Sporplatz Lengg (Zürich)
400 Zuschauer
Schweizer Cup
1/16 Final
Vor einigen Tagen nahmen wir noch den Aufstieg zur Athener Festung Akropolis auf uns. Diese Wanderung verlangte von einem eher lauffaulen Exponenten der Gossauer Fangruppe bereits einen sportlichen Exploit ab. Er hätte sich wohl nicht erträumen lassen, dass er in der selben Woche, nach der Erklimmung des höchsten Punkt der griechischen Hauptstadt, einen noch anstrengenderen Aufstieg vor sich haben würde.
Vom Bahnhof Tiefenbrunnen führt eine sehr steile Strasse hinauf zum Sportplatz Lengg. Gegen diesen Anstieg nützten bei einigen Personen auch die "Elektrolytgetränke" nichts, die man Mittags an der Olma noch zu sich genommen hatte. Da pfiff der eine oder andere definitiv aus dem letzten Loch. Oben angekommen, waren wir dann doch ein wenig überrascht, von den nicht ganz unbescheidenen Eintrittspreisen von 20 Franken. Wobei man für die Verantwortlichen des FC Seefeld durchaus Verständnis aufbringen muss. In der Bankenhauptstadt Zürich zählt im Moment halt jeder Franken im Portemonnaie. Allerdings war beim 2.Ligisten nicht nur wegen der zusätzlichen Einnahme gute Laune angesagt. Im Vorfeld konnten die Seefelder, nach der gewonnen Cup Partie gegen den FC Winterthur, durchaus mit Optimismus auf das Spiel gegen den FC Gossau schauen. Ein Blick in das VIP Zelt unterstrich diese Einschätzung, der Champagner war jedenfalls schon mal Kalt gestellt. Herrliches Wetter, der extrem kleine Platz (einige nahmen das Wort "Schulwiese" in den Mund), und die 400 Zuschauer garantierten jedenfalls einen spannenden Cup Nachmittag.
Da auf der Lengg keine Banden vorhanden sind, wurde der Platz mit Klebebändern der Stadt Zürich eingezäunt. "Sicherheit und Sauberkeit" stand da drauf, und auf Sicherheit waren beide Mannschaften in den ersten 45 Minuten ebenfalls bedacht. Da Spiel zog sich ziemlich ereignislos dahin, und ein wirklicher Klassenunterschied war nicht zu erkennen. Vor etwa eineinhalb Jahren spielte der FC Gossau in der Meisterschaft gegen den FC Seefeld. Bei diesem Aufeinandertreffen sah es zur Pause für die Fürstenländer ebenfalls suboptimal aus. Damals hielt Trainer Vlado Nogic eine Kabinenpredigt, die einem beim Halbzeit WC Gang fast den Urin gefrieren liess. Die Wände erzitterten. Ob es auch dieses Mal eine ähnliche Ansprache gab weiss ich nicht. Jedenfalls kam der FC Gossau nun besser in Fahrt, und durch den quirligen Neuzugang Fabio Digenti zum Führungstreffer. Leider war es aber nichts mit dem ungefährdeten Sieg. Die Seefelder kamen nur wenig später, durch einen Spieler mit dem unvergleichlichen Namen Mike Schnekenburger, zum 1:1 Ausgleich. Tosender Applaus und geschockte Gesichter auf der kleinen Zuschauerrampe. Doch Fabio Klingler hatte ein Einsehen, und erlöste den Gossauer Anhang in der 80. Minute mit dem 2:1. Nun durfte noch ein wenig Gezittert werden, bis Misura kurz vor Schluss mit dem 3:1 für die endgültige Entscheidung gegen die kampfstarken Zürcher sorgte.
Nicht euphorisch, aber durchaus erleichtert verliessen wir die Sportanlage Lengg. Der eine oder andere, war zusätzlich begeistert, dass nun eine Wanderung zum Zürisee hinunter folgte, und kein Marsch den Berg hoch.
Nun darf man gespannt auf die Auslosung des Achtelfinal warten, wenn sich der Trend der ersten beiden Runden fortsetzt (Thalwil und Seefeld) dürfte es nun wohl gegen GC oder den FC Zürich gehen.
1 Kommentar:
Mein Vater war in der Halbzeit in der Nähe der Mannschaftskabine und er hat gemeint, dass es auch dieses Mal ziemlich abging in der Gossauer Kabine ;-)
Fabio
Kommentar veröffentlichen