FC Zürich mit 0:3. Die Leuchtenstädter werden nächste Saison wohl in der NLB spielen, aber wenn es so weiter läuft nicht mehr gegen den FC Gossau.
Besinnt euch wieder auf eure Tugenden! Wir glauben an euch!
Bei allem Trübsal, hier zur Auflockerung noch eine neue Rubrik auf gossau-gedanke.ch
Learning “Low Budget” Lektion 1:
Dieses Mal wie kommt man möglichst günstig nach Thun.
1) Sechserpack Stadbühler Bier (Aktion im Landi CHF 3.50)
2) Brot und Fleischkäse vom Migros
3) Aktions Tageskarte ebenfalls vom Migros (CHF 27.--)
4) Gratis Ticket vom FC Gossau (Danke C.T)
5) 2 Stadionbiere à CHF 5.00
PS:wieder mal ein Dank an die unglaubliche Unterstützung aus der Hauptstadt.
2 Kommentare:
Liebe Fans, die ihr in Thun wart
Es war eine wahre Freude, euch während diesen 90 Minuten auf star tv zuzuschauen und zuzuhören. Ein optisch und akkustisch hammermässiger Support. So habt ihr euch auch die 3,4 Mal redlich verdient, als ihr für ein paar Minuten in der Totalen im Bild wart. Doch leider war euere Anwesenheit das einzig erfreuliche an diesem Abend aus Fernsehzuschauersicht. Was hat man sich am TV während diesen 90min abgequält!! Ok, während einigen Minuten, beim Stand von 2:1, wars natürlich spannend. Und als dann Knöpfel plötzlich vor dem Strafraum steht, abdrückt, der Ball auf die hohe, linke Ecke zufliegt, da .... Wie es nach dieser vertanen Chance weiterging, darüber wissen wir ja leider Bescheid. Doch nochmals zurück zum Spiel. Obwohl es 5 Tore gab, was eigentlich für ein Fussballspiel recht viel war, war es insgesamt magere Kost. Vor allem das Gossauer Mittelfeld und der Gossauer Sturm machten den Eindruck, als ob hier eine 2.Liga Mannschaft in einem Cupmatch gegen einen Oberklassigen am Werk ist. Und angesicht dieses Rumgekickes und den wenigen spannenden Torchancen wurde einem auch wieder einmal bewusst, weshalb die Dosenbierbach Challenge League auch heuer und in naher Zukunft mit so tiefen Zuschauerzahlen zu kämpfen hat/haben wird. Wie im Blog geschrieben wurde, die Gossauer müssen jetzt aufwachen. Hoffen wir, sie tuen es. Punkto Einsatz, Leidenschaft, Zusammenhalt und Freundschaft sollten sie vielleicht mal schauen, wie es ihre treuen Fans machen.
c.g.
Hehe, das ist im Kanton Bern üblich, dass man die Gästefans mit etwas Absperrband in den Familysektor stellt. Nicht gewusst? Hättest besser vorgängig einen Belgier gefragt ;-))
Liebe Grüsse aus der Bundeshauptstadt ins sympathische Gossau und viel Erfolg für den Ligaerhalt.
Engström
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