Noch vier Tage und dann ist es soweit. FC Gossau : BSC Young Boys Bern. Zeit um den abgedroschenen Vergleich von David gegen Golliath wieder einmal hervor zu holen.
Die 18'000 Einwohner Gemeinde aus dem Fürstenland spielt gegen die viertgrösste Stadt der Schweiz (129'000 Einwohner). Der Bürgerort von Alt Bundesrat Arnold Koller, gegen die Stadt die u.a. Manni Matter hervorbrachte, und in der auch schon der russische Revolutionsführer Lenin Studien betrieb. Auch bei den Sehenswürdigkeiten hinkt die viertgrösste Stadt des Kanton St.Gallens, gelinde gesagt, ein wenig hinteher. Bei uns gibt es das Schloss Oberberg, und mit viel Lokalpatriotismus kann der "Schwarze Adler" noch dazu gezählt werden. Bern hat das Bundeshaus, den Zygloggeturm und das alte Wankdorf (ach nein, das wurde von geschichtsblinden Leuten, zum Ärger der Fans, ja abgebrochen).
Was wir in Gossau aber auch haben, ist eine eigene Brauerei. Stadtbühler gegen Felsenau heisst hier das Duell. Beim Bier sind wir stark, dafür beläuft sich unser Zuschauerschnitt nur auf 900 Unentwegte (diese "hohe" Zahl hat man vorallem dem ausverkauften Spiel gegen St.Gallen zu verdanken). Dagegen begrüsst YB durchschnittlich über 18'000 Zuschauer. Bei den Bernern sitzt Züri West Sänger Kuno Lauener im Publikum, bei uns SFL Präsident Peter Stadelmann…was für ein Vergleich
11x Meister, 6x Cupsieger sind die Gelb-Schwarzen. Gossau hat als grösste Erfolge die letztjährige Qualifikation zum Cup Viertelfinale und den viermaligen Aufstieg in die NLB vorzuweisen. Fanmässig könnten die Unterschiede auch kaum grösser sein. Während der Hauptstadtclub von Hundertschaften an die Auswärtsspiele begleitet wird, sind es ein paar Nasen, die dem FC Gossau hinther pilgern. Und zu guter Letzt, während Marco Wölfli sich am Donnerstag Morgen von seinem Debüt bei der Schweizer Nationalmannschaft erholt, geht FC G Goalie Darko Damjanovic seinem Job bei einer Versicherung nach.
Nun aber genug der Vergleiche. In Gossau freut man sich auf den Sonntag. Der traditionelle "Chläusler" lockt Massen in die Stadt der Liebe. Für die Berner, der "Chläusler" ist eine Art "Zibelemärit" einfach viel kleiner und ohne Zwiebeln.
Dazu gastiert eben auch noch der NLA Verein in der Ostschweizer Stadt. Neben den Bernern hat sich noch ein weiterer Gast in Gossau angekündigt, nämlich der Schneefall. Was die filigranen YB Techniker sicherlich nicht freuen wird. Kann doch der Sportplatz auch unter normalen Umständen einem Vergleich mit dem "Wembley Rasen" nicht wirklich standhalten. Hätte man aus Gossauer Sicht, nach dem schwachen Spiel gegen den FC Biel, die Chancen auf ein Weiterkommen gegen die Young Boys etwa gleich hoch eingeschätzt, wie die Möglichkeit von Christoph Blocher nochmals seinen Bundesratssitz einzuhnehmen, darf man nach den Wettervorhersagen jedenfalls wieder ein wenig optimistischer sein. Es wäre jedenfalls schön, wenn die Blau-Weissen an ihre vorzüglichen Leistungen gegen den FC St.Gallen und Yverdon Sports anknüpfen könnten.
Hoffen wir also, dass Frau Holle es nicht zu gut meint mit dem Schnee, und das Spiel stattfinden wird. Eins ist mal sicher, egal wie das Ganze am Sonntag ausgeht. Schön einige befreundete YB Fans in Gossau begrüssen zu dürfen, und mit diesen ein-zwei Bier zu trinken, egal ob es dann Schneeflocken ins Glas reinschneit oder nicht….
(man kennt sich....hier Zaunfahne an Zaunfahne, am denkwürdigen WM Spiel im Dortmunder Westfalenstadion)
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