Sonntag, Dezember 23, 2007

SC Herisau : EHC Bassersdorf 4:0


Eishockey
2.Liga

Sportzentrum Herisau
493 Zuschauer

Das letzte Mal war ich 1997 hier, als der SC Herisau das erste und bis anhin einzige Mal in die Nationalliga A aufgestiegen ist. Trotz diesem historischen Ereignis, habe ich nicht nur gute Erinnerungen an das damalige Playoff Finale gegen GC. Das Sportzentrum Herisau war dermassen überfüllt, das einem der Gang auf die Toilette während des ganzen Spiels unmöglich war. Eigentlich bin ich ja schon für volle Stadien, aber wenn die Blase drückt, ist es nicht mehr so angenehm, wenn du weder vor noch zurück, weder nach links oder nach rechts kannst. Ein Kollege von mir nahm in einer Drittelspause gar den direkten Weg übers Eis. Was natürlich für Gelächter sorgte und zu lustigen Szenen auf dem Eis führte. Der gute Mann, war ja auch nicht mehr ganz nüchtern...

Nun gut 10 Jahre später hat sich vieles verändert beim SC Herisau. Das Sportzentrum wurde mittlerweile renoviert und hat zwei hübsche neue Tribünen erhalten, und der Verein selber spielt mittlerweile nicht mehr gegen Ambri oder den SC Bern sondern gegen EHC Illnau-Effretikon oder eben wie heute gegen den EHC Bassersdorf. Der Niedergang des SC H begann nach dem Aufstieg in die NLA, wie so oft bei kleinen Vereinen die in Profiligen aufsteigen, bekam auch der SC Herisau finanzielle Probleme, die schlussendlich im Zwangsabstieg endeten. In den letzten Jahren spielte man entweder in der ersten oder in der zweiten Liga und setzt wieder vermehrt auf den traditionell starken Nachwus. Ein harter Kern des Publikums blieb den Herisauern trotz wechselvoller Jahre allerdings treu, immerhin fast 500 Zuschauer fanden sich an diesem Abend im Sportzentrum ein, unter ihnen auch Tomaso, die Nr. 10 des FC Winkeln ist treuer SC Herisau Fan und fährt sogar manchmal mit an die Auswärtsspiele. "Leck bin ich bsoffe gsi, s'letscht mol" schwärmt er von der Carfahrt nach Scoul. Diese Aussage war irgendwie verständlich, erstens wegen der langen Fahrt nach Scoul und zweitens wegen dem 9:0 Auswärtssieg des SC Herisau gegen den Club da hockey engiadina. Im Matchprogramm gibts auch noch einen kurzen Rückblick auf die Fanreise ins Engadin. Besonders gelobt wird darin der Organisator "Zwerg", Tomaso klärt mich auf und erzählt der "Zwerg" sei der grösste Fan der Appenzeller und schon seit Jahren dabei. Der "Zwerg" verlässt in den Drittelspausen dann auch seine Trommel in der Fankurve (ca. 5 Leute) und stellt sich symphatischerweise hinter den Getränkestand. Der Getränkestand wird auch vom Fanclub betrieben...tja die schöne heile Hockeywelt (Uli Hoeness würde wohl ausrasten). Ach ja, symphatisch ist auch noch, dass der SC Herisau immer noch SC Herisau heisst und nicht wie so viele andere Hockeyvereine irgendein Tier Name oder sonstwas dazu bekommen hat. Solche merkwürdigen Auswüchse gibt es nämlich auch in dieser 2. Liga, der SC H duelliert sich in dieser Liga unter anderem mit den EHC St.Gallen Tigers und den PIKES EHC Oberthurgau.

Das Spiel selber verlief sehr einseitig, der Tabellenführer aus Herisau war total überlegen. Die Zürcher hatten kaum eine Chance und die Appenzeller hätten wohl 10:0 gewinnen müssen. Aufregung kam nur einmal auf, als ein Herisauer blutend am Boden lag, der arme Kerl wird wohl über Weihnachten nur Brei zu sich nehmen können. Am Schluss wurden dann merkwürdigerweise beide Torwarte zu den besten Spielern gekürt, was bei den Bassersdorfern ja noch verständlich war, der unterforderte Herisauer Keeper nahm die Auszeichnung aber wohl leicht beschämt an.

Ich muss sagen, der Besuch beim SC Herisau hat sich gelohnt. Mein Frau war das erste Mal in ihrem Leben an einem Eishockey Spiel, wir konnten den Fanclub Herisau ein wenig finanziell unterstützen und die Toiletten im Sportzentrum kann man im Jahr 2007 auch ungehindert besuchen.

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Geiler Blogg,....Herisau lebt auch in dieser beschissenen Liga. Aufstieg muss nächstens geschehen...

Anonym hat gesagt…

Für mich als Herisau-Fan ein ganz erfreulicher Blog. Auch ich war 1997 beim Aufstieg mit dabei. Dank meiner Tribünen-Saisonkarte konnte ich auch ungehindert auf die Toilette. Aber im letzten Drittel verklemmte ich's mir die ganze Zeit. Ich war so nervös, dass ich alle 5 Minuten hätte Wasser lassen müssen...
Gratuliere zu diesem Blog und hoffe, Du bist wieder auf den Geschmack gekommen und nimmst den Weg nach Herisau ab und zu unter die Räder.