Samstag, Juni 06, 2009

Schweiz U-21 : Armenien U-21


EM Qualifikationsspiel
Stadion Bergholz, Wil
1'100 Zuschauer

Die Saison neigt sich zu Ende, während die meisten jungen Fussballspieler schon längst mit ihren hübschen Freundinnen an südlichen Stränden herumlungern, mussten die Talentiertesten noch ein letztes Mal ran. Nichts wars also mit Baccardi Cola auf Strandliegen in Ibiza, heute waren Zweikämpfe gegen die rustikalen Aussenseiter aus Armenien angesagt.

Dem Saisonende sehr nahe, sind auch die zwei Amateurfussballer die mich an diesem Freitag zum Spiel begleiteten. Somit war natürlich viel Platz für provinzielle Fussballgespräche, die in etwa wie folgt abliefen "wa dä vedient 800.--Franke?", oder auch "dä Koller wechselt uf Diepoldsau, scho ghört? nöd normal!". Irgenwie passte es da, dass ausgerechnet ihr ehemaliger Junioren Trainer in unserer Nähe stand. Seine Aufforderung an die beiden langjährigen 2.Liga Spieler, sich heute viel von Jungen abzuschauen, verursachte bei mir ein Schmunzeln. Ganz im Gegensatz zu meinen Kollegen, denen mit dieser Aussage wieder mal vor Augen geführt wurde, dass nie mehr ein Spielbeobachter von Liverpool, oder Mailand an ihrer Haustüre anklopfen wird. Vielleicht nicht mehr Champions League, dafür 3.Liga in Deutschland, das wär doch schon mal was, dachten sich wohl die verhinderten Starfussballer, als sie Carl Zeiss Jena Trainer Rene van Eck um einen gemeinsamen Fototermin baten. Der symphatische Holländer posierte auch breitwillig für eine Bildaufnahme. Zum Probetraining hat er sie aber dann doch nicht eingeladen. Ein Blick auf ihre Getränke, liess nicht auf den besten Lebensstill für Profifussballer deuten. Ebenfalls in Deutschland sieht sich der Starspieler der Schweizer U-21 Auswahl. 7,5 Mio. Euro soll ein Werksclub vom Rhein für Eren Derdyiok auf den Tisch legen. Sein Potential konnte er auch am heutigen Tag einige Male aufzeigen. Während der Basler also die armenische Auswahl ordentlich durcheinander brachte, verzückte sein (noch) Teamkollege Jürgen "Topmodel" Gjasula das weibliche Publikum im Bergholz. Wie immer zeigte sich "der neue Michael Ballack" (Volker Finke 2003), äusserst gut gekleidet. In seiner Gefolgschaft befand sich u.a. der Neo-FC St.Gallen Spieler Nushi. Vielleicht sollte an diesem Tag der Elephant Club wieder mal frauentechnisch abgegrast werden, oder das Glow angetestet, wer weiss das schon?

Ihr Kollege Derdyiok auf dem Rasen konzentrierte sich jedenfalls wieder auf den Fussball, nachdem sein Auftreten im Nachtleben, in den letzten Wochen gelinde gesagt unrühmlich verlief. Konzentration auf das Wesentliche war auch äusserst notwendig, spielten die Armenier doch toll mit, und beim Stand von 2:1 mussten die Eidgenossen gar noch um den sichergeglaubten Sieg zittern. Rene van Eck hatte jedenfalls genug gesehen, er verliess schon 10 Minuten vor Ende das Stadion, wehmütig sahen ihm meine zwei Kollegen nach. Nichts wirds mit Auswärtsspielen in Erfurt oder Dresden, weiterhin ist Eschenbach und Töss angesagt.

Die Schweiz rettete schlussendlich den Sieg über die Zeit. Für uns ging es mit Zug nach Gossau, wo prompt noch zu einem verbalen Scharmützel mit einem 2.Liga Spieler kam. "Weisch dä Typ hani no nie möge", meinte einer von meinen Kollegen. Statt ins Elephand oder ins Glow gings dann zweck idealer Matchvorbereitung noch ans volkstümliche Mult Fest. Schön das Leben eines Amateurfussballer. Nur Baccardi Cola auf Strandliegen wäre noch verlockender...

1 Kommentar:

Dänu hat gesagt…

nettes foto!