Donnerstag, Dezember 04, 2008

Gästeblog: Fyrobig i dä Stadt (in der heutigen Zeit)

An einem kühlen Wintertag, gegen 18.00 Uhr. Nach getaner Arbeit verlässt ein Mann, nennen wir ihn Kurt, den Bürokomplex und entfacht das Feuer für eine durch harte Arbeit durchaus verdiente Zigarette. Er ahnt noch nichts. Plötzlich wird er von einem Menschen angesprochen, ob er gefälligst eine dieser Zigaretten haben könne. Naja, reicht man halt eine. Als dann auch noch ziemlich gehässigt die Frage nach Feuer folgt meint Kurt "ein bisschen Anstand wäre wohl angebracht, oder?" und läuft davon.
Ein paar Meter weg - das Nikotin glüht gemütlich vor sich hin - hört Kurt Schritte hinter sich.
Dann-plötzlich - eine Hand auf der Schulter und die Worte "Hände zeigen, mitkommen!". Aha, zwei Männer vom staatlichen Begleitservice. Lässig, da soeben das Büro verlassen, schlendert man zu dritt wieder an diesem jenen vorbei. Eine gehässigte Antwort vom Herrn auf die Frage "ähm,ginge das ein wenig unauffälliger? Ich betreue hier drin ein paar Leute, unter anderm Lehrlinge" später steht man vorm offenen Einsatzwagen und darf die Taschen leeren. "Wo sind die Kügelchen?" Die Handschuhe hat der Herr dann auch schon mal angezogen, als er in der Jacke (die längst ausgezogen im Einsatzwagen liegt) ein paar "Stadt der Liebe" Aufkleber findet. "Was bitte schön ist DAS denn? Stadt der Liebe?Gossau? Fussball? Tatsächlich?". Eine Ausweiskontrolle und ein paar Fragen später ist dem Herrn dann klar, dass es sich um eine Verwechslung handelt."Leider gibt es Probleme mit Schwarzafrikanern, die in der Gegend Drogen verticken" konnte nur mit einem "ah ja, doch, ist mir nicht wirklich aufgefallen" beantwortet werden. Den komplett verteilten Geldbeutel- und Jackeninhalt wieder eingepackt durfte man dann als freier Mann auf den Weg zum Glühweinstand beim Waaghaus."Fühlt sich gut an, die Freiheit". Schnell mal eine Zigarette...

Anmerkung des Autors: es ist grundsätzlich richtig, dass gegen den überbordenden öffentlichen Drogenkonsum (teilweise wird bei Eingängen zuBürogebäuden munter drauf los gekokst) was gemacht wird.Doch stellt sich grundsätzlich schon die Frage, wen mann kontrolliert, und wie man dabei vorgeht, oder heisst das Prinzip bei den Personenkontrollen"auch ein blindes Huhn findet mal ein Korn"?

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