Dienstag, Oktober 30, 2007

Gästeblog II zu: FC Gossau : FC Winterthur

Aufgrund des ersten NLB Sieges des FC Gossau seit Menschengedenken hier noch ein zweiter Gästeblog zu diesem Spiel. Gästeblog von Dani: Musiker, Calgary Flames Ultra', Fussball Fan und gebürtiger Gossauer.

FC Gossau vs. FC Winterthur

26. Oktober 2007
2:1

NLB
Gemeindesportplatz Gossau

Am Bahnhof St. Gallen erreicht mich das Telefon eines gewissen „German Wunderkinds“. Du, hab den Zug verpasst. Feierabendbier und so. Somit hat also der letzte Kandidat, den man ins schöne Gossau zum Fussball locken wollte „entschuldigt“.
Naja, dann macht man sich halt alleine auf den Weg in die Stadt der Liebe. In Gossau angekommen ging erst mal die Telefoniererei los. „Du, wo muess i gnau here? Du hoi, wo bisch?“. Kurze Zeit darauf hatte man aber ein kühles Stadtbühler erworben, den Fetzen aufgehängt und man konnte sich der Vorspielspannung frönen. Wird es heute zum ersten Sieg in der NLB seit 1995 kommen? Naja, gerade überzeugen kann einem niemand hier in der „Kurve“. Unmittelbar mit dem Anpfiff tauchen dann auch die Herren Ralph Z. aus G. und Roger und so auf. Der Dani T. wird erstmal angekackt „hoi suufsch du nur müschterli?“, nur weil unsereins halt aus 3dl Bechern trank. Egal. Spiel ging dann los und Gossau hielt mehr oder weniger mit. Dann gab’s da die grosse Diskussion, weil man merkte, dass bei Winti ein gewisser Herr Stöckli zwischen den Hölzern stand. „Hoi, isch jetzt das de 7-Eier-Stöckli? Oder de 8-Eier-Stöckli und denn ischs de 7-Eier-Alder gsi? De 11-Eier isch scho de Agosti gsi, aber wieviel het de Stöckli gfange?“. Gossau hielt nicht schlecht mit, es kam aber wie es kommen musste: 44. Minute, knall, 0:1 für Winterthur. Ziemlich lässig, kurz vor der Pause. Da kann man dann schon mal ein bisschen hässig werden, nicht? Als dann der Kollege von Dani T. auch noch gehen „musste“ (de spinnt doch, goht jetzt hei go kuschele. Au die tuet amigs hoi, da glaubsch nöd wie die amigs tuet hoi), ein gewisser Simi M. zum 8. Jägertee auflief und der Stadionsprecher von „600 Zuschauern“ sprach gönnte man sich mit dem Günther dann doch auch grosse Becher Bier. Ist halt schon „ringer“. Nach der Pause spielte Gossau dann weiter nicht schlecht mit. Allzu viele Torchancen wurden nicht geboten, aber man ist ja auch in der NLB. Gewisse Leute kamen dann doch in der 60. Minute wieder zurück aus der Stadionkneipe und gerade als man sich mit der Niederlage abgefunden hat (die 90. war eigentlich vorbei, man wartete auf Vollzug) schob Joker Bättig ein zum 1:1. Grosser Jubel unter den Allesfahrern, leichte Enttäuschung im gut gefüllten Danger-Winti-Block. Doch doch, dem Spiel entsprechend eine Punkteteilung, da kann man mit leben. Aber: Gossau hat noch einen Joker! Der rheintaler „Weilerentlasser“ (was viele ja noch immer hoffen – unerklärlicherweise aber noch immer nicht passiert ist) schlug wieder zu! Gmünder plötzlich frei auf der rechten Seite und 2:1 für Gossau! Was niemand zu hoffen wagte wurde wahr. 2 Nachspielzeittore für Gossau, was für ein Spiel (Anm.: wäre Gossau ein deutsches Team, wie hätte die Ostschweizer Presse darauf reagiert? Totales Glück im Quadrat? Naja, lassen wir das). Gossau holt den ersten Sieg in der zweithöchsten Spielklasse seit 12 ½ Jahren! Danach grenzenloser Jubel, der sich aber doch irgendwie in den Zügeln hält (naja, so gefüllt war der Fanblock ja eigentlich nicht). Von draussen kriegt man noch kurz mit, das scheinbar Hässigkeiten ausgetauscht werden. Wir gingen dann aber zur Stadionkneipe und da erreichte mich dann das Telefon eines Dani T. „do tätschts voll. Die ligget am Bode und hauet drii und säget „das isch Winti“. Voll krass du, voll krass“. Von gewissen Leuten erfuhr man dann am St. Galler Derby zwischen Otmar und Winkeln noch Geschichten über Wodkaflaschen und versprochene Auswärtsfahrten. So wirkt sich also erfolgreicher Regionalfussball aus. Man darf gespannt sein wie das noch endet… :-

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