Mittwoch, Januar 28, 2009

Lukas reist...(Teil 3)


gerade noch in Brasilien, nun schon unterwegs nach Paraguay. Hier also Lukas mit dem nächsten Teil seines Reiseberichts.
Gästeblog:

Südamerika Tour Oktober 2008-Paraguay

In letzter Minute (alle die schon mit mir unterwegs waren werden jetzt denken „wie immer“ :-)) erreichte ich den Busbahnhof und den Bus, der für die nächsten 22 Stunden meine Heimat sein soll. Nach dem Abreisestress und den vier anstrengenden und erlebnisreichen Tagen in Rio war ich froh mal einfach etwas Zeit für mich zu haben, aus dem Fenster zu schauen, die wunderbare Landschaft vorbeiziehen zu lassen, die ganzen Eindrücke zu verarbeiten, etwas schlafen, gemütlich lesen und Musik zu hören. So verging die Zeit wie im Flug und nach angenehmer Nacht, im sehr bequemen Bus, kam ich frühmorgens in Foz Iguazu an. Ich checkte bei einem der vielen Hostels ein und machte mich nach einem reichhaltigen Frühstück per Bus auf zu den grössten Wasserfällen der Welt. Die Iguazu Wasserfälle bilden die Grenze zwischen Brasilien und Argentinien und sind von beiden Seiten zu besichtigen. Insgesamt 3 Städte umgeben das Naturspektakel, wovon in jedem umliegenden Land eine beheimatet ist, das erklärt auch die verschiedenen Schreibarten für den Namen der Wasserfälle, da jedes Land eine andere Schreibweise pflegt. Das 3. Land ist übrigens Paraguay, dessen Grenze gleich in der Nähe ist und das, wohl mangels anderer Sehenswürdigkeiten, die Wasserfälle als grösste Touristenattraktion ihres Landes beschreibt. Obwohl der Fluss erst einige Kilometer später durch Paraguay führt. Rund um die Wasserfälle ist ein grosser Naturpark, von dessen Eingang dann Busse zu den Wasserfällen fahren. Mit dem 32 jährigen Zürcher Urs, SPler und FCZ-Fan, den ich im Bus kennengelernt habe, lief ich dann den kurzen Rest zu den Wasserfällen, in denen übrigens „Beisser“ in einem Bond-Film runterfiel, und schaute mir die ganzen Wassermassen an. Schon gigantisch, zuerst sieht man von Weitem die ganze Wasserwand, dann geht man näher und plötzlich steht man mittendrin. Bei der Rückfahrt zum Parkeingang stiegen wir unterwegs aus und wollten noch ein wenig den Wald besichtigen, dies wurde uns leider verwehrt, sodass wir nur dem Strassenverlauf folgen konnten. Nach einer nicht so überzeugenden Pizza verabschiedeten wir uns, da er in der paraguayischen Stadt Ciudad del Este schlief.
Da die Kleinstadt nicht viel zu bieten hat verbrachte ich den Abend mit drei Schweden im Hostel. Am darauffolgenden Morgen machte ich mich per Bus auf nach Ciudad del Este von wo der Bus nach Asuncion fuhr. Da der Bus in Foz Iguazu lange auf sich warten liess und am Zoll unglaublich lange im Stau stand, stieg ich aus und fuhr mit einem Mototaxi über die Grenze zum Busbahnhof. Durch diese zeitsparende Massnahme und dank dem Fahrstil meines Fahrers schaffte ich es in letzter Minute noch auf den Bus, für den mir Urs freundlicherweise schon Tickets gekauft hatte. Ziemlich erschöpft von den ca. 1898 Herzstillständen, die ich hinten auf dem Motorfahrrad hatte, liess ich mich in den Sessel fallen und verbrachte die 5 Stunden nach Asuncion mit Schlafen, Lesen und mit interessanten Diskussionen. Anlässlich des Länderspiels von heute Abend ordnete der Präsident kurzfristig einen halben Feiertag an, auch ansonsten spürte man überall die Euphorie die momentan um Paraguays Nationalmannschaft herrscht. Grund dafür ist die klare Tabellenführung in der Qualifikationsgruppe für die WM 2010 in Südafrika, Paraguay steht 5 Punkte vor Argentinien und Brasilien, den grossen Nachbaren. Heute sollte ein weiterer grosser Schritt zur Qualifikation getan werden, daran zweifelte auch niemand, gastierte doch das letztplatzierte Peru.
In Asuncion, der Hauptstadt Paraguays, angekommen klärte ich als erstes gleich die Weiterfahrt nach Buenos Aires ab und reservierte den Bus. Nach der Gepäckaufgabe machten wir uns schon in Richtung Stadion auf, da das Spiel mangels Flutlicht schon um 17h10 begann. Die Busfahrt zum Stadion war sehr abwechslungsreich, kam doch bei jeder Station ein neuer Verkäufer in den Bus und verkaufte seine Ware, vom Batterienverkäufer über den Kaugummiverkäufer bis zu Verkäufer von diversen Getränken und Esswaren war alles dabei. So eine Art frische Brotringe in Donutsform bildeten mein Mittagessen und den kulinarischen Höhepunkt von Paraguay. Am Stadion kauften wir auf dem Schwarzmarkt Karten für die Gegentribüne und betraten schon ziemlich früh das Nationalstadion Paraguays. Nach und nach füllte sich das Stadion und bis auf den Gästeblock waren alle Tribünen voll. Das erwartete Schützenfest wurde es leider nicht, trat Paraguay doch eher harmlos auf. Als sie gegen Schluss das Tempo erhöhten reichte es aber zu einem ungefährdeten 1:0 Sieg, womit sie mit einem Bein schon in Südafrika sind. Die Stimmung war für ein Länderspiel gut, kommt aber natürlich nicht an die sonst in Südamerika herrschende Stimmung an. Nach Spielschluss verabschiedete ich mich von Urs, der wieder zurück nach Ciudad del Este fuhr, während ich noch etwas im Stadion blieb, dem Treiben zusah und anschliessend in einem proppenvollen Bus in die Stadt zurückfuhr. Die Fahrt dauerte ewig und der Schweiss lief den Leuten nur so die Stirne runter. Die Verkäufer zeigten sich flexibel und verkauften an Ampeln durchs Fenster gekühltes Bier.
In der Stadt suchte ich mir ein Hotel und liess den Abend unspektakulär mit einigen Paraguayer, einem guten Essen und Fussball im TV ausklingen. Der 1:0 Sieg von Chile über Argentinien vergrösserte die Freude der Paraguayer natürlich noch mehr. Irgendwann verabschiedete ich mich, holte das Gepäck am Busbahnhof und fiel ins Bett. Nach einer ,endlich mal genug, langen Nacht hatte ich am Donnerstag einen gemütlichen Morgen, bevor Mittags der Bus nach Buenos Aires fuhr. Diese Busfahrt war etwas anstrengender als die Erste, war doch der Platz um einiges unbequemer und meine Sitznachbarin um einiges mühsamer als auf der ersten Fahrt. Dank meinem äusserst interessanten Buch verging aber auch diese Fahrt und am Freitagmorgen erreichte ich die Stadt meiner Träume, quasi das Mekka der Fussballfans, Buenos Aires.

3 Kommentare:

schmid hat gesagt…
Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.
schmid hat gesagt…

was willst du denn mit kühlem bier?

Anonym hat gesagt…

Hi this is my first post :)