Donnerstag, Februar 18, 2010

Gästeblog:FC Basel : FC Gossau

(dieses Foto wird vom Autor folgendermassen beschrieben: Das Bild zeigt sehr schön die architektonische Qualität des Stadions und der umliegenden Häuser)

Gästeblog von Haller. Der "Fussballsüchtige" aus dem Rüebliland machte sich auf, um den FC Gossau bei seinem Gastspiel in der "Pharma-Metropole" zu begutachten. Dies ist bereits der zweite Gästeblog von Haller während der aktuellen Vorbereitung der Fürstenländer. Ein äusserster erfreulicher Umstand für den Blogbetreiber, auf so einen erwiesenen Experten zurückgreifen zu können :-).

Testspiel
Stadion Rankhof
200 Zuschauer

Es ist in diesen Tagen wahrlich nicht einfach, seine Fussballsucht zu befriedigen. Nicht nur der Winter erweis(s)t sich als äusserst hartnäckig. Neuerdings gelten auch Risse in Stadiondächern als Grund für eine Spielabsage. Dass dadurch ein anspruchsloser Running Gag („Hesch ghört, d Zürcher händ en Dachschade?! Höhö…“) entstanden ist, sei hier nur am Rande erwähnt.

Auch der FC Gossau war von einer (wetterbedingten) Verschiebung betroffen, so dass sich die Fürstenländer kurzfristig mit dem FC Basel, seines Zeichens nächster NLA-Vizemeister, auf die Austragung eines Testspiels einigten. Bei der Ankunft im Rankhof verabschiedeten sich Huggel, Frei, Streller und Co. zeitgleich vom Kleinbasler Fussballstadion - spielfrei. Ein Aufgebot für die Basler Equipe konnte man sich heute nämlich nur auf zwei Arten „verdienen“: Entweder war man jung und talentiert (Aratore, Ferati, Kamber, Schürpf, Xkaha), oder man hiess Reto Zanni - und versuchte sich, nach einer Verletzungspause zurückzukämpfen. Zur zweiten Kategorie zählten auch prominente Namen wie Franco Costanzo, Antonio da Silva und Scott Chippferfield.
Die Gossauer traten der zusammengewürfelten Auswahl aus der Chemiestadt im 4-1-4-1-System entgegen: Die Viererkette, vor dem scheinbar unumstrittenen Torhüter Orlando Lattmann, bildeten Gugelmann, Ludäscher, Zancanaro und Raimondi. Vor der Abwehr agierte Soljic auf der Sechserposition; davor war wiederum eine (offensive) Viererkette mit Holenstein, Schiendorfer, Diego Lattmann und Rebronja zu entdecken. Als einzige Sturmspitze lief Topscorer Ural auf.

Im ersten Durchgang gestaltete sich das Spielgeschehen ausgeglichen. Gossau trat, angetrieben von den lautstarken Anweisungen von Trainer Alex Kern, sehr engagiert auf. Oftmals wurde die aufsässige Spielweise mit Ballgewinnen im Mittelfeld belohnt. Auch das Kombinationsspiel war zum Teil ansehnlich, doch war das Spielgerät schliesslich in der Nähe des gegnerischen Strafraums, wusste Gossau meistens nicht mehr weiter. Die Gastgeber zeigten sich im Abschluss ähnlich harmlos, so dass es vierzig Minuten bis zum ersten Aufreger dauerte: Keeper Lattmann entschärfte einen Kopfball Zouas mirakulös. Drei Minuten später wurde die Gossau-Abwehr durch einen Pass in die Tiefe (von Sahin) allerdings erneut überspielt Schürpf traf problemlos zum 1:0. Im direkten Gegenzug liess Costanzo einen Schuss Urals abprallen, Schiendorfer setzte nach und wurde vom Basler Keeper gefoult. Der Schiedsrichter war jedoch anderer Meinung…

Auf Seiten der Gossauer gab es zur Pause drei Wechsel: Graf, Ibrahimi, und Simani kamen für Gugelmann, Raimondi und Rebronja ins Spiel. Die zweite Hälfte war noch keine drei Minuten alt, als Schiendorfer - neben den beiden „Lattmännern“ auffälligste Figur bei Gossau - auf Ural passte. Aber Costanzo lenkte dessen Schuss aus halbrechter Position an die Querlatte. Auf der Gegenseite flankte Aratore nach einem Energieanfall auf Schürpf, dessen Direktabnahme unhaltbar zum 2:0 im Netz einschlug. Einen dritten Gegentreffer verhinderte wiederum Torhüter Lattmann mit einem starken Reflex gegen Almerares’ Kopfball. In der 65. Minute kam Gossau zu seinem Erfolgserlebnis: Costanzo legte Todisco (für Ural eingewechselt) im Strafraum, was nun auch der Unparteiische gesehen hatte - der Gefoulte trat selbst an, um auf 2:1 zu verkürzen.
Danach schlichen sich bei Gossau gewisse Nachlässigkeiten im Defensivbereich ein, was Basel zum 3:1-Endstand durch Almerares (77.) nutzte. Die Gäste konnten sich inzwischen glücklich schätzen, dass der Mann in Schwarz nicht nur bei Foulspielen gegen Ostschweizer Akteure eher zu selten auf Strafstoss entschied. Nachzutragen ist, dass gegen Spielende auch noch Eggmann, Monteiro (für D. Lattmann und Schiendorfer) und die beiden Innenverteidiger Tcheutchoua und Trajkovic (für ihre Vorgänger Ludäscher und Zancanaro) zu kurzen Teileinsätzen kamen.

Im Hinblick auf den verspäteten NLB-Auftakt vom nächsten Sonntag (14.30 Uhr, in Vaduz) bleibt nach den zwiespältigen Eindrücken vom heutigen Testspiel eine entscheidende Frage: Wer soll für den FC Gossau die Tore schiessen, um dem Abstiegssumpf zu entsteigen? Ural? Todisco? Oder etwa ein (Noch-)Unbekannter? Bald sind wir schlauer. Hopp Gossau!

2 Kommentare:

Stecki hat gesagt…

"FC Basel, seines Zeichens nächster NLA-Vizemeister". Haller, traust Du uns wirklich den Meistertitel zu? YB wirds ja bestimmt einmal mehr versemmeln.

groundhopping.ch hat gesagt…

;-) Also, ich bin überzeugt, dass es YB diesmal schaffen wird. Dass ihr eine starke Mannschaft habt, ist unbestritten - daher wird es als Dritter auch problemlos für den Europacup reichen.